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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2018

Halloweenparty - der Horror ist echt

Die Party
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„Die Party“ von Jonas Winner ist ein Thriller, der im September 2018 im Heyne Verlag erschienen ist. Schon das Cover zeigt eindrucksvoll und gänsehautverheißend eine Einladungskarte mit Blutfleck in einem ...

„Die Party“ von Jonas Winner ist ein Thriller, der im September 2018 im Heyne Verlag erschienen ist. Schon das Cover zeigt eindrucksvoll und gänsehautverheißend eine Einladungskarte mit Blutfleck in einem schwarzen Umschlag und weckt damit die Erwartung auf ein spannendes Leseerlebnis. Diese Erwartung wird voll und ganz erfüllt.
Wie sich an Hand des Titels unschwer vermuten lässt, geht es um eine Party, aber nicht um irgendeine. Es ist Halloween und der reiche Brandon will mit zehn seiner ehemaligen Schulfreunde noch einmal die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen und lädt sie zu einer ganz besonderen Halloweenparty ein. Alles was es in den achtziger Jahren gab, ist verboten – daher müssen die Handys schon bei der Ankunft abgegeben werden. Als Brandon seine Gäste in seinem einsam gelegenen Bungalow hoch über dunklen Wäldern auf seine spezielle Art begrüßen will, beginnt das Unheil: Der Kronleuchter begräbt ihn unter sich. War es nur ein tragischer Unfall? Als die schockierten Gäste um den Toten herum stehen, werden sie eingeschlossen und es besteht nicht der geringste Zweifel, dass diese Party ihre allerletzte sein könnte.
Unter Ihnen ist ein Killer.
Mir hat besonders gefallen, dass der Leser gleich zu Beginn direkt in die Handlung reingezogen wird. Der Wunsch zu erfahren, was weiter geschehen wird und wieso das alles passiert, zwingt einem dazu, weiter zu lesen. Der Untertitel „Wer Glück hat, stirbt als Erster“ ist wirklich passend, denn man spürt den Druck unter dem jeder einzelne Protagonist steht, kann fühlen, wie die Gedanken der einzelnen Personen darum kreisen, wer es sein könnte und ab und auch warum das passiert. Das Handeln der einzelnen hat schon etwas erschreckend realistisches, denn es ist vorstellbar.
Natürlich verführt der Autor nicht nur zum Weiterlesen sondern auch zum mit raten und versuchen heraus zu finden, wer der Täter ist. Das Ende ist gut durchdacht und überrascht.
Für mich war es Spannung von Anfang bis Ende und ich hätte am liebsten die ganze Nacht durch gelesen. Ich kann dieses Buch jedem, der Thriller mag, nur wärmstens empfehlen und danke dem Autor, dass ich es lesen durfte.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Eiskalte Geschäfte in eisiger Arktis

Das Eis
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Das Buch „Das Eis“ von Laline Paull ist ein Ökokrimi, der im Juli 2018 im Tropen Verlag erschienen ist. Passend zum Titel zeigt das Cover einen kleinen Mann, der sich in einer großen Höhle fast verliert ...

Das Buch „Das Eis“ von Laline Paull ist ein Ökokrimi, der im Juli 2018 im Tropen Verlag erschienen ist. Passend zum Titel zeigt das Cover einen kleinen Mann, der sich in einer großen Höhle fast verliert – farblich passend in eisblau. Schon die Inhaltsangabe verspricht eine spannende Geschichte und genau die erwartet einen auch.
Bei einer Kreuzfahrt in die Arktis erleben Touristen das Kalben eines Gletschers. Hierbei wird die Leiche von Tom Harding, dem bekannten Umweltaktivisten, der vor mehreren Jahren bei einer Excursion in eine Eishöhle nicht mehr zurückgekehrt ist. Nur sein bester Freund Sean konnte gerettet werden. Es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft zwischen zwei Männern, die am Ende auch über den Tod noch Bestand hat, aber auch eine Geschichte über die Ausbeutung und Zerstörung der Arktis und über die Gefahr, die das mit sich bringt.

