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Veröffentlicht am 23.09.2018

Ein tolles Debüt!

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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„Der Welten-Express“ konnte meine Neugier sofort wecken. Besonders empfohlen wird das Buch allen Harry Potter und „Der goldene Kompass“ Fans und da ich auf jeden Fall zu denen zähle, fühlte ich mich sofort ...

„Der Welten-Express“ konnte meine Neugier sofort wecken. Besonders empfohlen wird das Buch allen Harry Potter und „Der goldene Kompass“ Fans und da ich auf jeden Fall zu denen zähle, fühlte ich mich sofort angesprochen und packte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste. Wobei ich dies wohl vermutlich auch allein schon aufgrund des traumhaft schönen Covers getan hätte, als ein großes Cover-Opfer bin ich hier natürlich auf den ersten Blick schwach geworden. Ich habe mich schon richtig darauf gefreut, mich mich mit dem „Welten-Express“ auf eine magische, spannende Reise zu begeben.

Seit vor zwei Jahren Flinns großer Bruder Jonte verschwunden ist, sucht die 13-jährige jeden Abend den stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel auf, den Ort, wo Jonte so spurlos verschwand. Hier erhofft sie sich, endlich eine Spur ihres Bruders zu finden. Als eines Abends plötzlich ein Zug in den Bahnhof einfährt, ist die Überraschung von Flinn groß. Ob Jontes Verschwinden wohl mit diesem Zug zusammenhängt? Er sieht haargenau so wie aus der, der auf der Postkarte abgebildet ist, welche Flinn kurz nach Jontes Verschwinden von ihm erhalten hat. Flinn zögert daher auch nicht lange und springt als blinde Passagierin auf den Zug – und stürzt sich damit zugleich in ein spannendes, fantastisches Abenteuer! Denn der Zug ist ein fahrendes Internat, der Welten-Express, welcher von Magie angetrieben wird und jede Menge außergewöhnlicher Kinder ein Zuhause gibt. An diesem geheimnisvollen Ort findet Flinn schnell neue Freunde. Mit deren Hilfe erhofft sie sich, endlich in Erfahrung zu bringen, was mit Jonte geschehen ist. Ob ihr das wohl gelingen wird?

Mit dem ersten Band von der „Welten-Express“ ist Anca Sturm ein richtig schöner Trilogie-Auftakt gelungen, welcher mir tolle Lesestunden beschert. Dass das Buch besonders Harry Potter Liebhabern ans Herz gelegt wird, kann ich absolut nachvollziehen, da man hier doch so einige kleine Parallelen zu dieser bekannten Reihe findet. Allerdings ist es der Autorin wunderbar gelungen, bekannte Ideen mit neuen zu kombinieren, sodass die Handlung an keiner Stelle abgekupfert wirkt.

Was mich sofort in pure Begeisterung versetzt hat, ist das Setting. Das magische, fahrende Internat wird erstklassig von der Autorin beschrieben. Der Zug, die Landschaft – von allem konnte ich mir ein ganz genaues Bild machen, sodass ich beim Lesen stets das Gefühl hatte, selbst ein Passagier des Welten-Express zu sein.
Die zauberhafte Atmosphäre, die hier geschaffen wird, hatte es mir sofort angetan. Da verspricht das tolle Cover eindeutig nicht zu viel. Bewegende Bilder an der Decke, die verschiedenen Zugabteile mit allen Details, die Bahnhöfe, an denen Halt gemacht wird – auch der Unterricht wird toll beschrieben, denn natürlich stehen auf dem Stundenplan nicht so langweilige Fächer wie Mathe oder Physik, sondern Fächer wie Heldentum oder Kampfsport. Klingt doch viel cooler, oder? :D

Zusammen mit dem Mädchen Flinn dürfen wir das fahrende Internat mit all seinen Waggons ganz genau kennenlernen. Mit dem Welten-Express hat sich Anca Sturm wirklich einen wunderbar magischen Schauplatz erschaffen.
Was mir auf meiner Reise mit dem Zug nur ein klein bisschen gefehlt hat, ist die Spannung. Ein paar mehr überraschende Wendungen hätten der Handlung meiner Meinung nach schon ganz gut getan. Da ich aber so jemand bin, der gar nicht so viel Action braucht, hat mich dieser Punkt nicht allzu sehr gestört.

