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Veröffentlicht am 30.11.2018

Eine spannende Ermittlungsreise nach Tokio! Ist Jo Weidinger schlauer wie die Polizei?

Tödliches Sushi
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Jo Weidinger liebt es Gäste in seinem Restaurant kulinarisch zu verwöhnen, doch der Küchenchef des Waidhaus hat auch noch andere Vorzüge. Als Hobbydetektiv mischt er sich sehr gerne in die Ermittlungsarbeit ...

Jo Weidinger liebt es Gäste in seinem Restaurant kulinarisch zu verwöhnen, doch der Küchenchef des Waidhaus hat auch noch andere Vorzüge. Als Hobbydetektiv mischt er sich sehr gerne in die Ermittlungsarbeit der Polizei ein. Als er erfährt, dass Herr Watanabe kurze Zeit nach dem Verlassen seines Lokals auf der Loreley kaltblütig ermordet wurde und der Täter eine Trophäe mitgenommen hat, kribbelt es ihm schon wieder in den Fingern. Trotz der Aufforderung der Behörden, sich nicht einzumischen, macht er sich auf den Weg nach Düsseldorf. Hier hofft er, im Umfeld seines ehemaligen Gastes, Hinweise zu finden. Als ein weiterer Mord an einem japanischen Geschäftsmann passiert, stößt er auf geheimnisvolle Spuren, die bis nach Tokio reichen. Zufälligerweise lebt dort ein sehr guter Bekannter von ihm und er reist unter dem Deckmantel eines Freundschaftsbesuches in das Land der aufgehenden Sonne. Dort entdeckt er seine Faszination für Japan, eine überaus attraktive Geschichtsprofessorin und ein uraltes verstecktes Geheimnis, dass auch für ihn tödlich werden kann. Schafft er es den Killer zu finden? Die Uhr tickt, da mit weiteren Morden zu rechnen ist.

Als Quereinsteiger in die Krimi- Reihe um Jo Weidinger ist mir der Start ins 3. Buch der Reihe leicht gefallen. Christof A. Niedermeiers spannende, sehr bildliche und detailreiche Erzählweise hat mich mit auf ein kulinarisches und aufregendes Leseabenteuer genommen. Jos Charakter fand ich unheimlich interessant. Er ist ein vorausschauender, gut überlegter und wissbegieriger Typ. Die Mischung aus Koch und Detektiv aus Leidenschaft ist überaus reizvoll, genauso wie seine Kreation von Menüs, bei deren Verkostung man gerne selber mit am Tisch gesessen hätte. Sehr gelungen werden hier die Konflikte von Jo und den polizeilichen Behörden dargestellt, die sich durch ihn behindert fühlen und seine unkonventionelle Aufklärungsweise fürchten. Für mich war die Ermittlungsarbeit mit Jo und seine Reise vom Rhein nach Tokio mit vielen Déjà vus verbunden. Sehr realitätsnah bringt der Autor das faszinierende Flair der Stadt und die Traditionen und Verhaltensweisen der dort lebenden Menschen rüber. Er schafft dadurch eine tolle exotische Atmosphäre. Bei seiner Recherchearbeit wird Jo von der überaus quirligen, klugen und attraktiven japanischen Professorin Kiki begleitet, die ihm mit ihrer Leidenschaft für mittelalterliche Geschichte und der Entschlüsselung von Geheimnissen sehr hilfreich ist. Toll, wie hier Legenden von einem geheimnisvollen Schwert, alten Samurai Familien, und dem Antrieb, den schrecklichen Gedanken und der grausamen Handlungsweise des Mörders eingebunden wurde. Die Spannung steigt und man möchte zum Schluss das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Jo und Kiki meistern so manche gefahrvolle Situation und entdecken dabei auch noch ihre Anziehungskraft für einander. Dumm nur, dass ihnen die japanischen Behörden an den Fersen kleben, die sich überhaupt nicht über diese Einmischung in ihre Arbeit freuen. Wer von ihnen wird schneller am Ziel sein?

Mein Fazit:

Für mich war „Tödliches Sushi“ ein spannendes Leseerlebnis. Starke Charaktere, kulinarisch beschriebene Erlebnisse, die vielleicht für manchen hier etwas zu ausschweifend sein könnten und die faszinierende und spannende Aufklärung mysteriöser Morde haben mich sehr begeistert. Ich bin neugierig auf die vorherigen Bänder der Krimi-Reihe geworden, die ich auf jeden Fall auch noch lesen möchte. Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Ein aufregender und spannender Politthriller lässt einen in die Welt der Geheimdienste abtauchen!

