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Veröffentlicht am 23.08.2018

Viele moralische Fragen und ein eher offenes Ende...

Everflame
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INHALT:
Lily hat das krankheits- und allergiegeplagte Mädchen, das sie in ihrer eigenen Welt war, weit hinter sich gelassen. Zusammen mit ihrem Zirkel ist sie über sich hinaus und zu einer mächtigen Hexe ...

INHALT:
Lily hat das krankheits- und allergiegeplagte Mädchen, das sie in ihrer eigenen Welt war, weit hinter sich gelassen. Zusammen mit ihrem Zirkel ist sie über sich hinaus und zu einer mächtigen Hexe heran gewachsen! Doch nun drohen von allen Seiten Gefahren, Intrigen und Krieg. Die Entdeckung, dass im Western mehr lauert als die Wirker, bringt weitere schockierende Erkenntnisse mit sich und Lily muss es schaffen Außenländer, Hexenzirkel und Stadtrat zu einer Armee zu vereinen. Ansonsten droht ein Bürgerkrieg mit den 13 Städten und das Zünden einer Bombe. Um diese fast aussichtslose Situation zu meistern muss Lily auf ihre Intuition, ihren Zirkel und ihr Herz vertrauen…

EIGENE MEINUNG:
Wie schon bei Teil 2 erwähnt besitze ich die Reihe leider in unterschiedlichen Gewändern. Teil 1 steht mit dem alten Cover (mit den roten, feurigen Ranken auf dunklem Grund) in meinem Regal, während Band 2 und 3 in den neuen Ausgaben absolut nicht dazu passen. Hier zeigt jedes der 3 Coverbilder einen Ausschnitt eines gesamten Bildes. Dieses wiederum zeigt, wenn man alle Bände nebeneinander legt, Lily und Lillian nebeneinander. Durch das erste Bild brennt es links rot, durch das zweite zwischen den Beiden blau und am rechten Rand des 3. Bandes züngeln lila Flammen. Die Titel befinden sich in einem, passend dazu, farbigen Kreis – der Buchrücken trägt jeweils den gleichen Farbton. Die Gesichter und Hintergründe heben sich davon gut ab, da sie rein schwarzweiß gehalten sind.

Ebenfalls schon im Vorgängerband war eine Entwicklung der Geschichte hin zu mehr Düsternis, Gewalt, Krieg zu spüren gewesen. Dies hat sich hier für mich noch einmal verstärkt. Es ist keine Geschichte für jemanden der nicht mit Leid, Tod und dem damit einhergehenden Entsetzen leben kann. Evtl. auch nicht für zu junge Leser die durch die neuen Cover angesprochen werden. Die Magie hat für mich mittlerweile in diesen Büchern wenig mystisches und zauberhaftes mehr. Es ist eher ein ständig kriegerischer Akt. Ansonsten beginnt die Erzählung kurz nach Ende des letzten Bandes, große Rückblicke darauf werden dem Leser aber nicht gegeben.
Auch von einigen Charakteren muss man sich im Laufe der Erzählung verabschieden, was nicht immer so einfach war. Hier hat mir gut gefallen, dass die Protagonisten dies nicht einfach abgehakt und weiter gemacht haben! Es hat alles seine Konsequenzen, jede Entscheidung, jedes Geschehen und manchmal gibt es kein „absolut richtig“. Allerdings wurde für mich in diesem Teil die Härte etwas durch die Verbindung von Lily zu Lillian und auch wieder zu Rowan abgemildert. Wie realistisch hier der romantische Teil des Buches, bzw. der kleine Twist darin ist, sei dahingestellt.
Sehr gut gefallen hat es mir jedenfalls wie sich in diesem Teil die einzelnen Fäden der Erzählung zusammen finden und ein großes Ganzes ergeben. Und seit Lily zum ersten Mal auf Wirker getroffen ist und Fragen zu ihnen gestellt hat wollte ich wissen was hinter diesen Kreaturen steckt! Ich war wahnsinnig froh, als sie sich nicht davon hat abbringen lassen mehr in ihnen zu sehen und weiter Nachforschungen anzustellen! Die Lösung hat mir gut gefallen und sich super in die Handlung eingepasst!

