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Veröffentlicht am 27.07.2023

Schlaflose Nächte garantiert

Schwarzer See
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Der Künstlerin Emma scheint gerade der große Durchbruch auf dem Kunstmarkt zu gelingen, als sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird: Vor 15 Jahren verschwanden drei ihrer Freundinnen aus einem Sommercamp. ...

Der Künstlerin Emma scheint gerade der große Durchbruch auf dem Kunstmarkt zu gelingen, als sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird: Vor 15 Jahren verschwanden drei ihrer Freundinnen aus einem Sommercamp. Nun steht die Leiterin eben jenes Camps vor ihr und bittet sie, in das Camp zurückzukehren - diesmal als Kunstlehrerin. Nicht ohne Hintergedanken nimmt Emma das Angebot an. Wird sie nun endlich herausfinden, was damals mit ihren drei Freundinnen geschah, deren Verschwinden auch heute noch ihre Gedanken beherrscht?

Riley Sager steigt stark in die Erzählung ein und reißt einen von Beginn an mit seinem geschliffenen Schreibstil und der Verheißung auf ein großes, dunkles Geheimnis mit. Die Leserinnen begleiten Emma auf der verzweifelten Suche nach der Wahrheit, aber auch nach sich selbst, und erleben mit, wie sie immer mehr verzweifelt und den Halt zu verlieren droht. Immer wieder scheint die Lösung zum Greifen nahe - und wird einem im letzten Moment durch eine neue Wendung wieder entrissen.

Ein rasanter Erzählstil und eine packende, brillant vor den Leser
innen ausgebreitete Handlung machen dieses Buch zu einem absoluten Pageturner, der einen atemlos zurücklässt.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Der perfekte Thriller für schlaflose Nächte

Dunkelschnee
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Als auf einem Feld in Oslo zwei Jungenleichen auftauchen, zwischen ihnen ein toter Fuchs, kommt auch in einen alten Fall aus Schweden wieder Bewegung: schon vor acht Jahren wurden zwei tote Jungen gefunden, ...

Als auf einem Feld in Oslo zwei Jungenleichen auftauchen, zwischen ihnen ein toter Fuchs, kommt auch in einen alten Fall aus Schweden wieder Bewegung: schon vor acht Jahren wurden zwei tote Jungen gefunden, auf sehr ähnliche Weise mit einem Hasen zwischen sich arrangiert. Nun soll sich eine neue Ermittlungseinheit rund um Kommissar Holger Munch der Sache annehmen. Als Verstärkung holt sich dieser noch die Polizeischülerin Mia Krüger an seine Seite, die an der Akademie durch ein nie dagewesenes Auge für's Detail auffiel. Ihre Gabe, die Tatorte instinktiv zu erfassen und nach Art eines Profilers zu analysieren, liefert auch promt ermittlungsrelevante Hinweise. Doch bis zum Schluss ist dennoch nichts wie es scheint, bis sich die Lage mit dem Verschwinden zweier weiterer Jungen dramatisch zuspitzt...

Bei "Dunkelschnee" handelt es sich um ein nachträgliches Prequel zu den anderen Thrillern des Autors um dieses Ermittlungsteam. Man muss die anderen Bücher aber nicht kennen, um die Handlung zu verstehen, da man es ja sozusagen mit deren Vorgeschichte zu tun hat. Samuel Bjork gelingt es von Anfang an, den Leser in seinen Bann zu ziehen und selbst Randcharaktere so lebensecht darzustellen, dass man sie richtig vor sich sehen kann. Und neben der spannenden Ermittlungsarbeit erhält man auch noch Einblick in die Privatleben der Protagonisten, was die Story angenehm unterfüttert und ausschmückt und einem Holger Munch und sein Team noch näher bringt, ohne den Verlauf der Handlung zu stören. Eingebettet ist das Ganze in Beschreibungen der norwegischen Landschaft, die einem Lust auf eine Reise dorthin machen.
Im Verlauf der Story gibt es einige Drehungen und Wendungen, und jedes Mal, wenn man denkt, man hat die Lösung, rinnt sie einem wieder durch die Finger, bis es dann schließlich doch zu einem großen Showdown kommt - und auch dieser gestaltet sich ganz anders als erwartet.
Ein angenehm flüssiger Schreibstil, viele frische, unverbrauchte Ideen, tolle Charaktere, viele unvorhergesehene Wendungen und ein bis zum Schluss hervorragend gehaltener Spannungsbogen machen diesen Thriller zu einem literarischen Hochgenuss, den man so schnell nicht mehr aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Herrlich kauziger Krimi mit einigen Wirrungen

Mord in Sunset Hall
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Eigentlich will Agnes Sharp nur gemeinsam mit den anderen Mitbewohnern ihrer Alten-WG in Ruhe ihren Lebensabend genießen. Doch da gibt es so viel, das die Ruhe stört: Der kaputte Treppenlift. Die kaputte ...

