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Veröffentlicht am 25.10.2018

Sieben Tage Wir

Sieben Tage Wir
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Handlung:
Weihnachten steht bevor. Schon so eine Zeit, in der schnell Konflikte entstehen können. So auch bei der Familie Birch, welche gezwungenermaßen eine Woche zusammen verbringen muss, aufgrund einer ...

Handlung:
Weihnachten steht bevor. Schon so eine Zeit, in der schnell Konflikte entstehen können. So auch bei der Familie Birch, welche gezwungenermaßen eine Woche zusammen verbringen muss, aufgrund einer vorgeschriebenen Quarantäne. Olivia, die ältere Tochter, kommt aus Liberia zurück, wo sie als Ärztin dabei geholfen hat, die Haag-Epidemie zu bekämpfen. Nun bleibt der restlichen Familie nichts anderes übrig, als mit ihr die Woche in einem Haus zu sein, um das Weihnachtsfest gemeinsam zu begehen.
Diese eine Woche verändert viel in dem Leben der Personen und nicht alles läuft harmonisch und liebevoll ab. Dazu kommt noch, dass ein jeder versucht, seine Geheimnisse für sich zu behalten und die anderen damit nicht zu belasten. Einige Zeit geht dies gut, bis ein unerwarteter Gast auftaucht und die Fassaden fallen.

Meinung:
Egal wie oft ich das Cover anschaue, jedes Mal wieder denke ich mir, wie schön ich es finde. Es ist harmonisch und strahlt viel Charme aus. Durch die aufeinander abgestimmten Farben und die liebevolle Darstellung des Hauses wirkt das Cover einladend und heimelig. Hier wurde ein wirklich malerisches Cover kreiiert, welches zum träumen einlädt und die Freude auf die Weihnachtszeit erhöht. Normalerweise bin ich absolut kein Mensch, der zu Coverkäufen neigt, hier würde ich tatsächlich eine Ausnahme machen.
Nachdem ich den Roman beendet habe, betrachte ich das Cover auch noch einmal mit neuen Augen und mir fallen einige, wenige Details auf, welche direkten Bezug zur Handlung nehmen könnten.
Auch bei dem ersten Aufschlagen des Buches geht die niedliche Gestaltung weiter. Als Innengestaltung der Umschlagseite dient das Häuschen in verkleinerter Form, welches vielfach auf rotes Papier gedruckt wurde. Ein sehr schönes Detail, welches ich traumhaft finde.

Der Roman wurde in Tage unterteilt, welche in die Tage der Quarantäne unterteilt sind. Diese Teile wurden dann jeweils noch einmal in Kapitel untergliedert, die von verschiedenen Personen handeln. Man erfährt also nicht nur die Dinge von Olivias Sicht, sondern auch aus der Sicht von ihren Eltern und ihrer Schwester Phoebe. Hier wurde am Anfang eines jeden neuen Kapitels der Name der jeweiligen Person geschrieben, sowie der Ort und die Uhrzeit. Dadurch entstand eine chronologische Erzählung, welche sehr kurzweilig ist und an keiner Stelle langweilig oder ermüdend ist.
Es liegt eine personale Erzählsituation vor, von jedem Charakter erfährt man als Leser in seinen jeweiligen Abschnitten Details über die Gefühle und Gedanken.

Direkt von der ersten Seite an habe ich den Roman förmlich verschlungen. Er war nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch sprachlich sehr angenehm zu lesen. Es wurde eine lockere, aber nicht flappsige Schreibweise gewählt, welche ein schnelles Lesen ermöglicht hat. Obowhl Räume und Häuser nicht direkt beschrieben werden, ist es mir leicht gefallen, mir von den Orten ein Bild zu machen und mich in dem Setting wohlzufühlen.

Alle Charaktere zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie sich nicht über ihr Aussehen für den Leser definieren, sondern durch die starke Charakterzeichnung, wodurch eigenständig ein Bild vor den Augen entsteht, wie ein Charakter aussieht. Zwar gibt es Details über das Äußere eines jeden einzelnen, jedoch entstand bei mir teilweise ein vollkommen anderes Bild in Gedanken, welches sich ein Stück weit von den Vorgaben der Autorin unterscheidet. Dadurch hätte ich es besser gefunden, wenn es die Beschreibung des Aussehens nicht gegeben hätte, sodass ich meine Fantasie einsetzten kann. Außerdem fand ich die Charaktere so stark gezeichnet, dass es mich gar nicht interessiert hat, wie sie aussehen.

Einige wenige Dinge in dem Roman waren schon etwas vorhersehbar, mir hat die Art gut gefallen, wie die Autorin Francesca Hornak, alle Fäden zusammengeführt hat und trotzdem immer wieder unerwartete Dinge miteinfließen lassen hat, sodass keine Langeweile aufkam. Seien es Geheimnisse, die aufgedeckt werden oder Personen, die überraschend auftreten.


Fazit:
Ein tolles Buch, welches mir richtig gut gefallen hat. Hier war alles richtig stimmig, ich habe keine Kritikpunkte, sondern bin mit allem vollkommen zufrieden. Es gab einige unerwartete Wendungen, welche immer wieder neuen Schwung in die Handlung gebracht haben und diese auch aufgelockert hat. Trotzdem wird auch nicht mit Emotionen gespart, ein Wohlfühlbuch und eine dicke Empfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Henkersmarie

Henkersmarie
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Handlung:
Maria wird um 1528 als Tochter des Rothenburger Scharfrichters geboren. Zusammen mit ihren beiden Brüdern wächst sie in einfachen Verhältnissen heran und wird schon im Kindesalter damit konfrontiert, ...

Handlung:
Maria wird um 1528 als Tochter des Rothenburger Scharfrichters geboren. Zusammen mit ihren beiden Brüdern wächst sie in einfachen Verhältnissen heran und wird schon im Kindesalter damit konfrontiert, dass die Bürger die Henkersfamilie scheuen und meiden. Doch bisher ist Maria noch zu jung, um die Geschichte ihrer Herkunft zu verstehen. Auch über den Beruf des Vaters besitzt sie nur wenige Kenntnisse.
Dies ändert sich, als sich der Vater dazu entschließt, seine einzige Tochter mit auf eine Hinrichtung zu nehmen. Maria ist entsetzt von den Szenen, die sich vor ihren Augen abspielen. Sie ist fest dazu entschlossen, aus dieser Welt auszubrechen und ein anderes Leben zu führen. Ein Leben, in dem sie zu den normalen Bürgern gehört und sich nicht mehr als Henkerstochter zu erkennen lassen hat. Doch ihre Eltern haben andere Pläne mit der Tochter. Sie planen die Hochzeit von Maria mit dem Freiburger Henker. Wird es Maria gelingen, sich ihrem Schicksal zu entziehen?

Meinung:
Seitdem ich das erste Mal den Klapptext gelesen hatte, ging mir der Roman einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er hat mich sofort angesprochen und am liebsten hätte ich ihn mir sofort gekauft, um in die Geschichte einzutauchen. Doch erst vor einigen Wochen hatte ich mir den Roman dann tatsächlich gekauft und mich riesig darauf gefreut, endlich mit dem Lesen zu beginnen und mich davon zu überzeugen, ob die Geschichte wirklich so spannend ist, wie ich es mir vorgestellt habe.

Schon nach wenigen Seiten hat mir die Geschichte gut gefallen und ich habe mich auf das Weiterlesen gefreut. Dazu beigetragen hat besonders die tolle Schreibweise, welche ein flüssiges Lesen ermöglicht hat und die Ereignisse eindrucksvoll dargestellt hat. Außerdem wurden noch Begriffe eingebunden, die aus der Zeit des Mittelalters stammen und dem ganzen Roman viel Authentizität verliehen haben. Alle Begriffe, die heutzutage nicht mehr umgangssprachlich sind, wurden im Glossar erklärt, welches sich am Ende des Romans befindet.