Die Watson Legende
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Carl Janson ist ein Mann für spezielle Fälle und verdient sich seinen Lebensunterhalt sehr erfolgreich als Geheimagent und Auftragskiller. Doch seit einiger Zeit verspürt er den Wunsch, dem ganzen zu ...

Carl Janson ist ein Mann für spezielle Fälle und verdient sich seinen Lebensunterhalt sehr erfolgreich als Geheimagent und Auftragskiller. Doch seit einiger Zeit verspürt er den Wunsch, dem ganzen zu entfliehen und sich ein anderes Standbein aufzubauen. Ein äußerst lukratives Angebot der „Organisation“ kommt ihm da gerade recht und er nimmt es an, um sein finanzielles Polster noch einmal aufzubessern. Diese streng geheime Gruppierung braucht einen Mann, der für sie einen Agentenaustausch planen und durchführen soll, mit dem die Geheimdienste nicht in Verbindung gebracht werden dürfen. Doch alles entwickelt sich anders wie gedacht und er gerät zwischen ihre Fronten und ihr intrigantes Spiel. Auch seine Begegnung mit Martha Conrad bleibt nicht ohne Folgen und zusätzlich findet Carl eine Spur, die den Tod seiner Eltern vor zwanzig Jahren in einem ganz andern Licht erscheinen lässt.

„Die Watson Legende“ ist ein aufregender und spannender Politthriller, der einen wie in einem typischen Agentenfilm, mit ins Jahr 1964 nach Berlin nimmt und die Zeit des Kalten Krieges aufgreift. Kai Bliesener hat einen flüssigen, leicht zu lesenden und fesselnden Schreibstil, mit dem er einen durch die Welt der Geheimdienste leitet, bei dem keiner dem anderen traut und gegeneinander gearbeitet wird. Informationen zu ihnen kommen sehr authentisch rüber und werden, genauso wie geschichtliche Einbindungen, gut mit in das Geschehen eingeflochten. Aufmerksames Lesen ist erforderlich, da viele Namen und Personen hier eine wichtige Rolle spielen. Neben den Geheimdiensten macht die Organisation einen besonderen Reiz in der Geschichte aus. Sie ist ein bunt gewürfelter Haufen von hochspezialisierten und äußerst fähigen Köpfen, die immer dann in Erscheinung treten müssen, wenn andere sich nicht die Hände dreckig machen wollen.

Zu ihnen gehört Watson, Carls Protegé und Ziehvater, der ihn nach dem Tod seiner Eltern mit seinen 15 Jahren aufgenommen und zu einer Kampfmaschine ausgebildet hat. Seine zwielichtige Erscheinung wirft viele Fragen auf. Er scheint überall nur seine Vorteile zu suchen und liegt viel Wert auf Geld, Macht, Einfluss und die Liebe zu Alexandra Medrowka vom KGB. Er ist ein Puppenspieler, der seine Figuren sehr gekonnt hin und her schiebt und dabei unberechenbar und undurchsichtig bleibt. Doch es kommt der Zeitpunkt, dass er mit Carl wegen einer sehr wichtigen Sache aneinander gerät und sie zu Gegnern werden lässt.

Überaus interessant und spannend wurde auch der Charakter von Carl dargestellt. Er hat mir sehr gut als Auftragsmörder und Mann für spezielle Aufgaben gefallen, der trotz seiner Kaltblütigkeit in seinem Job sympathisch und mit Rückgrat rüberkommt. Ein Meer von Toten pflastert seine Mission und es war aufregend mitzuerleben, wie er bei all den Geheimdiensten und den Leuten, die sich ihm in den Weg stellten, noch die Oberhand behielt. Nicht zu vergessen ist auch seine sehr reizvolle und spannende Entwicklung, die sich zwischen ihm und der geheimnisvollen Martha Conrad abspielt. Wer weiß, wo die beiden noch der Weg hinführen wird.

Ein spannender Showdown und einige offene Fragen bieten auf jeden Fall viele Möglichkeiten für eine Fortsetzung, die ich sehr gerne lesen würde.

Mein Fazit:

„Die Watson Legende“ hat mir sehr gut gefallen. Ein spannender Politthriller mit vielen Verwicklungen und Personen, bei denen man den Überblick halten musste, bekam durch die Einbindung von geschichtlichen und geheimdienstlichen Informationen seine eigene Dynamik und hat mir aufregende Lesestunden geschenkt. Verdient vergebe ich 4 Sterne.


