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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Noch spannender, noch packender, noch grausamer

Bravelands - Das Gesetz der Savanne
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Inhalt:
Das Gesetz der Savanne wurde gebrochen: die Elefantendame Große Mutter, die weise Anführerin der Tiere, wurde ermordet. In Bravelands droht Chaos auszubrechen, die Natur spielt verrückt: erst regnet ...

Inhalt:
Das Gesetz der Savanne wurde gebrochen: die Elefantendame Große Mutter, die weise Anführerin der Tiere, wurde ermordet. In Bravelands droht Chaos auszubrechen, die Natur spielt verrückt: erst regnet es ununterbrochen, dann wird das Land von einem trockenen Sturm heimgesucht, während das Wasser immer knapper wird. Die Tiere verdursten und bräuchten gerade jetzt einen Anführer! Nun liegt es an dem Löwen Heldenmut, dem Pavian Dorn und dem Elefantenmädchen Aurora die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Wird es ihnen gelingen, die fragile Balance ihrer Welt zu erhalten?

Meinung:
Die Tiere in der Savanne sind untröstlich. So wurde doch die Große Mutter kaltblütig ermordet. Wer ist der Mörder und wer wird der neue Große Vater oder die neue Große Mutter? Denn eines ist klar, seitdem Große Mutter tot ist, spielt die Natur verrückt. Regen, Sturm und Trockenheit wechseln sich in rasanter Folge ab. Nun ist es am Löwen Heldenmut, dem Pavian Dorn und der Elefantin Aurora die Bravelands zu retten.

Nachdem mir der Auftaktband zu der neuen Reihe von Erin Hunter sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf diesen zweiten Band gefreut und ich muss sagen, dass mir dieser sogar noch besser gefallen hat als der Erste. Dies liegt sicherlich mit daran, dass wir nun die drei Protagonisten schon aus dem ersten Band kennen und keine Einleitung mehr benötigt wird.
So schmeißt uns das Autorenteam auch direkt in die Geschehnisse kurz nach dem Ende von Band 1.
Daher kann ich nur empfehlen die Reihe mit Band 1 zu beginnen.

Im Vergleich zu den anderen Reihen von Erin Hunter fällt mir bei Bravelands auf, dass die Brutalität und die gesponnenen Intrigen deutlich höher sind. Und dies ist mit ein Grund, warum ich auch diesen zweiten Band von Bravelands so wahnsinnig gerne gelesen habe. Als Leser kann man nur tatenlos zusehen wie sich der Strick um Dorn, Heldenmut und Aurora immer enger zusammenzieht. So ist es nicht verwunderlich, dass auch das Ende mit einem richtigen Knaller als Cliffhanger endet. Ich hoffe sehr, dass Band 3 so schnell wie möglich übersetzt wird.

Spannend finde ich die Idee, die das Autorenteam mit dem Tod von Großer Mutter verfolgt. Denn dadurch passiert es, dass ein funktionierendes System in totalem Chaos versinkt. Die Vergleiche zwischen Mensch und Tier liegen hier sehr nah.

Ein weiterer Pluspunkt sind die Beschreibungen der Savanne als Lebensraum sowie die Darstellung der vielen verschiedenen Tiere die in ihr Leben.
Ich bin ein großer Fan von Tiergeschichten, muss aber sagen, dass mich die Savanne als Lebensraum schon immer sehr fasziniert hat und ich daher die Bravelands Reihe sehr gerne mag.

Heldenmut, der Löwe, lebt nun im Titanrudel und wird täglich mit den grausamen Taten von Titan konfrontiert. So kommt es, dass Heldenmut immer mehr in die Zwickmühle gerät und entscheiden muss, was das Richtige ist. Ich konnte seine Taten und auch seine Beweggründe zu jeder Zeit nachvollziehen.
Im letzten Band fand ich die Geschichte rund um das Elefantenmädchen Aurora als die schwächste der drei Tiere. Dies ändert sich in diesem zweiten Band. Denn nun gibt es Veränderungen in Auroras Leben die für Spannung sorgen.
Mein liebster Part der Geschichte ist immer noch der vom Pavian Dorn. Gerade bei ihm geschehen viele grausame und herzergreifende Dinge.
Allgemein muss ich sagen, dass mir zwei Szenen im Buch sehr ans Herz gegangen sind.