Die Charaktere haben sich größtenteils weiter entwickelt, hier wäre aber meiner Meinung nach noch Luft nach oben gewesen und nicht jeder konnte mir wirklich nahe kommen. Es gab aber ja auch einige neue Protagonisten in Band 3 mit denen man noch nicht so viel Zeit verbracht hatte. Ansonsten haben sie viele moralische Fragen aufgeworfen, die sich selbst zu stellen wirklich interessant war.

Das Ende hat mich dann etwas ratlos zurück gelassen. Die Lösung mit den Parallelwelten und Heimaten der verschiedenen Personen wurde gut und nicht zu konstruiert gelöst. Die Handlung rund um die Bomben, Lillian und den Krieg ist gut abgeschlossen, aber dann geht’s auch schon los… Im Grunde trifft einen das Ende wie ein Schlag, man weiß nicht wirklich wie es weiter geht und die „neue“ Weltordnung aussehen soll. Vielleicht sollte dies absichtlich so sein um den Leser selbst einen Weg für sich finden zu lassen. Ich hätte mir hier noch einige Sätze mehr gewünscht. Gefühlt als Versöhnungsangebot und um das Buch mit einem guten Gefühl zu verlassen gibt es noch einen kleinen Epilog, der auf mich aber nicht wirklich wirken konnte. Ich empfand ihn als eher plump. Er kümmert sich (anscheinend einige Zeit später) noch um die letzten losen Fäden, aber ich konnte dabei weder Rowan noch Lily wirklich als die Personen erkennen die ich erst kurz zuvor auf dem Schlachtfeld verlassen hatte.

FAZIT:
Auch der Abschlussband der Trilogie besticht durch düstere Themen und Krieg. Allerdings gibt es auch einige neue Erkenntnisse auf die man lange hingearbeitet hat und alle losen Enden finden zu einem guten Gesamtbild zusammen! Die Magie hat sich dabei leider in eine fast rein kriegerische Richtung entwickelt und das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurück gelassen.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Kryonik...

Die drei ???, Die Karten des Bösen (drei Fragezeichen)
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INHALT:
Kurz nach dem die berühmte Astrologin Milva Summer die drei Fragezeichen beauftragt hat ihren verschwundenen Kater „Come In“ zu suchen, finden die drei Jungen ihn auch schon leblos im Gebüsch. ...

INHALT:
Kurz nach dem die berühmte Astrologin Milva Summer die drei Fragezeichen beauftragt hat ihren verschwundenen Kater „Come In“ zu suchen, finden die drei Jungen ihn auch schon leblos im Gebüsch. Milva Summer, die sich seit längerem mit Tarot beschäftigt, ist jetzt vollends davon überzeugt, dass auch ihr der Tod bevor steht. Justus, Bob und Peter sind davon eher weniger überzeugt, bis ihre Recherchen von einer schrecklichen Radiomeldung überschattet werden…

EIGENE MEINUNG:
Auf diese Folge habe ich mich allein wegen Titel und Coverbild wirklich sehr gefreut! Letzteres zeigt Hände die Tarotkarten halten. Von allen bis auf eine sieht man nur die schön bemalten Rückseiten. Die einzige aufgedeckte Karte ist „der Tod“!
Diese Geschichte hat für mich mit der „toten“ Katze wirklich spannend begonnen! Auch die leicht mystische Thematik rund um das Legen von Tarotkarten war wirklich toll! Als dann noch die oben erwähnte Radiomeldung ins Spiel kam hatte mich das Hörspiel wirklich gepackt. Ab diesem Zeitpunkt ging es für mich dann jedoch leider wieder etwas bergab. Die Lösung – wenn auch nicht in allen Einzelheiten – wurde etwas vorhersehbar und das Ende hätte meiner Meinung nach spannender sein können. Es ist eher wieder eine zur Schau Stellung von Justus Beobachtungs- und Kombinationsfähigkeiten. Am meisten genervt hat allerdings das dauerhafte Jammern/Stöhnen von Frau Summer im Hintergrund…