Was meinen Lesespaß allerdings schon einen kleinen Dämpfer versetzt hat, ist die Protagonistin Flinn. Leider bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden. Nicht immer konnte ich ihr Handeln nachvollziehen und auch ihre etwas ruppige Art hat es mir sehr erschwert, sie als sympathisch zu empfinden.
Die Nebencharaktere haben mir um einiges besser gefallen, ganz besonders Pegs und Kasim, mit denen Flinn sehr schnell Freundschaft schließen wird. Pegs fand ich richtig klasse, sie wird so herrlich verrückt und flippig dargestellt.
Auch Kasim habe ich sofort in mein Herz geschlossen und Fedor, der von allen „Der Kohlenjunge“ genannt wird, mochte ich ebenfalls auf Anhieb. Zu Flinn dagegen habe leider bis zum Ende nicht so richtig Zugang finden können. Was ich aber sehr gut vorstehen konnte, war ihre große Sorge um ihren verschwundenen Halbbruder Jonte. Da bin beim Lesen richtig ins Miträtseln geraten, weil ich natürlich auch unbedingt erfahren wollte, was nur mit ihm geschehen ist.

Abgesehen von meiner fehlenden Sympathie zur Protagonistin bin ich wirklich richtig begeistert von dem Buch. Neben Flinns neuen Freunden haben mir auch alle anderen Welten-Express Passagiere sehr gut gefallen. Die Lehrer habe ich teilweise zwar schon als etwas zu verrückt empfunden, sodass sie etwas unglaubwürdig wirkten, aber gestört hat mich das nicht, ich liebe schräge Charaktere, die einen mit ihren durchgeknallten Eigenarten bestens unterhalten. Einige Lehrer des Welten-Express sind schon etwas merkwürdig drauf, so viel kann ich ja schon mal verraten.

Auch wie sehr die Werte Freundschaft und Zusammenhalt in der Geschichte hervorgehoben werden, hat mir unheimlich gut gefallen. Diese Punkte sind mir für ein Kinderbuch immer sehr wichtig.

Durch den angenehm flüssigen Schreibstil und die schön kurzen Kapitel habe ich das Buch sehr flott durchlesen können. Für meinen Geschmack war meine Reise mit dem Welten-Express viel zu schnell wieder vorbei. Zum Glück wird es ja noch zwei weitere Bände geben, der zweite Teil wird hinten im Buch bereits mit einer kleinen Leseprobe angekündigt. Auf die Fortsetzung freue ich mich jetzt schon sehr. Band 1 endet zwar mit einem nicht so fiesen Cliffhanger wie von mir erwartet, meine Neugier auf die nächste Reise mit dem Welten-Express ist aber dennoch groß.

Fazit: Ein tolles Debüt! Für Mädchen und Jungen ab etwa 10 Jahren, die gerne Fantasy- und Internatsgeschichten lesen, ist der „Welten-Express“ absolut zu empfehlen. Aber auch deutlich älteren Lesern kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Wer Lust hat, sich auf eine magische, wundervoll atmosphärische Reise zu begeben, der wird mit dem ersten Band von der „Welten-Express“ das Ticket dafür in Händen halten und hoffentlich genauso begeistert von dem Abenteuer sein wie ich. Wenn nicht sogar mehr. Schade, dass ich so meine Probleme mit Flinn hatte, wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich vermutlich 5 Sterne vergeben. Ich bin aber dennoch richtig begeistert von dem Buch und freue mich schon sehr auf meine zweite Reise mit dem „Welten-Expresss“. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 21.09.2018

Ein ungewöhnliches und absolut fesselndes Buch

Wicker King
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Auf „Wicker King“ bin ich tatsächlich erst bei einem weiteren Durchstöbern der Verlagsvorschau gestoßen. Was eigentlich erstaunlich ist, da das Cover ein richtiger Hingucker ist. Dieses hat mich nur zunächst ...

Auf „Wicker King“ bin ich tatsächlich erst bei einem weiteren Durchstöbern der Verlagsvorschau gestoßen. Was eigentlich erstaunlich ist, da das Cover ein richtiger Hingucker ist. Dieses hat mich nur zunächst an einen Fantasyroman denken lassen und da ich mich zurzeit nicht allzu oft in dieses Genre verirre, hatte ich „Wicker King“ erst mal keine nähere Beachtung geschenkt. Dann jedoch habe ich mir doch mal den Klappentext durchgelesen und war sofort Feuer und Flamme. Jetzt wollte ich das Buch doch unbedingt lesen und setzte daher sogleich auf meine Leseliste.