Fazit:
Dieser zweite Band der neuen Reihe des Autorenteams Erin Hunter ist noch besser als der erste Band. Packender, grausamer und spannender ist "Das Gesetz der Savanne". Ich bin wirklich sehr begeistert und muss sagen, dass die Reihe bisher neben den Warrior Cats zu meinen liebsten des Teams zählt. Wer Tiergeschichten liebt, kann an dieser Reihe einfach nicht dran vorbeigehen.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Genauso unterhaltsam wie seine Vorgänger

Die Nordseedetektive. Unter Verdacht
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Inhalt:
Eine Einbruchsserie in Norden verunsichert den ganzen Ort: Im Teemuseum wird wertvolles Geschirr gestohlen. Bei Emmas und Lukas' Nachbarn Kunschewski wird ebenfalls eingebrochen und ein ostfriesisches ...

Inhalt:
Eine Einbruchsserie in Norden verunsichert den ganzen Ort: Im Teemuseum wird wertvolles Geschirr gestohlen. Bei Emmas und Lukas' Nachbarn Kunschewski wird ebenfalls eingebrochen und ein ostfriesisches Teeservice entwendet. Der verdächtigt ausgerechnet die Nordseedetektive, weil die Kinder von der Überwachungskamera auf seinem Grundstück gefilmt wurden. Die jungen Spürnasen beginnen mit ihren Ermittlungen, um den falschen Verdacht zu widerlegen.

Meinung:
Mick und Sarah Janssen müssen für ein paar Tage nach Hamburg und lassen Emma und Lukas daher alleine in der Villa zurück. Die beiden Geschwister sind jedoch gar nicht traurig, planen sie doch für eine Nacht im alten Detektivbus ihres verstorbenen Großonkels zu übernachten. Als jedoch in dieser Nacht die beiden Verbrecher Lang und Finger bei ihnen in der Garage auftauchen ist der Spaß vorbei. Vor allen Dingen als am nächsten Morgen ihr Nachbar Kunschewski die beiden verdächtigt, seine wertvolle Teeservicesammlung gestohlen zu haben. Dies schreit förmlich nach einem Fall für die Nordseedetektive.

Da es sich bei diesem Buch um den sechsten Band einer Reihe handelt, würde ich empfehlen mit Band 1 zu starten. Dennoch bietet sich diese Reihe auch perfekt dafür an mittendrin einzusteigen, da die wichtigsten Punkte in jedem Buch noch einmal kurz aufgegriffen werden. Daher dürfte es eigentlich keine Verständnisprobleme geben.

Die Nordseedetektive sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen, daher war schnell klar, dass ich auch zu ihrem neuesten Abenteuer greifen muss. Zum ersten Mal habe ich allerdings das Buch gelesen und nicht zum Hörspiel gegriffen. Dies lag größtenteils daran, dass ich mir selbst ein Bild von den Illustrationen von Franziska Harvey machen wollte. Ich kann Lesern an dieser Stelle aber auch sehr das Hörbuch ans Herz legen, da nicht nur der Nordseedetektive-Song absolut klasse ist und einen Ohrwurm verursacht, sondern auch Robert Missler eine tolle Erzählerstimme hat.

Wer bereits die Vorgängerbände dieser Krimi Reihe ab 8 Jahren gelesen hat, der kann ich sich auf ein Wiedersehen mit vielen altbekannten Charakteren freuen. Gerade die beiden Diebe Lang und Finger, die sich in diesem Buch umbenennen in Taube und Nuss, haben ihren großen Auftritt. Wie bereits in den Vorgängerbüchern überzeugen die beiden daher mal wieder mit ihrer naiven Art und Weise, denn die beiden sind nicht wirklich die hellsten Kerzen auf dem Leuchter. Ich persönlich freue mich aber jedes Mal auf ein Wiedersehen mit den Beiden .Natürlich darf auch ihr Boss Nase oder der Polizeikommissar Stone nicht fehlen.
Im Vordergrund stehen natürlich, wie jedes Mal, die beiden Geschwister Emma und Lukas. Etwas schade fand ich es, dass gerade Papa Mick dieses Mal nicht mit von der Partie gewesen ist.
Auch Nachbar Kunschewski taucht in diesem sechsten Band wieder auf. Dieser ist mir mit seiner brummigen Art und seinem Groll auf Kinder mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.

