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Veröffentlicht am 09.08.2018

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Die Prophezeiung des magischen Steins
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Die Prophezeiung des magischen Steins von Stephan M. Rother
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Er ist ein Meisterwerk der alten Elben, eine der mächtigsten Schöpfungen ihrer Magie: der singende ...

Die Prophezeiung des magischen Steins von Stephan M. Rother
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Er ist ein Meisterwerk der alten Elben, eine der mächtigsten Schöpfungen ihrer Magie: der singende Stein. Dass ausgerechnet Dafydd, Lehrling des Barden Palatin, der Träger des magischen Steins sein soll, um dessen Besitz Kriege geführt wurden, vermag er kaum zu glauben. Und doch findet er sich bald mit Palatin, Prinzessin Livia, einem Gnom, einem Zwerg und der schrulligen Hexe Morgat im größten Abenteuer seines Lebens wieder. Können die Gefährten verhindern, dass das Land, wie sie es kennen, vergeht? Und kann die Magie des Steins auch Dafydds persönliches Glück beeinflussen? Denn trotz aller Standesunterschiede schlägt sein Herz für Prinzessin Livia ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch zog mich anhand seines wunderschönen Covers gleich an. Und mal zwischendurch ein bisschen High-Fantasy lesen, kann auch nicht schaden. Von dem Autor war dieses mein erstes Buch.

Das Cover finde ich wirklich wunderschön und erinnerte mich leicht an Der Herr der Ringe. Auch innerhalb der Geschichte habe ich immer wieder kleine Ähnlichkeiten gefunden, was durchaus nicht negativ gemeint ist. Jeder macht ja auf seine Art und Weise seine eigene Geschichte daraus.
Die Story wird in der dritten Person erzählt, was ich in Ordnung fand. Zwischendurch verwirrte mich etwas die Vielzahl der Charaktere, die nicht unbedingt alltägliche Namen besitzen. Außerdem störte mich die Textgliederung durch simple Abschnitte – es gibt in dem Sinne keinerlei Kapitel. Dies machte mir das flüssige Lesen etwas schwer.

Dafydd ist 16 Jahre alt und seine Liebe zu Prinzessin Livia ist sehr stark in den Zeilen zu spüren. Umso schwerer für den Teenager, dass in ihrer Welt diese Klassenunterschiede herrschen… Auf jeden Fall war mir Dafydd sympathisch und ich habe auf seiner Reise mitgefiebert.
Livia machte auf mich nicht den Eindruck einer verzogenen und vielleicht arroganten Prinzessin – sie wirkte sehr authentisch und bodenständig. Dies gefiel mir gut.
Die gewählte Kulisse des Autors erinnerte, wie schon erwähnt, stark an J.R.R. Tolkiens Werk. Ebenso die sich darin tummelnden Wesen wie Elben, Zwerge, Gnome und Magier. Insgesamt passte es gut zusammen, aber manche Ähnlichkeiten ließen meine Gedanken dann doch zu weit in andere Geschichten abschweifen… Die Reise und die Geschichte des magischen Steins gefiel mir soweit gut und war stellenweise auch spannend angelegt. Besonders hatte es mir der unterschwellige Humor angetan, der mich an mancher Stelle an eine Komödie erinnerte.

Stephan M. Rother konnte mich mit Die Prophezeiung des magischen Steins leider nicht ganz überzeugen. Humor, Cover und Charaktere gefielen mir gut, aber viele Kleinigkeiten ließen das Lesen anstrengend werden. Der Schreibstil ist perfekt für den jugendlichen (oder auch etwas gereifteren) Leser, der nicht viele Fantasy-Bücher liest. Leicht verständlich wird man durch diese Welt gelotst. Einige Wendungen hat der Autor ebenfalls eingebaut und ich könnte mir gut vorstellen, dass er noch eine Fortsetzung in der Vorbereitung hat.


