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Veröffentlicht am 23.08.2018

Dystopie der anderen Art

Schattenhauch
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"Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung" ist bereits das zweite Buch von Tanja Bern, welches ich gelesen habe und mich wieder vollends gefangen nahm.

Die Autorin entführt uns in eine ferne Zukunft, in der ...

"Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung" ist bereits das zweite Buch von Tanja Bern, welches ich gelesen habe und mich wieder vollends gefangen nahm.

Die Autorin entführt uns in eine ferne Zukunft, in der die Welt wie wir sie kennen, nicht mehr existiert. Eine chemische Grippe hat vielen Menschen das Leben gekostet und nun leben nur noch vereinzelt Menschen ein naturverbundenes Leben ohne jedweden technischen Luxus.

Unser Hauptcharakter Amelie ist 17 Jahre alt und sie lebt glücklich in ihrem Dorf, denn sie kennt es gar nicht anders mit den Entbehrungen zu leben. Zweifel hegt sie nur gegenüber dem androgynen Derlyn, der so anders ist als die anderen Jungs. Kann man einen Außenseiter mögen? Doch dann verschwindet ein Mädchen aus dem Dorf und zusammen mit ihm versucht sie das Mädchen zu retten. Wird es ihnen gelingen? Und was ist eigentlich hinter den Schutzwällen? Für beide beginnt ein Abenteuer, dass sie zusammenschweißt wie nichts zuvor.

An der Dystopie hat mir vor allem gefallen, dass die beschriebene, ausgedachte Welt völlig anders ist als in anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe.

Im Buch legt die Autorin nicht nur ein besonderes Augenmerk auf die Charaktere, sondern beschreibt auch sehr stimmig die Welt ringsherum inklusive der besonderen Flora und Fauna. Man merkt, dass ihr nicht nur die Entwicklung ihrer Figuren wichtig war, sondern auch, dass man die geschilderte Welt bildlich vor Augen hat.

Der Wechsel zu den einzelnen, handelnden Personen sorgt für zusätzliche Spannung. Alle aufgeworfenen Fragen werden am Ende der Geschichte geklärt und führen zu einem schlüssigen Ende.

Tanja Berns Schreibstil hat mich ansonsten wieder ungemein verzaubert, denn ihre Beschreibungen lassen in einem Bilder entstehen, die man so schnell nicht vergisst, z.B.: "Iriden so grün wie frisches Moos."

Ich habe die Geschichte mit Begeisterung gelesen und fühlte mich gut unterhalten.

Fazit: Eine besondere Dystopie, in die es sich lohnt einzutauchen. Lesenswert!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Kannst du mit der Schuld leben oder nicht?

Mnemophobia
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Nachdem ich mit großer Begeisterung "Der Mephisto- Deal" von Kaja Bergmann gelesen hatte, wollte ich mir natürlich auch ihr neues Werk nicht entgehen lassen, mit dem es die junge Autorin geschafft hat ...

Nachdem ich mit großer Begeisterung "Der Mephisto- Deal" von Kaja Bergmann gelesen hatte, wollte ich mir natürlich auch ihr neues Werk nicht entgehen lassen, mit dem es die junge Autorin geschafft hat mich völlig zu überraschen.

In der Geschichte geht es um den 20 jährigen Nemo, der bei einem von ihm verursachten Autounfall sein Augenlicht verlor, doch er war nicht allein im Auto und zerstörte damit nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Freunde. Wird er mit der auf sich geladenen Schuld leben können oder wird diese sein Leben zerstören?

Der Thriller spielt hauptsächlich in der Gegenwart und wird nur durch Erinnerungen, in Form von Rückblenden, unterbrochen. So bekommt man als Leser nach und nach mit, was wirklich geschehen ist und gerade die Erinnerungsfetzen sorgen für Spannung.

Mir hat gefallen, dass man von der Autorin direkt ins Geschehen geworfen wird, wie in kaltes Wasser. Zudem verwendet sie eine herrlich bildhafte Sprache und rundet das Ganze mit jugendtypischer Musik und Filmen ab.

Das Buch ist vor allem eins: ungemein traurig. Man kann sich sehr gut in Nemo einfüllen und spürt sehr intensiv wie sehr er leidet. Ich würde es eher als eine Art Psychothriller bezeichnen.

Das Ende hat mich total überrumpelt, denn mit der Auflösung habe ich so gar nicht gerechnet, so dass ich erschrocken zurück blieb. Keine Frage bleibt offen, aber ich war doch irgendwie geschockt vom Ende.

Frau Bergmann ist es auf 153 Seiten gelungen eine Geschichte mit Tiefgang zu erzählen, die durch einen authentischen Hauptcharakter besticht und definitiv zum Nachdenken anregt.

Fazit: Spannende Unterhaltung, die ich gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Liebesroman eingebettet in Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte...

Wie der Wind und das Meer
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Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann ...

Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann beim Lesen eröffnete, war so viel mehr als das.

In der Geschichte geht es um Paul und Sarah, die während eines Bombenangriffs jeweils ihre komplette Familie verloren. Da Sarah der Halbschwester Pauls sehr ähnlich sieht, sie als Jüdin in Gefahr wäre und beide nicht mehr allein sein wollen, geben sie sich als Geschwister aus. Der Plan geht auf und sie können die schweren Wochen und Monate der Nachkriegszeit gemeinsam besser stemmen. Doch dann geschieht etwas mit dem sie als kleine Kinder nie gerechnet hätten: sie verlieben sich in einander. Doch Geschwister dürfen sich nicht lieben. Wird ihr düsteres Geheimnis ihr ganzes Leben verändern?