Meine Erwartungen an dem Roman waren andere. Ich hatte erwartet, dass man als Leser Maria in einem jugendlichen und für die damalige Zeit heiratsfähigen Alter kennenlernt und während dieser Zeit ihren Kampf gegen die gesellschaftlichen Konventionen miterlebt. Doch die Geschichte war anders und hat mich positiv überrascht. Man lernt Maria als kleines Kind von fünf Jahren kennen und kann ihr beim auwachsen und erwachsen werden zusehen. Dabei fand ich es sehr gelungen dargestellt, wie sich das Mädchen verändert hat und reifer geworden ist. Ein Stück lernt man den ersten Teil von Marias Lebensgeschichte kennen, von einem zarten Alter von fünf Jahren, bis zu ihrem 18 Lebensjahr.

Die Protagonisten fand ich alle sehr lebendig und einzigartig, besonders gefallen hat mir der Einblick in das Leben einer Henkersfamilie mit allen positiven, aber auch negativen Aspekten. Die Dynamik, welche in der Familie von Maria geherrscht hat, empfand ich als authentisch und eindrucksvoll dargestellt. Es wirkte sehr natürlich und nicht gestellt oder zu erfunden.
Besonders die erwachsenen Charakter sind sich selbst treu geblieben und haben ihre Prinzipien verfolgt. Die kindlichen Personen, allen voran Maria und ihre beiden Brüder haben eine Wandlung vollzogen und verschiedene Phasen durchgemacht, eh sie sich am Ende selbst gefunden haben.

Astrid Fritz ist es gelungen, das Schicksal einer Henkersfamilie eindringlich wiederzugeben und nicht zu beschönigen. Mir war schon vor dem Lesen des Romans bewusst, dass die Familien gemieden und von dem Volk gefürchtet wurden. Jedoch waren auch viele Aspekte dabei, die mir unbekannt waren, u.a. dass die Henker auch noch diverse andere Aufgaben hatten, u.a. hatten sie die Aufsicht über die Prostituierten in der Stadt und waren dafür zuständig, um tote Tiere zu entsorgen. Auch von der Gesellschaft wurden sie gemieden, durften die Kirchen erst betreten, wenn alle anderen Bürger ihren Platz eingenommen hatten oder durften bestimmte Kneipen gar nicht erst betreten oder mussten viel Abstand zu den anderen Bürgern halten. Hierbei gab es immer wieder Erwähnungen dessen, dass sich kein Henker sein Amt aussuchte, sondern dies vererbt wurde. Diesen Fakt finde ich unglaublich wichtig und musste ihn mir während des Lesens immer wieder selbst vor Augen führen.

Fazit:
Meine hohen Erwartungen an den Roman wurden vollkommen erfüllt. Er hat mich nicht nur wunderbar unterhalten, sondern mir gleichzeitig auch neue Fakten vermittelt, die mir vorher unbekannt waren. Ein toller Roman, der eindrucksvoll das Leben einer Scharfrichterfamilie wiedergibt!

Veröffentlicht am 25.08.2018

Das rote Adressbuch

Das rote Adressbuch
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Handlung:
Die gebürtige Schwedin Doris wächst in Stockholm der 1920er Jahre auf. Zusammen mit ihren Eltern und der Schwester Agnes lebt sie in einfachen Verhältnissen und erhält mit zehn Jahren schließlich ...

Handlung:
Die gebürtige Schwedin Doris wächst in Stockholm der 1920er Jahre auf. Zusammen mit ihren Eltern und der Schwester Agnes lebt sie in einfachen Verhältnissen und erhält mit zehn Jahren schließlich ein Geschenk, welches später einmal nicht nur zur Erinnerung dient, sondern auch zu einem Begleiter für ihr restliches Leben. Ihr Vater schenkt der Tochter ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Namen der Menschen niederschreiben soll, die sie in ihrem Leben trifft und die sie verändert haben und somit eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. Diese Worte vergisst Doris nie und geht der Aufforderung ihres Vaters nach.
Doris ist über 90, als sie beschließt, ihre Erlebnisse niederzuschreiben. Anhand einiger Personen, die sie gekannt hat. Dabei geht die Dame selbst noch einmal auf eine Reise, reist durch Paris, New York und England, bis sie schließlich wieder in Stockholm landet, wo sie ihr restliches Leben verbringt. Und dabei denkt Doris auch wieder vermehrt an die große Liebe ihres Lebens, den Mann, den sie immer geliebt hat und nie vergessen konnte.

