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Veröffentlicht am 31.08.2018

Spannender Anfang, spannendes Ende, aber in der Mitte gab es noch Luft nach oben

Die im Dunkeln
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Jede Minute zählt, jede Minute kann tödlich sein…

Dies könnte der Auftakt einer neuen Thriller Reihe sein, wo die FBI Expertin Elsa Meyers ermittelt.

Sie ist eine junge Frau, dessen Vater im Sterben ...

Jede Minute zählt, jede Minute kann tödlich sein…

Dies könnte der Auftakt einer neuen Thriller Reihe sein, wo die FBI Expertin Elsa Meyers ermittelt.

Sie ist eine junge Frau, dessen Vater im Sterben liegt und ihre Mutter bei einem Einbruch ermordet wurde. Gemeinsam mit ihrer Schwester und dessen Tochter hüten sie das Krankenbett des Vaters, bis eines Tages wieder ein junges Mädchen als vermisst gemeldet wird.

Nur ungern verlässt Elsa den Vater, doch als ein neuer Kollege ihre Hilfe braucht ist sie zur Stelle.

Vermisst wird die fast 18jährige Ruby. Nach ersten Ermittlungen weiß Elsa, dass Ruby nicht einfach nur weggelaufen ist, sondern scheinbar entführt wurde, wie bereits häufig Mädchen, in letzter Zeit. Junge Mädchen, von denen immer noch jede Spur fehlt.

Zeitgleich in einer Höhle im Wald. 3 Mädchen starren ängstlich auf eine Werkzeugkiste.

Diese Geschichte begann mit einem spannenden Prolog, der Raum für Fantasie ließ.

Danach lernten wir Elsa kennen. Sie hat wie viele andere Ermittlerinnen, aus Serien, auch ihre ganz eigene Geschichte. Grundsätzlich gefällt mir so etwas gut, denn dadurch fühlt man sich mit der Hauptprotagonistin mehr verbunden. Zu Anfang war es auch so, doch beim Fortschreiten der Story, gab es einige Szenen um Elsa, die mich ein bisschen verwirrt haben. Ich wusste nicht mehr wirklich, ob es mir gefällt oder nicht. Die Autorin hat natürlich dadurch versucht, den Leser auf eine andere Fährte zu locken, ihn in die Irre zu führen, aber wenn man so sehr darüber grübelt, dass man das Gelesene nochmal lesen muss, ist das natürlich nicht so gut.

Das hat mich auch am meisten an der Geschichte gestört, dass es Szenen gab, die mich so manches Mal verwirrt haben und ich nicht so richtig den Zusammenhang mehr verstanden habe, der sich aber zum Ende hin dann endlich aufgeklärt hat. Dazwischen habe ich mich leider oft ablenken lassen, wegen des Wechsels der Szenerie, wo man nicht wusste, wer das nun ist.

Grundsätzlich möchte ich das Buch jetzt nicht schlecht werten, denn es hat einen angenehmen Schreibstil und macht auch Spaß ein bisschen mitzufiebern, ob Elsa es schafft gegen die Zeit anzukämpfen.

Also, ein guter 3 Sterne Thriller, wo noch ein bisschen Luft nach oben wäre.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Für mich ihr schwächster Roman bisher

Wie heiß ist das denn?
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Wie heiß ist das denn?

Drei Frauen, drei Generationen ganz viel Liebe und jede Menge Missverständnisse.

In dem neuen Roman von Ellen Berg, die übrigens zu meinen „Must read“ Autorinnen gehört, geht ...

Wie heiß ist das denn?

Drei Frauen, drei Generationen ganz viel Liebe und jede Menge Missverständnisse.

In dem neuen Roman von Ellen Berg, die übrigens zu meinen „Must read“ Autorinnen gehört, geht es um die 44jährige Bea, die sich ein paar Gedanken bezüglich ihres Alters macht.

Da gibt es Tage, da fühlt sie sich jung und knackig, vor allem wenn ihr On/Off Freund Fred es gerade mal wieder gut mit ihr meint und da gibt es Tage, da melden sich Hitzewellen und Stimmungsschwankungen an.

