Auf dem Tanz durch die Zeit ...
Find me in Paris - Tanz durch die ZeitNach einer wichtigen Ballettaufführung soll Lena Grisky, die russische Prinzessin, zusammen mit ihren Eltern zurück ins Zarenreich reisen. Doch nicht ohne ihren Freund Henri! Auf der Flucht wird Lena durch ...
Nach einer wichtigen Ballettaufführung soll Lena Grisky, die russische Prinzessin, zusammen mit ihren Eltern zurück ins Zarenreich reisen. Doch nicht ohne ihren Freund Henri! Auf der Flucht wird Lena durch ein magisches Artefakt in die heutige Zeit versetzt. Hip Hop und Modern statt klassischem Ballett an einer renommierten Akademie – mit Smartphones! Während sich Lena zurechtzufinden versucht, setzt Henri alles daran, sie in seine Zeit zurückzuholen. Doch auf ihren Fersen sind schon die Gegenspieler …
Ballett, Moderne und Magie? Ja klar, bin ich sofort für zu haben! Das dachte ich mir auch, als ich „Find me in Paris – Tanz durch die Zeit“ von Carola Wimmer entdeckt habe. Die Serie, auf der das Buch basiert, kannte ich zwar nicht, aber die Thematik hat mich angesprochen und so war ich wirklich gespannt darauf.
Die Vorfreude verging mir jedoch beim Lesen recht schnell. Das Buch ist zwar für jüngere Leser gestaltet, und das behalte ich bei dieser Rezension auch im Hinterkopf, doch die Beschreibungen war eindeutig überdramatisiert und der Plot eher dünn. Ich glaube schon, dass die Geschichte im Serienformat Spannung aufbauen und wirklich funktionieren kann, aber durch den Schreibstil habe ich genau das vermisst. Es kam mir alles in allem eher platt umgesetzt vor und eine Beschreibung wurde an die nächste gereiht. Lena tut dies, Lena tut das, Lena fühlt dies, Lena findet sich nicht zurecht. Gefühle kamen dabei leider kaum rüber.
Auch die Tanzszenen, auf die ich mich so gefreut habe, waren wenig überzeugend. Lena ist natürlich eine fabelhafte Tänzerin, wie in jeder Geschichte dieser Art gibt es eine böse Zicke an ihrem neuen Internat, und ihre Zimmernachbarin ist voll nett und hilft ihr weiter, sobald sie Lenas Geheimnis erfährt – und ist auch nur kurz schockiert. Zeitreisende Prinzessin? Ach, sieht man doch jeden Tag!
Für mich kam in dem ganzen Buch zu wenig rüber. Auch die Antagonisten, die Lena und Henri bedrohen und ihre Zeitreiseenergie für sich nutzen wollen, waren in meinen Augen lächerlich. Das Buch richtet sich an Leser des Alter 10 bis 14 Jahre – und gerade in dem Alter kann man auch etwas mehr Tiefe in Geschichten reinstecken als das reine Schwarz-Weiß-Denken zwischen Gut und Böse. Die Szenen waren ziemlich vorhersehbar und wer schon ein paar Tanzbücher gelesen hat, weiß genau, was passieren wird.
Halbwegs gerettet hat es für mich die Aufmachung des Buches. Die vielen Szenenbilder haben mir zumindest ein Gefühl für Lena gegeben, das Cover und die kleinen Zeichnungen am Kapitelanfang waren wirklich hübsch. Allerdings würde ich das Buch eher den Weniglesern in der Altersstufe empfehlen, die noch nicht viele Bücher mit der Thematik kennen und einen sehr einfachen Sprachstil benötigen. Meiner Meinung nach funktioniert der Plot aber im Buch eher schlecht als recht – da merkt man einfach zu sehr, dass es als Serie konzipiert ist und die Szenen auf einen Bildschirm abgestimmt.