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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2018

abwechslungsreiche Geschichte – Spannung fehlt

Die Toten vom Dartmoor
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Während der Verlegung eines Sarges im Dartmoor werden durch Zufall zwei Kinderskelette unter dem Sarg entdeckt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um die Schwestern Sophie und Charlotte, die seit ...

Während der Verlegung eines Sarges im Dartmoor werden durch Zufall zwei Kinderskelette unter dem Sarg entdeckt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um die Schwestern Sophie und Charlotte, die seit 20 Jahren als vermisst gelten, handelt. Craig McPerson, Leiter der Mordkommission, nimmt gemeinsam mit seinem Team die Ermittlungen in dem Cold Case wieder auf…
Doch hierin liegt auch die Krux: Craig bildet mit seinen beiden Kollegen Tyler Leighton und Heather Moorcraft keineswegs ein gutes Team. In meinen Augen war Craig ein Einzelkämpfer mit extrem starken psychischen Problemen. Dienstvorschriften – ja die gibt es – sie gelten aber nicht für ihn. Da ist er das genaue Gegenteil von Tyler. Krisen sind dadurch vorprogrammiert, machen die Handlung aber abwechslungsreich. Ich muss sagen, mir war Craig nicht sehr sympathisch. Die Handlung selbst fand ist gut konstruiert, denn im Laufe der Ermittlungen wurden aus einem Fall gleich vier. Trotz der vielen Fälle, des vielen Schweigens und nur kryptischer Andeutungen kam bei mir irgendwie kaum Spannung beim Lesen auf. Ich kann nicht einmal festmachen woran es lag, denn als Leser wird man durch die tageweise Schilderung der Ermittlungsarbeit direkt mit einbezogen. Aber vielleicht lag es auch einfach nur an der unsympathischen Art der Hauptfigur. Insgesamt gesehen ist dies ein unterhaltsamer Krimi dessen Spannung aber noch ausbaufähig ist. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2018

schwieriger Einstieg, Ermittler nicht überzeugend

Dreckiger Schnee
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Detective Aidan Waits ist im Privaten wie im Beruf ein Einzelkämpfer. Bei seinem Chef in Ungnade gefallen, muss er nächtlichen Telefondienst verrichten. Doch dann soll er sich under cover in die örtliche ...

Detective Aidan Waits ist im Privaten wie im Beruf ein Einzelkämpfer. Bei seinem Chef in Ungnade gefallen, muss er nächtlichen Telefondienst verrichten. Doch dann soll er sich under cover in die örtliche Drogenszene Manchesters einschleichen, deren Vertrauen gewinnen, um schlussendlich so den korrupten Polizisten zu entlarven. Denn immer wieder werden die Drogenbosse und Hehler vor geplanten Razzien gewarnt, verschwinden Beweise oder werden manipuliert. Aidan denkt: alles ist besser als der langweilige Telefondienst und nimmt den Auftrag an. Nicht ahnend, auf was er sich da einlässt…
Anfangs habe ich mich schwergetan die vielen handelnden Personen einzuordnen. Dabei ging es mir sicher so wie Aidan Waits – auch er wusste fast bis zum Schluss nicht wer gut, wer böse ist und wem man trauen kann. Diese Unsicherheit zog sich durch das ganze Buch. Der Sumpf der Drogenszene, seine Überschneidungen mit Prostitution, Korruption und das damit einhergehende Elend sind vom Autor in diesem Buch sehr atmosphärisch und anschaulich geschildert. Mit der Hauptfigur Aidan Waits konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Er kam mir wie der ewige Verlierer vor. Sowohl am Anfang als auch am Ende des Buches findet er sich in der Gosse wieder. Auch wenn er während seiner geheimen Recherchen mich des Öfteren durch brillante Schlussfolgerungen überrascht hat, konnte dies meinen Gesamteindruck von ihm nicht wesentlich aufwerten.
Insgesamt hat mir dieser Thriller, der viel auch von den weiblichen Nebenrollen lebt und von diversen Verwicklungen getragen wird, gut gefallen. Allerdings ist bei mir nie richtig Spannung aufgekommen. Es gibt von mir daher 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

zu viel in eine Geschichte verpackt

Die Tote im Wannsee
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Mitte der 60er Jahre in Berlin: Ein Spaziergänger findet am Wannsee die Leiche einer jungen Frau. Das Kriminalreferat M, Inspektion M1 ermittelt in dem Mordfall. Wolf Heller gehört zum Ermittlerteam und ...

Mitte der 60er Jahre in Berlin: Ein Spaziergänger findet am Wannsee die Leiche einer jungen Frau. Das Kriminalreferat M, Inspektion M1 ermittelt in dem Mordfall. Wolf Heller gehört zum Ermittlerteam und muss schon bald feststellen, dass einige Kollegen und sogar sein direkter Chef nicht unbedingt an der lückenlosen Aufklärung interessiert sind…
Bei den Ermittlungen wird Heller immer wieder ausgebremst, denn hier im Buch spielen auch ehemalige Nazi-Verbrecher, die Studentenrevolten, die Staatssicherheit und der Staatsschutz eine nicht geringe Rolle. Und genau das ist es, was mich gestört hat. In meinen Augen haben die Autoren versucht zu viel >zugegeben historisch belegte Tatsachen< in einen Krimi zu vereinen. Gerade die Ausführungen zu der Studentengruppe fand ich nicht so interessant. Hier kam es mir immer wie ein Bruch in der eigentlichen Handlung oder Mordaufklärung vor.
Das Berliner Flair der 60er Jahre wird in dem buch gut dargestellt und dem Leser vermittelt. Da gibt es die radikalen Studenten. Namen wie Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, Reinhard Mey u.a. kommen dem Leser bekannt vor und lassen die Geschichte realistisch erscheinen.
Ich kann nicht sagen, dass Heller mir sehr sympathisch war. Dazu war er mir zu unentschlossen hinsichtlich seiner Bindungsängste zu Paula. Er ist mehr so der Einzelgänger. Aber dies in diesem Fall, bei dem er keinem trauen konnte, vielleicht sogar von Vorteil.
Insgesamt betrachtet habe ich bei diesem Krimi die Spannung vermisst. Denn schon während des Lesens konnte man Ahnen wer hinter all dem steht und beim Weiterlesen hat man nur noch Feinheiten dazu erfahren. Von mir gibt’s für diesen Berlin-Krimi daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 10.08.2018