Ein schlechter Tag kommt gleich zu Beginn der Geschichte, als der Versöhungssex mit Fred sich als endgültiger Abschiedssex herausstellt. Der Moment, wo Bea sich schwört, dieses ganze Beziehungsgedönse besser sein zu lassen. Wenigstens erstmal für eine gewisse Zeit, um „die“ dann lieber mit ihrer 19jährigen Tochter und ihrer Mutter zu verbringen.

Doch als genau die Zwei jeweils mit einem neuen Freund auf Beas Geburtstagsparty erscheinen, zieht es Bea immer weiter runter, denn die neuen Lover der Zwei sind genauso alt wie Bea selbst.

Völlig vor den Kopf getroffen, versteht sie die Welt nicht mehr. Ab nun heißt es, wie sie es schafft, Omma von der rosa Wolke zu holen und den neuen Freund der Tochter zu vergraulen, denn so ein alter Knacker kann es wohl nicht ernst mit ihr meinen.

Circa zweimal im Jahr erscheint ein neuer Ellen Berg und wie immer bin ich ganz gespannt darauf, was die Autorin sich dieses Mal hat einfallen lassen. Der Klappentext klang schon mal vielversprechend.
Leider konnte mich diese Geschichte nur mittelmäßig überzeugen. Ich fand sogar, dass es ihr schwächstes Buch bisher war.

Den Einstieg war wie gewohnt noch gut, doch danach war die Story eher zäh. Ab Seite 200 nahm die Geschichte dann aber, Gott sei Dank, wieder Fahrt auf.

Zu dem Schreibstil muss man nicht mehr viel sagen, da sprechen meine einleitenden Sätze für sich.

Aber woran lag es jetzt vor allem, dass mich diese Geschichte nicht wirklich begeistern konnte?

Zuerst die zähen Stellen im Mittelteil, wo die Geschichte für mich nicht voran ging und zum Zweiten, die Tochter mit ihrem Freund. Mit den Beiden konnte ich so gar nicht warm werden. Ich glaube auch nicht, dass Ellen Berg sich mit der Ausdrucksweise der Tochter einen Gefallen getan hat. Dieses Englischgequatsche hat mich genervt und ich bin der Meinung, dass Zwanzigjährige heute auch nicht so extrem so sprechen, nach dem Motto „Keep Calm & enjoy your Life, Mum“. Stellen, wo ich regelmäßig die Augen verdreht habe. Das hatte auch nichts mehr mit dem Humor von Ellen Berg zu tun.
Zum Dritten fehlten mir einfach die gewohnten Fettnäpfchen. Gerade dieses Fremdschämen liebe ich so in ihren Romanen.

Nun gut, - Geschmackssache, aber abschließend kann ich sagen, dass man ihr neuestes Buch lesen kann, aber nichts versäumt, wenn man es nicht getan hat. Sie hat so viel bessere Stories in ihrem Repertoire!

Veröffentlicht am 11.08.2018

Eine ganz nette Geschichte, die für mich, wesentlich besser hätte herausgearbeitet werden können

Wir beide, nach all den Jahren
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„Wir beide, nach all den Jahren“, klingt, wenn man sich den Klappentext anschaut, absolut nach einer Geschichte für mich.

Es geht um die junge Flawie, die an einem Dienstagabend, in ihrem Briefkasten, ...

„Wir beide, nach all den Jahren“, klingt, wenn man sich den Klappentext anschaut, absolut nach einer Geschichte für mich.

Es geht um die junge Flawie, die an einem Dienstagabend, in ihrem Briefkasten, einen alten Brief vorfindet, mit einem Anschreiben der Post, die sich für die späte Zusendung entschuldigen möchten.

Allerdings ist der Empfänger eine Amélie und der Brief schön 43 Jahre alt. Was soll Flawie nun damit tun?
Amélie wohnt schließlich längst nicht mehr hier.

Sie ist zu neugierig und öffnet ihn. In dem Brief geht es um einen jungen Mann, der Amélie bittet alles hinter sich zu lassen, um mit ihm gemeinsam ein neues Leben zu beginnen. Unterzeichnet mit…

…Ich liebe dich, Dein E.

