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Marakkaram

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2018

Sehnsuchtsorte

Blau Türkis Grün
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Dies ist die Geschichte einer Frau, die sich im Laufe ihres Lebens immer wieder verliebt. Immer wieder neu. Einmal verliebt sie sich in die Farbe Blau, dann in die Farbe Grün, auch in Türkis, Hellblau, ...

Dies ist die Geschichte einer Frau, die sich im Laufe ihres Lebens immer wieder verliebt. Immer wieder neu. Einmal verliebt sie sich in die Farbe Blau, dann in die Farbe Grün, auch in Türkis, Hellblau, Schwarzblau, Blaugrün und natürlich in die kristallklare Schönheit des Wassers verliebt sie sich.

"Blau Türkis Grün" sind Momentaufnahmen. Kein klassischer Reisebericht, sondern eine recht gelungene Mischung aus Fotos, Tagebuch-Gedankensplitter und Reisebericht.

Dabei geht die Skipperin Mareike Guhr, die insgesamt 4,5 Jahre unterwegs war, auch nicht chronologisch vor. Es sind jeweils kurze Einblicke, die sie dem Leser vermittelt - mal mehr, mal weniger tief.

Ich persönlich hätte gern mehr über das tägliche Leben auf dem Wasser, das Miteinander sowie Land und Leute gelesen. Das hat mir in anderen Büchern schon besser gefallen.

"Blau Türkis Grün" besticht in erster Linie mit qualitativ hochwertigen, traumhaften Fotos, auch Unterwasseraufnahmen und den Gedankensplittern, die sich textlich durch Schreibmaschinenstil abheben.

Selbstredend unterhalten auch die Reiseberichte, aber da hab ich mir halt manchmal mehr gewünscht. Vor allem auch, weil es keine Chronologie gibt, sondern nur Stationen und Situationen hervorgehoben werden.

Fazit: Wen traumhafte Bildaufnahmen begeistern und wer sich an Sehnsuchtsorte wegträumen möchte, der ist hier genau richtig. Wer dazu noch mehr über Land und Leute erfahren möchte, dem sind die Texte evtl. das ein oder andere Mal zu dürftig.
Mich hat es trotzdem großartig unterhalten und ich blättere gerne immer wieder mal durch und träume mich weg.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Doch kein klassischer "Whodunit"

Das Geheimnis der Grays
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Die Uhr schlug vier. Ich schlief ein. Es war der erste Weihnachtstag, mein Plan stand fest, und ich war voller Hoffnung.

Wie in jedem Jahr, trifft sich die komplette Framilie Gray im abgelegenen Landhaus ...

Die Uhr schlug vier. Ich schlief ein. Es war der erste Weihnachtstag, mein Plan stand fest, und ich war voller Hoffnung.

Wie in jedem Jahr, trifft sich die komplette Framilie Gray im abgelegenen Landhaus des ungeliebten Vaters Adrian. An Heiligabend haben sich noch alle wie gewohnt versammelt, doch am nächsten Morgen ist der alte Gray tot. Eins ist klar, einer aus der Familie muss der Täter sein, aber gibt es überhaupt jemanden, der kein Motiv hatte....

~ ~ ~ *

Dies ist bereits der dritte Band der von Klett-Cotta neu aufgelegten, alten, englischen Krimiperlen.

Erwartet habe ich ja einen schönen klassischen Whodunit-Schmöker a la Agatha Christie. Und obwohl Anne Meredith den Vergleich mit der Queen of Crime nicht zu scheuen braucht, war ich dann doch überrascht, was hinter "Das Geheimnis der Grays" steckt. im Original heisst der erstmals 1933 erschienene Roman "Porträt of a Murderer", was es meiner Meinung nach exakt trifft. Denn hier begibt sich nicht der Leser auf Mördersuche, sondern er schaut der Familie dabei zu, ob sie ihn unter sich findet. Uns hat er sich bereits im zweiten Teil offenbart.

Doch das macht es nicht minder spannend. Es geht hier in erster Linie um das Zwischenmenschliche, das Familiengeflecht und die Psyche eines Mörders; es geht um Macht, Ehrgeiz, Spekulationen, Geldgier, Selbstverwirklichung und Anerkennung.