Eigentlich will Agnes Sharp nur gemeinsam mit den anderen Mitbewohnern ihrer Alten-WG in Ruhe ihren Lebensabend genießen. Doch da gibt es so viel, das die Ruhe stört: Der kaputte Treppenlift. Die kaputte Hüfte. Die Tote im Schuppen. Die Tote auf der Veranda der Nachbarn. In ihrem kleinen Örtchen scheint ein skrupelloser Killer umzugehen, der es auf ältere Damen abgesehen hat.
Das kann die WG natürlich nicht auf sich beruhen lassen, und gemeinsam mit Schildkröte Hettie machen sie sich daran, den Mörder zu schnappen - und schon bald scheint es so, als würden sie ihm ausgerechnet in ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur kommen...

"Mord in Sunset Hall" besticht mit messerscharfen Dialogen, rasanten Entwicklungen, vielen (überraschenden) Wendungen und einer großen Portion schwarzem Humor. Die verschiedenen Charaktere sind wunderbar scharf umrissen und so verschieden wie kauzig, sodass man sie einfach sofort ins Herz schließen muss.
Der Erzählstil ist charmant, locker-leicht, bisweilen herrlich boshaft und fließt nur so dahin. Eins ist sicher: Langeweile kommt mit dieser Lektüre nicht auf!

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Veröffentlicht am 05.04.2019

Ein Hauch von Poirot an der Nordsee

Dünengeister
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Es herrscht ein heißer Sommer auf Sylt, als in der großen Wanderdüne - der Geisterdüne - zwei Leichen entdeckt werden. Schnell stellt sich heraus, dass die junge Frau und das Mädchen lange Zeit im feinen ...

Es herrscht ein heißer Sommer auf Sylt, als in der großen Wanderdüne - der Geisterdüne - zwei Leichen entdeckt werden. Schnell stellt sich heraus, dass die junge Frau und das Mädchen lange Zeit im feinen Sand begraben lagen. Doch mit ihnen scheinen auch ihre Geheimnisse aus dem Sand befreit worden zu sein, und schon bald legt sich ein Schatten auf die Gegenwart und die Familie, auf deren Grundstück die Leichen gefunden wurden - die Melanders...

Die Autorin Nina Ohlandt fängt geschickt die Leichtigkeit des Sylter Sommers ein und webt einen alten Familienfluch, längst vergessene und neue Geheimnisse sowie einen Hauch Tragik mit hinein.
Mit einem Schmunzeln erweckt sie dabei Agatha Christies Geist zu neuem Leben und macht John Benthien zu ihrem Poirot: mit seinen ganz eigenen Schrullen und - so viel sei verraten - einem großen Auftritt für seine kleinen grauen Zellen.
Und genau wie bei Christie wird dies alles begleitet vom bitter-süßen Beigeschmack der Tragödie, erzählt mit einer gewissen Leichtigkeit, die einen das Buch nicht mehr weglegen lässt.

"Dünengeister" bietet eine angenehme Mischung aus Spannung und einer gewissen Düsternis, die über der Familie Melander zu schweben scheint wie ein Damokles-Schwert. Gewürzt und immer wieder aufgelockert wird das Ganze durch kleine humorvolle Episoden aus dem Privatleben der Ermittler.
Mit gleich mehreren zu lösenden Fällen, erzählt mit einem Augenzwinkern, sorgt dieser Nordsee-Krimi definitiv für Kurzweil!

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Veröffentlicht am 07.08.2018

Welche Sühne verdient eine schuldlose Schuld?

Schuld währt ewig
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Seit Ludwigs Tod ist Sannes Tod ein einziger Strudel aus Schuldgefühlen und Selbstkastei. Ein paar wenige verhängnisvolle Sekunden, die alles verändert haben, und ausgerechnet an die erinnert sie sich ...

Seit Ludwigs Tod ist Sannes Tod ein einziger Strudel aus Schuldgefühlen und Selbstkastei. Ein paar wenige verhängnisvolle Sekunden, die alles verändert haben, und ausgerechnet an die erinnert sie sich nicht. Das Verfahren gegen sie wurde eingestellt, doch sie selbst ist nicht von ihrer Unschuld überzeugt. Und sie kann sich nicht vergeben.
In seinem vierten Fall jagt Dühnfort einen Mörder, der es scheinbar auf Menschen wie Sanne abgesehen hat: Menschen, die durch die Fügung unglücklicher Ereignisse - man könnte auch sagen durch Schicksal - für den Tod eines Menschen verantwortlich sind. Menschen, die dafür nie eine Strafe erhielten...

Als Quereinsteigerin in die Dühnfort-Reihe fand ich beim Lesen sehr angenehm, dass man die Handlung problemlos versteht, auch ohne die anderen Teile gelesen zu haben (was aber wohl demnächst nachgeholt wird).
Obwohl die Ermittlungen zunächst schleppend anlaufen, wird es nie langweilig, denn verschiedene Blickwinkel eröffnen dem Leser rasante Geschehnisse, Tragödien und menschliche Abgründe - stets so eindrücklich und klar beschrieben, dass man von den Zeilen praktisch aufgesogen wird.
Und auch für ihre Charaktere hat Inge Löhnig ein Händchen: Das Hick-Hack zwischen Dühnfort und Alois ist hier nicht störend, sondern bringt sogar noch einen Hauch Pfeffer in das Geschehen.