Zum Autor

Stephan M. Rother wurde 1968 im niedersächsischen Wittingen geboren, ist studierter Historiker und stand fünfzehn Jahre lang im mittelalterlichen Gewand auf der Bühne. Seit 2000 veröffentlicht er erfolgreich Romane für jugendliche und erwachsene Leser. Der Autor ist verheiratet und lebt in einem verwinkelten Haus voller Bücher und Katzen am Rande der Lüneburger Heide.
magister-rother.de


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
400 Seiten
ISBN 978-3-522-20244-2
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de/thienemann/
https://www.thienemann-esslinger.de/thienemann/buecher/buchdetailseite/die-prophezeiung-des-magischen-steins-isbn-978-3-522-20244-2/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 23.05.2018

Kurzweilige Unterhaltung

Vielleicht passiert ein Wunder
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Vielleicht passiert ein Wunder von Sara Barnard
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Steffi spricht nicht.
Rhys kann nicht hören.
Doch die beiden verstehen einander auch ohne Worte.

Steffi ...

Vielleicht passiert ein Wunder von Sara Barnard
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Steffi spricht nicht.
Rhys kann nicht hören.
Doch die beiden verstehen einander auch ohne Worte.

Steffi ist so lange still gewesen, dass sie das Gefühl hat, unsichtbar zu sein. Doch dann kommt Rhys an ihre Schule. Er ist gehörlos und schert sich nicht darum, ob jemand redet oder nicht. Steffi und Rhys finden eine ganz besondere Art, miteinander zu kommunizieren. Schnell brauchen sie nicht mehr als einen Blick, um zu wissen, was der jeweils andere gerade fühlt. Durch Rhys lernt Steffi, dass ihre Stimme etwas wert ist, dass sie gehört werden will, Rhys gibt ihr den Mut, wieder zu sprechen. Und dann passiert … ein Wunder.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Noch nicht lange her, da habe ich ein Buch mit einer ähnlichen Thematik gelesen – auch dieses Buch ist am heutigen Tag im selben Verlag erschienen. Natürlich habe ich beim Lesen Vergleiche angestellt, ließ sich nicht vermeiden. Beide Bücher drehen sich um Krankheiten, durch die man nicht sprechen kann. Beide Bücher handeln von einer Protagonistin, die versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Doch wirklich beeindruckt und mitgerissen wurde ich nur von einem der beiden Bücher.

Die Story ist in der ersten Person geschrieben worden und der Leser begleitet somit Protagonistin Steffi hautnah. Steffi leidet seit vielen Jahren an einer krankhaften Schüchternheit, die mitunter dazu führt, dass sie nicht spricht. Vom physiologischen Gesichtspunkt her ist sie imstande zu sprechen, bringt aber oft kein Wort heraus. Ihrer Freundin Tem gegenüber ist dies aber nicht so das Problem, was mich manches Mal etwas irritierte.
Rhys ist gehörlos und verständigt sich über Gebärdensprache und Lippenlesen, was ich sehr interessant fand. Die beiden Teenager geben auf eine schöne Art und Weise ein tolles Paar ab. Man braucht nicht immer Worte, um sich verständigen zu können…

Sara Barnard hat mich mit Vielleicht passiert ein Wunder relativ gut unterhalten können. Ich hatte mir vorneweg mehr Emotionen erhofft, aber leider nicht erhalten. Der Alltag und somit die Geschichte um Steffi und Rhys plätscherte für mich mehr so dahin, hatte durch die Gebärdensprache aber durchaus seine interessanten Abschnitte. Es geht hauptsächlich um Freundschaft und Liebe und Worte, die auf andere Art und Weise zu einem anderen Menschen transportiert werden können. Natürlich birgt nicht sprechen und nicht hören können auch massenhaft Gefahren im Alltag, aber die Charaktere sind damit ganz gut umgegangen. Der flüssige und angenehme Schreibstil ließen mich das Buch schon nach kurzer Zeit wieder zuklappen. Leider wirkt die Story nicht großartig nach, bietet aber ein kurzweiliges Lesevergnügen.
3 Katzen