Tracks:
1. Das Rad des Schicksals
2. Der Gehängte
3. Der Eremit
4. Der Magier
5. Der Tod
6. Das Gericht

Trivia:
• Durch die Empfehlung von Mrs. Abigail Holligan, die man aus dem Fall "Stimmen aus dem Nichts" kennt, wurde Mrs. Summer auf das Detektivbüro der Drei Fragezeichen aufmerksam.
(Quelle: https://www.3fragezeichen.net/?ziel=https://www.3fragezeichen.net/folgendb.php?nr=82)

FAZIT:
Eigentlich interessante Geschichte rund um Tarotkarten und Kryonik. Allerdings nervt Milva Summers dauerhaftes Gestöhne im Hintergrund etwas…!

Veröffentlicht am 06.08.2018

Ein alter Piratenschatz...

Das Geheimnis der Wellen
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INHALT:
Eli Landons Leben liegt in Schutt und Asche. Kurz nach dem ihm seine Frau eine Affäre gestanden hat wird sie brutal ermordet und er somit zum Hauptverdächtigen. Obwohl es für Elis Schuld keine ...

INHALT:
Eli Landons Leben liegt in Schutt und Asche. Kurz nach dem ihm seine Frau eine Affäre gestanden hat wird sie brutal ermordet und er somit zum Hauptverdächtigen. Obwohl es für Elis Schuld keine Beweise gibt lastet die Schuld schwer auf ihm und er sucht Zuflucht an einem Ort seiner Kindheit. An der Küste Neuenglands, auf ihrem Familienanwesen, versucht er die Einzelteile seines Lebens wieder zusammen zu fügen und neuen Lebensmut zu finden. Dabei ist ihm die selbstbewusste und tatkräftige Abra am Anfang mehr als nur ein Dorn im Auge! Als sie jedoch eines Nachts angegriffen wird gerät Eli erneut ins Visier der Polizei. Ihm bleibt keine Wahl: Er muss den Mörder seiner Frau finden, sonst ist er im Begriff erneut alles zu verlieren. Auch die wachsende Liebe zu Abra…

EIGENE MEINUNG:
Dies ist einer der neueren Romane von Nora Roberts, erschienen 2015 im Diana Verlag. Leider passt er damit von der Aufmachung her nicht mehr zu vielen der alten Heyne-Ausgaben die im Regal zusammen wirklich sehr schön aussehen. Auch insgesamt gefallen mir die Heyne-Cover wesentlich besser. Hier ist doch sehr viel Rosa zu sehen und das suggeriert für mich (+ den mal wieder nur mittelmäßigen Titel) im Grunde eine eher flache Romantik-Story…
Dazu ist zu sagen, dass Nora Roberts durchaus reine Liebesromane schreibt, es sich hier aber um eine Geschichte mit Krimi- oder leichten Thrillerelementen handelt! Diese Bücher sind mir persönlich wesentlich lieber, da sie durchaus spannende Grundideen haben. Hier zum Beispiel ein ungeklärter Mord, ein Mordverdacht auf unserem Hauptprotagonisten, ein verschollener Piratenschatz, Einbrüche in einem alten Familienanwesen und so weiter!! Dies alles führt für mich dazu, dass die schöne und durchaus realistische Liebesgeschichte – die auch Zeit hat sich zu entwickeln – an der Erzählung keinen übergroßen Anteil einnimmt!
Die Protagonisten haben mir wieder sehr gut gefallen! In diesem Buch war ich durchaus überrascht, dass vor allem der Beginn fast nur aus Sicht der männlichen Hauptfigur geschrieben ist. Hat sich aber sehr gut gemacht! ;) Der weibliche Hauptcharakter war mutig, selbstbewusst und vielleicht etwas zu bestimmend. Das hat sie mit ihrer Liebe zum Kochen und zu Yoga für mich aber wieder ausgeglichen! :) Die Nebenfiguren waren wie immer toll ausgearbeitet – fast hatte ich ab und an das Gefühl, dass man über die Familie mit ihrem Whiskey-Imperium noch weitere Bücher schreiben könnte. Einzig der Gegenspieler hätte für mich etwas tiefgründiger dargestellt werden können, aber so blieb die Spannung um ihn länger erhalten. Zum Schluss gibt es dann sogar noch einen kleineren Twist, den ich allerdings schon vorher sehen konnte. Es hat sich aber trotzdem schön eingefügt!
Die Geschichte enthält wieder kleinere, aber schöne, erotische Szenen – allerdings war das verschieben eines Bettes für mich doch etwas übertrieben… ;) Immer wieder ist etwas Humor eingestreut; der Schreibstil ist wie immer flüssig und locker leicht zu lesen! Die Umgebung – Whiskey Beach, mit dem alten Herrenhaus, dem Meer und dem kleinen Örtchen hat mir absolut gut gefallen!