Besonders gut gefällt mir an dieser Reihe, dass die beiden Autoren oftmals Schauplätze auswählen die es auch im echten Norddeich gibt, wie z.B. das Waloseum oder das Ostfriesische Teemuseum. Auch andere Sehenswürdigkeiten werden spielerisch in die Geschichte mit eingebaut.

Dieser sechste Band ist wieder ein großer Lesespaß für alle Fans der Nordseedetektive. Ich empfand die Geschichte aufgrund ihres Aufbaus allerdings als nicht ganz so spannend, wie den ein oder anderen Vorgängerband.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle die wunderschönen Illustrationen von Franziska Harvey. Dabei sind viele Bilder farbig gestaltet und füllen manchmal die ganze Seite aus. Die Bilder unterstreichen den Text auf bezaubernde Art und Weise. Und gerade die beiden Motive am Anfang und Ende (hierbei handelt es sich um eine Karte rund um Norddeich) des Buches sind ein Traum.

Fazit:
Gemeinsam mit Emma und Lukas begibt sich der Leser in diesem sechsten Band der Nordseedetektive wieder auf Detektivarbeit. Für Spürnasen ab 8 Jahren ist dieses Buch perfekt geeignet, da es neben dem Spannungsteil auch viele witzige Momente zu bieten hat. Auch zum Vorlesen ist dieses Buch super geeignet. 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Turbulente Lesereise durch den Regenwald

Caldera 1: Die Wächter des Dschungels
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Inhalt:
Der magische Dschungel von Caldera schwebt in höchster Gefahr: Die böse Ameisenkönigin droht, aus ihrem Gefängnis auszubrechen und Caldera mit ihren Ameisenarmeen zu unterwerfen – nur eine kleine ...

Inhalt:
Der magische Dschungel von Caldera schwebt in höchster Gefahr: Die böse Ameisenkönigin droht, aus ihrem Gefängnis auszubrechen und Caldera mit ihren Ameisenarmeen zu unterwerfen – nur eine kleine Gruppe von Schattenwandlern mit magischen Fähigkeiten kann das verhindern!
Dazu gehört das mutige Panthermädchen Mali. Zusammen mit dem Pfeilgiftfrosch Rumi, der Fledermaus Lima und dem Kapuzineräffchen Gogi macht sie sich auf ins größte und zugleich gefährlichste Abenteuer ihres Lebens!

Meinung:
Das Panthermädchen Mali ist anders als die restlichen Mitglieder ihrer Familie. Denn Mali ist als einzige in der Lage den magischen Schleier zu überwinden und auch bei Tag durch die Gegend zu streifen. Als ihre Familie dies mitbekommt wird sie verstoßen. Doch Mali ist nicht lange allein. Die Schlange Auriel nimmt sie auf und erzählt ihr von den Schattenwandlern des Dschungels, denn Mali ist eine von ihnen. Auriel berichtet Mali, dass dem Dschungel von Caldera große Gefahr droht. Denn die böse Ameisenkönigin steht kurz davor aus ihrem Gefängnis auszubrechen und die Welt unter ihre Herrschaft zu ziehen. Nun ist es an einer Gruppe Schattenwandlern und ihren magischen Fähigkeiten dies zu verhindern.

Aufmerksam auf dieses Buch bin ich anhand des wunderschönen Covers geworden. Als ich mir dann den Klappentext zum Buch durchgelesen habe, war ich total Feuer und Flamme, denn ich lese sehr gerne Geschichten die aus der Sicht von Tieren erzählt werden.
Von Anfang an war ich von der Magie Calderas gefangen. Der Autor beschreibt den Dschungel auf einnehmende und hervorstechende Art und Weise. Schnell wird dem Leser deutlich, dass Eliot Schrefer selbst den Dschungel besucht hat, um so detailliert über Pflanzen und Tiere sprechen zu können, wie er dies tut. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Leser einiges über den Dschungel und dessen Bewohner lernt. Einige Tiere treten auf, von denen ich bisher noch nie etwas gehört habe. Hier hätte ich mir allerdings gewünscht, dass eine kurze Beschreibung des jeweiligen Tieres erfolgt wäre. So habe ich oftmals nach dem Tier gegoogelt um mir ein genaues Bild von diesem zu verschaffen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Mali, dem Panthermädchen, erzählt. Mali trifft auf ihrer Reise nicht nur auf die Schlange Auriel sondern auch auf den Pfeilgiftfrosch Rumi, das Kapuzineräffchen Gogi und die Fledermaus Lima. Hieraus entwickelt sich schon nach kurzer Zeit ein eingeschworenes Team, so dass jungen Lesern auch die Themen wie Andersartigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft näher gebracht werden. Aufgrund ihrer doch recht unterschiedlichen Art der Fortbewegung (Beine, Flügel, Schwimmhäute) ist die Reise für jedes Tier eine andere Art der Herausforderung. Zudem muss die Gruppe reißende Flüsse, Wasserfälle und Angriffe anderer Tiere überstehen ehe sie am Ziel ihrer Reise ankommt.