Nachdem dieser Brief wohl nie Amélie erreicht hat, macht Flawie sich auf die Suche nach ihr und den geheimnisvollen „E“.

Wie ich bereits zu Beginn schon erwähnte, waren meine Erwartungen hoch, hier eine Geschichte zu finden, wofür ich Taschentücher brauche.

Allerdings blieben die Tränen aus. Lediglich einen kleinen Kloß im Hals, hatte ich zum Schluss.

Der Schreibstil war zwar leicht und flüssig, wie ich es mag, aber die Geschichte war mir an manchen Stellen einfach nicht spannend genug und plätscherte ein wenig vor sich hin.

Ich mochte vor allen die Kapitel wo es um die Suche von Amélie und „E“ ging. Meistens jedoch ging es um Flawie und um ihre Liebe. Was auch nett war, aber der Drang, zu erfahren, was damals wirklich geschehen ist und ob das Schicksal die beiden tatsächlich nochmal zusammen bringt, war einfach größer.

Wenn ich jetzt die Geschichte Revue passieren lasse, kann ich sagen, sie hatte einen guten Start, der Mittelteil war eher mittelmäßig und das Ende war zwar schön, kam aber dann ziemlich abrupt.

Alles in allem kann ich sagen, es war eine ganz nette Geschichte, die für mich wesentlich besser herausgearbeitet hätte werden können, sodass auch bei mir kein Auge trocken geblieben wäre.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Spannend, aber dennoch ein paar Längen

Im dunklen, dunklen Wald
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In einem dunklen, dunklen Wald...da steht ein dunkles, dunkles Haus...

In einem dunklen,  dunklen Wald,

steht ein dunkles, dunkles Haus

und in dem dunklen, dunklen Haus,

ist eine dunkle, dunkle Tür.

Und ...

In einem dunklen, dunklen Wald...da steht ein dunkles, dunkles Haus...

In einem dunklen,  dunklen Wald,

steht ein dunkles, dunkles Haus

und in dem dunklen, dunklen Haus,

ist eine dunkle, dunkle Tür.

Und diese dunkle, dunkle Tür

führt in den dunklen, dunklen Keller.

Und in dem dunklen, dunklen Keller,

da liegt…

                                                        …eine Leiche!  (Ruth Ware)

 

Wir alle kennen diese Geschichte, die man gerne auf Kinderpartys erzählt, wo man sich gruseln möchte. Allerdings wird der letzte Satz dann meist mit etwas Positivem, wie z.B. Smarties etc. laut gerufen, damit sich die Kinder erschrecken, aber letztendlich keine Angst bekommen. 

In diesem Fall ist es eine Leiche. Mit diesem Gruselspruch führt uns die Autorin in die Geschichte ein.

Ich habe dieses Buch, im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und ich habe mich dafür beworben, weil mich als erstes das düstere Cover angesprochen hat und der Klappentext ein spannendes Buch verspricht. Das Ganze hat mich an Harpers Island erinnert.

Wir beginnen in der Geschichte, als Nora im Krankenhaus erwacht. Sie selbst weiß nicht mal, was mit ihr geschehen ist. Die Ärzte sagen ihr, dass sie einen Autounfall hatte.. Komisch an der Sache ist nur, dass vor ihrer Tür, im Krankenhaus, ein Polizist sitzt. Soll er sie beschützen oder vielleicht sogar bewachen? Nach und nach kommen Erinnerungsstücke wieder. 

Sie wurde zu einer Junggesellinnenabschiedsparty , ihrer früheren besten Freundin Clare, eingeladen. Natürlich hatte sie sich gewundert, nach über 10 Jahren Funkstille, wieder von ihr zu hören. Aber Nora war neugierig und so sagte sie zu. Gefeiert wurde, mit ein paar Leuten, in einem Wald Nordenglands. Es gab natürlich, wie soll's auch anders sein,  keinen Handyempfang. Das Haus lag ziemlich einsam, der nächste Nachbar weit entfernt, und das Haus war kein gewöhnliches Haus, sondern ein Glashaus. Gut , wenn es draußen dunkel ist, drinnen Jemanden zu beobachten.

