Cover-Bild Aller Heiligen Fluch
Band 4 der Reihe "Ein Fall für Dr. Ruth Galloway"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 30.05.2015
  • ISBN: 9783499259838
Elly Griffiths

Aller Heiligen Fluch

Tanja Handels (Übersetzer)

Manche Geheimnisse lassen sich nicht begraben.
Die forensische Archäologin und alleinerziehende Mutter Ruth Galloway nimmt an der feierlichen Öffnung des Sarges eines legendären Bischofs im Museum von King’s Lynn teil. Als sie den Ausstellungsraum betritt, findet sie den Museumsdirektor: tot neben dem Sarg. Schon steckt Ruth mitten in den Ermittlungen, obwohl sie doch eigentlich den Geburtstag ihrer Tochter vorbereiten muss. Da ist es wirklich keine Hilfe, dass ausgerechnet ihre große Liebe auf den Fall angesetzt wird. Einmal mehr muss Ruth sich für oder gegen Detective Harry Nelson entscheiden – nur dass diesmal ihr Leben davon abhängt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein ansprechender britischer Krimi der ganz ohne Blutvergießen auskommt und mit vielschichtigen Haupt und Nebenfiguren aufwarten kann, deren Werdegang die Neugierde des Lesers schürt

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Die alleinerziehende Mutter und archäologische Forensikerin Ruth Galloway, bereitet sich auf den ersten Geburtstag ihrer kleinen Tochter Kate vor, doch wie immer ist sie zwischen häuslichem und beruflichen ...

Die alleinerziehende Mutter und archäologische Forensikerin Ruth Galloway, bereitet sich auf den ersten Geburtstag ihrer kleinen Tochter Kate vor, doch wie immer ist sie zwischen häuslichem und beruflichen Stress gefangen. Und ausgerechnet an dem Tag, als sie ausnahmsweise einmal zu früh an einem Ort erscheint, an dem die sterblichen Überreste eines bedeutenden Bischofs aus dem Mittelalter der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen, der bei Ausschachtungsarbeiten für ein neues Einkaufszentrum gefunden wurde, findet Ruth eine Leiche vor- und zwar nicht die des Bischofs, sondern die, des Museumsleiters, der tot und blutüberströmt neben dem Eichensarkophag liegt. Ruth alarmiert sogleich Polizei und Krankenwagen, doch es scheint zunächst, als ob der Mann eines natürlichen Todes gestorben ist. Erst als gewisse Drohbriefe in seinem Besitz gefunden werden, wird DCI Nelson stutzig und führt die Ermittlungen fort.

Ermittlungen, die ihn zu einer Organisation führen, die es sich zum Ziel gemacht hat, menschliche Knochen, wie etwa die australischer Ureinwohner, welche einst unter dem Deckmantel der Forschung und Wissenschaft in der Kolonialzeit von Europäern verschleppt und ins Land geschmuggelt wurden, den Nachfahren zurückzugeben, damit diese sie erneut in deren Heimat begraben können.
Und es ist auch nicht wenig überraschend für DCI Nelson, dass der Druide Cathbad mit diesen Leuten zu tun hat.
Als ein zweiter Todesfall geschieht, diesmal erwischt es einen Adligen und Besitzer des Museums, in dem auch der Direktor ein paar Tage zuvor verstarb, ist abermals Cathbad kurz vorher auf dessen Anwesen gesehen worden.
Cathbad glaubt an einen Fluch, ausgesprochen von einem befreundeten Aborigine und Medizinmann, der zur Zeit im Ort weilt, da der Adlige im Besitz einer Sammlung von Schädeln und Knochen australischer Ureinwohner war, die er jedoch trotz Bitten der Organisation nicht herausgeben wollte. DCI Nelson und Ruth Galloway jedoch, hoffen wie immer auf eine irdische Lösung…

Der bereits vierte Teil der Ruth Galloway & DCI Nelson Reihe wartet diesmal mit rätselhaften Todesfällen auf. Dazu steht der Rennstall des zweiten Toten im Fokus des Geschehens, denn dort gehen ebenfalls sehr rätselhafte Dinge vor sich. Die Ermittlungsarbeit wird diesmal (ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten) nicht nur von DCI Nelson vorangetrieben, sondern auch von seinen Stellvertretern, wobei eine von ihnen sich meiner Meinung nach nicht unbedingt clever verhielt, was mir einige, leider etwas unlogische Lesemomente bescherte. Diese sollten aber wahrscheinlich der Spannung zuträglich sein, was sie dann letztendlich auch waren.