Zum Autor

Sara Barnard, geboren 1987, liebt Bücher und alles, was damit zu tun hat. Sie hat schon geschrieben, bevor sie groß genug war, um den Familiencomputer selbst anzuschalten. Heute schreibt sie am liebsten beim Zugfahren. So kann sie gleichzeitig ihr Ziel erreichen, jedes Land in Europa zu bereisen. Sara Barnard lebt in Brighton, England.
Sarar Barnards Titel »Wunder, die wir teilen« wurde für die ›Bookseller‹ YA Shortlist und den YA BOOK PRIZE nominiert.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Ilse Layer
ISBN 978-3-7373-5560-5
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/sauerländer
https://www.fischerverlage.de/buch/vielleichtpassiertein_wunder/9783737355605

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 29.03.2018

Tolle Grundidee, mäßige Umsetzung

Schildkrötenwege oder Wie ich beschloss, alles anders zu machen
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Schildkrötenwege oder Wie ich beschloss, alles anders zu machen von Matthew Quick
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Von der Schwierigkeit, gegen den Strom zu schwimmen
Ihr ganzes Leben lang gehörte Einserschülerin ...

Schildkrötenwege oder Wie ich beschloss, alles anders zu machen von Matthew Quick
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Von der Schwierigkeit, gegen den Strom zu schwimmen
Ihr ganzes Leben lang gehörte Einserschülerin und Spitzensportlerin Nanette O’Hara zu den Mädchen, die alle Regeln befolgen – bis zu dem Tag, als sie den Kultroman ›Der Kaugummi-Killer‹ liest. Auf einmal beginnt Nanette, ihr gesamtes Dasein in Frage zu stellen, und sie trifft auf den Einzelgänger Alex, der, ebenfalls ein großer Fan des Buchs, sich ähnlich wie der Held im Roman konsequent jeder Anpassung verweigert. Als Nanette und Alex sich ineinander verlieben, und sich näherkommen, fasst sie erstmals den Mut, sich offen gegen ihr bisheriges Leben aufzulehnen. Doch die radikale Weise, mit der Alex seine Auflehnung durchzieht, bereitet Nanette zunehmend Probleme. Schließlich wird Alex selbst Opfer seines eigenen Verhaltens – und Nanette muss auf schmerzhafte Weise lernen, dass man für Rebellion manchmal einen hohen Preis zahlen muss.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte wird größtenteils im personalen Erzählstil geschildert, später wird in die dritte Person gewechselt. Eine Erklärung dazu gibt der Autor dem Leser mit auf den Weg. Irritierend und mit der Zeit nervig empfand ich aber dabei, dass die Protagonistin von sich selbst ebenfalls in der dritten Person spricht. Nicht die ganze Zeit, aber mein Durchhaltevermögen wurde auf eine harte Probe gestellt…

Nanette fand ich recht sympathisch, ebenso ihren Willen und die Erkenntnis, etwas im Leben ändern zu wollen. Oder auch zu müssen. Das Lesen eines Buches stellt ihre Sichtweise für bestimmte Dinge komplett auf den Kopf und sie lernt (endlich), eigene Entscheidungen zu treffen. Nicht nur anderen zu gefallen. Nicht nur so zu sein, wie andere es für „richtig“ halten. Diese Message fand ich an der Geschichte echt toll und wichtig. Nicht nur für Jugendliche, auch für erwachsene Leser. Diese Erwartungshaltung der Menschen (Eltern, Lehrer, Chef, usw.) ist nicht gesund und für manch einen schlichtweg nicht auszuhalten. Was haben wir denn davon, wenn wir unsere Bedürfnisse ständig nur in den Hintergrund stellen? Dass wir anderen gefallen? Dass wir der „Norm“ entsprechen? Dass wir ja nicht auffallen dürfen? Alles ein riesengroßer Blödsinn! Es ist unser Leben und wir alleine müssen entscheiden, was wir damit anstellen! Dann bin ich lieber etwas anders und werde schief angesehen, aber ich bin mir wenigstens selbst treu und kann ruhig schlafen.