Das Buch bietet den jungen Lesern einen hohen Spannungsbogen. Ständig passiert etwas neues und spannendes. So bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen für Tier und Leser. Ich finde, dass die Spannung absolut passend zur Altersangabe ist. Ich bin mir allerdings unsicher, ob sensible Kinder mit dem ein oder anderen Todesfall klarkommen werden. Ich als erwachsener Leser empfand diese Todesfälle allerdings als recht natürlich und zur Geschichte passend, wenn auch stellenweise etwas brutal für manch jungen Leser.

Nicht nur das Cover kann sich sehen lassen, auch zu Anfang eines jeden Kapitels gibt es kleine Bildchen zu bestaunen. Ganz besonders haben mir die seltenen aber wunderschönen ganzseitigen Illustrationen gefallen. Davon hätten es gerne ein paar mehr sein können.

Das Nachwort bzw. das Interview mit dem Autor ist zudem ein netter Bonus, da man so noch mehr über den Dschungel und seine Bewohner erfährt. Außerdem möchte der Autor damit erreichen, dass man auf den Regenwald als Lebensraum sensibilisiert wird.

Fazit:
Ein tierischer Lesespaß für Groß und Klein steckt in den Seiten von „Caldera“. Auf den Leser wartet eine spannende Reise mit vielen verschiedenen Tieren. Als Leser lernt man zwangsläufig etwas über den Regenwald dazu und gerade das Nachwort regt noch einmal zum Nachdenken an. Bei der Altersangabe bin ich etwas skeptisch, wenn es um das Thema Tod geht. Die Spannung ist für die Altersangabe allerdings absolut angemessen.
Knappe 5 von 5 Hörnchen

Veröffentlicht am 22.08.2018

Spannend, abwechslungsreich und sehr unterhaltsam

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Inhalt:
In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie ...

Inhalt:
In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.

Meinung:
Lukes Familie möchte gemeinsam ihre Sklavenjahre antreten, denn in England ist es Gesetz, dass alle Menschen, die nicht zum magischen Adel gehören, für zehn Jahre Sklavenarbeit verrichten sollen. Lukes Schwester Abi hat es so eingerichtet, dass die ganze Familie bei der hoch angesehenen Familie Jardine arbeiten wird. Doch alles kommt anders als am Tag der Abholung Luke nicht für die Familie Jardine eingeteilt wird. Luke muss in die Fabrikstadt Millmoor, wo besonders harte Bedingungen auf ihn warten.

Als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen habe, war ich fasziniert und entsetzt davon, dass es eine Welt geben könnte, in der man zehn Sklavenjahre überleben muss um wirklich frei zu sein. Neugierig geworden, wie die Autorin diese Idee weiter ausspinnt, habe ich zu diesem Buch gegriffen und es keine Sekunde bereut. Ab der ersten Seite des Buches wird klar, dass die Ebenbürtigen aufgrund ihres Geschicks klar über den normalen Menschen stehen. Etwas schwammig wird jedoch formuliert was es mit diesem Geschick auf sich hat. Jeder Ebenbürtige hat ein mehr oder minder stark ausgeprägtes Geschick. Interessant fand ich eine Passage in der Geschichte wo beschrieben wurde, dass man über die Stärke seines Geschicks, ähnlich wie über Geld, nicht redet. So kommt es, dass man als Leser nie so wirklich weiß, welche Person welches Geschick an den Tag legt. Dies sorgt für eine gewisse Spannung.

