Eine wahnsinnig fesselnde Geschichte, die ich nicht zur Seite legen konnte
„Meine Eltern sind gestorben, und irgendwie bin ich es auch. Meine Freunde sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden – nein, ich bin aus dem Leben meiner Freunde verschwunden. Ich kann nicht so ...
„Meine Eltern sind gestorben, und irgendwie bin ich es auch. Meine Freunde sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden – nein, ich bin aus dem Leben meiner Freunde verschwunden. Ich kann nicht so tun, als ob es anders wäre. Ich habe mich von allem entfernt, mich im alten Haus meiner Großmutter verkrochen und mir einen Job gesucht, für den ich mein Zuhause nie wirklich verlassen musste.“
„Idol“ ist definitiv eine Rockstar-Romanze. Das ist nicht schwer zu erkennen, da die männliche Hauptperson ein Rockstar ist, was jedoch bei dieser Geschichte besonders ist und sie zu einer außergewöhnlichen Rockstar-Romanze macht, sind die Gefühle und Handlungen drumherum. Das Buch ist an vielen Stellen tiefgründiger, als auf den ersten Blick erkennbar.
Liberty Bell lebt nach dem Tod ihrer Eltern als Einsiedlerin. Das ändert sich, als eines morgens Killian James betrunken mit seinem Motorrad durch den Gartenzaun kracht. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht mögen, freunden sie sich an. Dabei weiß Liberty nicht, dass Killian Gitarrist der erfolgreichsten Rockband der Welt ist. Libertys Traum war auch einmal Sängerin zu werden, doch hat sie diesen Traum auf Wunsch ihrer Eltern immer begraben. Wird es für Liberty doch Zeit sich raus in die Welt zu wagen und ihren Traum zu verwirklichen?
Nicht nur Liberty hat Probleme, mit denen sie zurechtkommen muss. Killian ist traumatisiert nachdem er seinen Bandkollegen nach einem Selbstmordversuch aufgefunden hat. Er hat keine Lust weiterhin Musik zu machen, bis er Liberty singen hört. Was mich hieran so gut gefällt ist, dass sie sich durch diese Hintergrundgeschichte auf Augenhöhe begegnen. Killian ist ein Rockstar und Liberty eine einfache Buchcoverdesignerin. Da ist die Ausgangslage für beide nicht ganz einfach beziehungsweise ungleich. Ich finde es meist nicht schön, wenn ein Partner deutlich dominanter ist oder stärker im Vordergrund steht als der andere. Durch ihre Fehler und Probleme ist jeder auf den anderen angewiesen.
Ein weiterer Aspekt, der mir gut gefallen hat, ist die Darstellung der Musikbranche. Teilweise stellt man sich ein Rockstarleben sehr glamourös vor. Die Schattenseiten werden dabei häufig vergessen. Hier wird dieses Leben nicht komplett negativ dargestellt, aber es werden definitiv auch die Schattenseiten illustriert, wie lange Arbeitszeiten, die Ruhelosigkeit, die Präsenz in den Medien und die Pflichten gegenüber dem Plattenlabel. Auf mich hat diese Darstellung sehr realistisch und authentisch.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte hat mich zunächst durch die Tiefgründigkeit und die authentische Darstellung überrascht, dadurch hat sie mich jedoch umso mehr gefesselt. Für mich ist dies eine super Rockstar-Romanze und absolut lesenswert.