„Hast du nicht auch manchmal das Bedürfnis, dich dem zu verweigern, was alle von dir erwarten? Gibt es nicht Momente, in deinem Leben, in denen du damit einfach aufhören willst?“
Seite 26

Dem angesprochenen Buch wird übrigens ein ganzes Kapitel gewidmet, was ich toll fand. So hat man die Geschichte vorliegen und kann die Handlungsweisen der Protagonisten besser verstehen.
Die Charaktere fand ich ganz in Ordnung, gerade auch die Rolle von Alex (Little Lex) und Booker mit seiner Schildkröte Don Quixote. Von letzterem hatte ich mir auf Grund des Titels etwas mehr erwartet, aber Schildkröten bleiben hier eher eine Randerscheinung.
Was mir überhaupt nicht gefiel und was ich unpassend für ein Jugendbuch mit dieser Altersempfehlung finde, sind mal wieder die derben Ausdrücke. Das F-Wort taucht ständig auf, die promiskuitive Freundin von Nanette fand ich ebenfalls völlig daneben. Oder vielmehr die Reaktionen von Nanette und deren Mutter auf dieses ausschweifende Leben. Das kann gerne in einem Buch für erwachsene Leser auftauchen, aber nicht hier. Da frage ich mich doch wiederholt, was sich die Autoren dabei denken…

Matthew Quick hat in Schildkrötenwege oder Wie ich beschloss, alles anders zu machen eine wichtige Message verarbeitet. Das Anderen-Gefallen und sich selbst immer nur hintenanstellen finde ich für jedes Alter eine wichtige Frage. Eine Veränderung im Leben und im eigenen Verhalten oft einfach notwendig. Protagonistin Nanette lernt dies leider durch eine tragische Wende in ihrem Leben. Ihr anderes Ich hat mir allerdings nicht so gut gefallen, war mit der Zeit richtig nervig und fühlte sich beim Lesen auch sehr leblos an. Die vom Autor gewählte Sprache fand ich völlig unpassend und der Altersempfehlung nicht entsprechend. Sein Wechsel von der ersten in die dritte Person zeigt einen klaren Schnitt, machte mich beim Lesen aber echt wahnsinnig. Für mich ein Buch, das man wegen des Grundthemas lesen sollte, es sich aber auf Grund der Umsetzung doch gerne noch einmal überlegen könnte.



Zum Autor

Matthew Quick, 1973 in Oaklyn, New Jersey geboren, studierte Anglistik, arbeitete als Englischlehrer, schmiss seinen Job und reiste so lange durch Südamerika und Afrika, bis er endlich den Mut aufbrachte, das zu tun, was er schon immer machen wollte: einen Roman schreiben. Die Verfilmung seines Debüts ›Silver Linings‹ gewann einen Golden Globe und wurde mit einem Oscar ausgezeichnet und für weitere 7 nominiert. Matthew Quick lebt mit seiner Frau in Holden, Massachusetts.


ab 14 Jahren
320 Seiten
übersetzt von Knut Krüger
ISBN 978-3-423-76204-5
Preis: 16,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 21.03.2018

Nicht wie erhofft

Mädchen in Scherben
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Mädchen in Scherben von Kathleen Glasgow
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Charlotte ist zerbrochen. Mit nur siebzehn Jahren hat sie mehr verloren, als die meisten Menschen im Leben. Mehr als ein Mensch ...

Mädchen in Scherben von Kathleen Glasgow
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Charlotte ist zerbrochen. Mit nur siebzehn Jahren hat sie mehr verloren, als die meisten Menschen im Leben. Mehr als ein Mensch ertragen kann. Aber sie hat gelernt, wie man vergisst. Wie man seinen Körper gefühllos gegen Schmerz macht. Jede neue Narbe macht Charlottes Herz ein wenig härter, doch irgendwann begreift sie, dass sie mehr ist, als die Summe ihrer Verluste – und beginnt zu kämpfen!
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich hatte mich sehr auf diese Geschichte gefreut und einiges an Emotionen erwartet. Vor längerer Zeit habe ich ein ähnlich angesiedeltes Buch gelesen, was mich sehr begeisterte. Daher waren meine Erwartungen auch relativ hoch.

