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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2018

Nicht mein Buch

Jenseits des Nordlichts
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Es sollten eigentlich ihre Flitterwochen werden, doch dann wacht Theresa im Krankenhaus auf. Sie erinnert sich nur noch, zum Nordlicht hinausgelaufen zu sein. Sie hätte den Vorfall auch vergessen, wenn ...

Es sollten eigentlich ihre Flitterwochen werden, doch dann wacht Theresa im Krankenhaus auf. Sie erinnert sich nur noch, zum Nordlicht hinausgelaufen zu sein. Sie hätte den Vorfall auch vergessen, wenn sie nicht zurück in Deutschland feststellen muss, dass sie schwanger ist. Verstörend ist daran, dass ihr Mann Hagen zeugungsunfähig ist. Wurde sie etwa vergewaltigt?

Dieser Mystery-Krimi konnte mich nicht überzeugen. Ich wurde mit den Charakteren und dem Erzählstil nicht warm. Seitenweise wurde das Für und Wider der Religion im Allgemeinen und der katholischen Kirche im speziellen diskutiert. Der Sinn ergibt sich erst später und selbst dann sind mir die Monologe zu ausufernd gewesen. Trotz einiger sympathischer Charaktere – wie dem Pastor Fidelio – und schönen Mystery-Elementen, ließ mich das Buch merkwürdig kalt.

Gut geschrieben, schöne Ideen, aber irgendwie nicht meins. Das ist leider mein Fazit, für diesen Mystery-Krimi.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Es war mir zu episodenhaft

Indian Cowboy
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Der Tod seiner Freunde verändert das Leben von Ryan Black Hawk. Die illegalen Autorennen, der Brandy und die Drogen sind Vergangenheit. Hart kämpft er sich zurück ins Leben. Als die Ranch seines Vaters ...

Der Tod seiner Freunde verändert das Leben von Ryan Black Hawk. Die illegalen Autorennen, der Brandy und die Drogen sind Vergangenheit. Hart kämpft er sich zurück ins Leben. Als die Ranch seines Vaters vor dem finanziellen Ruin steht, bleibt ihm nur noch ein Ausweg: die Army. Doch er wird zurückkehren und sich seinen großen Traum erfüllen.

Der Roman entführt den Leser in die Welt der Native Americans. Fernab jeglicher Romantik wird hier das harte Leben geschildert, die Vorurteile mit denen die „Indianer“ heute noch zu kämpfen haben, bei den Weißen, aber auch innerhalb ihres eigenen Volkes. Dieser Einblick in eine Welt, die heute totgeschwiegen wird, macht das Buch zu etwas ganz besonderem.
Trotzdem wurde ich mit der Geschichte nicht warm. Sie ist mir zu episodenhaft erzählt, um tatsächlich in sie einzutauchen. Immer wenn ich glaubte angekommen zu sein, wurde mit wenigen Worten die Szene vollständig gewechselt und ich musste einen neuen Zugang suchen. Das bedeutet nicht, dass ich die Geschichte nicht genossen habe – gerade die Army-Episode ist spannend und hat mich gefesselt, aber mir fehlte schließlich ein Ziel, auf das das Buch zusteuert. Mit dem gemeinen Cliffhanger am Ende, konnte ich für mich dann überhaupt keinen Schlusspunkt mehr für mich setzen.

Fazit: Die Geschichte wählt ungewöhnliche Protagonisten und einen außergewöhnlichen Schauplatz. Beides bildet einen hochinteressanten Hintergrund für den spannenden Roman. Leider bin ich trotzdem weder mit der Sprache noch mit der episodenhaften Erzählweise warm geworden.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Irgendwie nicht mein Buch

Der Schmetterling
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Johan Rokka kehrt als Kriminalinspektor in seine Heimatstadt Hudiksvall zurück. Diese wird zu Heiligabend von einem brutalen Mord erschüttert. Die Frau eines bekannten Fußballstars wird vor den Augen ihrer ...

Johan Rokka kehrt als Kriminalinspektor in seine Heimatstadt Hudiksvall zurück. Diese wird zu Heiligabend von einem brutalen Mord erschüttert. Die Frau eines bekannten Fußballstars wird vor den Augen ihrer Kinder niedergeschossen. Ob ihr Mann dahintersteckt? Rokkas Ermittlungen führen ihn tief in die Vergangenheit.

Die Kriminalhandlung ist durchaus spannend und verwickelt, aber mich konnte er aus irgendeinem Grund nicht packen. Taub und blind bin ich von einem Diskurs zum nächsten gestolpert. Das liegt aber nicht daran, dass die Handlung schlecht aufgebaut wäre, ich bin nur nicht reingekommen. Dass mir dazu die Charaktere durch die Bank fremd blieben hat auch nicht geholfen. Auch sprachlich bin ich immer wieder gestolpert. Mit sich betrinkenden, herumhurenden und übergebenden Charakteren, die entsprechend sprachlich drastisch in Szene gesetzt werden kann ich einfach nichts anfangen.

