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Veröffentlicht am 18.09.2018

Eine Frau erkämpft sich ihren Weg

Luckiest Girl Alive
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Luckiest Girl in Alive“ von Jessica Knoll ist ein Roman, der im August 2018 im LYX Verlag erschienen ist.
Es geht um Ani FaNelli, eine junge Frau, die kurz vor der Hochzeit mit einem gut aussehenden jungen ...

Luckiest Girl in Alive“ von Jessica Knoll ist ein Roman, der im August 2018 im LYX Verlag erschienen ist.
Es geht um Ani FaNelli, eine junge Frau, die kurz vor der Hochzeit mit einem gut aussehenden jungen Mann steht, der auch noch vermögend ist, obwohl sie auf sein Geld nicht unbedingt angewiesen wäre. Sie verdient selbst einiges und trägt in ihrem Job nur Designerkleidung. Eigentlich könnte ihr Leben perfekt sein, doch sie hat ein Geheimnis, das sie nun einzuholen droht. Wird es ihr alles zerstören?
Das Buch beginnt damit, dass man Ani kennenlernt und mein erster Eindruck war durchaus positiv, denn sie scheint gute Ansichten zu haben und achtet darauf, dass sie nur Leute einstellt, die ein gewisses Maß an Toleranz mitbringen. Sie achtet auf ihre Figur und steht - sehr zum Missfallen ihres Bräutigam – gerade im Begriff, an einer Dokumentation über ihre alte Schule mitzuwirken. Natürlich vermutet man sofort, dass das Geheimnis mit ihrer Schulzeit zu tun hat und so ist es dann auch.
Sie hat keine leichte Schulzeit gehabt und hätte alles getan, um zur Inclique zu gehören. Das gelingt ihr auch, doch der Preis, den sie dafür zahlt, ist sehr hoch. Ihre Freunde stößt sie dafür vor den Kopf. Dass sie nicht wirklich dazu gehört, merkt sie zunächst nicht. An ihrer Schule kommt es zu einem Amoklauf, den sie hautnah miterlebt. Schlimmer noch, da einer der Amokläufer mit ihre befreundet war, gerät sie unter Verdacht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, aber dennoch finde ich, dass dem Buch der Tiefgang fehlt. Das Entsetzen, das während der Tat geherrscht haben muss, kommt nicht wirklich rüber. Ich konnte keinen Zugang zur Hauptperson finden und ich muss zugegeben, ihre ständiges Gejammer über ihre Figur fand ich schon etwas anstrengend. Große 34 ist ihr zu groß und sie findet sich zu dick, das klingt schon echt magersüchtig. Es gibt doch wichtigere Dinge.
Das Ende hat mich dann ein wenig versöhnen können, daher ziehe ich auch nur einen Stern ab. Sie scheint wach zu werden und möglicherweise wäre ihre weitere Geschichte nicht mehr so oberflächlich. Es fing so gut an und es hört so gut auf, doch dazwischen fehlt mir was. Wo bleibt die Aufarbeitung? Ihr Mitgefühl? Warum hat sie das Bild nicht längst zurück gegeben? Warum macht sie denselben Fehler zweimal?
Immerhin kann man das Buch mit dem Gefühl aus der Hand legen, sie hat dazu gelernt und wird jetzt wahrscheinlich nicht mehr so oberflächlich sein. Sie hat erkannt, was wirklich wichtig ist.
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert und sorgt für gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 08.08.2018

Romeo und Julia oder das Böse ist nicht so schlimm, wenn man es kennt

Monstratorem
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Das Buch „Monstratorem“ von Anja Gust ist eine Liebesgeschichte, eine Geschichte über eine Liebe, die es eigentlich nicht geben dürfte.
Sina Brodersen, die mit Boy, ihrem Mops, auf einem Bauernhof lebt ...

