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Veröffentlicht am 07.08.2018

Enttäuschend

Ist die Katze aus dem Haus (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 23)
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Die ersten sieben Bände der Reihe um Mrs Murphy habe ich regelrecht mit Begeisterung verschlungen. Die Nachfolgebände befinden sich (noch) nicht in meinem Besitz, aber ich habe durchaus vor sie zu lesen. ...

Die ersten sieben Bände der Reihe um Mrs Murphy habe ich regelrecht mit Begeisterung verschlungen. Die Nachfolgebände befinden sich (noch) nicht in meinem Besitz, aber ich habe durchaus vor sie zu lesen. Und vielleicht muss man das auch, um seine Freude am (bisher) letzten Band der Katzenkrimis zu bekommen.
Denn um es kurz zu machen:" Ist die Katze aus dem Haus" hat mir so gar nicht gefallen. Die Katzen (und Hunde und sonstiges Getier) haben keine bedeutende Rolle (man hätte auf sie auch verzichten können), das Postamtflair (und das Postamt) früherer Bücher, der Klatsch und Tratsch, das Lokalcolorit ... all das fehlt.
Anders als in den von mir bisher gelesenen Romanen gibt es relativ schnell eine Leiche, aber es fehlt an Spannung und viele lieb gewonnene Charaktere spielen keine Rolle mehr.
Das Hinzufügen einer zweiten Zeitlinie aus dem 18. Jahrhundert ist nicht hilfreich und sorgt eher für Langeweile, als für ein Ansteigen der Spannung.
Geht langsam die Luft aus? Ich weiß es nicht. Aber ich muss sagen, dass dieser Mrs Murphy Roman an die ersten sieben Bände in keiner Weise heranreicht.
Schade eigentlich.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Leidenschaftlich, aber fern des Titels

Die verborgene Seele der Kühe
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Bereits 2003 erschienen Die verborgene Seele der Kühe als „The Pig who sang to the Moon. The emotional world of farm animals„, übersetzt 2006 und unter dem Titel „Wovon Schafe träumen. Das Seelenleben ...

Bereits 2003 erschienen Die verborgene Seele der Kühe als „The Pig who sang to the Moon. The emotional world of farm animals„, übersetzt 2006 und unter dem Titel „Wovon Schafe träumen. Das Seelenleben der Tiere„. Jetzt mit neuem Vorwort des Autors unter neuem Titel, nach Schweinen und Schafen nun Kühe, untertitelt mit „Das geheime Leben von Rinder, Hühnern, Schweinen und anderen Hoftieren.“
Ich bin mit anderen Erwartungen an das Buch heran gegangen und auch wenn sich der Autor bemüht hat sein Anliegen begreiflich zu machen hat er bei mir leider das Gegenteil bewirkt. Nicht ganz unschuldig mag daran auch die mehrfache Erwähnung (und Verlinkung) verschiedener Tierrechtsorganisationen, die ich als etwas fragwürdig (und teilweise verbrecherisch) erachte und die es mir schwer machen, das Geschrieben sachlich zu sehen. Zumal die geheime Seele (egal welcher Nutztierart) eher eine untergeordnete Rolle spielt und den Zuständen in Massentierbetrieben (gefühlt) mehr Raum geboten wird.
Anhand des Klappentextes und des Titels hatte mir Geschichten über Tiere erwartet, eine kleine Reise in das Gedankenleben (ohne die Tiere zu sehr zu vermenschlichen). Es gibt ein paar Geschichten (u. a. jene vom Schwein, das den Mond ansingt), aber unterschwellig wird man den Gedanken nicht los, dass es viel eher darum geht, den Leser davon zu überzeugen vegan zu leben.
Ich habe nichts gegen Veganer (jedenfalls gegen die meisten), aber dieses Buch geht mir leidenschaftlich in eine dem Titel nicht gerechten Weg.
Ein weiterer Schwachpunkt des Buchs ist das Alter. Einer Neuauflage ein neues Vorwort zu verleihen ist zu wenig, denn wenn sich etwas rasant schnell verändert dann sind es wissenschaftliche Erkenntnisse.
Die Fußnoten (und Literaturtipps) sind gut gemeint, beziehen aber neue wissenschaftliche Ergebnisse nicht ein.

Von daher kann man eigentlich nur sagen, dass die Aussage des Buchs gut gemeint sein mag (und unter anderem Titel auch berechtigt), aber die Schwachpunkte überwiegen:
Titel und Untertitel sind falsch gewählt, sie lassen etwas anderes erwarten.
Ich erfahre nichts über die verborgene See der Kühe.
Es geht nicht um das geheime Leben von Tieren auf dem Bauernhof (Hoftiere) es geht eher darum wie gut es Nutztiere haben, die nicht wegen ihrer Produkte (Eier/Milch/Fleisch…) gehalten werden.
Es wird auf keine neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse hingewiesen. Immerhin hat das Buch schon 15 Jahre auf dem Buckel.
Literatur- und Linktipps zu Tierrechtsorganisationen und veganer Lebensweise erwarte ich in einem Buch mit diesem Titel nicht.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Was für eine Enttäuschung

Schwarzer Leopard, roter Wolf
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Was hat mich nur geritten, dieses Buch zu lesen? Der Klappentext klingt interessant und die Assoziationen mit einem mythischen Afrika weckten Bilder meiner Kindheit in mir, in der ich afrikanische Geschichten ...