August und Jack sind von klein auf die allerbesten Freunde. Allerdings hängen sie in der Öffentlichkeit stets mit verschiedenen Leuten ab, nur privat verbindet sie eine außergewöhnliche Freundschaft. Doch dann entwickelt Jack immer stärkere Halluzinationen, die ihn immer mehr in eine Fantasywelt abdriften lassen. In dieser ist er der König, der „Wicker King“ und August sein Vasall. August versucht zu verhindern, dass sich sein Freund völlig in seiner eigenen Welt verliert und beginnt dessen Spiel mitzuspielen. Leider wird dies nur dazu führen, dass genau das passieren wird, was August zu verhindern versucht hat

Mit „Wicker King“ ist Kayla Ancrum ein ganz besonderer Jugendroman gelungen, der mich von den ersten Seiten an fesseln konnte, der mich aber auch sehr verwirrt hat. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist schon ziemlich schräg und wohl auch nicht jedermanns Sache. Ich muss gestehen, dass ich die Handlung stellenweise schon etwas merkwürdig fand. Sie hat mir aber dennoch richtig gut gefallen und mich so sehr in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen habe.

Mein schnelles Lesetempo kam allerdings nicht nur durch die packende Story, sondern auch durch die tolle Aufmachung des Buches zustande. Die Gestaltung des Innenteils kann man nur als außergewöhnlich bezeichnen. So werden die Seiten zum Ende hin immer dunkler bis sie schließlich ganz schwarz sind. Dann gibt es viele Bilder, Kritzeleien, Briefe, Arzt- und Zeitungsberichte und noch so einiges mehr. All dies nimmt immer mindestens eine ganze Seite ein und da auch die Kapitel oft extrem kurz sind, befindet sich auf einer Seite öfters kein oder nur sehr wenig Text, sodass man beim Lesen wirklich sehr flott vorankommt. Dazu beigetragen hat bei mir auch der Schreibstil der Autorin, welchen ich als sehr angenehm empfunden habe. Er ist zudem sehr jugendlich, was vermutlich auch nicht jeder mögen wird. Meinen Geschmack hat er getroffen und ich denke, dass sich besonders die Zielgruppe von der Schreibweise angesprochen werden fühlt.

Womit ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, waren die beiden Protagonisten August und Jack. Mir ist es anfangs sehr schwer gefallen, eine Verbindung zu den beiden aufzubauen. Mit August bin ich schließlich noch recht warm geworden, Jack dagegen hatte bis zum Ende des Buches etwas an sich, was mich daran gehindert hat, ihn als richtig sympathisch zu empfinden.
Bei Jack kann ich sogar recht gut sagen, woran es lag. Er leidet an Halluzinationen und driftet immer mehr in seine eigene Fantasywelt ab, sodass er auf mich einen sehr unnahbaren und befremdlichen Eindruck gemacht hat. Allerdings hatte das Ganze auch etwas äußerst Faszinierendes an sich. Wie ich schon meinte, das Buch ist schon irgendwie seltsam, es hat aber zugleich etwas an sich, was einen richtiggehend dazu animiert, immer weiter lesen zu wollen. Zumindest war es bei mir so.

Das Augenmerk der Geschichte liegt auf der Freundschaft der Jungen. Diese ist sehr innig, ehrlich gesagt wirkte sie auf mich manchmal etwas seltsam, so als ob Jack und August schwul wären. Ob sie es sind, ist mir bis jetzt nicht so ganz klar.
Was aber sehr eindeutig ist: Die Jungs sind viel zu sehr voneinander abhängig, ihre Beziehung wird immer zwanghafter und kranker. Dadurch, dass sich August darauf einlässt, Jacks Spiel mitzuspielen, macht er sich quasi selbst zum Untertanen. Jack wiederum nimmt die Rolle des Wicker Kings ein.

Als Leser muss man mitansehen, wie die Jungen immer mehr in eine sogenannte Co-Abhängigkeit abgleiten. Das Erschütterndste ist: Kein Erwachsener greift ein oder bemerkt es, dass mit den Jungen etwas nicht stimmt, sie werden viel zu sehr vernachlässigt.
Jack und August beginnen verstärkt die Schule zu schwänzen, ihre Noten verschlechtern sich, August entwickelt sich zu einem Brandstifter...alles Hinweise darauf, dass etwas mit den Jungen nicht stimmt, die aber keinem Erwachsenen, keinem Lehrer oder den Eltern auffallen. Die Eltern von Jack und August versagen eh komplett in ihren Rollen. August lebt alleine mit seiner depressiven Mutter zu Hause, die nie das Haus verlässt und nur im Keller vor der Glotze hängt. Und Jacks Eltern sind nie da. Sie lassen ihren 17-jährigen Sohn tatsächlich ständig alleine zu Hause, nicht mal an Weihnachten lassen sie sich blicken. Schlimm, oder?