italienisches Flair, aber Spannung vermisst

In Schönheit sterben
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Der ehemalige Lebemann Annibale Colasanti widmet sich nach einem Urfall nur noch einer Leidenschaft: er sammelt antike Kunst. Doch nun ist er tot - erschlagen mit einer seiner Statuen. Die Ermittlungen ...

Der ehemalige Lebemann Annibale Colasanti widmet sich nach einem Urfall nur noch einer Leidenschaft: er sammelt antike Kunst. Doch nun ist er tot - erschlagen mit einer seiner Statuen. Die Ermittlungen sind schwierig. Waren es Grab-/Kunsträuber? Steckt die Mafia dahinter?
Zwei Amateure, die Journalistin Giada Bianchi und ihr Bekannter, der Rechtsanwalt Robert Lichtenwald, der sich in Italien seinen Traum vom Haus verwirklicht hat, versuchen sich an der Aufklärung des Mordes. Die zwei können gegensätzlicher nicht sein. Giada ist quirlig, spontan mitunter auch risikofreudig. Robert dagegen handelt wohlüberlegt.
Mich konnte diese Geschichte leider nicht so richtig in Spannung versetzen. Dazu ist der Autor für meinen Geschmack in seinen Beschreibungen des italienischen Flairs zu weitschweifig gewesen. Anfangs fand ich die vielfach eingeflochtenen italienischen Begriffe noch als Abwechslung, aber irgendwann war mir das dann zu viel. Interessant fand ich die Figur des Philosophen. Er spricht zwar meist nur in Zitaten und Rätseln, aber an seinen Handlungen kann man seine Empathie erkennen.
Insgesamt betrachtet ist das für alle Italienliebhaber ein lesenswerter Krimi. Da ich aber Spannung vermisst habe, gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Lokalkrimi mit Überraschungen

Totenbauer
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Auf einer Parkbank bricht ein Mann mit klaffender, blutender Wunde zusammen. Seine letzten Worte gegenüber einer ihm zu Hilfe eilenden Joggerin waren: toter Bauer.
Erst kann die Münsteraner Polizei nichts ...

Auf einer Parkbank bricht ein Mann mit klaffender, blutender Wunde zusammen. Seine letzten Worte gegenüber einer ihm zu Hilfe eilenden Joggerin waren: toter Bauer.
Erst kann die Münsteraner Polizei nichts mit diesen Worten anfangen, aber ein Blick in die Dorfchronik ergibt erste Ansätze auf mögliche Tatverdächtige. Allerdings ist kein Motiv erkennbar.
Obgleich Heinrich Tenbrink noch immer gesundheitliche Probleme nach seinem Unfall hat und krankgeschrieben ist, kann er es nicht lassen und ermittelt verdeckt, aber in enger Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Bertram, eifrig mit. Aufgrund seiner lokalen Verbundenheit mit der Gegend und den Leuten aus dem Münsterland, hat er hier viel bessere Karten als sein Kollege Bertram der aus Magdeburg stammt. Immer tiefer führen die Ermittlungen in lange zurückliegende und verschwiegene Familiengeheimnisse...
Die beiden >Bertram und Tenbrink< sind in meinen Augen ein eingespieltes tolles Team, trotz des großen Altersunterschiedes und der unterschiedlichen Wurzeln. Ein wenig brauchen sie sich auch zum Austausch ihrer Gefühle und Sorgen. Ich mag die beiden.
Geschickt und abwechslungsreich fand ich die kapitelweise eingefügten Rückblenden. Die haben bei mir die Spannung angefacht, da immer noch ganz viele Fragen zu dem weiteren Verlauf offenblieben. Der Autor hat es auch sehr gut verstanden den Leser fast bis zum Schluss im Ungewissen über die Identität des Mörders zu lassen. Da half nur weiterlesen und das hat sich dann auch gelohnt, denn auf diesen Täter hätte ich nie getippt. Weniger gefallen hat mir, dass es wiederholte Beschreibungen gibt, dass Tenbrink über etwas nachdenkt, dies dann aber ohne Wissen laut ausspricht. Das wurde zu oft angeführt und hatte für mich bezogen auf die Handlung keinen Mehrwert. Die Charaktere fand ich glaubhaft beschrieben. Auch die Gedächtnislücken bei Tenbrink bezogen auf den Unfalltod seiner schwerkranken Frau waren mir zu ausführlich und gingen bei mir zu Lasten der Spannung.
Insgesamt betrachtet ist das Buch ein guter Lokalkrimi aus dem Münsterland der den spannungsvollen Anfang leider nicht bis zum Schluss durchhält, da der Mittelteil recht ab- und weitschweifig ist . Von mir gibt's 3 Lese-Sterne.

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