FAZIT:
Wieder ein schöner Nora-Roberts-Roman mit der gewohnten Mischung aus Liebesgeschichte und Krimielementen zum Miträtseln! Ihr Stil ist für mich einfach absolut zeitlos!

Veröffentlicht am 14.07.2018

Eine Spur zu Justus' Eltern...

Die drei ???, Das leere Grab (drei Fragezeichen)
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INHALT:
Fassungslos lauscht der erste Detektiv den Worten seines alten Bekannten. Was Mr. Hitfield ihm mitteilt scheint unmöglich: Vor wenigen Tagen hat dieser in Venezuela die Bekanntschaft eines Ehepaares ...

INHALT:
Fassungslos lauscht der erste Detektiv den Worten seines alten Bekannten. Was Mr. Hitfield ihm mitteilt scheint unmöglich: Vor wenigen Tagen hat dieser in Venezuela die Bekanntschaft eines Ehepaares aus Kalifornien gemacht, welches den Namen Jonas trägt, und ein Bild der Frau geschossen. Völlig durcheinander starrt Justus auf das Foto von Catherine Jonas – zeigt es wirklich seine Mutter? Seine Eltern sind schließlich vor über 10 Jahren bei einem Flugzeugabsturz über dem Meer verschollen; weder Überlebende noch Leichen wurden geborgen. Justus reagiert panisch: Sind die Beiden wirklich seine Eltern? Warum haben sie dann nie wieder Kontakt zu ihm aufgenommen? Völlig kopflos besteigt der erste Detektiv ein Flugzeug nach Venezuela und wird in der abgelegenen Diamantenstadt schließlich fündig…

EIGENE MEINUNG:
Das Cover der 78. Folge der Drei Fragzeichen gefällt mir persönlich sehr gut! Im Vordergrund sind zwei Kreuze zu sehen, die wohl die beiden leeren Gräber von Justus Eltern symbolisieren sollen. Dahinter sieht man schwarze Bäume vor einem Sonnenuntergang. Dieser gibt dem restlichen Bild seine Farbgebung in Orange-, Lila- und Blautönen.

Dieser Fall ist natürlich besonders durch die persönliche und wirklich emotionale Geschichte rund um Justus ein Highlight. Bisher hat man ja nicht so viel über seine Eltern, und warum er bei Tante Mathilda und Onkel Titus aufgewachsen ist, erfahren. Ich war wahnsinnig gespannt auf diese Geschichte und von Justus Reaktion wirklich ergriffen… Hier lernt man den ersten Detektiv nochmal von einer ganz anderen Seite kennen. Wirklich traurig gemacht hat mich auch die Reaktion von Bob, Peter und Lys. Laut Klappentext schien dies ja auch eine Folge zu werden bei denen Bob und Peter im Grunde gar keine Rollen spielen – hier hat mich das Ende dann noch zufrieden gestellt.