In einem Nachwort erklärt die Autorin noch mal, was sie versucht hat mit diesem Buch deutlich zu machen. Man merkt sehr, dass vermutlich nicht alles in Wicker King frei erfunden ist, was das Ganze nur noch erschütternder macht. Mir persönlich hat die Message des Buches sehr gut gefallen, nur fand ich den kompletten Aufbau der Handlung etwas zu wirr und chaotisch. Dennoch bin ich von dem Buch fasziniert.

Fazit: Fesselnd, verwirrend, erschütternd, faszinierend. Mir hat Wicker King ein ziemlich ungewöhnliches, aber einzigartiges Leseerlebnis beschert. Die Geschichte konnte auf mich von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen habe. Richtig begeistert bin ich von der besonderen Aufmachung, diese ist einfach nur cool und macht das Buch nur noch besonderer und außergewöhnlicher. Das Buch handelt von Freundschaft, Liebe, Vernachlässigung und psychischen Erkrankungen und obwohl ich die Handlung stellenweise doch als ziemlich wirr und schräg empfand, bin ich begeistert. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.09.2018

Ein richtig schöner Auftakt einer neuen Pferdebuchreihe!

Drei Pferdefreundinnen - Filmpferd in Not
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Auf den Auftakt von Antje Szillats neuer Pferdebuchreihe war ich richtig gespannt. Pferdebücher habe ich schon immer wahnsinnig gerne gelesen, diese zählen seit meiner Kindheit zu meinen liebsten Genres. ...

Auf den Auftakt von Antje Szillats neuer Pferdebuchreihe war ich richtig gespannt. Pferdebücher habe ich schon immer wahnsinnig gerne gelesen, diese zählen seit meiner Kindheit zu meinen liebsten Genres. Da ich auch die Werke von Antje Szillat sehr gerne mag, kamen für mich hier also zwei Dinge zusammen, die dazu führten, dass „Drei Pferdefreundinnen“ zu einem großen Must-Read für mich wurde.

Mila ist mit ihren Eltern vom Land neu in die Stadt gezogen und wird in den nächsten Wochen ein freiwilliges Praktikum auf dem noblen Gestüt Casparon machen. Milas Herz schlägt für die Pferde, daher kam es für sie auch überhaupt nicht in Frage, in Zukunft auf den Kontakt zu diesen wundervollen Tieren zu verzichten. Die Preise für Reitstunden sind hoch, zu hoch für Milas Eltern. Da kommt das Ferienpraktikum also wie gerufen.
Leider verläuft Milas Start an ihrem ersten Tag etwas holprig. Dennoch ist sie sofort ganz begeistert von der teuren Reitanlage und den vielen schönen Pferden. Auch die meisten Leute auf dem Gestüt sind Mila sympathisch. Leider nicht alle, wie ihr Arbeitgeber Ansgar von Bettner, der Mila sehr spüren lässt, dass er sie nicht leiden kann und sie nur anstrengende Stallarbeit verrichten ist. Und auch so einige Mädchen, die auf dem Hof ihre Pferde haben, kommen Mila ziemlich eingebildet und zickig vor. Die beiden Freundinnen Kata und Nelly dagegen mag sie auf Anhieb. Die drei reiten zusammen aus und freunden sich immer mehr an.
Doch so richtig genießen kann Mila ihre Zeit auf dem Gestüt nicht. Gleich am ersten Tag stößt sie auf den Hengst Rashun, der in einer abgedunkelten Box untergebracht wurde, da er als unberechenbar und gefährlich gilt. Mila geht der verstörte Hengst von da an nicht mehr aus dem Kopf. Sie möchte hinter sein Geheimnis kommen und hofft auf die Hilfe ihrer neuen Freundinnen und die von Leo, mit dem sie gleich am ersten Tag aneinander geraten ist; den sie mit der Zeit aber immer sympathischer findet. Ob es ihnen wohl gelingen wird, das Rätsel um Rashun zu lüften?

Der Einstieg in die Handlung gelang mir spielend leicht. Die Protagonistin Mila war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist ein ganz normales junges Mädchen, die ihre Ecken und Kanten hat und absolut authentisch dargestellt wird. Besonders die Zielgruppe wird sich wunderbar mit ihr identifizieren können, aber auch mir, als Erwachsene, ist es überhaupt nicht schwer gefallen, mich in Mila hineinversetzen und mit ihr mitzufühlen.

