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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2018

Der griesgrämige Kosmonaut und sein weiches Herz...

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Ich bin auf das Buch vor allem durch seine coole Optik aufmerksam geworden und einfach weil ich mir nicht vorstellen konnte was ein Astronaut in einem Unterhaltungsroman für eine Rolle spielen könnte, ...

Ich bin auf das Buch vor allem durch seine coole Optik aufmerksam geworden und einfach weil ich mir nicht vorstellen konnte was ein Astronaut in einem Unterhaltungsroman für eine Rolle spielen könnte, doch ich wurde positiv überrascht.

In der Geschichte geht es in erster Linie um die Familie Ormerod, denen das Wasser bis zum Hals steht, denn durch ein unglückliches Missgeschick werden sie ihr Haus verlieren, wenn sie nicht innerhalb kürzester Zeit eine hohe Summe Geld beschaffen können. Werden sie das überhaupt in so kurzer Zeit schaffen? Und wie soll dabei ausgerechnet ein Astronaut helfen können?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch das Geschehen und im steten Wechsel begleiten wir mal Thomas und mal die Familienmitglieder der Ormerods. Dabei spielt die Handlung mal in der Gegenwart von 2017 und mal in der Vergangenheit, die bis in die 70er hineinreicht.

Der Roman besticht vor allem durch ungemein liebenswürdige Charaktere mit denen man direkt befreundet sein möchte. Besonders gefallen hat mir Teenager Ellie wie sie mit allen Mitteln versucht ihre Familie zusammen zu halten, denn eins will sie in keinem Fall: dass sie von Nan Gladys und ihrem Bruder James getrennt wird.

Auch cool war Delil, der trotz Ellies mürrischer Art sich nicht hat abschrecken lassen und trotzdem ihr Freund sein wollte. Frei nach dem Motto: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."

Bei Gladys wusste ich nicht so genau, ob ich sie bedauern soll, weil sie so viel vergisst, aber sie schien dennoch immer sehr glücklich zu sein.

Thomas, unser Astronaut, den alle liebevoll Major Tom nennen, ist schon so eine Type. Selten habe ich einen Charakter mit so vielen Ecken und Kanten erlebt. Am Anfang mochte ich ihn gar nicht, doch mit der Zeit lernt man ihn ja näher kennen und erfährt warum er so ist wie er ist und gewinnt ihn dann doch lieb. Er macht als Protagonist für meinem Geschmack den größten Wandel durch. Seine Geschichte hat mich tief bewegt.

Richtig gut fand ich, dass David Barnett auch alltägliche Probleme thematisiert wie Mobbing, Scheidung, Demenz oder eben Fehler, die man macht im Leben. All jene, die davon betroffen sind, haben ein ordentliches Päckchen zu tragen, was im Buch sehr deutlich wird und man nach der Lektüre mehr Verständnis für Betroffene hat.

Das Ende war ehrlich gesagt eine ordentliche Überraschung, besser hätte man es nicht schreiben können.

Bei dem vorliegenden Roman liest man stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge, das mochte ich wirklich gern.

Fazit: Für mich ein gelungener Unterhaltungsroman, der sehr kurzweilig war und den ich nur allzu gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Der Makel eine Heldin zu sein…

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Ich habe schon sehr viele Lobeshymnen zu dem Buch gehört, meine Neugierde war dadurch geweckt und ich wollte mir nun selbst eine eigene Meinung bilden. Ich gestehe vorab, dass ich zwar von dem ein oder ...

Ich habe schon sehr viele Lobeshymnen zu dem Buch gehört, meine Neugierde war dadurch geweckt und ich wollte mir nun selbst eine eigene Meinung bilden. Ich gestehe vorab, dass ich zwar von dem ein oder anderen Superhelden gehört habe, aber keinerlei Filme oder Comics dazu kenne. Die Superheldenwelt ist für mich gänzlich Neuland.

In der Geschichte geht es um Diana, die junge Prinzessin von Themyscira. Sie ist im Gegensatz zu anderen Amazonen eine Amazone von Geburt an und zwar die Einzige. Noch ist sie nicht Wonder Woman und hat darunter zu leiden, dass sie als Prinzessin als zu schwach und den anderen Amazonen nicht gleichwertig angesehen wird. Doch beim großen Lauf der Insel, wo sie es allen zeigen will, beobachtet sie den Untergang eines Schiffes. Dieses Ereignis verändert ihr Leben wie sie es selbst nicht hätte ahnen können.

Die Handlung wird uns mal aus der Sicht von Diana und mal aus der Sicht von Alia nahegebracht, dem Mädchen das Diana vor dem Ertrinken rettet.