Der wunderbare Schreibstil und die spannende Geschichte fesseln den Leser und die beeindruckende und teilweise erschreckend realistische Geschichte tut ein Übriges. Besonders gefallen haben mir die Zitate der bekannten Polarforscher Nansen etc. vor jedem Kapitel. Sie lässt den Leser miterleben, wie aus dem unsicheren, phasenweise schwachen Sean, der alles tun würde, um in der Welt der Reichen zu bestehen, um den Ritterschlag zu bekommen, eben um weg von seinem „alten“ Leben als Waise zu kommen. Er liebt die Arktis. Gemeinsam mit Tom will er die Menschen auf die Schönheit der Arktis aufmerksam machen. Ihren künftigen Geldgeber Kingsmith lernen sie an der Uhi kennen, wo dieser einen Vortrag hält. Leider merkt Sean nicht, dass es nicht sein Wissen und seine Geschäftsideen sind, die dazu führen, dass Kingsmith erst ihre Arktisreise und später auch Midgardlodge finanziert. Selbst als Regierungsvertreter mitmischen, kommen ihm nicht eine Sekunde Zweifel, an dem was er tut. Der Tod seines Freundes hat ihn mitgenommen und er war seitdem nicht mehr in der Arktis. Doch jetzt, als die Leiche gefunden wird, holt ihn alles ein. Und er bemerkt, dass er nur gedacht hat, er sei der Chef seines Unternehmens.
Auf brutale Weise wird ihm die Augenbinde abgerissen. Und jetzt kommt doch noch einmal der Sean zu Tage, Ziele hatte und für diese mit Engagement gekämpft hat. Um es mal salopp zu formulieren: Sean zeigt „Arsch in der Hose“. Und das hat mir gezeigt, warum diese beiden unterschiedlichen Menschen so miteinander befreundet waren.
Das einzige, was mir nicht gefallen hat, waren einige Fremdwörter, die leider nicht erklärt wurden. Ich habe sehr oft gegoogelt bzw. ein Lexikon zu Rate gezogen, so dass mein Buch jetzt ein wenig mit Notizen verziert ist.
Das erste Kapitel des Buches hat mich sehr an die aktuelle Geschichte über den erschossenen Eisbären erinnert und es hat mich schockiert, dass man mit Geld offensichtlich wirklich alles kaufen kann und auf nichts Rücksicht nehmen muss. Der Eisbär hat einen Menschen angegriffen, zugegeben, aber der Mensch hatte dort eigentlich nicht wirklich was zu suchen. Es hat mich erleichtert, dass in dem Buch kein Eisbär sein Leben lassen musste. Aber ansonsten gab es erschreckende Parallelen.

Veröffentlicht am 08.08.2018

Kein Schlaf und viel Mord

Das Morpheus-Gen
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Das Buch „Das Morpheus-Gen“ von Tibor Rode ist ein Thriller, der im Juli 2018 im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist. Von dem orangenen Auge hypnotisch angezogen, stößt man als erstes auf den Satz „Wenn ...

Das Buch „Das Morpheus-Gen“ von Tibor Rode ist ein Thriller, der im Juli 2018 im Bastei-Lübbe Verlag erschienen ist. Von dem orangenen Auge hypnotisch angezogen, stößt man als erstes auf den Satz „Wenn du schläfst, bist du tot“ und auch die Inhaltsangabe verspricht Spannung pur. Dieses Versprechen wird gehalten.
Der New Yorker Anwalt David Berger leidet plötzlich unter Schlaflosigkeit. Als wäre das nicht genug, wird seine Freundin ermordet und kurze Zeit später auch noch sein bester Freund. Nina, eine Studentin, die er im Schlaflabor kennenlernt, unterstützt ihn bei seiner Flucht vor der Polizei, doch was will sie wirklich von ihm? Und wer ist der Fremde, der ihm bei der Flucht hilft und warum tut er das? Ein Brief von seinem Vater, den er an seinem 30. Geburtstag bekommt, erklärt nicht viel und führt David nach Berlin. Er kann nicht ahnen, welche Geheimnisse sich ihm enthüllen und was ihn noch alles erwartet.