Das Buch „Monstratorem“ von Anja Gust ist eine Liebesgeschichte, eine Geschichte über eine Liebe, die es eigentlich nicht geben dürfte.
Sina Brodersen, die mit Boy, ihrem Mops, auf einem Bauernhof lebt und sich Geld mit der Restauration von Gartenzwergen verdient, triftt auf Tom Enders, einen Auftragskiller, skrupellos, eiskalt und doch irgendwie auf der Suche nach mehr. Im Rahmen eines Auftrags treffen beide aufeinander…
Das Titelbild ist faszinierend und bekannt und es passt wunderbar zu der Geschichte um Sina und Tom und dass es mehr als Schwarz und Weiß gibt. Mir hat gefallen, dass ich die Orte größtenteils kannte, die in der Geschichte vorkamen, so dass ich beim Lesen wirklich Bilder vor Augen hatte. Tom und Sina kommen sich quasi über Land entgegen und treffen dann im wahrsten Sinne des Wortes aufeinander. Durch einen Fehler sind nämlich Schlüssel verloren gegangen und diese gehören der Gomorrha, also der Mafia. Und Sodom und Gomorrha erlebt man auch wirklich auf dem Weg der beiden zueinander. Wer jetzt meint, aber das ist doch die Camorra, hat natürlich recht, aber auch Gomorrha versteht man, da das der Titel eines Buches über die Mafia und auch der Titel einer Serie zum gleichen Thema ist.
Die philosophischen Passagen in dem Buch gefielen mir nicht so, doch das liegt daran, dass ich einfach mit Philosophie nichts anfangen kann. Die Gedichte sind schön, sagen mir aber nichts und ich bin mir nicht sicher, ob Helga damit wirklich was anfangen konnte.
Die handelnden Personen und ihre Darstellung sind wirklich gelungen. Das erlebt man nur in ländlichen Gebieten, da gibt es solche Originale.
Alles in allem ein wunderbarer Roman, der von mir nur deshalb nur 4 Sterne bekommt, weil ich phasenweise die Ausdrucksweise etwas sehr gewöhnungsbedürftig fand.
Das Ende war vorhersehbar aber sehr menschlich und gut geschrieben.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Knisternde Erotik in eiskalter Finanzwelt

King of New York
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Bei dem Buch „King of New York“ von Louise Bay geht es einerseits um Max King, dem die Finanzwelt New Yorks zu Füßen liegt und Harper Jayne, die die Ehre hat, für ihn arbeiten zu dürfen, womit sich eigentlich ...

Bei dem Buch „King of New York“ von Louise Bay geht es einerseits um Max King, dem die Finanzwelt New Yorks zu Füßen liegt und Harper Jayne, die die Ehre hat, für ihn arbeiten zu dürfen, womit sich eigentlich ihr größter Traum erfüllt. Doch Max lebt nicht nur für die Firma, es gibt auch noch seine Tochter Amanda. Auf keinen Fall will er eine Vermischung von Privatem und Beruflichem und dann kommt Harper. Das Knistern zwischen ihnen ist fast greifbar, die Erotik spürbar, der Zwiespalt unvermeidlich.
Schon beim Blick aufs Cover kann man sich vorstellen, dass es in dem Buch um einen superaussehenden Mann geht, smarter Geschäftsmann, aber eben nicht unbedingt ein Held in Gefühlsdingen. Und man wird nicht enttäuscht. Von Anfang an wird klar, dass Harper sich ihren Job gewünscht hat, um ihr Können zu beweisen und natürlich wegen ihres Chefs, der sie allerdings schlecht behandelt. Es fällt schon sehr oft, das böse A-Wort, aber es verdeutlicht auch den Zwiespalt ihrer Gefühle. Sie fühlt sich magnetisch zu ihm hingezogen. Dass es Max auch so geht, er aber um keinen Preis dienstliches und privates vermischen will und natürlich erst recht keine Beziehung haben möchte, denn privat gibt es für ihn nur seine Tochter Amanda, wird durch die Teilung in die Sichtweisen beider Personen gut hervorgehoben. Was zunächst amüsant ist und auch die erotischen Szenen haben mir sehr gefallen, wird dann aber schon ein wenig nervig, denn anscheinend können beide Protagonisten an nichts anderes als an Sex mit dem anderen denken. Auflockernd sind die Szenen mit der Tochter, die eine typische Vertreterin ihrer Art ist. Da ich selber eine Tochter habe, konnte ich einiges sehr gut nachvollziehen und habe mehr als einmal geschmunzelt.
Nicht so gut herausgearbeitet fand ich den Konflikt zwischen Harper und ihrem Vater. Man versteht zwar, warum sie sich verhält wie sie es tut, aber die Versöhnung und Aussprache kommt zu kurz. Da hätte ich mir mehr gewünscht.
Insgesamt war es aber ein sehr unterhaltsamer Roman, durchaus auch zum gemeinsamen Vorlesen vor dem Kaminfeuer als Vorgeschmack für sinnliche Stunden.