Meinung:
Allein die Aufmachung des Buches finde ich großartig. Es ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch unglaublich hochwertig und gut verarbeitet. Mir gefallen die kräftigen Farben, welche sich mit schlichten Farben mischen und sehr harmonisch wirken. Gleichzeitig besitzt der Roman durch das kleine Namensschild in der Mitte des Covers. Dieser bezieht sich wunderbar auf den Inhalt des Romans und ist strukturiert eingearbeitet wurden, sodass der Roman noch mehr wie ein Adressbuch erscheint. In letzter Zeit habe ich viele Bücher gelesen, bei denen mir die Cover gut gefallen haben, ich muss aber ehrlich sagen, dass dieses mein Favorit ist und ich mich hier eventuell auch zu einem Coverkauf verleiten lassen hätte.

Der Roman wurde in Kapitel unterteilt, welche zum einen die Ereignisse wiedergeben, die gerade stattfinden und zum anderen in Abschnitte, welche auf das Adressbuch Bezug nehmen. Diese handeln von Personen, die Doris in ihrem Leben getroffen hat und welche eine entscheidende Rolle gespielt haben. Solche Erlebnisse mit Personen hat Doris nun niedergeschrieben und wagt somit einen Blick in die Vergangenheit.

Von der ersten Seite an war die Schreibweise sehr gehoben und anspruchsvoll, was jedoch keinen negativen Effekt auf den Lesefluss hatte. Dies hat mich verwundert und begeistert, unter Beachtung der Tatsache, dass es sich hierbei um das Debüt der Autorin handelt. Ich brauchte wenige Seiten um mich an die Schreibweise zu gewöhnen, was der Tatsache geschuldet ist, dass ich schon länger keinen Roman mit solch einer Ausdruckweise gelesen habe. Daran konnte ich mich jedoch schnell gewöhnen und bin schnell zufrieden damit gewesen.
Besonders toll fand ich manche Motive, die immer wieder aufgetreten sind, dazu gehörte u.a. das rote Adressbuch. Auch die wunderbare Beschreibung der Landschaft, aber auch von Räumen möchte ich an dieser Stelle lobend hervorheben. Diese haben häufig ein Bild vor meinen Augen entstehen lassen und dadurch konnte ich mich noch besser in die Geschichte hineinversetzen und der Handlung mit noch mehr Spannung folgen.

Die Protagonisten waren sehr liebevoll gezeichnet, besonders Doris ist mir richtig ans Herz gewachsen. Nicht nur ihre Geschichte war unglaublich, sondern ich fand sie auch von ihrem Auftreten und ihrem Charakter richtig liebenswert und natürlich. Ihre ganze Figur war sehr lebendig und sympathisch.
Doris lernt man als Leser schon in einem jungen Alter kennen und begleitet sie anhand von ihren niedergeschriebenen Erinnerungen bis in das stolze Alter von fast 100 Jahren. Somit erlebt man nicht nur den Moment mit, als Doris das rote Adressbuch geschenkt bekommen hat, sondern auch wie sie in eingen Ländern gelebt hat. Während dieser Zeit ist deutlich herauszulesen, wie Doris ihre Handlungen selbst auch reflektiert und wie sie von einem jungen, unschuldigen und schüchternen Mädchen zu einer Frau geworden ist, die genau weiß, was sie will.
Es werden einige Personen angerissen, welche genau wie Doris, vom Aussehen nicht näher beschrieben werden, sondern sich durch ihren Charakter auszeichnen. Nur ab und an gibt es ein Detail zu dem Aussehen, welches wie ein Puzzleteil wirkt und sich zusammen mit dem Charakter zu einem harmonischen Bild zusammenfügt.