Doch betreffender Vorfall ist eigentlich nur ein kleiner Kritikpunkt, den ich hier aufführen möchte, der bei meiner Gesamtbewertung des Romans kaum ins Gewicht fiel, da Haupt und Nebenstory ansonsten wieder einmal sehr unterhaltsam ausfielen.
Die Autorin treibt natürlich auch die Geschichte um Ruth und Nelson weiter; sie versäumt es jedoch dabei nicht, allen Neueinsteigern genug Hintergrundinformationen der Vorgängerbände zu liefern, so dass man selbst ohne Vorwissen problemlos in die Story hineinfindet.
Dennoch macht es natürlich den besonderen Reiz aus, wenn man die Serie dessen ungeachtet, in der chronologischen Reihenfolge liest, weil man dadurch die Haupt und Nebenfiguren- ihre Stärken und Schwächen, viel besser kennenlernen kann.
Interessant fand ich neben dem Fall, vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten und ihren Fortgang. Es scheint hier fast, als ob Ruth langsam aber sicher an Reife gewinnt und einem anderen Mann eine Chance geben will. Wer es ist, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Auch die eingestreuten Informationen über den einstigen Raub von menschlichen Überresten und die Interessensverbände, die sich im realen Leben dafür einsetzen, dass diese zurückgegeben werden und gewisse Gedankenanstöße von Seiten der Autorin an ihre Leser, die durch die Entwicklung dieser Geschichte gefördert werden, fand ich sehr berührend und nachdenklich machend.

Für die wenigen mystischen Elemente in „Aller Heiligen Fluch“ ist wie immer der Druide Cathbad nebst Helfer zuständig, dem diesmal eine besonders schwierige, sehr gefährliche Aufgabe zufällt. Dennoch bleibt es auch diesmal dem Leser überlassen, welcher Theorie, woran die beiden Männer nun wirklich starben, sie lieber Glauben schenken möchten.

Kurz gefasst: Ein ansprechender britischer Krimi der ganz ohne Blutvergießen auskommt und mit vielschichtigen Haupt und Nebenfiguren aufwarten kann, deren Werdegang die Neugierde des Lesers schürt.

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Veröffentlicht am 05.11.2019

Crime meets Mystery - eine tolle Krimireihe um die Forensikerin Ruth Galloway

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Ich komplettiere gerade meine Elly Griffiths - bzw. Ruth Galloway-Reihe und habe "Aller Heiligen Fluch" als einen der bisher Spannendsten empfunden; der Krimi-Couch Rezensentin kann ich mich in keinem ...

Ich komplettiere gerade meine Elly Griffiths - bzw. Ruth Galloway-Reihe und habe "Aller Heiligen Fluch" als einen der bisher Spannendsten empfunden; der Krimi-Couch Rezensentin kann ich mich in keinem Punkt anschließen, da die Autorin ihre Krimis immer sehr gut recherchiert und der Plot hier durchaus stimmig wie auch spannend ist.


Da gerade "Allerheiligen" war, passte dies auch zeitlich zu meinem Konzept des "Nacharbeitens" zur Komplettierung der Reihe: Bei jedem weiteren Kriminalroman von Elly Griffiths werde ich zu einem größeren Fan von ihr, da sie sowohl den leitenden Ermittler Harry Nelson als auch die Forensikerin Ruth Galloway, die beruflich immer wieder mit dem Vater ihrer Tochter zu tun hat und Mutter der einjährigen Kate ist, sehr menschlich und keineswegs überzeichnet darstellt. Gerade dies finde ich im Genre Kriminalroman sehr wichtig und bei Griffiths kommt immer noch eine Portion "Mystery" hinzu, quasi als ihr Markenzeichen:


So auch in "Aller Heiligen Fluch", in dem es zum einen um die Sargöffnung eines längst verblichenen Geistlichen geht; ein Vorfahre des Aristokraten Danford Smith , seines Zeichens passionierter Rennstallbetreiber - und einer Drogenfahndung, die langwierig ist und es Nelson und seiner Truppe schwer macht, Ergebnisse zu erzielen (wobei Judy Johnson sich hier wirklich ihre Sporen verdient hat, Clough jedoch die Lorbeeren erntet - wie im richtigen Leben ;)

Auch die Sargöffnung des verblichenen Klerikers beginnt mit einem Toten: Neben dem Sarg liegt nämlich Neil Topham, Leiter des Museums, in dem das Event stattfinden sollte; über diese stolpert Ruth, die etwas zu früh vor Ort ist - und um die Lösung dieses Rätsels geht es hauptsächlich, wer für den Tod dieses bis dato gesunden Mannes verantwortlich ist:

Eine wie immer sehr "versponnene", aber durchaus liebenswerte Rolle spielt hier wieder Cathbad; mit bürgerlichem Namen Michael Malone, der wie durch ein Wunder immer an der richtigen Stelle erscheint, wenn "Not am Mann" oder an der Frau ist. Diese Figur habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen.