Diana ist ein Charakter mit dem ich mich direkt identifizieren konnte. Ich mochte wie sie die Welt der Menschen für sich entdeckt und ihre robuste, pragmatische Art Dinge zu regeln. Was sie alles überwindet und leistet, wird einer Heldin mehr als gerecht. Nur zu gern hätte ich so jemanden als Freundin.

Alia ist als zweiter Hauptcharakter ebenfalls sehr gelungen. Als Tochter einer reichen Unternehmerfamilie, die bereits Vollwaise ist und zusätzlich unter Diskriminierung wegen ihrer dunklen Hautfarbe leidet, hat so ihre Päckchen zu tragen. Trotz des „Fluchs“, der auf ihr lastet, schaut sie nach vorn und möchte das Problem lösen als davor wegzurennen. Dieser Mut gefällt mir.

Leigh Bardugo beleuchtet aber auch die Nebendarsteller sehr gut wie Alias Bruder Jason, ihre Freundin Nim und Kumpel Theo. Jeder stammt aus einem anderen Kulturkreis, wie das im Melting Pott New York nun einmal vorkommt. Bei diesen Akteuren findet jeder seinen persönlichen Liebling, mit dem er sich identifizieren.

Als Setting hat die Autorin die Insel Themyscira, New York und später Griechenland ausgewählt, alles sehr eindrücklich beschrieben. Es ist mein erstes Buch der Autorin und mit ihrem Schreibstil konnte sie mich einfach nur voll und ganz einnehmen.

Besonders gefallen hat mir, dass sich der Jugendroman liest wie ein Actionfilm, denn eine Kampfszene jagt die nächste. Eine Verfilmung dieses Buches stelle ich mir grandios vor.

Zudem sind zahlreiche witzige Szenen enthalten und auch aktuelle Probleme von Jugendlichen werden angesprochen, so dass der Roman eine runde Sache ist.

Mein einziger Kritikpunkt waren die manchmal etwas einfachen und leicht flach wirkenden Dialoge. Ansonsten fühlte ich mich rundum gut unterhalten.

Fazit: Für Actionfans der ideale Roman, der beim Lesen eine Adrenalinausschüttung beim Leser hervorruft. Klasse!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Der Sound der Freiheit

Das Haus bei den fünf Weiden
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Auch wenn es bereits der vierte Roman der Autorin ist, so ist es doch mein erster von ihr. Da ich aber schon sehr viel Positives über ihre Bücher gehört habe, wollte ich dann langsam mal meine Neugierde ...

Auch wenn es bereits der vierte Roman der Autorin ist, so ist es doch mein erster von ihr. Da ich aber schon sehr viel Positives über ihre Bücher gehört habe, wollte ich dann langsam mal meine Neugierde befriedigen und begann unvoreingenommen mit der Lektüre.

Hannah ist Anwältin und soll den Nachlass eines gewissen Mr. Oliver verwalten. Sie findet ein mysteriöses Haus vor, das mit Briefen und Büchern förmlich auf sie wartet. Als sie mit der Arbeit beginnt, stellt sie sehr schnell fest, dass dieser Job völlig anders ist als das, was sie bisher gemacht hat. Wird sie das Geheimnis des Hauses lüften können, das hinter fünf Weiden verborgen ist?

Im Buch finden wir zwei Handlungsstränge vor. Der Eine spielt in der Gegenwart, wird uns von einem beobachtenden Erzähler näher gebracht und handelt von Hannah, die ihren Job verloren hat und als Ablenkung den Auftrag ihrer Mutter angenommen hat. Zum Anderen werden wir in die Vergangenheit entführt zu Thomas, der in diesen Abschnitten als Ich- Erzähler agiert. An die unterschiedlichen Erzählperspektiven musste ich mich erst gewöhnen, da der Wechsel zum Ich- Erzähler anfänglich ein wenig den Lesefluss bei mir gestört hat.

Der Part um Thomas sticht hervor und konnte mich etwas mehr begeistern, was aber gewiss auch damit zu tun hat, da ich leidenschaftlich gern historische Romane lese und Frau Balfour hier sehr interessant die Geschichte Irlands beleuchtet.

Die Autorin verwendet eine bildhafte Sprache, die dafür sorgt, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Ich mag es, wenn diverse Adjektive im Gebrauch sind.

Gelungen fand ich die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge, die im Lüften eines Geheimnisses münden. Dadurch liest man auch den Gegenwartspart lieber, weil man einfach wissen will, was Hannah entdeckt.

Normalerweise kann ich mich eher mit weiblichen Charakteren identifizieren, da aber Hannah doch um einiges anders ist als ich, habe ich mich eher bei Thomas wiedergefunden und konnte mich mehr mit ihm und seinem Handeln identifizieren.