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  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.01.2018

Auf der großen Suche,,,,

Der Fluch des Feuers
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Das Buch „Der Fluch des Feuers“ von Marc de Jager ist ein Fantasieroman und das Erstlingswerk des Autors. Es erschien im November 2017 im Bastei-Lübbe Verlag.
Der Einband zieht einem sofort in seinen Bann ...

Das Buch „Der Fluch des Feuers“ von Marc de Jager ist ein Fantasieroman und das Erstlingswerk des Autors. Es erschien im November 2017 im Bastei-Lübbe Verlag.
Der Einband zieht einem sofort in seinen Bann und die Inhaltsangabe verspricht ein spannendes Lesevergnügen und macht neugierig auf den Inhalt. Erzählt wird von Stratus, der sich mitten auf einem Feld wiederfindet – bewegungsunfähig und ohne jede Erinnerung. Leicht angeknabbert von den Geiern wird er von ein paar Menschen gerettet. Einer von ihnen schafft es, dass Stratus sich wieder bewegen kann, kann aber dessen Erinnerung nicht zurückholen.
Der Weg von Stratus ist zunächst fesselnd, denn man erfährt immer mehr wie z. B. dass er ungewöhnlich groß und stark ist und seine Stärke zunächst selbst falsch einschätzt, was natürlich zu Verwicklungen führt. Er fühlt selbst, dass er auch magische Kräfte hat, aber die nützen ihm nichts – zunächst zumindest, außerdem hat das Gefühl, er könnte ein Dämon sein, denn er fühlt zwei Herzen in seiner Brust. Je weiter er voran kommt, desto mehr lernt er mit seinen Fähigkeiten umzugehen und desto sicherer ist er sich, dass er zwar im Körper eines Menschen steckt, aber kein Mensch ist.
Mich hat die Leseprobe neugierig gemacht, wer er ist und wie er herausfindet, wie er in diese Lage gekommen ist und warum und und und.
Der Anfang ist wirklich super geschrieben, aber jetzt nach Beendigung des Buches bin ich etwas enttäuscht – zum ersten Mal. Ich habe das Gefühl gehabt, es handelt sich um den Mittelteil einer Triologie. Es fehlen Informationen vom vorher und es fehlt das Weitergehen. Die Randgeschichten im Buch kommen etwas zu kurz. Er trifft tatsächlich auch auf Menschen, die ihm freundlich gesinnt sind, meistens ist das Gegenteil der Fall, was mit Sicherheit nicht nur an seiner Auffälligkeit liegt. Er findet ein paar wenige Freunde – zumindest hat man den Eindruck, dass es welche sind. Er lernt eine Frau kennen, die Leibwache bei einem Adeligen ist. Wer jetzt mit einer Liebesgeschichte rechnet, wird aber enttäuscht. Es ist eine starke Frau, die kämpfen kann und es auch tut. Sie hilft Stratus und er ihr ebenfalls mehrfach. Diese Zusammenarbeit ist wunderbar herausgearbeitet. Mir fehlt aber die Geschichte drumherum. Warum arbeitet sie dort? Wie kam es zu dem Krieg der gerade tobt? Welche Feinde gibt es und warum?
Mir fehlen einfach eine Menge Informationen und auch ein wenig mehr Randgeschichte. Stratus ist mehr daran interessiert seine Erinnerung zurück zu bekommen als zu helfen oder zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen. Er ist zwar kein Dämon, aber was auch immer in ihm ist, wenn es gereizt ist, kann er nicht mehr klar denken. Bei so einem Anfall in einer Krisensituation zwar, tötet er einen seiner „Freunde“ und es kommt nicht einmal ein Bedauern. Die Reaktion darauf ist mehr wie ein „upps, tatsächlich?“. Die Brutalität in dem Buch ist manchmal sehr hart zu ertragen, aber ein Krieg ist nunmal brutal.
Der Autor schreibt wirklich gut und der Anfang des Buches ist super gelungen, leider kann er das nicht halten und das macht es dann sehr schwer bis zum Ende zu lesen. Am Ende ist es wieder super geschrieben. Er findet was er gesucht hat und doch habe ich nicht das Gefühl, dass die Geschichte wirklich zu Ende ist.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Angst und Trauer können viel verändern