Die Handlung startet 1945 im zerbombten München und reicht bis 1990. Dabei begleiten wir mal Paul und mal Sarah in ihrem Leben.

Die beiden Hauptcharaktere hat man bereits bei Start der Geschichte lieb, kann man doch nur zu sehr nachvollziehen wie schwer das Trauma des Krieges sitzen muss. Das Leben der beiden behält einiges parat, so natürlich erzählt, dass man der Autorin ohne Zweifel abkauft, was sie den beiden zutraut und zumutet.

Auch andere Charaktere wie die liebe Blumenoma oder die Salatmamsel Emma erreichen das Herz des Lesers.

Das Besondere an dem Buch war für mich, dass Lilli Beck den Leser durch bundesdeutsche Geschichte führt, so dass man auch noch etwas dazu lernt. Für mich, die in der DDR groß geworden ist, war erstaunlich wie früh es die ein oder andere technische Neuerung bereits in der BRD gab. Auch einige geschichtliche Ereignisse waren mir nur bedingt geläufig.

Die Liebesgeschichte rührt das Herz des Lesers und bewegt einen immer mehr, denn man möchte einfach, dass die beiden sich kriegen. Mir gefiel hier, dass nicht alles eitel Sonnenschein war und die Liebe so dargestellt wird, wie sie tatsächlich ist: nicht immer einfach und mit reichlich Steinen versehen.

Fazit: Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und gern spreche ich dafür eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Eine Freundschaft, die Jahrzehnte überdauert...

Glück und Glas
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Das Buch hatte mein Interesse geweckt, weil ich Geschichten aus der Zeit der beiden Weltkriege einfach nur spannend finde. Dies war mein erster Roman der Autorin.

In der Geschichte geht es um die beiden ...

Das Buch hatte mein Interesse geweckt, weil ich Geschichten aus der Zeit der beiden Weltkriege einfach nur spannend finde. Dies war mein erster Roman der Autorin.

In der Geschichte geht es um die beiden Mädchen Marion und Hannelore, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg das Licht der Welt erblicken. Der Zufall möchte es, dass sie Freundinnen werden, die untrennbar durchs Leben schreiten. Doch dann tritt ein Mann in ihrer beider Leben, der alles für immer verändert. Wird die Freundschaft Bestand haben und das aushalten können?

Die Autorin hat hier eine Geschichte geschaffen, die spannende Jahrzehnte Deutschlands beleuchtet, von 1945 bis heute, was mir sehr gut gefallen hat, denn das hatte ich so gar nicht erwartet. Die Geschichte um die beiden Frauen ist sehr gut mit den Umbrüchen in Deutschland verknüpft. Ich konnte einiges für mich mitnehmen. Die sehr bildhafte Sprache der Autorin sorgt dafür, dass man sich alles gut vorstellen kann.

Ein beobachtender Erzähler führt uns Leser durch das Geschehen.

Die beiden Hauptakteurinnen sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser und so facettenreich, dass die Geschichte nie langweilig wird. Man kann sich durchaus mit beiden Frauen identifizieren. Beide haben jeweils ihr Päckchen zu tragen. Mir hat Hannelore ein wenig mehr gefallen, weil sie eher meinem Typus entspricht und sich nicht von wilden Träumereien leiten ließ.

Fazit: Der perfekte Roman für die anbrechenden kalten Herbsttage, der einen das stürmische Wetter schnell vergessen lässt. Lesenswert, ich empfehle den Roman gerne weiter!

Veröffentlicht am 15.08.2018

selbstbewusst geht immer...

Hinten sind Rezepte drin
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Nachdem ich bereits bei "Alles kann, Liebe muss" so herzhaft lachen musste, war ich doch sehr gespannt auf frühere Bücher von Frau Bauerfeind. Tja und bei dem herrlichen Kaktuscover konnte ich dann einfach ...

Nachdem ich bereits bei "Alles kann, Liebe muss" so herzhaft lachen musste, war ich doch sehr gespannt auf frühere Bücher von Frau Bauerfeind. Tja und bei dem herrlichen Kaktuscover konnte ich dann einfach nicht widerstehen.

In diesem witzigen "Ratgeber" geht es um das Thema Frauen. Wie verhalten sie sich, was machen sie, um zu gefallen und merken Männer den ganzen Zipp und Zapp überhaupt?

Frau Bauerfeind gelingt es über viele kleine Geschichten eine Bestandsaufnahme der heutigen deutschen Frau zu schaffen. Das Geschilderte ist so schon Freundinnen oder gar mir selbst in ähnlicher Form passiert.

Ich denke gerade Frauen jenseits der 30 werden sich am besten einfühlen und mit dem Dargestellten identifizieren können.

Auch wenn die Geschichten völlig willkürlich aneinander gereiht sind, vieles aufzeigen, aber kein direkter Zusammenhang zwischen ihnen besteht, stellen sie doch sehr realistisch das heutige Leben einer Frau dar.

Dies ist ganz klar ein Buch für den Lacher zwischendurch. Man muss es nicht in einem Durchlesen, um zu verstehen, kann wild durchblättern und sich die liebsten Geschichten rauspicken, wenn man mag.

Ich habe teils Tränen gelacht beim Lesen und kann nur bestätigen: ja liebe Katrin so ist das mit uns Frauen und wir können noch viel tun, um unser Leben zu verbessern.

Auch hat es mich etwas nachdenklich gestimmt, denn vielleicht sollten gerade wir Frauen daran arbeiten nicht die Erwartungen anderer (insbesondere der von Männern) zu erfüllen, sondern ausschließlich unsere eigenen und wie wir uns sehen und fühlen wollen.

Fazit: Kurzweilige Lektüre, die mir ein sonniges Wochenende noch schöner gemacht hat. Lesenswert!