Die Story ist in der ersten Person geschrieben und ließ mich quasi Seite an Seite mit Charlotte durch schwierige Zeiten gehen. Das Mädchen wacht in einer psychiatrischen Klinik auf und redet zuerst kein Wort, was sich erst nach einigen Seiten ändert. Daher sind auch die ersten Abschnitte – Kapitel gibt es in der Form nicht – ziemlich kurzgehalten. Das Buch ist in drei Teile gegliedert, was ich ganz übersichtlich fand. Man merkt Charlotte ihre Labilität sehr gut an, das Mädchen ist so gut wie allein auf der Welt. Sie beschäftigt sich logischerweise viel mit ihrer Vergangenheit, was dem Leser auch gut nähergebracht wird. Gerade der Verlust ihrer Freundin Ellis hat sie aus der Bahn geworfen und noch mehr Narben hinterlassen… Nach Charlottes Entlassung aus der Klinik, die ich als viel zu früh empfand, möchte Charlotte einfach wieder auf die Beine kommen und ein „normales“ Leben führen. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie von diesem dunklen Sog, der sie schon lange begleitet, wieder in die Tiefe gerissen werden soll. Ich sah kein wirkliches Vorankommen in ihrem Leben. Fand ich wirklich sehr schade.

Die Geschichte an sich fand ich interessant und auch stellenweise mitreißend. Aber mit Charlotte konnte ich nicht wirklich viel anfangen. Manchmal war sie mir einfach zu passiv, ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen und ihre neue Umgebung ist auch nicht das Gelbe vom Ei… Die Autorin hat mit der Jugendsprache sicherlich authentisch sein wollen, aber muss ständig das F-Wort in den verschiedensten Variationen auftauchen? Natürlich reden einige Kids so und als Eltern kann man dies auch kaum verhindern, aber es ihnen in Büchern quasi auch noch unter die Nase zu halten, muss doch nicht sein. Finde ich als Mutter einfach nur unpassend.

Kathleen Glasgow konnte mich mit ihrem Jugendbuch-Debüt leider nur mittelmäßig begeistern. Die Idee hinter der Geschichte versprach eine emotionale Story zu werden, doch leider hat sie mich nicht in der Form berühren können. Die angesprochenen Themen wie Drogenkonsum, Ritzen und der Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik wurden nur angekratzt. Ich hätte mir mehr Tiefgang in dieser Beziehung gewünscht. Auch Protagonisten Charlotte war nicht ganz so mein Ding, ebenso wenig die angewandte Jugendsprache. Diese wirkte stellenweise nur vulgär und für ein Jugendbuch unpassend. Mädchen in Scherben zeigt zwar sehr gut die innere Zerrissenheit nach Schicksalsschlägen, aber ansonsten konnte mich hier nicht sehr viel begeistern.


Zum Autor

Kathleen Glasgow lebt und schreibt in Tucson, Arizona. »Mädchen in Scherben« ist ihr erstes Jugendbuch.


ab 14 Jahren
448 Seiten
übersetzt von Yvonne Hergane
ISBN 978-3-7335-0415-1
Preis: 14 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 15.03.2018

Entwickelte sich nicht so wie erhofft

Das dunkle Herz
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Das dunkle Herz von Lukas Hainer
erschienen bei Piper Ivi

Zum Inhalt

Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen ...

Das dunkle Herz von Lukas Hainer
erschienen bei Piper Ivi

Zum Inhalt

Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen Wüstenstadt. Als alle Versuche scheitern, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, sucht sie in der Stadt nach Antworten und stößt auf weitere Ankömmlinge, unter ihnen der junge Nick. Bald entbrennt ein Kampf ums Überleben, sowohl mit ihrer unwirtlichen Umgebung als auch unter den Gestrandeten selbst. Während die Spannungen eskalieren und es sogar zu Toten kommt, findet Anna plötzlich Hinweise auf ihren Bruder – ist es möglich, dass er noch lebt? Als sie der Spur folgen, stoßen Nick und sie auf ein furchtbares Geheimnis, das dieser Ort und seine Bewohner hüten: das dunkle Herz. Und plötzlich geht es um weit mehr als nur um ihr eigenes Schicksal.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch startet mit einem sehr mysteriösen Prolog, der mich sofort in seinen Bann zog. Der darin auftauchende alte Mann erscheint auch in den weiteren Kapiteln immer mal wieder kurz mit kryptischen Andeutungen. Die Story wird in der dritten Person geschildert und ist sehr flüssig zu lesen.