Anne Meredith hat ihre Figuren sehr klassisch und ohne charakterliche Überraschungen angelegt. Trotzdem stellt sich so manches Mal die Frage, wie gewisse Personen sich entscheiden werden. Welche Entscheidung hätte ich selber getroffen?

Und obwohl mir persönlich der Mörder von Anfang an unsympathisch war, hat die Autorin das Ziel den Menschen zu zeigen, indem sie den Leser an seiner Gedankenwelt teilhaben lässt.

Herausgekommen ist ein kurzweiliger Schmöker für die Herbst- und Winterzeit, der geschickt zu unterhalten weiss. Schön, dass der Klett-Cotta Verlag diese alten Krimiperlen noch einmal aufleben lässt.

Veröffentlicht am 15.08.2018

ernstes Thema - locker verpackt

Solange wir uns haben
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Autsch. Total überfordert mit irgendwie allem, fasste Jessicas Leben erschreckend gut zusammen, aber ihrem Selbstwertgefühl half es nicht grade auf die Beine.

Die alleinerziehende Jessica ist 42 als ...

Autsch. Total überfordert mit irgendwie allem, fasste Jessicas Leben erschreckend gut zusammen, aber ihrem Selbstwertgefühl half es nicht grade auf die Beine.

Die alleinerziehende Jessica ist 42 als sie in ihrem Auto eine Panikattacke erlebt und es seitdem nicht mehr schafft den Wagen auch nur vom Hof zu fahren, geschweige denn Arbeiten zu gehen. Krankgeschrieben soll sie sich entspannen, erst einmal zur Ruhe kommen... doch das wird von ihrem Chef großzügig ignoriert und auch mit ihrer kratzbürstigen Teenager-Tochter Miriam ist das Leben grad nicht immer einfach.
Ironischerweise kommt Hilfe und Verständnis von ihrer Nachbarin, der verrückten Katzenfrau, wie sie sie seit Jahren hinter ihrem Rücken nennt.

~ ~ ~ *

Die Themen Burn out und Panikattacken sind eigentlich selten leichte Kost, Andrea Ulmer wagt hier den Spagat und das sehr gelungen.

Ich konnte mich sofort mit Jessica identifizieren, wie wahrscheinlich die meisten Leser, denn es geht um Stress. Dauerstress, den wir in unserem schnelllebigen Leben schon gar nicht mehr als solchen wahrnehmen und auch darum, wie schwer es fällt, unser Leben und Gewohnheiten zu ändern. Andrea Ulmer legt aber nicht den Schwerpunkt auf die Therapie und Ursachenforschung, das wird tatsächlich eher aussen vor gelassen, sondern ihr geht es um die Rahmenbedingung: Freundschaft und Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.

Die Hauptprotagonisten Jessica, Hildegard und Miriam wirken sehr authentisch und sympathisch. Man kann ihr Denken und Handeln nachvollziehen - nur zum Ende hin wollte die Autorin ein wenig zu viel und der Schluss geriet dadurch ein wenig oberflächlich.

"Solange wir uns haben" ist ein kluges Buch, mit einem humorvollen, flüssigen Schreibstil. Die relativ große Schrift und kurzen Kapitel regen zum weiterlesen an, so das ich es an einem Nachmittag verschlungen habe.

Mich der Roman richtig gut unterhalten. Er ist trotz ernster Themen sehr kurzweilig und zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist: Freundschaft!

Veröffentlicht am 02.07.2018

Gibt es eine 2. Chance?

Tom & Malou 2: Liebe Backstage
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Bewegungslos stand ich da. Gefangen in meiner Unsicherheit. Gehemmt von meinen Zweifeln. Unfähig, alles beiseitezuschieben und im Hier und Jetzt zu leben.

Nachdem Tom aus dem Club verschwunden ist, beginnt ...

Bewegungslos stand ich da. Gefangen in meiner Unsicherheit. Gehemmt von meinen Zweifeln. Unfähig, alles beiseitezuschieben und im Hier und Jetzt zu leben.

Nachdem Tom aus dem Club verschwunden ist, beginnt eine fieberhafte Suche. Malou ist nicht nur verletzt, sondern auch geschockt und schwört sich, von nun an bleibt alles auf absolut professioneller Ebene und auf Abstand.

