Profilbild von Suzi

Suzi

Lesejury Star
offline

Suzi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suzi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2018

Nach kleiner Eingewöhnung spannende Story - jedoch mit holprigem Ende

Rachgier
0

Nachdem ich schon einige Hörbücher von ValMcDermid gehört habe, hatte ich mich sehr auf dieses neue Buch gefreut. Leider war ich vom Einstieg doch etwas enttäuscht – viele Namen und Dienstbezeichnungen ...

Nachdem ich schon einige Hörbücher von ValMcDermid gehört habe, hatte ich mich sehr auf dieses neue Buch gefreut. Leider war ich vom Einstieg doch etwas enttäuscht – viele Namen und Dienstbezeichnungen machen es dem Hörer etwas schwierig. Ebenfalls sind die Pausen zwischen den einzelnen Tracks/Kapiteln gefühlt zu lang.
Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten findet man sich jedoch in dieses Buch ein. Die Handlung gefällt mir sehr gut – nun ist es ein Buch/Hörbuch, wie ich es von Val McDermid kenne. Ihr gelingt es sehr gut langsam Spannung aufzubauen.
Die berechnende und akribische Vorgehensweise des Täters finde ich abscheulich – unschuldige Frauen zu umgarnen und dann stellvertretend für die, die ihn verletzt hat, zu töten ist schon eine sehr verquere Denkweise. Bei dem übervorsichtigen Vorgehen des Täters ist es übertrieben und lächerlich, womit die Ermittler letztendlich auf seine Spur gebracht werden.
Die Exkurse in private Angelegenheiten der Ermittler sind interessant, sollten jedoch den eigentlichen Fall nicht in den Hintergrund treten lassen. Es sind sehr viele Informationen, so das man nur durch genaues Zuhören bzw. „am Ball bleiben“ den Faden nicht verliert.
Das Ende war für mich enttäuschend. Sowohl wodurch die Polizisten den Täter ermitteln könnten, als auch die Selbstjustiz.
Alles in allem ein nettes Hörbuch, was ich jedoch nicht nochmal ein zweites Mal hören würde.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Ein Leben am Limit

Franziska zu Reventlow
0

Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu beurteilen. Für mich liest es sich schwierig und ich kann es auch nicht in einem „Guss“ lesen, da es nicht unbedingt „leichte Kost“ ist. Das Gelesene möchte ich ...

Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu beurteilen. Für mich liest es sich schwierig und ich kann es auch nicht in einem „Guss“ lesen, da es nicht unbedingt „leichte Kost“ ist. Das Gelesene möchte ich immer erst noch überdenken und versuchen zu verstehen, bevor ich mich dem nächsten Kapitel zuwende. Hervorzuheben ist die Verwendung zahlreicher Zitate bzw. Notizen, die von einer enormen Recherche zeugt.
Auf jeden Fall ist Franziska zu Reventlow eine sehr interessante Frau, die nicht in ihre Zeit passte und auch ständig dagegen rebellierte anstatt sich anzupassen. Teilweise finde ich ihre Einstellung jedoch sehr egoistisch und kurzsichtig – zumal sie Verantwortung für ein Kind hat. Es ist mir unverständlich, dass sie mit ihrer Lebenseinstellung und Schnorrerei so durchs Leben kam, zumal es für ihre Freunde/Lover/Bekannten sicher nicht immer einfach war, mit ihr umzugehen und Dank nicht immer zu erwarten war. Man hat den Eindruck eines flatterhaften Schmetterlings, der von Blüte zu Blüte huscht und sich nur das Beste heraussucht.
Problematisch für mich beim Lesen waren weiterhin die vielen verschiedenen Männer – zum Teil namentlich, zum Teil mit „Deck“- bzw. Spitznamen benannt. Es war nicht immer einfach, da noch durchzublicken. Eine Übersicht dazu sowie eine kurze Zusammenfassung zu ihrer Biografie/Lebensabschnitte wäre wünschenswert gewesen um das ganze besser einordnen zu können.
FAZIT:
Es handelt sich um ein sehr tiefgründiges Buch mit sehr guter Hintergrundrecherche. Wer – wie ich - eine „reine Biografie“ erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die eingearbeiteten Gedanken Franziskas sind sehr philosophischer Natur und ihre Überlegungen/Pläne – für mich – nicht immer nachzuvollziehen und zu verstehen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Guter Anfang - schwaches Ende

Zu nah
2

Bei einem Einsatz bei dem die Polizistin Frankie Sheehan für das Opfer zu spät kam und selbst einem Angriff ausgesetzt wurde, konnte sie den vermutlichen Täter festnehmen lassen. Durch den Überfall und ...