Es geht sofort los mit der Gedenkfeier, die ja bereits im Klappentext erwähnt wird. Die 14-jährige Anna steht fast ihr ganzes Leben im Schatten ihres vor zehn Jahren verschwundenen Bruders. Sie erhält anscheinend wenig Beachtung von ihren Eltern und jeder in ihrem Umfeld kennt das tragische Verschwinden von Ben. Nicht gerade leicht für den Teenager.
Der Leser erhält eine kurze und knappe Einführung in die Familiengeschichte und dann geht´s auch schon los. Bei dieser Feier fällt Anna in Ohnmacht und erwacht urplötzlich in einer Wüste. Klar, dass da erst einmal die Verwirrung immens groß ist. Doch Anna scheint eine Kämpferin zu sein und geht ihren Weg. Der Durst ist ein immer größer werdendes Problem – selbst mir wurde beim Lesen die Kehle stellenweise sehr trocken… Das Mädchen trifft hier auf Nick und eine Reihe anderer Menschen, denen anscheinend das gleiche widerfahren ist. Keiner kann sich einen Reim darauf machen. An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, mehr von den Protagonisten zu erfahren. Sie sind für mich alle gesichtslos geblieben, selbst Anna konnte mich nicht richtig erreichen. Und von ihr weiß man dann doch noch am meisten.

Die Atmosphäre des Buches ist eine ganz eigene. Sie konnte mich von der ersten Seite an gefangen nehmen und trug mich auch durch das gesamte Buch. Zwischendurch ging sie kurzzeitig etwas verloren, da die Figuren mehr mit sich selbst beschäftigt waren, als mit dem Ergründen des Ortes und dessen Geheimnis. In der ominösen Wüstenstadt tauchen überall Zeichen und Symbole auf, die gerade Anna stutzen lassen. Leider konnte ich kaum einen Zusammenhang zwischen ihnen und der schlussendlichen Lösung erkennen. Aber vielleicht ist mir da auch nur etwas entgangen. Nach gut und gerne 200 Seiten entwickelte sich die Story plötzlich in eine ganz andere Richtung als ich angenommen hatte, was mich etwas irritierte.

Lukas Hainer hat mit Das dunkle Herz eine tolle Idee in diesem Buch verarbeitet. Er hat eine besondere Atmosphäre erschaffen, die mir sehr gut gefiel. Die Angst zu verdursten ist fast allgegenwärtig, aber natürlich spielt auch der Hunger eine Rolle. Doch ohne Wasser ist man ja noch mehr aufgeschmissen… Der zusammengewürfelte Haufen an Menschen, bestehend aus verschiedenen Nationen und Altersgruppen gefiel mir vom Ansatz her gut, aber warum diese so ausgewählt wurden, hat sich mir nicht richtig erschlossen. Auch hätten sie alle gerne mehr Tiefe erhalten können. Die Geschichte hat viele tolle Ideen aufgegriffen, die aber – meiner Meinung nach – nicht komplett ausgeführt wurden. Die Erklärung am Ende fand ich in Ordnung, haute mich jetzt aber nicht aus den Socken. Der letzte Satz lässt Hoffnung auf einen weiteren Teil aufblitzen.


Zum Autor

Lukas Hainer ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Songtexter. In Zusammenarbeit mit der Band »Santiano« startete er 2017 seine Kinderbuchreihe »König der Piraten«, zu der ein Hör-Musical mit der Band und mehrere Hörbücher erschienen sind. »Das dunkle Herz« ist der erste Jugendroman des Autors, der nach Lebensabschnitten in Brasilien und Norddeutschland derzeit wieder in seinem Geburtsort München lebt. Gemeinsam mit seiner Familie genießt er dort von ganzem Herzen die Freiheit, jeden Tag an seinen Geschichten und Songs arbeiten zu dürfen.


ab 14 Jahren
384 Seiten
ISBN 978-3-492-70472-4
Preis: 16 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!