Zusammen mit Mila lernen wir das Gestüt Casparon kennen, welches sehr luxuriös und richtig schick beschrieben wird. Ein Traum für jedes Pferdemädchen, an so einem Ort ein Praktikum absolvieren zu dürfen.
Mich konnte das Setting sofort begeistern. Der Schauplatz ist genau richtig für einen schönen Pferderoman und erzeugt auch die von mir so geliebte Atmosphäre, die für mich bei Pferdebüchern nicht fehlen darf.

Die Charaktere sind der Autorin ebenfalls prima gelungen. Neben Mila mochte ich die beiden Freundinnen Kata und Nelly sehr gerne. Sie sind ebenfalls zwei ganz normale Mädchen, die Milas große Begeisterung für Pferde teilen und jede freie Minute auf dem Hof verbringen. Hier hätte ich mir nur gewünscht, etwas mehr über Kata und Nelly zu erfahren, die beiden bleiben leider doch etwas blass. Aber da es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, wird dies vermutlich noch in den Folgebänden kommen.

Weitere Nebenfiguren, die wir kennenlernen dürfen, sind zum Beispiel Saskia, Katas ältere Schwester und der Gutsverwalter Ansgar von Bettner. Beide konnte ich nicht leiden – Saskia hat nur ihre Followerzahlen auf ihren Social Media Kanälen im Kopf und Bettner ist einfach nur gemein. Doch so unsympathisch sie mir auch waren, sie bringen Schwung in die Geschichte und eigentlich brauchen Bücher solche Charaktere doch auch irgendwie, oder? Blöde Zicken, über die man sich aufgrund ihres albernen Gehabes amüsieren kann und Bösewichte, die Spannung in das Geschehen bringen.

Die Spannung kam in dem Buch auch nicht zu kurz, allerdings hätte man diese für meinen Geschmack vielleicht doch noch etwas ausbauen können. Besonders die Auflösung verlief mir etwas zu schnell und leicht. Aber dies ist auch mein einziger Kritikpunkt, ansonsten bin ich richtig begeistert von dem ersten Band von „Drei Pferdefreundinnen“ und freue mich schon sehr auf Band 2, welcher bereits im Oktober diesen Jahres erscheinen wird. Auf die weiteren Kriminalfälle von Mila, Kata und Nelly bin ich schon sehr gespannt. Ebenfalls sehr neugierig bin ich auf Leos Rolle. Vielleicht kommt da ja noch die Liebe mit ins Spiel, wer weiß. Ich zumindest finde, dass Leo und Mila ein sehr süßes Pärchen abgeben würden. :)
Ein letzter Punkt, den ich erwähnen und loben muss, sind die Themen artgerechte Haltung und ein respektvoller Umgang mit Pferden, welche sehr gelungen in die Geschichte eingebaut wurden, sodass einen das Buch nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Fazit: Ein gelungener Auftakt einer schönen Pferdebuchreihe für Mädels ab 10 Jahren! Mir hat der erste Band von „Drei Pferdefreundinnen“ richtig gut gefallen. Das Buch enthält eine tolle Mischung aus Pferde, Freundschaft und Abenteuer und wird das Herz von Pferdemädchen höher schlagen lassen. Durch die angenehm kurzen Kapitel und den tollen Schreibstil der Autorin bin ich hier nur so durch die Seiten galoppiert und hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, jungen wie älteren pferdebegeisterten Lesern und ganz besonders allen Fans von „Ostwind“. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 22.08.2018

Witzig, tiefgründig und herrlich humorvoll!

Liebe ist so scheißkompliziert
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Das neue Buch von Sabine Schoder war ein absolutes Must-Read für mich! Mit ihren ersten beiden Romanen konnte mich die Autorin hellauf begeistern, daher war meine Freude groß gewesen, als ich beim Durchstöbern ...

Das neue Buch von Sabine Schoder war ein absolutes Must-Read für mich! Mit ihren ersten beiden Romanen konnte mich die Autorin hellauf begeistern, daher war meine Freude groß gewesen, als ich beim Durchstöbern der Fischerverlag-Vorschau entdeckte, dass es neues Lesefutter von ihr geben wird. Auf „Liebe ist so scheißkompliziert“ war ich schon richtig gespannt.

