Eine Reise in die Normandie
Wiedersehen in BarfleurCharlotte hat Kunstgeschichte studiert und arbeitet nun als Kuratorin in einem Kölner Museum. Sie lebt mit ihrem Partner Gregor zusammen, doch in der Wohnung fühlt sie sich nicht so wohl und auch die Beziehung ...
Charlotte hat Kunstgeschichte studiert und arbeitet nun als Kuratorin in einem Kölner Museum. Sie lebt mit ihrem Partner Gregor zusammen, doch in der Wohnung fühlt sie sich nicht so wohl und auch die Beziehung zu Gregor war schon mal besser. Da erhält sie auf einmal eine Nachricht von ihrer Cousine Sophie. Der Kontakt ist vor Jahren abgebrochen, aber plötzlich holt Charlotte die Vergangenheit wieder ein. Sophie schickt ihr ein Foto, auf dem ihr vor 15 Jahren verschollenener Vater sein könnte. Seit damals war sie nicht mehr in dem kleinen Ferienhäuschen in Barfleur, aber sie hat viele schöne Erinnerungen an die Zeit und so beschließt sie spontan, der Sache auf den Grund zu gehen und fährt in die Normandie. Dort wird sie auf mehr als eine Art mit der Vergangenheit konfrontiert.
Ein zweiter Erzählstrang spielt ab dem Jahr 1933, vorrangig aber in den Jahren 1940-1942.
Den Autorinnen ist eine schöne Sommerlektüre gelungen, die jedoch keinesfalls zu kitschig ist, sondern auch ernste Themen anspricht, wenn es um die Zeit der Besatzung in der Normandie geht und das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen, um das Leben zwischen Kollaboration und Résistance. Informationen über das Werk von Paul Signac und weiterer Künstler, die Architektur von Le Havre und immer wieder Barfleur, sein Leuchtturm, die Bunker, die in Wohnhäuser umgewandelt wurden etc. sowie das französische Essen werden gekonnt in die Geschichte eingebunden. Auch die vielen französischen Begriffe und (Halb-)Sätze lassen das Buch authentischer wirken und vermitteln ein tolles Frankreichflair. Ich habe auf jeden Fall Lust auf einen Urlaub in der Normandie bekommen und habe den salzigen Geruch des Meeres in der Nase gehabt.
Über eine Fortsetzung der Geschichte würde ich mich freuen, denn es gibt noch so einiges, was weiter erzählt werden könnte.