Cover-Bild Helle Tage, helle Nächte
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 25.07.2018
  • ISBN: 9783810530387
Hiltrud Baier

Helle Tage, helle Nächte

Roman
Zwei ungleiche Frauen, eine alles für immer verändernde Entscheidung und die große Weite der Natur. Ein besonderes Leseerlebnis von Bestsellerautorin Hiltrud Baier.

Die Kirschbäume blühen, als Anna Albinger in ihrem Haus am Fuß der Schwäbischen Alb einen Entschluss fasst: Sie möchte die größte Lüge ihres Lebens nicht länger verheimlichen. Schweren Herzens schreibt sie einen langen Brief, den ihre Nichte Frederike für sie nach Lappland bringen soll.
Doch als Frederike im menschenleeren Norden ankommt, scheint der Mann, an den Annas Brief adressiert ist, verschwunden zu sein. Allein auf sich gestellt in der stillen Bergwelt Lapplands merkt Frederike, dass man manchmal auch am falschen Ort das Richtige finden kann.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2018

Eine Lüge und die Ruhe und Schönheit Lapplands

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"Manchmal passen zwei Menschen so gut zusammen. Nur leider ihre Leben nicht." (spruechewelt.com)
Es ist Frühling in Beuren am Rande der Schwäbischen Alb, als Anna erfährt, dass sie an Lungenkrebs erkrankt ...

"Manchmal passen zwei Menschen so gut zusammen. Nur leider ihre Leben nicht." (spruechewelt.com)
Es ist Frühling in Beuren am Rande der Schwäbischen Alb, als Anna erfährt, dass sie an Lungenkrebs erkrankt ist. Das ist auch der Grund für Anna endlich mit ihrem Leben aufzuräumen und den Menschen, die sie bisher belogen hat die Wahrheit zu sagen. Den schon viele Jahre lebt Anna mit einer Lüge in ihrem Herzen. Deshalb bittet sie ihre Nichte Frederike einen Brief, den sie schweren Herzens geschrieben hat nach Lappland zu bringen. Frederike ist frisch geschieden, während ihre Tochter Paula gerade in Australien verweilt. Dass sie Annas Brief extra nach Lappland bringen soll, versteht sie gar nicht. Aber da Anna so darauf drängt, fährt sie schweren Herzens in den Norden, um einem gewissen Petter Svakko einen Brief zu bringen. Dort angekommen hat sie Petter kurz zuvor verpasst, bevor er sich in die Einöde auf seine Hütte aufgemacht hat. Deshalb entschließt sie sich ihm in die Bergwelt zu folgen, ungeahnt das sie die Bergwelt Lapplands verändern wird.

Meine Meinung:
Ein recht unscheinbares Cover mit Wacholderbeeren oder Blaubeeren, lädt ein zu einer authentisch, deutsch-schwedischen Familiengeschichte. Die Leseprobe hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht, da es zum Teil in Hiltrud Baiers ehemaligen Heimat der Schwäbischen Alb spielt. Aber es geht auch um einen geheimnisvollen Brief, eine heimliche Liebe und die Schönheit Lapplands. Der Schreibstil ist sehr gut, recht leicht zu lesen, dabei wechseln sich in der Geschichte die beiden Frauen Frederike und Anna jeweils mit ihren Erlebnissen ab. Im Plot geht es um eine Familiengeschichte, die nicht tragischer sein könnte, im Grunde fängt das ganze schon mit Frederikes Großmutter an. Sie verstirbt recht jung aus Sehnsucht nach ihrer Heimat Lappland. Sicher auch, weil sie kein Geld hatten, das sie ihre Eltern mal besuchen konnte. Dass sie so tragisch verstarben und sie nicht mal auf ihre Beerdigung konnte, setzt der jungen Frau zu. Doch die Familiengeschichte nimmt so erst ihren traurigen Verlauf. Die Charaktere sind aufgrund dessen, das die Autorin selbst auf der Schwäbischen Alb und Lappland gewohnt hat, sehr authentisch dargestellt. Vor allem Frederike zeigt alle Facetten, von Wut, Trauer, aber auch von Harmonie, Ausgeglichenheit bis hin zur Freude die sie erst in der Einsamkeit Lapplands wiederfindet. Man merkt bei der Autorin sehr gut die Liebe zu ihrer schwäbischen Heimat, aber auch zu Lappland ihrem jetztigen Zuhause, in dem sie mit ihrer Familie wohnt. Allein die Beschreibung von Land, Leuten und auch dem Brauchtum dieser Region macht das Buch lesenswert. Dass, man in so einer schönen und ruhigen Gegend sein Leben verändert kann, kann ich mir gut vorstellen. Auch wenn das Verschwinden von Petter und der daraus resultierende längere Aufenthalt etwas eigenartig war, war es schön Frederikes Veränderung mitzuerleben. Das einzige was mir ein wenig zu flach blieben, waren die Emotionen, die habe ich nicht ganz nachempfinden können. Trotzdem bekommt das Buch von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Eine ungewöhnliche Reise!

