solider politischer Thriller, der mich aber nicht ganz überzeugen konnte.
Vier Tage in KabulAnna Tell – Vier Tage in Kabul, Die Unterhändlerin
Für ein Jahr soll Amanda Lund, schwedische Kriminalkommissarin, in Nordafghanistan Sicherheitskräfte ausbilden, als sie einen besonderen Auftrag bekommt.
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Anna Tell – Vier Tage in Kabul, Die Unterhändlerin
Für ein Jahr soll Amanda Lund, schwedische Kriminalkommissarin, in Nordafghanistan Sicherheitskräfte ausbilden, als sie einen besonderen Auftrag bekommt.
In Kabul wurden Diplomaten entführt und die schwedische Botschaft zeigt sich ungewöhnlich unkooperativ. Doch Amanda hat noch weitere Einschnitte in ihren Ermittlungen zu befürchten, denn das Außen- und Justizministerium mischt sich ein und erschwert die Ermittlungen und das Tempo, das nötig ist, um die Diplomaten rechtzeitig zu befreien.
In Schweden wird ein erstochener Mann gefunden und während Amandas Chef Bill auf der einen Seite nach dem Täter sucht, ist Amanda nicht nur beruflich, sondern auch privat recht gefordert.
Der Erzählstil der Autorin ist modern, flüssig und im großen und ganzen temporeich, auch wenn es mir an einigen Stellen zu theoretisch und zu ausschweifend wurde, war die Story insgesamt recht kurzweilig und unterhaltsam, wenn auch nicht immer für mich nachvollziehbar.
Mir fehlte ein wenig der Thrill, etwas mehr Raffinesse wäre schön gewesen, obwohl der Thriller sicherlich viel Platz dafür lies. Es gab einige Überraschungen, die Story war aufgrund mehrerer Handlungsstränge abwechslungsreich, aber dennoch fehlte mir das „gewisse Etwas“.
Der Politthriller war sicherlich nicht schlecht, denn die Story lies sich gut und flott lesen, auch wenn es mir in einigen Dingen zu politisch wurde (das war allerdings zu erwarten), dennoch würde ich dieses Buch kein zweites Mal lesen und nur denjenigen empfehlen, die ein Faible für politische Machenschaften haben, die nicht allzu viel Wert auf das Wort „Thriller“ legen und die viele Handlungsstränge bevorzugen. Dazu kommen zahlreiche Infos, die für das Buch nicht notwendig gewesen wären, und alles wirkte ein wenig überladen.
Die Charaktere blieben trotz all der Beschreibungen etwas blass.
Gerade Amanda, die Hauptfigur in diesem Buch, hätte ich mir etwas facettenreicher, lebendiger und interessanter gewünscht. Das sie auch noch schwanger ist, hat vieles für mich nicht nachvollziehbarer gemacht, aber nun gut, es ist wie es ist. Sie strahlt eine gewisse Dominanz aus, sich in einem fremden Land zu behaupten, ist sicherlich nicht einfach und ich mag ihre Stärke, die sie zumindest in beruflicher Hinsicht ausstrahlt. Das sie allerdings im privaten Bereich so uneinsichtig ist, hat mich einfach nur genervt.
Vielleicht hatte die Autorin einfach Pech, weil ich kurz zuvor ein Thrillerdebüt gelesen habe, dass mich absolut fesseln konnte und von daher meine Erwartungen an dieses Buch sehr hoch gewesen sind.
Wie schon geschrieben, der „Thriller“ hat Unterhaltungswert, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass „Die Unterhändlerin“ etwas mehr Verhandlungsgeschick zum Vorschein gebracht wird, denn das hätte mich mehr interessiert.
Vielleicht haben mich die ganzen Abkürzungen und politischen Verwirrungen etwas abgeschreckt, vielleicht war ich nicht ganz der passende Leser für die Geschichte.
Das Cover ist aufwendig, wenn auch wenig aussagekräftig was den Inhalt der Story angeht. Gut gefallen mir die dezenten Farben und der gelbe Schriftzug.
Fazit: solider politischer Thriller, der mich aber nicht ganz überzeugen konnte. 3 Sterne.