Veröffentlicht am 31.08.2018

Sehr berührend! Ein fast vergessenes Versprechen führt Schicksale zusammen!

Zwischen uns ein ganzes Leben
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Montreal 1982
Für Jacobina ist es mehr ein Pflichtgefühl als ein Bedürfnis ihren alten Vater im Krankenhaus zu besuchen. Doch der Anblick eines Bildes, das den Eifelturm in Paris zeigt führt dazu, dass ...

Montreal 1982
Für Jacobina ist es mehr ein Pflichtgefühl als ein Bedürfnis ihren alten Vater im Krankenhaus zu besuchen. Doch der Anblick eines Bildes, das den Eifelturm in Paris zeigt führt dazu, dass Lica ihr im Angesicht des Todes ein lang gehütetes Geheimnis offenbart. Eine verlorengegangene Vertrautheit kommt wieder zwischen ihnen auf, als er sie wegen seiner begangenen Fehler um Verzeihung bittet und ihr ein Versprechen abnimmt. Jacobina soll sich auf die Suche nach ihrer Halbschwester Judith machen, die er als junges jüdisches Mädchen alleine in Paris zurückgelassen hat.

Durch eine schicksalhafte Fügung begegnen sich Jacobina und Beatrice Jahre später in Washington. Die junge erfolgreiche Französin unterstützt die hilfsbedürftige alte Frau und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden. Als Jacobina erkrankt, erinnert sie sich an ihr fast vergessenes Versprechen und beide machen sich auf die Suche nach Judith. Kein einfaches Unterfangen, da ihnen nur ein verzweifelter Brief von Christian an seine Judith zur Verfügung steht und sie sich mit dem Holocaust konfrontiert sehen.

„Zwischen uns ein ganzes Leben“ ist ein bewegender und fesselnder Roman auf zwei verschiedenen Zeitebenen, der einen durch die sehr feinfühlige und authentische Erzählweise der Autorin gefangen nimmt. Sehr bedrückend und atmosphärisch kommt die Lebensgeschichte von Judith rüber, die in der Ich-Form erzählt wird und wahre Begebenheiten enthält. Im Jahr 1940 erlebt sie in Paris als Literaturstudentin die ersten Auswirkungen des herannahenden Krieges, der nationalistischen Bewegungen und die furchtbaren Repressalien gegen die jüdische Bevölkerung. Ihr einziger Lichtblick ist ihre große Liebe zu Christian, einem Sohn aus gutem Hause, der sie vor der sich zuspitzenden Situation schützen will und dafür eine gemeinsame Flucht plant. Doch an besagtem Tag ist Judith auf einmal spurlos verschwunden und ahnungsvoll denkt er nur an das Schlimmste. Für mich ist ihre Geschichte der stärkste und beeindruckenste Erzählpart im Buch, bei dem ich mit ihr gelitten, gefühlt und ein bisschen Hoffnung gehabt habe.

Ihre Spuren versuchen Jacobina und Beatrice gemeinsam 2006 im Erzählpart in der Gegenwart zu finden. Für beide ist es in ihrer derzeitigen Lage eine glückliche Fügung, dass sie sich kennengelernt haben und eine Freundschaft zwischen ihnen entsteht, da ihre Lebenssituationen nicht gerade rosig aussehen. Hier hat die Autorin zwei interessante Charaktere erschaffen, die erst eine freudlose und bedrückende Ausstrahlung haben, sich aber im Laufe der Geschichte in ihrem Wesen ändern. Trotzdem blieb eine gewisse emotionale Distanz beim Lesen zwischen ihnen und mir. Bei ihrer Suche nach Judith lernt Beatrice Gregoire in der Bibliothek des Holocaust Museums kennen und sofort springt der Funke bei ihnen rüber. Doch keiner kann ahnen, dass auch bei dieser Begegnung das Schicksal seltsame Wege geht.

Wunderschön hat Melanie Levensohn den Abschluss ihres Buches gestaltet. Beim Vorlesen von Judiths ersten Einträgen aus ihrem Tagebuch kommt alles Gelesene wieder hoch und unterstreicht ihre bewegende Geschichte.