Tracks:
1. Whisky für Justus
2. Das leere Grab
3. Begegnung im Dschungel
4. Der Lauscher im Schrank
5. Gefährliches Wissen
6. Urwaldjagd

Trivia:
• Nach dem Fall „Narbengesicht“ hat der ehemalige Detektiv und heutige Schriftsteller Albert Hitfield einen zweiten großen Auftritt. Durch ihn kommt der Fall um Justus verschollene Eltern erst in Gang.
• Ganz untypisch für den ersten Detektiv reagiert er in diesem Fall völlig kopflos und macht sich trotz der Einwände von Bob, Peter und Lys alleine auf den Weg nach Venezuela. Aber wer kann es Justus verdenken, würden wir an seiner Stelle nicht ähnlich reagieren?
• Am Ende des Falles wird JJ von Justus zum venezuelanischen Ehrenfragezeichen ernannt.

Quellen: http://diedreifragezeichen.wikia.com/wiki/DasleereGrab, https://www.3fragezeichen.net/?ziel=https://www.3fragezeichen.net/folgendb.php?nr=77

FAZIT:
Diese Folge punktet natürlich vor allem durch die spannende Erzählung um Justus Vergangenheit und die dazugehörige Emotionalität. Man lernt Justus noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen und die Geschichte bleibt im Gedächtnis!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Viele kleine Trips mit dem ein oder andern Schmunzeln, heilsamen Erfahrungen und berührenden Schicksalen…

Holy Freaks
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INHALT:
Alles beginnt mit einer wunderschönen Hippie-Prinzessin, die Joannis Stefanidis im Menschengewimmel von Bombay trifft. Ebenso wie sie ist er nach Indien gekommen, um Heilung zu finden, doch zuerst ...

INHALT:
Alles beginnt mit einer wunderschönen Hippie-Prinzessin, die Joannis Stefanidis im Menschengewimmel von Bombay trifft. Ebenso wie sie ist er nach Indien gekommen, um Heilung zu finden, doch zuerst lernt er, was es heißt, den Schmerz zu besiegen. Stefanidis‘ Reisen sind Jagden nach Glück und Erfüllung, führen von Meditationszentren in Sri Lanka über Singapurs Prunkpaläste bis in die Slums Kalkuttas. Er begegnet Endorphin-Junkies und Schmerzfressern, Schamanen und kiffenden Super-Yogis. Und wie nah sich das Erhabene und das Profane zuweilen kommen können, weiß Stefanidis spätestens, wenn er mit einem Koffer voll Viagra auf dessen rechtmäßigen Besitzer wartet.
In „Holy Freaks“ erzählt Joannis Stefanidis von Wundern und Weisheit, göttlicher Erfahrung und menschlicher Fehlbarkeit.

EIGENE MEINUNG:
Für „Holy Freaks“ habe ich seit langem wieder einmal den Originalklappentext für meine Rezension übernommen, weil ich es bis zu einem gewissen Maß als „Sachbuch“ einstufe. Gerade da, bzw. auch bei den Büchern der Kategorie „Reiseberichte“, finde ich es extrem wichtig, dass man das bekommt, was man sich durch den Klappentext verspricht; am besten noch viel mehr! ;)

Das Cover des Buches hat für mich zuallererst durch die sonnengelbe Hintergrundfarbe bestochen. Auf mich wirkte es sofort fröhlich, bunt, anziehend. Die jugendlich-lockere Schrift und die mit der Zigarette „aufgepimpte“, blaue Statue haben meine Vorstellung für das Buch komplettiert: Ich erwartete einen lustigen Reisebericht, mit außergewöhnlichen Anekdoten – vielleicht auch etwas derber, da der Autor ein Mann ist – und Freude zum Reisen und einen Schuss Spiritualität. Das „Frau ausspannte“ im Titel hat mir etwas Sorgen bereitet und ich habe gehofft, dass es nicht zu sehr um Dates oder erotische Abenteuer gehen würde.