Sehr schade, denn ich habe mir von dem Buch mehr versprochen. Die Geschichte selbst ist durchaus gut gemacht, sie war nur nicht meine.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Der schlechteste Jane Austen-Roman

Stolz und Vorurteil
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Elisabeth Bennet kann es nicht glauben, als sie auf einem Ball mit anhören muss wie der von allen hochgeschätzte, reiche Junggeselle Darcy sie schmäht. Nicht hübsch genug für einen Tanz – damit bleibt ...

Elisabeth Bennet kann es nicht glauben, als sie auf einem Ball mit anhören muss wie der von allen hochgeschätzte, reiche Junggeselle Darcy sie schmäht. Nicht hübsch genug für einen Tanz – damit bleibt sie sitzen. Als sie dann merkt wie er plötzlich anfängt sich um sie zu bemühen zahlt sie es ihm mit Spott und Hohn heim. Ihre dümmliche, aufdringliche Mutter ist währenddessen eifrig bemüht die älteste ihrer fünf Töchter unter die Haube zu bringen. Dass sich mit ihrer Jüngsten ein Unglück anbahnt, merkt niemand.

Der hochgelobte und so oft adaptierte Roman hat mich auf keiner Seite überzeugen können. Er ist bestimmt ein tolles Gesellschaftsporträt und eine feine Kritik an den Sitten zu Jane Austens-Zeiten, doch Sympathie konnte ich nicht aufbringen und der Lesespaß blieb völlig auf der Strecke. Durch und durch abstoßende Charaktere machten die ersten Zweidrittel des Buches zu einer Qual. Darcy ist ein arroganter, selbstgerechter Mistkerl und Elisabeth ein arrogantes, selbstgerechtes Miststück. Die Mutter eine dumme, aufdringliche, intrigante Klatschtante, für die auch noch das Wort Oberflächlichkeit zu viel Tiefgang hat. Jane, als älteste Schwester bleibt blass und die anderen Schwestern sind nichts weiter als Abziehbilder der Mutter. Nicht einmal die sonst übliche kühle, sarkastische Distanz Jane Austens findet sich hier und rettet die Geschichte. Wie sich daraus überhaupt noch eine Liebesgeschichte entwickeln konnte bleibt mir unverständlich.
Das letzte Drittel des Buches macht noch mal ein bisschen Boden gut. Damit komme ich ganz knapp auf drei Sterne. Die anderen Bücher von Jane Austen gefielen mir um einiges besser. Den Kultstatus dieser Geschichte kann ich nicht verstehen.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Bestimmt zur Selbstbestimmung

Die Bestimmung
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Der Tag der Bestimmung ist in Beatrices Welt der entscheidende Moment, in dem jeder seinen Platz erkennt. Von der Regierung einer Prüfung unterzogen wird sich herausstellen, welche der fünf Fraktionen ...

Der Tag der Bestimmung ist in Beatrices Welt der entscheidende Moment, in dem jeder seinen Platz erkennt. Von der Regierung einer Prüfung unterzogen wird sich herausstellen, welche der fünf Fraktionen ihre Zukunft sein wird. Doch Beatrice ist eine Unbestimmte – ein unberechenbarer Faktor, der für die Regierung eine große Gefahr ist. Sie muss ihren Weg selbst wählen, doch eine neue Fraktion bedeutet, ihrer Familie für immer den Rücken zu kehren. Dazu gibt es große Unruhe in den einzelnen Fraktionen. Streit und offene Gewaltausbrüche zeigen, dass die Gesellschaft vor einer großen Wende steht und Beatrice wird eine entscheidende Rolle spielen.

Eine Dystopie, bei der ich mir lange nicht sicher war, ob sie mir gefällt. Das Buch las sich gut und schnell, die Geschichte ist spannend und die Charaktere nicht unsympathisch, aber trotzdem ließ es mich kalt. Es entspricht einfach nicht meinem Geschmack, ohne dass ich es mit irgendeinem bestimmten Aspekt verbinden könnte. Der Weltaufbau ist gut, doch mir zu brutal. Anders als „Panem“, das mich durch jede Szene abstieß, gibt es hier Abschnitte, die interessant und lesenswert sind. Ruhephasen, die dem Leser Zeit lassen Sympathien aufzubauen, Charakterentwicklung, die der Komplexität der Geschichte gerecht wird und ein Weltaufbau, der wirklich Interesse weckt. Dass ich mit der Geschichte nichts anfangen konnte hat nichts mit der Qualität des Buches zu tun. Es war einfach nicht meine Lektüre.