Fazit: Ein toller Roman, der einen Teil von Irlands Geschichte beleuchtet und lebendig werden lässt. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen, gelungen!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Leben und lieben in London…

Heute trägt der Himmel Seide
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Als Londonfan und Modeinteressierte dachte ich, dass dieser Roman genau das Richtige für mich ist, was sich beim Lesen dann auch bestätigt hat. Nun ja und die Optik des Buches trug ebenfalls zur Überzeugung ...

Als Londonfan und Modeinteressierte dachte ich, dass dieser Roman genau das Richtige für mich ist, was sich beim Lesen dann auch bestätigt hat. Nun ja und die Optik des Buches trug ebenfalls zur Überzeugung bei. Es war übrigens mein erstes Buch der Autorin.

In der Geschichte geht es um die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Alice, deren Leben sich völlig verändert als sie einen Platz an der renommiertesten Kunst- und Modeuniversität Londons bekommt. Alice muss alles dafür geben, um ein Stipendium zu bekommen, denn ihre Eltern können ihr das nicht finanzieren. An der Uni begegnet sie dem Musiker Ned, der ihr den Kopf verdreht. Doch das ist nicht das einzige Problem, denn die Konkurrenz ist groß. Wird ihr Streben nach Erfolg gelingen und sie ihren Traum verwirklichen können?

Auffällig an dem Buch war für mich erst einmal der unglaublich fesselnde Schreibstil der Autorin. Es ist zwar schon viele Jahre her, dass ich das letzte Mal in London war, aber durch ihre Schilderungen hatte ich diese tolle Stadt wieder sehr bildhaft vor Augen.

Alice steht als Hauptakteurin im Mittelpunkt des Geschehens. Sie ist eine Person wie du und ich, weshalb man sich mit ihr sehr gut identifizieren konnte. Ihre Probleme und Sorgen hat wohl jeder andere Jugendliche an der Schule oder später beim Studium in ähnlicher Ausprägung. Dass der Wechsel vom Land in die Großstadt kompliziert ist, das kann sich wohl jeder ausmalen.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr gut gezeichnet, wobei man schon sehr schnell erkennt, wer gut und wer böse ist, aber es handelt sich hier um ein Jugendbuch, da ist das völlig legitim.

Mir hat sehr gut gefallen, dass das Buch auch eine Botschaft hat, denn wer hart für seine Träume kämpft, der kann diese auch umsetzen und schafft etwas, egal wie die familiären Hintergründe aussehen.

Einziger Kritikpunkt: Mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, da ich die Sache mit dem Kleid als wenig realistisch ansehe.

Fazit: Ein toller Jugendroman, der nach London und in die Modewelt entführt. In meinen Augen eher etwas für das weibliche Geschlecht. Gern empfehle ich das Buch weiter!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Das Leben der Familie Baraka...

Als die Sonne im Meer verschwand
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Das Buch wurde mir empfohlen und da ich mich für die Geschichte Palästinas interessiere, begann ich gespannt zu lesen.

Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf, in dem alles in Ordnung ist, bis es ...

Das Buch wurde mir empfohlen und da ich mich für die Geschichte Palästinas interessiere, begann ich gespannt zu lesen.

Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf, in dem alles in Ordnung ist, bis es von israelischen Soldaten überfallen wird. Die Familie Baraka muss fliehen und ein langer Leidensweg beginnt. Werden sie ihre Reise heil überstehen?

Für mich ist es der erste Roman der Autorin. Susan Abulhawa erzählt gekonnt die Geschichte einer Familie, die sich über vier Generationen erstreckt. Die Autorin verwendet eine so bildhafte und vor allem verspielte Sprache, dass es für mich ein Genuss war dieses Buch zu lesen, allein der Wortwahl wegen.

Ansonsten ist die Erzählweise sehr speziell, denn wir springen immer mal wieder in der Zeit. Mal sind einige Monate vergangen, mal viele Jahre. Diese Sprünge nachvollziehen zu können fiel mir nicht immer leicht, denn selten wird eine Jahreszahl angegeben und man muss schon sehr aufmerksam lesen, um ungefähr zu wissen in welchem Jahr man sich befindet und wie alt die Protagonisten sind.

Hauptakteure sind stets die Frauen, in die man sich sehr gut hineinversetzen und ihre Ängste und Probleme nachvollziehen kann.

Die Handlung um die kleine Mariam, ihrer Familie und die der Folgegenerationen ist vor allem sehr emotional und bedrückend. Die Geschichte ist durch Leid, aber auch den festen Glauben an Gott geprägt.

Mir hat vor allem gefallen, dass man durch den Roman einen tiefen Einblick in eine fremde Kultur erhält und zudem etwas über die Geschichte Gazas erfährt, fernab der grausigen Nachrichten, die man aus diesem Land sonst kennt.

Fazit: Für mich eine tief bewegende Geschichte, die mich sehr berührt hat und die mir gewiss noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird. Ich empfehle das Buch gern weiter.