Vic James versteht es, wie gefühlt keine Zweite, undurchsichtige Charaktere zu erschaffen. So kommt es, dass man als Leser ständig am Schwanken ist, welcher Charakter welches Motiv verfolgt. Besonders die drei Jardin Brüder bleiben lange Zeit ein Rätsel für den Leser. Immer wieder stellt man Vermutungen oder Spekulationen an. Dies hat für mich einen ganze besonderen Reiz ausgemacht.
Da das Buch aus der Sicht von sehr vielen verschiedenen Personen erzählt wird, versteht der Leser nach und nach immer besser, was das Motiv der jeweiligen Person ist. Bei manch einem tappt man jedoch bis zum Ende im Dunkeln. Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere Leser mit den vielen Perspektivwechseln so seine Probleme haben wird. Ich fand es jedoch klasse, dass wir einen Einblick in die Gedanken der so unterschiedlichen Personen bekommen haben.

Die zwei Hauptpersonen um die es sich in diesem Buch dreht sind Abi und Luke. Gerade Luke beweist bereits zu Beginn des Buches wahre Stärke indem er seiner Familie mit einem vorgetäuschten Lächeln im Gesicht den Rücken kehrt und einer grausamen Zeit in Millmoor ins Auge blickt. Auch im Verlauf der Geschichte reift Luke immer weiter. Ich mochte ihn unglaublich gerne, auch wenn seine Passagen komischerweise diejenigen waren die ich im Vergleich zu den anderen am uninteressantesten fand und das obwohl bei ihm am meisten passiert. Aber irgendwie hat mich das Leben auf dem Anwesen der Jardines total gepackt gehabt. Die drei Jardine Brüder sind so besonders und so undurchsichtig, dass ich einfach mehr über sie erfahren wollte.
Abi hatte ich zu Beginn als taffe Persönlichkeit gesehen, die alles dafür tun würde, um ihren Bruder zu befreien. Im Laufe der Geschichte musste ich meine Meinung jedoch revidieren. Denn Abi wirkt durch ihre Verliebtheit eher schwach als stark und das ein oder andere Mal, brachte sie mich mit ihrer naiven Haltung an den Rand der Verzweiflung.

Das Ende ist dann richtig spannend und absolut anders als ich es erwartet habe. Aufgrund der Dinge die geschehen eröffnen sich neue Perspektiven für den zweiten Band. Dem ich schon sehr gespannt entgegen fiebere.

Fazit:
Ich kann den Hype um das Buch verstehen. Es ist spannend und flüssig zu lesen. Die vielen Perspektivwechsel sorgen für jede Menge Abwechslung, aber auch gute Einblicke in die Gedanken der verschiedenen Personen. Oftmals fragt man sich, wie man die Jardine Brüder einschätzen soll und gerade diese Ungewissheit machte das Buch für mich zu purem Lesespaß. Leider hat mir Abi als Protagonisten mit der Zeit immer weniger gefallen, dennoch sorgt das Ende dafür, dass man einfach unbedingt weiterlesen muss.
Sehr knappe 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Leicht düster, bezaubernde Geschöpfe und vielfältige Welt laden zum Träumen ein

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Inhalt:
Lira ist die Tochter der Meereskönigin. Jahr für Jahr ist sie dazu verdammt, einem Prinzen das Herz zu rauben. Doch dann begeht sie einen Fehler und ihre Mutter verwandelt sie zur Strafe in die ...

Inhalt:
Lira ist die Tochter der Meereskönigin. Jahr für Jahr ist sie dazu verdammt, einem Prinzen das Herz zu rauben. Doch dann begeht sie einen Fehler und ihre Mutter verwandelt sie zur Strafe in die Kreatur, die sie am meisten verabscheut – einen Menschen. Und sie stellt Lira ein Ultimatum: Bring mir das Herz von Prinz Elian oder bleib für immer ein Mensch. Elian ist der Thronerbe eines mächtigen Königreichs. Doch das Meer ist der einzige Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt. Er macht Jagd auf Sirenen, vor allem auf die eine, die so vielen Prinzen bereits das Leben genommen hat. Als er eines Tages eine junge Frau aus dem Ozean fischt, ahnt er zunächst nicht, wen er da an Bord geholt hat. Bald wird aus Misstrauen jedoch Leidenschaft und das Unerwartete geschieht – die beiden verlieben sich ineinander.

