Emotionale Geschichtsstunde
Was wir zu hoffen wagtenDer historische Roman spielt zur Zeit vor bis nach dem 1. Weltkrieg. Den Kern der Geschichte bildet das Schicksal der Geschwister zur Nieden. Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein: Ille (Ilsebill), ...
Der historische Roman spielt zur Zeit vor bis nach dem 1. Weltkrieg. Den Kern der Geschichte bildet das Schicksal der Geschwister zur Nieden. Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein: Ille (Ilsebill), die genügsame Träumerin, die einfach nur gefallen will. Felice, eine junge Frau, die sich nicht in das damalige Frauenbild fügen will und stattdessen für ihre Rechte kämpft. Der Gerechtigkeit wegen möchte sie Anwältin werden, doch der Abschluss des Studiums bleibt ihr als Frau verwehrt. Willi (Wilhelm), dem als Mann viele Möglichkeiten offen stünden, muss erst einen Krieg miterleben, um aus seinem Leben etwas zu machen.
Ein tolles Buch, das mich ohne riesigen Spannungsbogen und Special Effects in seinen Bann zu ziehen vermochte. Die Protagonisten mit ihren Ecken und Kanten werden durch die Geschichte begleitet von den unterschiedlichsten spannenden Nebencharakteren. Man lernt viel über das Frauenbild dieser Zeit, wird mitgenommen in die Geschichte des Mediums Film und wird Zeuge des Grauens auf dem Schlachtfeld in Belgien.
Man merkt, dass die Autorin viel Zeit in die Recherche der damaligen Zeit gesteckt hat. Sie hat mir Geschichte so spannend vermitteln können, wie es zu Schulzeiten kein Lehrer vermochte. Es ist ein Roman voller Hoffnungen und Träume, der mich mitriss. Das Buch ist nicht nur lebendige, sondern auch gefühlte Geschichte. Ich habe mit gelitten, gehasst, gehofft und war am Ende traurig, als das Buch schon zu Ende war. Aus dem Grund würde ich es nicht nur Fans von historischen Romanen, sondern auch Geschichtsmuffeln empfehlen.