Das Buch, mit ca. 215 Seiten, ist in mehrere kurze Kapitel/Reiseberichte aufgeteilt. Diese tragen nette kleine Überschriften und dazu werden die jeweils besuchten Orte genannt. Teilweise haben mich die Kapitel an Kurzgeschichten erinnert und waren flüssig und locker zu lesen. Leider haben mir aber die Zusammenhänge gefehlt, da es nicht wirklich einen roten Faden gibt. Viel mehr sind viele einzelne Erzählungen aufgereiht, die sowohl zeit- als auch örtlich voneinander getrennt stattfinden. Auch haben mir die Übergänge gefehlt, da Heimreisen, Weiterreisen oder Geschehenes zwischen den einzelnen Reisen oft nicht beschrieben werden. Der einzige für mich verbindende Punkt ist Amy – die Hippie-Prinzessin – die Joannis gleich zu Beginn kennen lernt.

Er selbst war mir als Hauptcharakter durchaus sympathisch. Er war weder zu esoterisch, noch der Frauenheld den ich durch den Titel etwas befürchtet hatte. Gerade in puncto Drogen war er mir etwas zu locker eingestellt, aber er hat auch seine Fehler nicht versteckt. Aus seinem Privatleben erfährt man nicht viel, was dem Leseerlebnis jedoch keinen Abbruch tut. Für mich hat sich dadurch alles sogar noch mehr auf die Reiseerlebnisse konzentriert. Hier erscheint er mir als der ewig Suchende und sonst schlicht ein ziemlich normaler Typ. Interessant finde ich allerdings, dass es sich beim Autoren auch um den Übersetzer der Eragon-Bücher handelt!

Die von ihm beschriebenen Erlebnisse waren absolut abwechslungsreich und hatten von Humor, über Traurigkeit, Erkenntnis, Überraschung und Unterhaltung alles zu bieten. Es geht um Krankheiten, Schamanen, Yogis, Freundschaft, die Suche nach sich selbst, Heilung, Drogen, Reisen, Lachyoga, Familie, Kuriositäten, Schicksal, Armut, Reichtum, Spiritualität, Mönche, Heilige uvm. Auch die, damals aktuellen, Bombenanschläge in Bombay wurden verarbeitet. Alles davon ist bunt, aber definitiv nicht zu ausführlich, beschrieben. An einigen Stellen fühlte es sich eher sehr gerafft an und ich hätte gerne noch länger an dem Ort verweilt. Für mich positiv zu erwähnen ist auch, dass die Liebe nur eine nebengeordnete Rolle spielt. Eine richtige „Liebesgeschichte“ ist nicht vorhanden. Wer ein Buch wie „Eat. Pray. Love.“ erwartet wird hier enttäuscht werden: Die Gefühle werden für mein Empfinden hier ganz anders betrachtet. Auch die Ausführlichkeit ist hier nicht gegeben, wäre aber auch nicht passend gewesen. Was allerdings schon in einiger Fülle vorhanden ist sind Begriffe z. B. aus der Yogalehre etc., die vielleicht nicht jeder Leser wirklich kennt oder versteht.

Im Vergleich zu anderen Reiseberichten waren die Erlebnisse des Autors hier doch eher so kurios, dass ein richtiges Fernweh bei mir nicht aufgekommen ist. Allerdings hat es mich durchaus mit einem positiv nachdenklichen Gefühl zurück gelassen. Man betrachtet durch das Buch hindurch irgendwie doch auch sich selbst und das eigene Leben.
Das Ende des Buches war für mich dann ein kleines Highlight, bei dem ich gemerkt habe wie sehr mich gerade die Begegnungen in den Geschichten doch berührt haben: Hier findet man eine Aufstellung der wichtigsten Personen und ein kleines Update wie es ihnen in der Zeit danach ergangen ist. Hier war ich mit Joannis einer Meinung: Es geht nicht vorrangig um die eigenen Empfindungen, sondern auch viel um die Menschen, denen man auf seinen Reisen begegnet.

FAZIT:
Ein Buch das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat – aber auf eine gute Art und Weise!