Nele kann ihren Körper nicht so wirklich leiden. Nicht nur, dass sie kaum Busen hat und eine flache Nase, nein, das wohl schlimmste an ihr ist ihre Körpergröße. Nele ist sagenhafte 1,90 Meter groß. Ihr Leben ist daher alles andere als einfach. So hatte sie zum Beispiel noch nie einen festen Freund. Welcher Junge möchte schon von seiner Freundin überragt werden? Nele ist durch ihre Größe ein ziemlicher Einzelgänger, denn trotz ihrer enormen Länge scheint sie niemand in der Schule wahrzunehmen. Nur ihr Nachbar und bester – und einziger - Kumpel Tom hält zu ihr. Doch dann trifft Nele auf Jerome Tessmer. Er ist der Basketballstar der Schule und lässt Nele etwas tun, was sie bisher kaum hatte tun müssen: Zu jemandem aufsehen. Jerome misst mit 2,06 Meter gute 16 Zentimeter mehr als sie. Nele wird von dem Jungen wie magisch angezogen. Ob es wohl an seiner Größe liegt? Oder an den blonden Haaren? Oder vielleicht doch an seinen sturmgrauen Augen? Nele weiß nicht warum, aber sie fühlt sich zu Jerome hingezogen. Als es auf einer Party zu einem Kuss zwischen den beiden kommt, flattern gefühlte hunderttausend Schmetterlinge in ihrem Bauch. Doch daran kann sich die 17-jährige nach der Party kaum noch erinnern. Was sich in dieser Nacht zugetragen hat, liegt wie in einem dunklem Nebel. Doch anscheinend ist auf der Party etwas passiert, denn am darauffolgenden Tag taucht plötzlich ein Video im Internet auf, welches Nele halbnackt zeigt. Es kommt eigentlich nur einer infrage, der für dieses Video verantwortlich sein kann. Jerome aber streitet alles ab. Wer aber könnte sonst dahinter stecken?

Was mir aus Sabine Schoders ersten beiden Jugendbüchern sehr gut in Erinnerung geblieben ist, ist ihr toller Schreibstil und ihr erstklassiger Humor.
Auch in „Liebe ist so scheißkompliziert“ konnte mich die Autorin mit diesen beiden Punkten hellauf begeistern. Das Buch liest sich echt klasse, herrlich locker-leicht und angenehm. Auch mit dem Humor konnte Sabine Schoder wieder absolut meinen Geschmack treffen. Ich habe mich beim Lesen teilweise köstlich amüsiert und kam aus dem Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr heraus.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der 17-jährigen Nele. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, ihre humorvolle und sarkastische Art gefiel mir vom ersten Moment an richtig gut. Nele ist schlagfertig, sie hegt eine Liebe für Zombiefilme und hat – wie das gerade bei Teenagern oft der Fall ist – Probleme damit, ihren Körpern so zu mögen wie er ist. So hat sie ihrer Nase den Spitznamen „Lord Voldemort“ verpasst, weil diese in ihren Augen so platt ist. Woran die 17-jährige aber am meisten zu knabbern hat, ist ihre Körpergröße. 1,90m für eine Frau ist wirklich sehr groß. Mir tat Nele richtig leid, dass sie von ihrem Mitschülern aufgrund ihrer enormen Länge so ausgegrenzt und gemobbt wird. Überall, wo sie auftaucht, wird sie schief angeguckt – tauschen wollen würde ich mit Nele definitiv nicht.

Das Thema Mobbing steht schon sehr im Vordergrund der Geschichte, allerdings liegt das Augenmerk der Handlung mehr auf der Liebesgeschichte zwischen Nele und Jerome. Diese hat mir sehr gut gefallen, sie wurde sehr gefühlvoll und authentisch von der Autorin beschrieben.

Anders als bei Nele habe ich bei Jerome eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit ihm warm geworden bin. Er war anfangs sehr unnahbar und wurde alles andere als sympathisch dargestellt.
So nach und nach erfahren wir aber, welche tragische Vergangenheit Jerome verfolgt und welches großes Päckchen er zu tragen hat. Je mehr man über ihn erfährt, desto besser kann man auch verstehen, wieso er sich oft so distanziert gibt. So schwer es mir zuerst auch fiel, Jerome zu mögen, zum Ende hin habe ich ihn doch noch richtig liebgewonnen.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war das Rätsel darum, wer für das Nacktvideo verantwortlich ist, welches auf der Party entstanden und am darauffolgenden Tag im Netz aufgetaucht ist. Da habe ich anfangs immer wieder Theorien aufgestellt und kurz darauf wieder verworfen. Leider hatte ich dann doch recht früh eine Vermutung, wer es gewesen sein könnte, welche sich dann auch bestätigt hat. Mein geliebtes Aha-Erlebnis am Ende blieb so also leider für mich aus, allerdings hat mir dieser Punkt nicht meinen Lesespaß geraubt.
Was ich aber nicht so gut gelungen fand, war Neles Reaktion auf das Video. Da hätte ich mir mehr Wut und Empörung gewünscht. Nele ist zwar ein starker Charakter, aber selbst sie so eine toughe Person wie sie kann so ein beschämendes Video ganz bestimmt nicht so locker wegstecken.