Lange Zeit fand ich den Roman nicht schlecht, er war nett, mit hat aber noch das gewisse Etwas gefehlt, welches den Roman zu einem Hammer werden lässt. Dieser kam schließlich recht am Ende, aber er kam und hat das Buch für mich zum Highlight gemacht und mich dann auch emotional vollkommen mitgenommen. Besonders am Ende wurde die Geschichte für mich besonders real und konnte durch Emotionalität bestechen. Seit langem endlich wieder mal ein Roman, der mich mit Tränen hinterlassen hat und bis in mein Innerstes berührt hat.

Fazit:
Am Ende war der Roman viel komplexer und gefühlvoller, als ich ursprünglich angenommen hatte und ist dadurch zu meinem Lesehighlight des Jahres geworden. Es wird eine wundervolle Geschichte einer sympathischen Frau erzählt, die den Leser mitreißt und zeigt, wie schnell sich Leben ändern können. Der Roman ist für mich zu einem Herzensbuch geworden und ich werde ihn in den nächsten Jahren bestimmt noch einige Male in die Hand nehmen und lesen. Tolles Debüt einer Autorin, die ich im Auge behalten werde, um keine ihrer Geschichten zu verpassen!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Das Weingut - In stürmischen Zeiten

Das Weingut. In stürmischen Zeiten
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Handlung:
Weißenburg im Elsass, 1870:
Der angesehen Weinhändler Wilhelm Gerban ist auf der Suche nach der Waise Irene um sie als Dienstmädchen in seinem Haushalt aufzunehmen. Während ihrer Zeit in dem ...

Handlung:
Weißenburg im Elsass, 1870:
Der angesehen Weinhändler Wilhelm Gerban ist auf der Suche nach der Waise Irene um sie als Dienstmädchen in seinem Haushalt aufzunehmen. Während ihrer Zeit in dem Haus der Familie Gerban lernt Irene nicht nur die feinfühlige Pauline, sondern auch die verzogene Tochter Mathilde und den Sohn Franz kennen, welcher noch an die Ideale der französischen Revolution glaubt. Schon kurz nach dem ersten Zusammentreffen bemerken Franz und Irene die gegenseitige Anziehung und sie gehen eine heimliche Beziehung ein. Ihrer Liebe würde nicht nur die unterschiedlichen Stände des Paares im Wege stehen, sondern auch die Familie wäre mit der Beziehung nicht einverstanden. Das Glück des Paares wird schließlich durch den ausbrechenden Krieg überschattet. Die Beiden kämpfen um ihre Liebe, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen.

Meinung:
Das Cover finde ich wunderschön. Es wirkt stimmig, passt zu dem Titel und hat mich durch das zauberhafte Aussehen vollkommen überzeugt. Schon auf den ersten Blick fällt direkt auf, wie viele Gedanken sich gemacht wurden, um das Cover nicht nur in Zusammenhang mit dem Inhalt zu bringen, sondern auch ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen, welches später in einer Buchhandlung auffallen wird. Auch die Verarbeitung bestätigt den positiven ersten Eindruck, es liegt eine Klappenbroschur vor, die sehr hochwertig ist und angenehm in der Hand liegt.

Wie mittlerweile in vielen historischen Romanen vorhanden, bietet auch dieses Buch ein Personenverzeichnis mit Details, welche Personen historisch belegte Persönlichkeiten sind. Eine kleines Detail, welches mir immer wieder gut gefällt. Hierzu muss ich hinzufügen, dass ich dieses während des Lesens nicht einmal genutzt habe, die auftretenden Protagonisten haben sich immer sofort wieder einer Rolle oder Stellung zuordnen lassen, was mir das Lesen erleichtert hat.