Doch da hat sie die Rechnung ohne Tom gemacht, der so langsam erkennt, was ihm wirklich wichtig ist.

Wird er Malou noch einmal für sich gewinnen können....

~ ~ ~ *

Ein gelungener Abschluss!

Nach dem Cliffhanger aus dem ersten Teil, schliesst dieser Band nahtlos an und ich war wirklich sehr gespannt, ob er das hohe Niveau seines Vorgängers halten kann. Glaubt mir, er kann.

Sina Müllers Schreibstil ist gewohnt sexy, locker, schlagfertig und fesselnd und sie überrascht wieder einmal mit pfiffigen Ideen, die jenseits von 0815 sind.

Es wird ein Stück ernster, die Gefühle tiefer und man leidet mit den beiden mit - manchmal gingen sie mir mit dem ganzen Hin und Her auch ein Stück weit auf den Keks - wie bei echten Freunden halt.
Aber auch der unverkennbare Humor der Jungs on Tour ist wieder mit an Bord.

Fazit: Wer -wie ich- dem ersten Teil verfallen ist, der kann den zweiten eh kaum erwarten. Und der hält, was er verspricht.
Für alle anderen heisst es, ganz fix "Tom & Malou - Herzklopfen on Tour" lesen, denn "Liebe Backstage" sollte nicht unbedingt unabhängig gelesen werden. Ich kann die Dilogie nur empfehlen.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Wer hat an der Uhr gedreht?

Zurück auf Gestern
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Ich betrachtete die beiden Halbkugeln, die ich jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, genauer. Sie waren exakt gleich. Die Kugel hatte sich genau in der Mitte geteilt, als wäre sie einfach auseinandergeklappt.

Claire ...

Ich betrachtete die beiden Halbkugeln, die ich jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, genauer. Sie waren exakt gleich. Die Kugel hatte sich genau in der Mitte geteilt, als wäre sie einfach auseinandergeklappt.

Claire und Lulu sind beste Freundinnen, "Herzenszwillinge" sozusagen. Und während Claire die besonnene und vorsichtige ist, die sich aus allem raushält, was auch nur im Entferntesten nach Abenteuer aussieht, ist die temperamentvolle Lulu genau das Gegenteil. Die beiden ergänzen sich perfekt.

Doch als Claire zum 15. Geburtstag ein altes Schmuckstück von ihrer verstorbenen Großmutter erbt, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Denn mit der Uhr können sie die Zeit zurückdrehen und das birgt genausoviele Gefahren, wie Vorteile.

~ ~ ~ *

"Zurück auf Gestern" ist ein kurzweiliger, humorvoller und spannender Zeitreiseroman. Hier geht es nicht in die tiefe Vergangenheit, sondern in die grade geschehene, in dem sich die Zeit stundenweise zurückdrehen lässt.

Das führt natürlich in Versuchung. Vor dem heimlichen Schwarm blamiert? Kein Problem! Mathearbeit verhauen? Schnell nochmal geschrieben.... Klar, wer würde da schon Nein sagen? Ich habe auch öfter drüber nachgedacht, wie ich reagiert hätte.

Aber das richtig tolle an dieser Geschichte sind die Charaktere. Man muss Claire und Lulu einfach gern haben. Sie sind lebendig, chaotisch und durch und durch authentisch. Auch die Nebenfiguren sind mit ganz viel Herz und Charme ausgearbeitet. Und die erste Liebe kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz.

Wer sich jetzt ein wenig an eine gewisse Edelstein-Trilogie erinnert fühlt... hmm, nein. Aber wer das Abenteuer mochte, wird auch an Katrin Lankers Roman seinen Spass haben. Ihr Schreibstil ist genauso herrlich locker, witzig und voller verrückter Ideen. Mir hat das jedenfalls unheimlich gut gefallen.

Schade, dass der Ausflug so kurz war, die Geschichte hätte durchaus Potential für einen Mehrteiler gehabt.

Fazit: Wer hat an der Uhr gedreht?
"Zurück auf gestern" ist ein gelungener locker-leichter Zeitreiseroman für Mädels ab 12, an dem aber auch die ältere Generation ganz klar noch ihren Spass hat.