Womit ich leider auch noch so meine Probleme hatte, waren einige der Nebencharaktere. So konnte ich Neles 13-jährige Schwester Lea nicht so wirklich in mein Herz schließen. Sie empfand ich als etwas verzogen und nervig. Aber gut, typisch kleine Schwester eben. Da kann ich ja auch ein Liedchen von singen, ich habe sogar zwei davon. ;)

Ein Charakter, der mir sehr gut gefallen hat, ist Tom. Da fand ich es zwar etwas schade, dass er so extrem viel raucht und kifft und das schon seit seiner Kindheit – allerdings mochte ich seine lockere und lustige Art total gerne. Ich will nur echt nicht wissen, wie seine Lungen aussehen. Tom ohne eine Zigarette – ein seltener und kaum vorstellbarer Anblick.

Mir hat das neue Buch von Sabine Schoder sehr gut gefallen. Nicht ganz so gut wie erhofft, aber es hat mir dennoch richtig schöne Lesestunden beschert. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall! „Liebe ist so scheißkompliziert“ ist in meinen Augen ein toller und absolut lesenswerter Jugendroman. Wofür ich die Autorin nur loben kann, ist diese schwierige Gratwanderung zwischen Humor und Ernst, die sie hier vollzogen hat und die ihr in meinen Augen wunderbar gelungen ist.

Fazit: Witzig, tiefgründig und herrlich humorvoll! Mit „Liebe ist so scheißkompliziert“ ist Sabine Schoder ein richtig schöner Jugendroman gelungen, welcher wichtige und ernste Themen wie Mobbing, Sexting, Selbstzweifel und Trauer aufgreift. Trotz der vielen ernsthaften Aspekte ist es der Autorin wunderbar gelungen, die Geschichte mit ihrem großartigen Humor und den vielen schlagfertigen Dialogen gekonnt aufzulockern, sodass man jede Menge zum Lachen und Schmunzeln hat. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.08.2018

Witzig, verrückt und herrlich schräg

Tankstellenchips
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Die Bücher von Antonia Michaelis lese ich immer sehr gerne. Diese sind stets ein großes Muss für mich, auch die Bücher, die mich vom Thema her auf den ersten Blick nicht so ansprechen, wandern stets auf ...

Die Bücher von Antonia Michaelis lese ich immer sehr gerne. Diese sind stets ein großes Muss für mich, auch die Bücher, die mich vom Thema her auf den ersten Blick nicht so ansprechen, wandern stets auf meine Want-to-read-Liste. Auf „Tankstellenchips“ war ich schon sehr gespannt. Das Cover ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker. Unter dem Umschlag sieht das Buch übrigens noch genialer aus. Auch der Klappentext klingt richtig vielversprechend, er verspricht eine witzige, verrückte, abenteuerliche Geschichte, also ganz genau das Richtige für mich.

Shayan, genannt Sean, ist aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, wo er auf den achtjährigen Jungen Davy trifft, der sich ebenfalls auf der Flucht befindet. Davy ist aus dem Heim abgehauen, um nach einem Freund zu suchen. Nachdem die Jungen Zeugen eines Überfalls wurden, werden sie von den Verbrechern und der Polizei verfolgt. Für beide beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch Deutschland. Mit den verschiedensten Fortbewegungsmitteln touren sie durchs Land, ob Bahn, Moped, Traktor oder Heißluftballon – die beiden Jungen finden immer einen Weg, um vorwärts zu kommen. Auch stets dabei sind Kühe, denen Sean und Davy seltsamerweise ständig auf ihrer Reise begegnen. Schicksal? Vielleicht. Auch eine große Reihe von unglaublichen Zufällen soll die Jungen begleiten. Wo ihre Reise wohl enden mag?