Der Nachtläufer
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"Der Nachtläufer" von Karin Fossum ist ein Kriminalroman, der 2024 bei SAGA Ermont erschienen ist.
Nachts versetzt ein Mann eine norwegische Kleinstadt in Angst und Schrecken, denn bisher wurde er nicht ...

"Der Nachtläufer" von Karin Fossum ist ein Kriminalroman, der 2024 bei SAGA Ermont erschienen ist.
Nachts versetzt ein Mann eine norwegische Kleinstadt in Angst und Schrecken, denn bisher wurde er nicht gefasst und jeder kann das nächste Opfer sein und vielleicht das Leben verlieren. Bisher blieb es beim Einbruck und Berdrohen mit einer Waffe, aber irgendwann könnte es tödlich enden. Einziger Hinweis auf den "Nachtläufer" ist ein Zahlencode, den dieser am Tatort zurücklässt. Kann Kommissar Eddie Feber dieses Code knacken, bevor das erste Opfer sterben muss? An anderer Stelle zittert der junge Meidel Jonsson vor der Rückkehr seines brutalen Vaters aus dem Gefängnis, für ihn das Böse in Person.
Das wunderschöne düstere Cover passt hervorragend zu einem norwegischen Krimi und versetzt den Leser gleich in die richtige Stimmung, doch leider halten Cover und Inhaltsangabe nicht was sie versprechen. Schon der Anfang ist ungewöhnlich, den es beginnt mit dem Tod eines alten Mannes, desses Enkel die Polizei ruft, sich dann aber doch sehr ungewöhnlich benimmt. Dieser Mann ist Meidel Jonsson und er wirkt zunächst wie paralysiert vom Tod dieses Mannes, der der Vater seines Vaters war. Vor diesem Vater hat er eine panische Angst, warum erfährt der Leser im Laufe des Buches. Der Kommissar sieht hier keinen Handlungsbedarf. Kommissar Eddie Feber ist ungewöhnlich - er ist Vater von sieben Kindern und seine Frau schreibt Kriminalromane. Zudem hat er eine wirklich gute Kombinationsgabe. Obwohl die Geschichte einige überraschende Wendungen nimmt, kommt dennoch keine wirklich Spannung auf. Vieles ist offensichtlich und durchschaubar. Das einzig Überraschende war für mich die Lösung des Zahlencodes. Dem Kommissar fehlt ein Partner oder eine Partnerin, die etwas Lockerheit in die Geschichte gebracht hätte.
Es ist zwar eine ansprechende Geschichte und sie unterhält den Leser wirklich gut, es wird also bestimmt Leser geben, die sie mögen, aber für mich hat sie zu wenig Spannung.

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