Meinung:
Lira ist eine Sirene. Doch nicht irgendeine Sirene, sondern die Tochter der Meereskönigin. Jedes Jahr an ihrem Geburtstag ist es Liras Aufgabe einem menschlichen Prinzen sein Herz zu rauben. Doch kurz vor ihrem nächsten Geburtstag begeht Lira einen folgenschweren Fehler. Ihre Mutter ist außer sich vor Wut und verwandelt sie zur Strafe in einen Menschen. Doch damit nicht genug, befiehlt sie Lira das Herz von Prinz Elian zu rauben. Dieser ist nämlich nicht irgendein Prinz, sondern der gefürchtetste Sirenenjäger der Welt.

Der Einstieg in das Buch fiel mir wahnsinnig leicht. Denn ab der ersten Seite legt die Autorin ein gutes Erzähltempo vor. Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch, ob sich die Geschichte auf knapp 400 Seiten überhaupt würde entfalten können, doch meine Skepsis hat sich schnell in Luft aufgelöst. Die Geschichte rund um Elian und Lira wirkt zu keiner Zeit überhastet, sondern lässt sich im Nachhinein als rund und sehr stimmig zusammenfassen.

Sehr fasziniert hat mich, dass die Welt in die wir eintauchen aus 100 Königreichen besteht. So wie ich es verstanden habe, sind all diese Königreiche größtenteils durch das Meer voneinander getrennt. Daher verwundert es nicht, dass ein gewisser Anteil der Geschichte auf hoher See stattfindet.
Zudem hat es mir sehr gefallen, dass jede Königsfamilie ein Geheimnis zu haben scheint bzw. sich Legenden um diese Familie ranken. Ich fand es äußert spannend zu erfahren, welche Geheimnisse die jeweiligen Königsfamilien zu verbergen haben. Denn auf der Reise von Elian und Lira wird das ein oder andere Königreich besucht.

Ebenfalls ein Pluspunkt ist in meinen Augen der leicht dunkle Unterton der in der Geschichte mitschwingt. Sirenen werden zu Beginn dieses Buches als böse Wesen ohne große Gefühle dargestellt. Daher ging es ab und an auch gerne ein wenig brutaler zur Sache, wenn z.B. eine Sirene einem Menschen das Herz aus der Brust reißt. Ich mochte diese düstere Atmosphäre sehr gerne, denn eine Verniedlichung der Sirenen hätte hier einfach nicht gepasst.

Ein Highlight in diesem Buch ist für mich die Liebesgeschichte. Wahnsinnig authentisch und bezaubernd, fallen mir als erste Worte hierzu ein. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Alexandra Christo nicht versucht hat eine extrem romantische oder gar kitschige Liebesgeschichte zu erschaffen. Dies hätte nicht wirklich mit der Grundidee des Buches harmoniert.
Ebenfalls gut gefallen haben mir die beiden Protagonisten Elian und Lira. Als Leser wechselt man zwischen ihren beiden Perspektiven hin und her. Hier kommt auch mein Kritikpunkt, denn ein Perspektivwechsel wird zwar durch ein neues Kapitel und eine andere Schriftart angekündigt, dennoch hatte ich öfter Probleme damit die beiden Schriftarten auseinander zu halten. Ich hätte mir gewünscht, dass zu Anfang eines jeden Kapitels kurz mit einer Namensüberschrift darauf hingewiesen wird, aus welcher Sicht wir die Geschichte weiterverfolgen.

Auch die Nebencharaktere blieben mir an manchen Stellen ein wenig zu blass. Ich denke, dies ist der Tatsache geschuldet, dass es sich hierbei um einen Einzelband und keine Reihe handelt. Und daher nicht ganz so viel Spielraum zur Charakterentfaltung blieb.
Dennoch bin ich wirklich sehr angetan von der Geschichte.

Fazit:
Ein fesselnder Schreibstil zu einem Thema, welches mich von Anfang an sehr fasziniert hat, wird dem Leser in "Elian und Lira" geboten. Gemeinsam mit den Beiden tauchen wir in eine Welt voller bunter Königreiche, machthungrigen Wesen, bezaubernden Geschöpfen wie den Nixen und einem kleinen Trupp abenteuerlustiger Piraten ein.
Mich konnte dieser Einzelband, mit kleinen Ausnahmen, absolut für sich einnehmen. Daher vergebe ich 5 von 5 Hörnchen.