Roadtrip-Stories lese ich immer wahnsinnig gerne. Bücher, die sich mit dem Thema Flüchtlinge befassen dafür umso weniger. Diese fallen normalerweise wirklich gar nicht in mein Beuteschema. Dennoch war ich auf „Tankstellenchips“ richtig neugierig.

Der Einstieg in das Buch gelang mir auch spielend leicht. Der Schreibstil von Antonia Michaelis ist wirklich toll, er ist angenehm flüssig und locker-leicht, eben so, wie ich es von der Autorin gewohnt bin.

Die Geschichte wird aus der Sicht des Studenten Shayan, genannt Sean erzählt. Sean war mir auf Anhieb sympathisch, allerdings haben mich manche seiner Sichtweisen etwas gestört und auch seine Naivität hat mich stellenweise ein wenig genervt. Ich fand es allerdings sehr interessant zu sehen, wie seine Sicht als Ausländer auf uns Deutsche ist. Das Gegenüberstellen der verschiedenen Kulturen ist hier wirklich sehr gut gelungen. Es regt einen zum Nachdenken an, wurde aber so gekonnt mit viel Humor verpackt, dass man hier auch ständig ins Schmunzeln gerät. Gerade letzteres war mir bei sehr oft der Fall. Ein kurioser und schräger Vorfall folgt dem nächsten. Mir wurde es irgendwann schon fast zu viel mit diesen ganzen verrückten Zufällen, da sie der Handlung doch einiges an Realität nehmen und diese sehr unglaubwürdig wirken lassen. Allerdings war dies ganz bestimmt auch so von der Autorin beabsichtigt. Man muss die Story schon mit einem Augenzwinkern lesen, Ernst nehmen sollte (und kann) man sie nicht.

Mein Lieblingscharakter in dem Buch war eindeutig Davy. Über ihn und seine Vergangenheit erfahren wir leider nur recht wenig. Mir kam Davy für seine acht Jahre sehr reif und selbstbewusst vor. Es wird deutlich, dass der kleine Kerl schon einiges im Leben mitgemacht haben muss. Für sein junges Alter ist Davy auch ziemlich clever und gewitzt. Nur mit dem Sprechen, da hat er so seine Probleme mit. Davy hat einen Sprachfehler, der vermutlich daher kommt, dass er nie richtig Deutsch gelernt hat. Über Davy hätte ich sehr gerne mehr erfahren, schade, dass seine Geschichte doch sehr im Hintergrund bleibt.

Da Sean erst seit kurzem in Deutschland ist, kann er auch nicht so wirklich gut Deutsch sprechen. Er verständigt sich daher meist auf Englisch oder mit einem recht holprigen Deutsch. Oft mixt er auch beide Sprache, was sich immer sehr amüsant lesen lässt. Mir hätte Seans Sprach-Mix und Davys Art zu sprechen eigentlich gereicht. Auf ihrer Reise durch Deutschland landen die beiden nur auch in Bayern, wo natürlich Deutsch mit bayerischen Dialekt gesprochen wird. Auch dieser liest sich recht unterhaltsam, nur wurde es mir dann fast schon zu viel mit der Sprachspielerei. Ein bisschen weniger wäre auch okay gewesen. ;)

Komplett überzeugen konnte mich das Buch leider nicht,da mir manche Szenen dann doch zu verrückt und unlogisch waren. Unterhalten hat mich das Buch aber dennoch gut. Die Autorin hat hier schon einige schräge Einfälle auf Lager. Nicht alle lagen mir, aber die meisten. Die Story ist ziemlich skurril und wer so etwas gerne liest, der wird hier ganz bestimmt eine Menge Spaß beim Lesen haben.

Wenn ihr gerne wissen möchtet, wo unsere beiden Helden überall landen werden, wenn ihr gerne erfahren wollt, welche Rolle Kühe auf dieser Reihe eigentlich spielen, wenn ihr Lust auf eine witzig verrückte und schräge Geschichte habt, die neben dem skurrilen Anteil auch wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen enthält, dann solltet ihr „Tankstellenchips“ unbedingt lesen. Für mich ist es leider nicht das beste Buch der Autorin, aber es ist auf jeden Fall lesenswert!

Fazit: Witzig, skurril und herrlich schräg! In ihrem neuen Jugendroman entführt uns Antonia Michaelis auf einen wunderbar abenteuerlichen und äußerst verrückten Roadtrip quer durch Deutschland, welcher so einige spannende und kuriose Momente zu bieten hat. Da ich trotz meiner Kritikpunkte sehr viel Spaß beim Lesen hatte, vergebe ich 4 von 5 Sternen!