Weiterhin vorhanden sind vor dem Beginn der eigentlichen Handlung zwei Landkarten, welche nicht nur Hinweise geben, welche Gebiet für den Krieg welche Rolle gespielt haben, sondern haben mir sehr dabei geholfen, die Entfernung von Städten einzuschätzen und mir räumlich besser vorstellen zu können. Ich war wirklich sehr froh darüber, dass diese eingebunden wurden, so musste ich das Buch nicht erst aus der Hand legen, um mir Entfernungen vorzustellen, sondern konnte stets ein paar Seiten blättern und hatte die Antwort auf mein Anliegen.

Besonderen Respekt verdient in meinen Augen die ausführliche Recherche der Autorin. Es wurden zahlreiche Schicksale und Ereignisse eingebunden, welche tatsächlich in dieser Form stattgefunden haben. Diese wurden so glaubhaft und eindringlich vor Augen geführt, sodass ich öfter an der Menschheit gezweifelt habe, welche eine solche Entwicklung des Krieges zugelassen hat. Im Nachwort wird in Wahrheit und Fiktion unterschieden und nachdem ich dieses gelesen habe, war ich noch weit mehr beeindruckt. Danach hatte ich das Gefühl, schon lange keinen Roman mehr gelesen zu haben, welcher mich so nachdenklich gemacht hat.
Die ausführliche Recherche wurde nicht nur bei den Kriegsgeschehnissen deutlich, sondern auch bei der Weinernte. Bisher hatte ich absolut kein Wissen davon, habe weder davon gelesen, noch jemals selbst eine Weinernte miterlebt. Trotzdem fand ich die Erklärungen dessen leicht verständlich, auch für Laien.

Die Geschehnisse wurden lebendig und aufmerksam geschildert, an einigen Stellen lohnt es sich durchaus, manche Szenen oder Worte doppelt zu lesen, um den Sinn vollkommen zu verstehen.
Meist wurden die Kapitel recht kurz gehalten, sodass ich häufig dazu verleitet wurde, schnell einen Abschnitt zu lesen. Das Problem dessen war, dass ich danach das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, weil mich die Schicksale einfach nicht losgelassen haben und ich wissen wollte, was sie noch erleben werden.

Als Erzählinstanz wurde ein allwissender Erzähler gewählt, der stets Informationen rund um die Beziehungen geben konnte. Dies fand ich perfekt so, man erhielt sowohl Informationen von Irene, die im Haushalt der Gerbans arbeitet, als auch von Franz, welcher am aktiven Kriegsgeschehen beteiligt ist.

Die Protagonisten waren sehr lebendig gestaltet. Ein jeder hat sich durch Merkmale herausgehoben und wurde vollständig ausgearbeitet, auch wenn sie nur einen kurzen Auftritt hatten. Besonders herausheben möchte ich an dieser Stelle nochmals die wunderbare Einbeziehung von realen Personen mit den fiktiven Protagonisten. Diese haben sich ergänzt und wurden gleichwertig dargestellt, sodass sie am Ende alle sehr klar und stark waren.

Fazit:
Nachdem ich schon von dem Cover, der Inhaltsangabe und der Leseprobe begeistert war, hat sich dieser positive Eindruck immer mehr verfestigt. Der Roman beinhaltet nicht nur eine tragische Liebegeschichte, sondern auch viel historisches Wissen, als auch familiäre Intrigen. Eine tolle Mischung, die mir sehr gut gefallen hat und den Roman zu einem Highlight werden lassen hat. Ich bin sehr begeistert davon und bin schon auf den zweiten Teil der Reihe gespannt. Große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.08.2018

Apfelblütenzauber

Apfelblütenzauber
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Handlung:
Leonie, Stella und Nina leben nun schon seit sechs Jahren zusammen in der malerischen Villa in Hamburg. Alle sind an unterschiedlichen Stellen in ihrem Leben angekommen. Stella ist zu einer liebevollen ...