Bei einem Einsatz bei dem die Polizistin Frankie Sheehan für das Opfer zu spät kam und selbst einem Angriff ausgesetzt wurde, konnte sie den vermutlichen Täter festnehmen lassen. Durch den Überfall und die Verletzungentraumatisiert verbeißt sich in ihren neuen Fall – um es sich und den anderen zu beweisen, dass sie noch einsatztauglich ist.
Eine Frau – die Wissenschaftlerin Eleonore Costello - wurde erhängt aufgefunden. Verdächtigt wird ihr Mann Peter, doch dieser ist unauffindbar. Spuren auf dem im Haus gefundenen Laptop führen ins Darknet. Seine Schwester macht sich große Sorgen um ihn und bringt mit ihren Schilderungen die glänzende Fassade von Peter und vorallem von Eleonore zum bröckeln. Gleichfalls weiß der Nachbar des Ehepaares nichts Gutes über Eleonore zu berichten – sie soll ihren Mann misshandelt haben. Hat er etwas mit ihrem Tod zu tun? Und dann wird eine weitere Frauenleiche, Amy, gefunden. Durch an dieser Leiche sicher gestellte Farbpigmente von Preußisch Blau wird eine Verbindung zu Eleonore hergestellt, die ebenfalls diese Farbspuren aufwies. Alles scheint wieder auf Peter hinzudeuten, der mit ihr eine Affäre hatte. Weitere perfide Details werden im Verlauf deutlich, auf die ich jedoch, um nichts zu verraten, nicht näher eingehen möchte.Die ursprüngliche Tätervermutung löst sich rasch ins Nichts auf, und neue Personen rücken in den Focus der Betrachtung. Während der ganzen Ermittlung kämpft Frankie mit ihren Dämonen und widersteht als Alkoholikerin – meine Hochachtung! – rückfällig zu werden. Ein kleines Detail bringt den Anstoß, das Elenore nicht das erste Opfer war – und das Frankie in ihrem letzten Fall die falsche Person ermittelt und verhaftet hat. Schuldgefühle darüber, sowie die drohende Einstellung der Ermittlung aufgrund fehlender Ergebnisse und Gelder setzen ihr zusätzlich zu. Entschlossen diesen Fall unbedingt lösen zu wollen, begibt sie auf Alleingang und gerät dabei selbst in große Gefahr.

Aufgrund des Geschlechterklischees (Frankie für männlich; ihr Kollege Bez – wie Beth ausgesprochen – weiblich) die Vornamen betreffend, war es für mich etwas schwierig in dieses Buch hineinzukommen. Nach diesen Anfangsschwierigkeiten kam ich jedoch gut mit, und konntedem Geschehen, einem klug ausgedachten Konstrukt aus falschen Verdächtigen und Spuren, was unrichtige Schlüsse zulässt, gut folgen. Auch ich habe „mitermittelt“, wer denn nun der Täter sein könnte und lag damit natürlich falsch – doch gerade das macht ja einen guten Thriller aus.Verschiedene Themen werden bedient: verheirateter Mann und Affäre, Spuren die im Darknet zu Seiten für spezielle sexuelle Vorlieben führen, Abhängigkeitsverhältnis von Vorgesetzen und Angestellter, physische Probleme - um nur einige zu nennen - die an sich schon allein ausreichend Stoff für eine gute Handlung bieten. Hier sind jede dieseThemen, unterschiedliche Taten und Beweggründe einzelner Personen geschickt miteinander verflochten, was mitunter nur einen Schluss zulässt – der sich dann jedoch rasch als falsche Fährte erweist. Zum Ende hin wird das Tempo der Ereignisse immer schneller, fügen sich die Puzzleteile gut aneinander. Nur die Begründung zum Motiv des Täters erscheint mir dann zur Auflösung hin zu dünn – hier fehlt mir etwas der „traumatische Auslöser“, der zu so einem Verhalten führte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.02.2024

Schwere Kost

Das andere Mädchen
0

Die Autorin versucht in einem Brief ihr Empfinden und ihre Hilflosigkeit an ihre bereits vor ihrer Geburt verstorbenen Schwester Ausdruck zu geben, von deren Existenz sie nur zufällig erfahren hat und ...

Die Autorin versucht in einem Brief ihr Empfinden und ihre Hilflosigkeit an ihre bereits vor ihrer Geburt verstorbenen Schwester Ausdruck zu geben, von deren Existenz sie nur zufällig erfahren hat und über die ihre Eltern nie sprachen.
Es mischen sich die verschiedensten Emotionen von dem Leben im Schatten über Akzeptanz und sogar kleinste Spuren von Liebe. Dabei ist jedes Wort präzise gesetzt, jeder Satz messerscharf durchdacht. Doch wie kann man Unausgesprochenem und damit Nichtexistierendem begegnen?
In meinen Augen ein Versuch der mehr oder weniger gut gelingt und in dem aber die unterschwellige Anklage nicht zu überhören ist.
Ein mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnetes Buch, für das man sich Zeit nehmen muss und dennoch nicht jedermanns (mich eingeschlossen) Sache sein dürfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Eisiges Schweigen

Die Tote im Eis
0

Was wie ein Badeunfall aussieht, als in einem Eisloch die Leiche der Lehrerin Boell gefunden wird, entpuppt sich als Mord, deren Spuren in das Internat Stockudden führen, an dem diese selbst Schülerin ...

Was wie ein Badeunfall aussieht, als in einem Eisloch die Leiche der Lehrerin Boell gefunden wird, entpuppt sich als Mord, deren Spuren in das Internat Stockudden führen, an dem diese selbst Schülerin war und nun dort lehrt. Den Ermittler Anna Glad und ihrer Kollegin Märtha wird anonym ein altes Video aus dem Internat zugespielt, auf dem eine Lucia-Prozession zu sehen ist. Liegt darin die Lösung zu diesem Fall?
Was prinzipiell als spannender Fall beginnt zerläuft sich im Laufe der Erzählung, sehr dominiert von Schilderungen um Annas Privatleben. Inakzeptabel war für mich das in dem Hörbuch neues Kapitel quasi ohne Pause fast ineinanderüber gehen, was das Verständnis nicht gerade erleichtert. Mir hat dieses Hörbuch gar nicht gefallen und ich werde es nicht ein weiteres Mal hören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung