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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2018

Der schlechteste Jane Austen-Roman

Stolz und Vorurteil
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Elisabeth Bennet kann es nicht glauben, als sie auf einem Ball mit anhören muss wie der von allen hochgeschätzte, reiche Junggeselle Darcy sie schmäht. Nicht hübsch genug für einen Tanz – damit bleibt ...

Elisabeth Bennet kann es nicht glauben, als sie auf einem Ball mit anhören muss wie der von allen hochgeschätzte, reiche Junggeselle Darcy sie schmäht. Nicht hübsch genug für einen Tanz – damit bleibt sie sitzen. Als sie dann merkt wie er plötzlich anfängt sich um sie zu bemühen zahlt sie es ihm mit Spott und Hohn heim. Ihre dümmliche, aufdringliche Mutter ist währenddessen eifrig bemüht die älteste ihrer fünf Töchter unter die Haube zu bringen. Dass sich mit ihrer Jüngsten ein Unglück anbahnt, merkt niemand.

Der hochgelobte und so oft adaptierte Roman hat mich auf keiner Seite überzeugen können. Er ist bestimmt ein tolles Gesellschaftsporträt und eine feine Kritik an den Sitten zu Jane Austens-Zeiten, doch Sympathie konnte ich nicht aufbringen und der Lesespaß blieb völlig auf der Strecke. Durch und durch abstoßende Charaktere machten die ersten Zweidrittel des Buches zu einer Qual. Darcy ist ein arroganter, selbstgerechter Mistkerl und Elisabeth ein arrogantes, selbstgerechtes Miststück. Die Mutter eine dumme, aufdringliche, intrigante Klatschtante, für die auch noch das Wort Oberflächlichkeit zu viel Tiefgang hat. Jane, als älteste Schwester bleibt blass und die anderen Schwestern sind nichts weiter als Abziehbilder der Mutter. Nicht einmal die sonst übliche kühle, sarkastische Distanz Jane Austens findet sich hier und rettet die Geschichte. Wie sich daraus überhaupt noch eine Liebesgeschichte entwickeln konnte bleibt mir unverständlich.
Das letzte Drittel des Buches macht noch mal ein bisschen Boden gut. Damit komme ich ganz knapp auf drei Sterne. Die anderen Bücher von Jane Austen gefielen mir um einiges besser. Den Kultstatus dieser Geschichte kann ich nicht verstehen.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Bestimmt zur Selbstbestimmung

Die Bestimmung
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Der Tag der Bestimmung ist in Beatrices Welt der entscheidende Moment, in dem jeder seinen Platz erkennt. Von der Regierung einer Prüfung unterzogen wird sich herausstellen, welche der fünf Fraktionen ...

Der Tag der Bestimmung ist in Beatrices Welt der entscheidende Moment, in dem jeder seinen Platz erkennt. Von der Regierung einer Prüfung unterzogen wird sich herausstellen, welche der fünf Fraktionen ihre Zukunft sein wird. Doch Beatrice ist eine Unbestimmte – ein unberechenbarer Faktor, der für die Regierung eine große Gefahr ist. Sie muss ihren Weg selbst wählen, doch eine neue Fraktion bedeutet, ihrer Familie für immer den Rücken zu kehren. Dazu gibt es große Unruhe in den einzelnen Fraktionen. Streit und offene Gewaltausbrüche zeigen, dass die Gesellschaft vor einer großen Wende steht und Beatrice wird eine entscheidende Rolle spielen.

Eine Dystopie, bei der ich mir lange nicht sicher war, ob sie mir gefällt. Das Buch las sich gut und schnell, die Geschichte ist spannend und die Charaktere nicht unsympathisch, aber trotzdem ließ es mich kalt. Es entspricht einfach nicht meinem Geschmack, ohne dass ich es mit irgendeinem bestimmten Aspekt verbinden könnte. Der Weltaufbau ist gut, doch mir zu brutal. Anders als „Panem“, das mich durch jede Szene abstieß, gibt es hier Abschnitte, die interessant und lesenswert sind. Ruhephasen, die dem Leser Zeit lassen Sympathien aufzubauen, Charakterentwicklung, die der Komplexität der Geschichte gerecht wird und ein Weltaufbau, der wirklich Interesse weckt. Dass ich mit der Geschichte nichts anfangen konnte hat nichts mit der Qualität des Buches zu tun. Es war einfach nicht meine Lektüre.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Nett, aber nicht meins

Bäume reisen nachts
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Seit ihre Mutter spurlos verschwunden ist, hat sich die kleine Manon zurückgezogen. Ganz fest glaubt sie, wenn sie nur bestimmte Rituale einhält, kehrt ihre Mutter zurück. Solange wird sie Katzen streicheln, ...

Seit ihre Mutter spurlos verschwunden ist, hat sich die kleine Manon zurückgezogen. Ganz fest glaubt sie, wenn sie nur bestimmte Rituale einhält, kehrt ihre Mutter zurück. Solange wird sie Katzen streicheln, Parkettfugen vermeiden und mit ihren Büchern unter der Birke sitzen und mit Ameisen sprechen. So kommt sie eines Tages mit ihrem dem mürrischen Rentner Anatole ins Gespräch. Als dann eines Tages überraschend ein Brief ihrer Mutter eintrifft, brechen alle Hals über Kopf auf, um sie zurückzuholen. Eine abenteuerliche Reise quer durch Europa beginnt.

Ein schmales Buch mit einer rührenden Geschichte, doch mein Fall war es nicht. Zuviel auf zu wenigen Seiten – von Fehlgeburten bis zur Geschlechtsumwandlung, von Alkoholismus bis Rheuma. Die Charaktere konnten mich nicht berühren, die Geschichte blieb mir fremd und die Motivation war nicht überzeugend. Selbst die Verbindung zu Büchern und Phantasie ist in meinen Augen nicht richtig eingebunden, dabei schien dieses Thema so zentral zu sein. Es bleibt nur die Geschichte einer depressiven Frau übrig, die ihre Familie verlässt und damit alle unglücklich macht. Die Suche nach Liebe, nach Erfüllung und sich selbst – auch auf Kosten anderer.
Wo genau dieses Buch mich verfehlt hat, kann ich nicht mal sagen. Es liest sich gut, sprachlich nichts zu bemängeln, aber für die Geschichte konnte ich keinerlei Interesse aufbringen. Schade.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Das Abenteuer geht weiter

Die Legende von Korra 1
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Korra hat sich nach dem letzten Abenteuer erholen und ein wenig Zeit mit ihrer Geliebten Asami verbringen wollen, doch sie kommt nicht zur Ruhe. Der windige Geschäftsmann Wonyong Keum will die Tore zur ...

Korra hat sich nach dem letzten Abenteuer erholen und ein wenig Zeit mit ihrer Geliebten Asami verbringen wollen, doch sie kommt nicht zur Ruhe. Der windige Geschäftsmann Wonyong Keum will die Tore zur Geisterwelt gewinnbringend ausbeuten, Präsident Raiko beschäftigt sich nur mit seiner Wiederwahl und die Flüchtlinge müssen dringend die Möglichkeit für einen Neuanfang bekommen. Dazu macht die Straßengang Dreifachgefahr die Stadt unsicher. Wieder hat der Avatar alle Hände voll zu tun.

Der Comic schließt direkt an die Fernsehserie an. Wer diese nicht kennt, dem fällt der Einstieg erstmal schwer, doch der Comic überzeugt mit wunderschönen Bildern und mitreißender Action. Leider traf er meinen Geschmack doch nicht ganz. Für Fans von Avatar allerdings eine tolle Fortsetzung!

Veröffentlicht am 11.03.2018

Dürftig

Lustiges Taschenbuch Nr. 504
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Das Pech ist Donald wie immer treu und so produziert sein geliebter neuer Kühlschrank statt klarem Wasser grünen Schleim. Sein Onkel Dagobert wittert darin allerdings eine große geschäftliche Chance. . ...

Das Pech ist Donald wie immer treu und so produziert sein geliebter neuer Kühlschrank statt klarem Wasser grünen Schleim. Sein Onkel Dagobert wittert darin allerdings eine große geschäftliche Chance. . In „Die Schlacht der Farben“ organisiert Daniel Düsentrieb für Dagobert und dessen Neffen eine ganz besondere Reise durch das Internet. Auch im alten Ägypten standen Dussel und Donald bereits im Dienste Dagoberts. Als Agenten der S.U.P.E.R. sollen sie das gestohlene Leichtigkeitselexier zurückholen. Als Phantomias erhält Donald einen Auftrag, der sein Fanherz höher schlagen lässt: jemand ist hinter dem legendären Pitcher Pit Poller her. Als begeisterte Leser des Fantasyromans „Die Chroniken von Faarfort“ geraten Tick, Trick und Track bei ihrer Jagd nach einem Autogramm des Autors in ein neues Abenteuer. Micky ist währenddessen einem Wunderknaben auf der Spur. Kann ein Mensch wirklich alles können? Gustav Gans erlebt seinen größten Albtraum: sein legendäres Glück hat ihn verlassen.

Bis auf die Geschichte auf Faarfort ist dieses Lustige Taschenbuch sehr dürftig. Banal, uninteressant und mit dem dumpfen Gefühl ähnliches schon mal gelesen zu haben, dümpeln die Erzählungen vor sich hin. Besonders enttäuschte mich das Abenteuer im alten Ägypten. Donald und Dussel wurden nun schon in zu vielen Geheimdiensten Dagoberts untergebracht und das Muster ist in allen gleich: sie sollen die Schätze Dagoberts mehren, bekommen keinerlei Ausrüstung (da zu teuer) und versagen dabei von kläglich über dümmlich zu spektakulär. Am Ende flüchten sie vor Dagoberts Zorn. Diese Geschichte bildet in ihrer Ereignislosigkeit und Vorhersehbarkeit keine Ausnahme.
Abstoßend ist außerdem der Trend die Geschichten in mehrere Teile zu splitten, diese aber hintereinander weg zu bringen und damit jedes Eintauchen in die Geschichte ruinieren. Für dumm verkauft fühlt man sich dann, sobald die Einleitung des neuen Teils mit einer Zusammenfassung der vorangehenden Seiten beginnt.
Unterhaltsam war ausschließlich „Die Chroniken von Faarfort“. Hier spürt man den Witz und die sprühende Phantasie, die die Lustigen Taschenbücher eigentlich auszeichnen.

Noch mal knapp 3 Sterne, doch ich hoffe sehr, dass die nächsten Bände einen größeren Unterhaltungswert haben.