Mein Fazit:

Mit „Zwischen uns ein ganzes Leben“ hat mir Melanie Levensohn viele schöne und bewegende Lesestunden geschenkt. Judiths Schicksal hat einem noch einmal vor Augen geführt, wie grausam die damalige Zeit war und wie wichtig es ist, dass solche Lebensgeschichten zum Andenken an die Opfer und Hinterbliebenen erzählt werden.

Veröffentlicht am 14.08.2018

In den Fängen der Justiz

Zwischen Wahrheit und Lüge
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Voller Hoffnung reisen Keith und Isabelle Bornelli mit ihrer kleinen Tochter Melany von Hongkong aus nach Miami. Eine langersehnte Ohrenoperation steht für ihr fast taubes Kind an und der Schock ist ...

Voller Hoffnung reisen Keith und Isabelle Bornelli mit ihrer kleinen Tochter Melany von Hongkong aus nach Miami. Eine langersehnte Ohrenoperation steht für ihr fast taubes Kind an und der Schock ist riesengroß, als Isabelle nach der Landung am Flughafen sofort von Polizisten festgenommen und abgeführt wird. Ein seit 12 Jahren zurückliegender Mord an Gabriel Sosa, den sie während ihres Studiums dort kennengelernt hatte, wird ihr angelastet. Mit Bestürzung hat Keith Jugendfreund Jack Swyteck diese Szene hautnah bei ihrer Ankunft miterlebt und bietet ihnen sofort seine Hilfe an. Als Strafverteidiger für besonders schwierige Fälle hat er in Miami einen sehr guten Ruf erlangt und setzt sich eilig mit der zuständigen Staatsanwältin Sylvia Hunt in Verbindung. Doch ist Isabelle so unschuldig, wie sie behauptet? Jack stößt auf viele Ungereimtheiten und ihre Aussagen bringen ihn in Bedrängnis. Kann er ihr glauben, oder erzählt sie ihm nur Lügen? Keith ist ganz verzweifelt.

Mit „Zwischen Wahrheit und Lüge“ habe ich für mich eine neue Thriller-Reihe und in James Grippando einen neuen Autor entdeckt. Als Quereinsteiger ist mir der Start ins Buch sehr leicht gefallen. Ich wurde durch einen tollen Mix aus Justizkrimi und Thrill überrascht und eingefangen. Hier hat man sofort gespürt, dass der Autor durch seine jahrelange Arbeit als Strafverteidiger sein Handwerk versteht. Mit einem leicht zu lesenden, fesselnden und spannenden Schreibstil bringt er die Geschichte sehr authentisch, dramatisch und mit vielen unvorhersehbaren und reizvollen Wendungen rüber. Automatisch schlüpft man mit in die Rolle von Jack Swyteck und versucht dem Rätsel von Isabelles geheimnisvoller Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Ahnungsvoll grübelt man die ganze Zeit, ob diese eigentlich sympathische und attraktive Frau, sowie liebevolle Mutter, zu solch einem entsetzlichen Mord fähig ist oder ob sie ein Opfer widriger und inszenierter Umstände wurde. Einen besonderen Reiz der Geschichte machte die erzwungene Zusammenarbeit von Jack und dem berühmten Staranwalt Manuel Espinosa aus. Ihre kleinen Nickeligkeiten, Zuständigkeitskämpfe aber auch die geniale Ergänzung durch ihre besondere Arbeitsweise haben einen fasziniert. Immer wieder müssen sie sich mit der sehr ehrgeizigen und erfolgsorientierten Staatsanwältin Sylvia Hunt rumschlagen, die ihnen ständig Steine in den Weg legt. Hat diese Frau überhaupt ein Gewissen? Es war richtig spannend den Verlauf und den Ausgang dieses medienwirksamen Falles mitzuerleben.

James Grippando hat mit Jack Swyteck einen tollen Charakter erschaffen, der einen durch sein selbstbewusstes, ehrliches, gewieftes und auch mitfühlendes Wesen sofort von sich einnimmt. Aufopferungsvoll kümmert er sich um Isabelle, die ihn fast bis an den Rand der Verzweiflung bringt. Diese reizvolle Frau gibt immer nur häppchenweise einen wichtigen Teil ihrer Vergangenheit preis, die durch ihren dominanten und politisch engagierten Vater bestimmt wurde. Schockierende Ereignisse, Offenbarungen und Handlungen lassen einen manchmal nur den Kopf schütteln. Gut, dass sie in Keith einen tollen Ehemann gefunden hat.