Dort angekommen lernen die 6 jungen Leute sich erstmal kennen und genau das war mein Problem. Der Einstieg in dieses Buch war super. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Man möchte erfahren, was mit Nora geschehen ist, nur sie selbst weiß nicht mal mehr, umso mehr Erinnerungslücken geschlossen werden, ob sie sich tatsächlich noch weiter erinnern möchte. Aber die Einführung der Protagonisten und das Einleben, dort im Haus, nahm 2/3 der Geschichte ein. Das war mir persönlich zu lang. Es gab zwar zwischendurch spannende Momente, wie Schneespuren, wo keiner wusste, wo sie her kamen oder eine offen gelassene Tür oder, dass das Festnetztelefon auch noch ausfiel, aber im Ganzen zog sich die „Party“ sehr in die Länge, bis es losging. Als es dann aber losging und man mitgerätselt hat, was und vor allem wer dahinter steckt, gefiel mir das Buch wieder gut.

Es handelt sich bei diesem Buch um einen Debütroman der Autorin. Hätte sie den Mittelteil etwas anders gestaltet oder mehr zusammengefasst, wäre es für mich ein gelungenes Buch gewesen. So zog es sich für mich, nach einer gelungenen Einführung und einem sehr spannenden Ende, dazwischen leider sehr in die Länge.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Eine schöne Geschichte über zwei Zeitebenen, mit ein paar Längen

Im ersten Licht des Morgens
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...über die Liebe, Rettung und Verantwortung

Gerade habe ich das Buch beendet und ein wenig hallen die Worte der Autorin noch nach.

Virginia Bailys Geschichte spielt in Zeiten des Faschismus, als eine ...

...über die Liebe, Rettung und Verantwortung

Gerade habe ich das Buch beendet und ein wenig hallen die Worte der Autorin noch nach.

Virginia Bailys Geschichte spielt in Zeiten des Faschismus, als eine junge Frau einen kleinen jüdischen Jungen rettet.

So beginnt die Geschichte, die über zwei Zeitebenen spielt.

Rom, 1943... an einem Morgen trifft Chiara, im besetzen Rom, zufällig auf den kleinen Danielle. Ohne groß zu überlegen, nimmt sie ihn mit und rettet ihm damit sein Leben…

…unwissentlich, dass sie das vielleicht doch gar nicht tut und sogar ihres selbst damit zerstört.

Wales, 1973... die 16 jährige Marie erfährt durch Zufall, dass Danielle ihr Vater ist und macht sich auf nach Rom, um ihre Wurzeln kennenzulernen.

Beide Zeitstränge wechseln in den Kapiteln ab. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, dennoch hatte ich manchmal ein wenig Probleme mit der ersten Zeitebene.

Das lag daran, dass Danielle zwar die ganze Zeit präsent war, für mich dennoch nicht erreichbar, weil man nichts von ihm groß erfahren hat. Man wusste nicht, wie er fühlt, wie es ihm ging und wie er litt. All das kann man sich zwar vorstellen, wie es einem Jungen nach einem derartigen Trauma geht, dennoch hat es mich nicht ganz erreichen können.

Die Autorin selbst sagt dazu, in einem Gespräch, wie dieses Buch entstanden ist, dass es so gewollt sei, dass Danielle unergründlich sei, da ihm alles, was ihm vertraut war, ja auch schließlich genommen wurde.

Zitat Virginia Baily, Buch, Seite 430 – Erklärung zur Geschichte:

"An einer Stelle schaut Chiara ihn an und denkt, dass sie nie wissen wird, was in ihm vorgeht, und bis zu einem gewissen Grad geht es mir genauso."

…und mir ging es auch so, was ich sehr Schade fand. Dadurch fehlte mir persönlich das Empathie-und Sympathiegefühl, obwohl mir durchaus bewusst ist, dass diesem Kind wirklich Schlimmes widerfahren ist.

Das Ende war dann nochmal aufwühlend und ein wenig überraschend, lediglich der Mittelteil war mir etwas zu langatmig, bei so einer schönen Idee zu einer Geschichte.

Dennoch, wer Geschichten über mehreren Zeitebenen und Italien mag, sollte sich diese Geschichte nicht entgehen lassen.