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Am 25. Juli bei Fischer Krüger erschienen hat "Helle Tage, helle Nächte" eine interessante Besonderheit: Es wurde von einer nach Lappland ausgewanderten Deutschen über eine ebensolche Frau geschrieben. ...

Am 25. Juli bei Fischer Krüger erschienen hat "Helle Tage, helle Nächte" eine interessante Besonderheit: Es wurde von einer nach Lappland ausgewanderten Deutschen über eine ebensolche Frau geschrieben. Der Text wirkt also von Anfang an authentisch und ist nicht aus dem Blauen herbei gezaubert.

Hauptfigur ist Frederike, Anfang 50, die sich aktuell von ihrem Mann scheiden lässt. Ihre 20 Jahre alte Tochter Paula verbringt aktuell ein Jahr in Australien und da ihre Eltern beide schon seit 40 Jahren Tod sind hat sie viel Zeit, die sie mit ihrer Tante Anna verbringen kann.

Anna wiederum ist Anfang 70, alleinstehend und schon seit Jahren Frederikes Mutterersatz. Allerdings hat sie, trotz der langen Zeit, die die beiden Frauen miteinander verbracht haben, noch einige Geheimnisse parat, von denen keiner weiß. Und die sind auch der Auslöser für Frederikes Lapplandreise, denn dort soll sie einem Samen einen Brief überbringen - warum, dass ist eines der vielen Dinge, über die Anna nicht gern redet.

Frederikes Reise nach Lappland ist gleichzeitig eine Reise zu sich selbst, in ihre Vergangenheit und gewissermaßen in eine reale Parallelwelt, die vielen von uns fremd ist.

Das Cover ist sehr schlicht und ansprechend gestaltet. Die hauchdünnen Streifen und die Beeren lassen es sehr nordisch wirken, einzig gestört hat mich das grelle Orange (obwohl es meine Lieblingsfarbe ist, aber an dieser Stelle passte es einfach nicht) - eine etwas gedecktere Farbe wäre schön gewesen, ein Rostrot zum Beispiel.

Die Sprache ist, wie auch das Cover, sehr schlicht gehalten aber ordentlich und liest sich gut. Zum Teil findet sich hier fantastisches "Show-don't-tell" sprich: Die Autorin sagt nicht einfach nur "Frederike fühlte sich traurig" sondern hinterlässt durch äußere Umstände etc. den Eindruck beim Leser, so dass der auch sofort mitfühlen kann.

Erzählt wird abwechselnd von Frederike und Anna, was sehr spannend ist, da sich so die vielen kleinen Puzzelteile zu einem Ganzen zusammenfügen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr interessant und obwohl man sich zu Beginn bereits vieles denkt kommt dann doch alles ganz anders und man wird überrascht. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht, hat einige verrückte Ecken und Kanten und ist voller liebevolle Details!

Deshalb und aus vielen anderen Gründen, die man dieser Rezension hoffentlich entnehmen konnte, würde ich das Buch sofort weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 09.08.2018

Schöner Familienroman

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Zum Inhalt:
Anna wird schwer krank und plötzlich wird ihr bewusst, dass es für manche Dinge bald zu spät sein könnte und beschließt die größte Lüge ihres Lebens aufzuklären. Und sie schickt Fredrike nach ...

Zum Inhalt:
Anna wird schwer krank und plötzlich wird ihr bewusst, dass es für manche Dinge bald zu spät sein könnte und beschließt die größte Lüge ihres Lebens aufzuklären. Und sie schickt Fredrike nach Lappland, die dort einen Brief an Petter übergeben soll.
Meine Meinung:
Zunächst plätschert die Geschichte so vor sich hin, mal erzählt das Buch was Anna macht, mal was Frederike macht. Und man fragt sich schon, wohin das denn eigentlich führen soll. Nach und nach löst sich der Knoten immer mehr und auch die Geschichte wird immer interessanter. Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Die doch sehr mutige Anna, aber auch Frederike, die zunächst nur grimmig scheint, aber zusehends sympathischer wird. Der Schreibstil ist sehr gut und liest sich extrem gut. Die Geschichte ist schön und hat mir wirklich gut gefallen.
Fazit:
Schöner Familienroman.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Wenn die Stille Lapplands die Seele heilt

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Ein Buch, in dem nicht viel geschieht, und doch so viel Entscheidendes. Gemächlich erzählt, der Landschaft Lapplands angepasst in seiner Weite und Einsamkeit und Stille.

Eine Kleinstadt, am Fuß der Schwäbischen ...