Handlung:
Leonie, Stella und Nina leben nun schon seit sechs Jahren zusammen in der malerischen Villa in Hamburg. Alle sind an unterschiedlichen Stellen in ihrem Leben angekommen. Stella ist zu einer liebevollen Mutter geworden, Nina ist vollkommen glücklich mit ihrem Freund und Leonie hat in ihrem Job Erfüllung gefunden. Doch plötzlich gerät die Welt für Leonie ins Schwanken. Sie erfährt, dass sie in knapp einem halben Jahr ihren Job verlieren wird und auch ihre Wohnsituation gerät plötzlich ins Schwanken: die Villa soll verkauft werden. Dazu haben auch plötzlich ihre Eltern eine kleine Krise und es zieht Leonie wieder in ihre Heimat, das Alte Land. Dort kommt sie nicht nur zur Ruhe, sondern überdenkt auch, was sie wirklich will. Und ganz nebenbei trifft sie auch noch einen Mann, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Meinung:
Ich war ein großer Fan des ersten Teils der Villa-Reihe und war richtig glücklich, als ich entdeckt habe, dass ein zweiter Teil schon längst erschienen ist. Meine Erwartungen an den Roman waren, dass dieser genauso zauberhaft und liebevoll geschrieben ist, wie der Erste und eine nette Sommergeschichte mich vom Alltag ablenkt.

Und genau das hat sich bewahrheitet. Der Roman hat mich direkt gefangen genommen und war genau das Richtige bei der Hitze, eine leichte und lockere Lektüre, bei der man sich fallen lassen konnte und den Roman genießen konnte.
Schon die Schreibweise hat mir direkt gefallen. Sie war sehr locker und äußerst angenehm, es hat richtig Spaß gemacht, den Roman zu lesen und Leonie auf ihrem Weg zu folgen. Besonders toll waren hierbei die Beschreibungen der Natur. Diese waren sehr detailliert und ausführlich, sodass meine Fantasie angeregt wurde und ich mir die beschriebenen Dinge vorstellen konnte und mich dadurch so gefühlt habe, als würde ich ein Stück weit ein Teil des Romans sein.

Mein Highlight der ganzen Geschichte war die tolle Beziehung der drei Freundinnen. Diese hat mir schon in dem ersten Teil unglaublich gut gefallen und auch hier wieder vollkommen überzeugt. Fast muss ich schon sagen, dass ich mir ein paar mehr Stellen gewünscht hätte, in denen die drei Frauen beisammen sind und sich austauschen. Diese Treffen waren auf jeden Fall sehr authentisch und lebendig geschildert und haben die tiefe Bindung untereinander perfekt an den Leser vermitteln können.

Wenn ich ein Haar in der Suppe suchen müsste, wäre mein winziger Kritikpunkt, dass ich es schön gefunden hätte, wenn doch ein paar Handlungen mehr in der zauberhaften Villa stattgefunden hätten. Diese hat einen unglaublichen Charme und mich schon im ersten Teil umgehauen und kam mir persönlich etwas zu kurz, besonders, da sie titelgebend für die Reihe ist.

Die Ereignisse wurden in dem Roman aus der Ich-Perspektive geschildert, was ich angenehm fand. Dadurch war es nicht nur einfach, sich mit Leonie vertraut zu machen, sondern mir hat auch der Einblick in ihre Gefühlswelt gefallen und hat geholfen, vieles besser nachzuvollziehen.
Hier war es mir möglich, sie noch einmal von einer anderen Sicht zu sehen. Sie wirkte auf mich viel reifer als noch im ersten Teil und mir hat der Wandel sehr gut gefallen. Leonie ist viel stärker und selbstbewusster geworden, eine tolle Frau, die mit sich selbst viel mehr im Reinen ist, als noch in der Vergangenheit.

Fazit:
Mich hat der Roman bestens unterhalten, er war sommerlich leicht und ließ sich locker lesen, was gerade bei der Hitze, die derzeit herrscht, sehr angenehm war. Kritikpunkte habe ich nur zwei winzige bekommen, die jedoch keinen großen Ausschlag geben, sondern eher Verbesserungsvorschläge sind. Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen, wenn man auf der Suche nach einer tollen Geschichte über Freundschaft ist!