Die Schreibweise des Autors hat mir super gefallen und ich war sofort in der Geschichte drin. Die Vorstellung der Hauptpersonen, die erste Tote, die Andeutungen und Hinweise auf die Familie Schwarzenberg, die mich sehr an die Blutgräfin Elisabeth Báthory erinnert hat. Natürlich hat das meine Neugier nur weiter gesteigert und natürlich habe ich von der ersten Sekunde an mitgerätselt. Familienoberhaupt ist Vlad Schwarzenberg, der die Fäden fest in seiner Hand hält und vor nichts zurückschreckt, wenn er es für nötig hält. Die Geheimnisse werden alle gelöst, manchmal mit sehr überraschenden Ergebnissen. David schlittert unschuldig in etwas, dass eigentlich fast unvorstellbar ist. Vom unsicheren jungen Mann mausert er sich im Verlauf der Geschichte zu einem Kämpfer und das ist auch wirklich nötig. Kann man sich schlimmeres denken, als nicht mehr schlafen zu können und dazu noch wegen Mordes gesucht zu werden? Diese Wandlung hat mir sehr gefallen, fast so gut, wie der Einsatz des Polizisten als seine Unterstützung. Das Ende überrascht auf angenehme Weise und ich habe das Buch mit einem Lächeln beendet.

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Veröffentlicht am 15.06.2018

Mord in Australien

Die Schlingen der Schuld
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Das Buch „ Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist ein Kriminalroman, der am 25.05.2018 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist.
Detective Daniel Clement muss in einem schwierigen Mordfall im australischen ...

Das Buch „ Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist ein Kriminalroman, der am 25.05.2018 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist.
Detective Daniel Clement muss in einem schwierigen Mordfall im australischen Umland von Broome ermitteln. Mitten im Busch wird die Leiche eines brutal ermordeten Deutschen gefunden. Nicht nur die weiten Wege erschweren die Ermittlungen für Clement und sein Team. Als dann noch ein Biker ermordet wird, wird es erst richtig kompliziert.
Unterschiedlicher könnten die beiden Toten nicht sein und dennoch führen die Fäden zusammen.
Dave Warner lässt den Leser in wunderbarerweise die Ermittlungen miterleben. Man spürt in seinen Worten die Weite Australiens, kann den Schweiß der Ermittler fast riechen. Und was mir besonders gefallen hat, man bekommt genügend Anhaltspunkte um mit zu raten. Ich hatte zwar recht schnell den richtigen Riecher, lag dann am Ende aber doch nicht ganz richtig. Das Fäden zusammenführen am Ende gelingt Warner absolut, es bleiben keine Fragen offen.
Ein wunderbar unterhaltsamer Krimi, spannend bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Tödliche Besessenheit

Obsession (DAISY Edition)
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Das Buch Obsession von Simon Becket erzählt die Geschichte von Ben und seinem Stiefsohn Jacob. Als Bens Frau stirbt, trifft das Ben hart, sehr hart. Dennoch versucht er für seinen Sohn da zu sein, obwohl ...

Das Buch Obsession von Simon Becket erzählt die Geschichte von Ben und seinem Stiefsohn Jacob. Als Bens Frau stirbt, trifft das Ben hart, sehr hart. Dennoch versucht er für seinen Sohn da zu sein, obwohl das nicht ganz leicht ist, denn Jacob ist Autist. Als Ben die Sachen seiner Frau aufräumt, findet er eine Kassette, deren Inhalt darauf hindeutet, dass Jacob eventuell nicht der Sohn seiner Frau ist. Dass er der Sache nachgeht, bereut er schon bald fürchterlich.

Das Cover des Buches mit den hervorgehobenen roten Buchstaben ist zwar schlicht, zieht einen aber in seinen Bann. Die Inhaltsangabe verspricht Spannung und das wird gehalten. Dazu erfährt man auch einiges über Autismus. Mir hat der Schreibstil sehr gefallen, zumal er schnell und leicht zu lesen war. Dass Ben tatsächlich den Vater sucht, habe ich anfangs nicht so ganz verstanden, denn er liebt ihn doch, erst später wurde mir klar, dass er dem Jungen seinen Vater nicht vorenthalten will. Was dann an Grauen abläuft, schickt einem eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken. Wie der Junge das alles verkraftet, also ich könnte das nicht. Behörden und Psychologen bekleckern sich nicht mit Ruhm und das Schlimme ist, es ist ein erschreckend realistisches Szenario.

Das Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen und daher wahrscheinlich auch das Hörbuch.