Mein Fazit:

James Grippando hat mich mit „Zwischen Wahrheit und Lüge“ gut unterhalten und mir spannende Lesestunden geschenkt. Bei einigen Szenen im Gericht oder bei Jacks Ermittlungsarbeit hätte ich mir vielleicht eine straffere Handlung gewünscht aber nichtsdestotrotz war es eine gelungene Mischung aus Justizkrimi und Thriller. Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Was für ein Szenario! Sehr spannender Politthriller!

Schattenangriff
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Detektiv Mangers Ziel im Leben ist es den Tod seiner Familie zu rächen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Eine neue Chance bietet sich ihm, als er nach jahrelanger erfolgloser Suche auf neue Hinweise über ...

Detektiv Mangers Ziel im Leben ist es den Tod seiner Familie zu rächen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Eine neue Chance bietet sich ihm, als er nach jahrelanger erfolgloser Suche auf neue Hinweise über seinen Widersacher Sangorius stößt. Dieser scheint mittlerweile ein Mitglied einer Organisation zu sein, die einen Putsch in Deutschland planen und die Regierung stürzen wollen. Manger wird stutzig, als zeitgleich mit seiner Suche zwei seiner Helfer ermordet aufgefunden werden und es den Anschein hat, dass diese damit im Zusammenhang stehen. Alleiniges Handeln ist unverantwortlich und so informiert er die Behörden. Zusammen mit BKA Kommissar Sacher und Katrin versuchen sie Licht hinter die Machenschaften des Großkonzerns zu bringen. Doch es scheint ein ungleicher Kampf gegen Windmühlen zu werden. Können sie noch früh genug die Organisation aufhalten und eine Katastrophe verhindern?

„Schattenangriff“ ist ein überaus spannender Politthriller, der einen durch den dramatischen und fesselnden Aufbau des Geschehens einfängt. Was für ein Horrorszenario! Roman Armin Rostock schafft es, dass man vor lauter Anspannung, Entsetzen und Fassungslosigkeit das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Bei seiner zum Glück erfundenen Organisation handelt es sich um eine Stasiseilschaft, die nach dem Fall der Mauer einen internationalen Großkonzern aufgebaut hat, dessen ideologische Gesinnung sehr zweifelhaft ist. Durch Wirtschaftsspionage wurden immense Geldmengen ins Unternehmen gebracht und stehen jetzt für ihren Plan zur Verfügung. Machtbesessenheit, Fanatismus, Geldgier und auch ein bisschen Irrsinn werden hier gekonnt durch sehr polarisierende Charakter dargestellt. Für das Anwerben ihrer Helfer nutzen sie die Not der Menschen aus, unterstützen sie, fordern ihre Loyalität und erkaufen sich ihre Dankbarkeit. Da bekommt man echt das kalte Grausen und kann nur den Kopf schütteln. Entsetzen, Mitleid und Angst um die Menschen machen sich hier beim Lesen breit. Die Skrupellosigkeit der Verantwortlichen ist wirklich nicht zu überbieten.

Mit Manger, Sacher und Katrin hat er drei interessante Charaktere eingebaut, deren akribische Arbeit bewundernswert ist. Für mich hätten die Protagonisten gerne noch ein bisschen mehr persönliches Profil haben können, aber Roman Armin Rostock legt den Hauptaugenmerk im Buch mehr auf das rasante Geschehen. Die drei Ermittler können den ganzen Netzgespinsten nicht mehr alleine entgegentreten und benötigen die Hilfe von allen polizeilichen Behörden und fremden Geheimdiensten. Was für ein Wettlauf mit der Zeit! Mangers Spürsinn, Unerschrockenheit und Wagemut ist echt zu bewundern und sein Selbstbewusstsein wächst mit seinen Aufgaben. Sacher ist ein sehr souveräner und abgebrühter Ermittler, der sich nicht leicht aus der Ruhe bringen lässt und fast immer den Überblick behält. Ja, und Katrins Aufgabe als Bindeglied zwischen allen darf man auch nicht unterschätzen. Ihre gemeinsame verzweifelte Jagd reißt einen mit und hält einen bis zum Schluss in atemlose Spannung.

Mein Fazit:

Roman Armin Rostock ist neben „Zorn und Gier“ wieder ein sehr guter Politthriller gelungen, der mich begeistern konnte. Das temporeiche Geschehen, die Dramatik und die Hoffnung auf einen guten Ausgang machten es schwer, dass Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Verdient vergebe ich 4 Sterne.