Ein Buch, in dem nicht viel geschieht, und doch so viel Entscheidendes. Gemächlich erzählt, der Landschaft Lapplands angepasst in seiner Weite und Einsamkeit und Stille.

Eine Kleinstadt, am Fuß der Schwäbischen Alb. Hier lebt Anna Albinger, knapp über 70, an Lungenkrebs erkrankt, einsam, durch eine jahrzehntelange Lüge niedergedrückt. Und Frederike, Nichte von Anna, von ihr als Kind liebevoll aufgezogen, knapp über 50, frisch geschieden, orientierungslos, was ihr zukünftiges Leben betrifft. Als Anna sie bittet, einen Brief persönlich zu überbringen, und zwar an Peter Svakko, 3.000 km entfernt im schwedischen Lappland lebend, lässt sich Frederike nur sehr widerwillig darauf ein, diese eindringliche Bitte ihrer Tante zu erfüllen. Doch schließlich macht sie sich mit ihrem Campingbus auf eine lange, lange Reise…

Der Roman wird wechselnd aus zwei Perspektiven erzählt. Anna berichtet über ihr stilles Leben, in der die Krankheit eine große Bandbreite an Gefühlen auslöst, Selbstmitleid und Kampfgeist, Depression und trotzigen Überlebenswillen, Verunsicherung und Angst. Über allem jedoch stehen Erinnerungen, intensive Erinnerungen an ihre eigene Kindheit.
Dramaturgisch von der Autorin geschickt eingestreut, werden in jedem Anna-Kapitel mehr und mehr Erinnerungen lebendig, und einem Puzzle gleich entwickelt sich ein Bild, das das alles überschattende Schuldgefühl Annas‘ erklärt. In den Frederike-Kapiteln machen wir uns mit ihr auf eine lange Reise, äußerlich und innerlich. Auch Frederike hat aufgrund ihrer Lebenserfahrungen eine eher negative Sicht auf die Dinge, lässt sich aber doch ein auf das, was ihr auf dieser Reise begegnet und erfährt eine ungeahnte Wandlung.

Die Autorin erzählt so hautnah, dass ich Annas‘ Schmerzen fast körperlich spüre, mit Herzklopfen zum ersten Mal in einem Helikopter sitze oder die Juni-Morgenkälte Lapplands in meine Knochen kriecht. Und ich erlebe mit den Augen der Autorin eine überwältigend schöne Landschaft, die den Menschen zurückführt auf das, was wesentlich ist. Die Liebe der Autorin zu Lappland teilt sich unmittelbar mit und hallt noch lange nach Beendigung des Buches nach. Es ist nicht wichtig, dass die Geschichte vorhersehbar endet. Wichtig ist, wie gekonnt Hiltrud Baier die großen Lebensthemen mit leichter Hand skizziert und gerade durch die Leichtigkeit und Ruhe eine Intensität erreicht, die mich im Innersten bewegt und nicht mehr loslässt.


Veröffentlicht am 28.07.2018

Zum Genießen und Mitfühlen

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Anna ist todkrank. Sie hat Krebs und ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, eine Lüge, die sie seit Jahrzehnten begleitet, aufklären zu können. So schreibt sie einen Brief, den ihre Nichte Frederike für sie ...

Anna ist todkrank. Sie hat Krebs und ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, eine Lüge, die sie seit Jahrzehnten begleitet, aufklären zu können. So schreibt sie einen Brief, den ihre Nichte Frederike für sie nach Lappland bringen soll. Frederike steht gerade selbst an einem Scheideweg in ihrem Leben, macht sich aber trotzdem auf, den Wunsch ihrer Tante zu erfüllen. Doch auch sie selbst erhält einen Brief von ihr.

Hiltrud Baiers Schreibstil ist sehr angenehm und nimmt den Leser direkt mit in die Geschichte hinein. Man sitzt oder steht unmittelbar bei Anna und Frederike, teilt ihre Gefühle und blickt durch ihre Augen. Ich habe das Gefühl, beide persönlich zu kennen.

Die Gegend, in der Anna lebt, ist mir bekannt, da ich selbst auf der Schwäbischen Alb lebe. Ich kann es nicht begründen, aber Anna repräsentiert die Menschen dieser Gegend für mich vollkommen und spiegelt einen ganz typischen Charakter wider. Dies zeigt für mich die Verbundenheit der Autorin zu ihrer Heimat. Es hat mich ganz persönlich gefreut, dass ein Teil des Romans hier angesiedelt ist. Gleichzeitig hat es die Autorin geschafft, mir Lappland näher zu bringen, zu dem ich bisher keinerlei Bezug hatte.

Dieser Roman ist einfach wunderschön. Er kommt eher mit ruhigen, leisen Tönen aus, ist aber auf keiner Seite langweilig, da man als Leser mitleidet, nachdenkt und sich einfühlen kann.