Was hat mich nur geritten, dieses Buch zu lesen? Der Klappentext klingt interessant und die Assoziationen mit einem mythischen Afrika weckten Bilder meiner Kindheit in mir, in der ich afrikanische Geschichten und Märchen gelesen habe.
Es klang nach einer interessanten Geschichte (und ich habe mir erlaubt Vergleiche mit dem Herrn der Ringe und dem Lied von Eis und Feuer zu ignorieren, da ich von beiden nur bedingt Fan bin) und dann fing ich an zu lesen.
Bereits auf den ersten Seiten dachte ich mir: Was soll das?
Nach weiteren Seiten, durch die ich mich gequält habe dachte ich mir: Warum lese ich das?
Ab Seite 50 kam die Überlegung auf das Buch abzubrechen, aber ab Seite 100 dachte ich: Ich lese weiter, komme was da wolle.
Und jetzt, nachdem ich fertig bin kann ich immerhin sagen, dass ich entweder das schlechteste Buch in diesem Jahr gelesen habe oder ich zu wenig Alkohol oder Drogen konsumiert habe, um Zugang zu diesem „Meisterwerk“ zu finden.
Als Alternative kann ich höchstens folgendes anbieten: Ich habe das Buch nicht verstanden.

Es gab nichts an diesem Buch was mir gefallen hat. Die Sprache war verwirrend und der häufige Gebrauch des Wortes ficken störte auch. Manchmal las es sich wie ein poetischer Porno mit zahlreichen Taboos und NoGos, dann wieder klang afrikanischer Kolonialstil durch, aber meistens wirkte alles für mich wie ein unausgegorener Mix aus Worten, die nicht unbedingt in Zusammenhang stehen mussten.
Die Handlung, soweit sie erkennbar war, konnte mich auch nicht fesseln und wenn ich ehrlich bin: Es war sehr hart das Ende des Buchs zu erreichen …
Und das ist der Auftakt einer Trilogie?

Nun gut, ich fand den Herrn der Ringe schon langatmig, aber dort habe ich wenigstens verstanden um was es ging.
Schwarzer Leopard, Roter Wolf ist ein Buch, das meiner Meinung nach nur deswegen so hoch gelobt wird, weil es so schlecht ist und sich sonst nicht verkaufen würde.

Ist das Literatur oder kann das weg?

Ich habe noch kein Buch von Marlon James gelesen, aber anhand seiner Bio hatte ich großartiges erwartet.
Für seien Roman „Eine kurze Geschichte on sieben Morden“ erhielt erden MAN BOOKER PRIZE und das Time Magazin zählte ihn zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten 2019.

Ich lebe wohl in aeiner anderen Welt und habe andere Ansprüche.

Langer Rede, kurzer Sinn: Das Buch hat mich gnadenlos enttäuscht. Es mag keine leicht Kost sein, aber für mich war es eher unverdaulich.
Schade.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Lieber ESC-Musik hören und Per Anhalter durch die Galaxis lesen

Space Opera
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Ich bin ein großer Fan sowohl von Douglas Adams, wie auch des Eurovision Song Contests. Von daher ist das Buch ja schon faste in Muss. Zumindest dachte ich das.

Aber man kann sich so täuschen. Tatsächlich ...

Ich bin ein großer Fan sowohl von Douglas Adams, wie auch des Eurovision Song Contests. Von daher ist das Buch ja schon faste in Muss. Zumindest dachte ich das.

Aber man kann sich so täuschen. Tatsächlich ist das witzigste am ganzen Buch der Name der Autorin und eine Szene (auf Seite 284/295). Der Rest ist uninspriert, nicht witzig und langweilig.

An Douglas Adams und seinem Anhalter kommt keiner ran und dabei hilft es auch nicht liebenswerte Weltraumflamingos, empfindungsfähige Viren oder zeitreisende Katzenbären auf die Bühne eines megagalaktischen Grand Prix zu werfen.

Ich habe mir am Anfang tatsächlich überlegt, das Buch abzubrechen.

Ich habe durchgehalten, aber ein Lesevergnügen war es nicht. Weder als Adams-Fan, noch als ESC-Fan. Und dabei mag ich skurrile Geschichten. Wenn sie unterhaltsam geschrieben sind.

Aber das war bei Space Opera nicht der Fall.

Die Sprache kam mir zu gekünstelt vor, die Aliens zu konstruiert und die Handlung ... nun ja .. da wurde ich nicht enttäuscht, etwas Großartiges habe ich nicht erwartet (das bietet der Anhalter auch nicht).

Schade, es hätte witzig sein können, zumal der ESC ja durchaus selbst sehr witzig sein kann ... und in diesem Fall witziger ist, als man es von diesem Buch behaupten kann ...
Für ESC-Fans bietet SpaceOpera Liedzitate aus der ESC-Geschichte ... ganz nett, aber kein Grund sich das Buch anzuschaffen.

Dann doch lieber ESC-Lieder hören und Per Anhalter durch die Galaxis lesen.

Ach ja ... ob es sich um den witzigsten SF-Roman seit Per Anhalter ist kann ich nicht beurteilen, ich kenne sonst keinen dieser Art ... Aber wenn das der Fall ist .... dann ist das sehr traurig.