Befreundet ist Cathbad auch mit Bob Woonunga, dem Australier, der direkt neben Kate im abgeschiedenen Salzmoor ein Haus mietete und sich dafür einsetzt, dass die Knochen seiner Ahnen - den Aborigines - wieder in die heimatliche Erde kommen, um in die Traumzeit einzugehen. Denn nur dort finden sie ihren Frieden. Interessantes erfährt der Leser hier über die australischen Aborigines und deren Kultur, besucht mit Ruth (und Cathbad) spirituelle Seminare und findet schließlich, dass vielleicht doch nicht alles "Hokus Pokus" ist: Dies zeichnet die Kriminalromane der Autorin aus und machen sie überaus lesenswert. Auch die menschlichen Verflechtungen und Beziehungen werden immer in authentischer Weise vermittelt und die Figuren haben klare Konturen; ihr Verhalten wirkt echt.

Ich freue mich als Nächstes auf "Grabesgrund" und hoffe, auch an den weiteren Ruth Galloway-Bänden in deutscher Übersetzung (ein Dank an die Übersetzerin Tanja Handels!) demnächst meine Freude (und schöne sowie auch spannende Lesestunden) haben zu können! Ich werte mit 4,5 * oder 94° auf der "Krimi-Couch".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruth Galloways 4. Fall

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Der vierte Fall der forensischen Archäologin und alleinerziehenden Mutter Dr. Ruth Galloway beginnt eigentlich ganz harmlos. Sie soll an einer feierlichen Öffnung des Sarges eines legendären Bischofs im ...

Der vierte Fall der forensischen Archäologin und alleinerziehenden Mutter Dr. Ruth Galloway beginnt eigentlich ganz harmlos. Sie soll an einer feierlichen Öffnung des Sarges eines legendären Bischofs im Museum von King's Lynn teilnehmen. Da sie zu früh ist, schaut sie sich im Museum um und findet den Museumsdirektor tot neben dem Sarg. Obwohl es eine natürlich Todesursache zu sein scheint, gibt es ein paar merkwürdige Umstände und schon steckt Ruth mitten in den Ermittlungen, die natürlich Detective Harry Nelson leitet, der Vater ihrer kleinen Tochter Kate.
Da das Museum der alteingesessenen und aristokratischen Familie Smith gehört, gehen Nelsons Untersuchungen und die seiner Kollegen Clough und Judy Johnson zuerst in diese Richtung. Und tatsächlich scheinen sie ein paar sprichtwörtliche Leichen im Keller zu haben und auch im Rennstall des Familienoberhauptes Danford Smith scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Da der zynische Nelson noch nie was für die britische Oberschicht übrig hatte, ist das natürlich ein gefundenes Fressen für ihn. Es scheint, dass ein Vorfahr von Lord Smith während der Kolonialzeit Knochen von Ureinwohnern aus Australien nach England gebracht hat und diese im Museum hortet. Einige Organisationen sind damit gar nicht einverstanden.
Währenddessen versucht Ruth ihr privates und berufliches Leben unter einen Hut zu bringen. Und erfährt durch ihren langjährigen Freund Cathbad sowie ihren neuen Nachbarn Bob, einen Aborigine, von den Taten der Smiths. Haben die Knochen im Museum etwas mit dem Tod des Museumsdirektor zu tun?

"Aller Heiligen Fluch" ist wieder ein gelungener Krimi mit der forensischen Archäologin Ruth Galloway. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und das Ganze anschaulich geschrieben. Ruth ist gewohnt selbstkritisch und hält sich für keine sehr gute Mutter und erst recht nicht für eine attraktive Frau. Aber sie hat einen scharfen Verstand und beruflich kann ihr so schnell niemand etwas vormachen.
Kate ist inzwischen ein Jahr alt und brachte mich oft zum Schmunzeln mit ihrem Verhalten und ihren Äußerungen, die ja jetzt noch nur aus einzelnen Wörtern bestehen. Sechzehn sind es genau, verkündet Ruth an einer Stelle stolz.
Detective Harry Nelson ist wie immer brummig und zynisch, aber irgendwie mag ich ihn. Und er hängt wirklich an Kate, deshalb habe ich mich über die Entwicklung am Ende auch gefreut.
Bei Harrys Frau Michelle bin ich immer etwas zwiegespalten, aber natürlich muss man auch ihre Situation verstehen.
Durch die Figur von Cathbad bekommen die Geschichten immer einen Hauch Mystik, denn er ist Druide und lebt dies auch aus, gegen alle Konventionen. Dieses Mal erfährt man außerdem interessante Dinge über die australischen Ureinwohner, die Aborigines.
Erst ziemlich am Schluss klären sich die Todesfälle und auch einige andere Dinge auf. Im Privatleben einiger Hauptfiguren bleiben dagegen ein paar Fragen offen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.