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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2018

Spannender Krimi mit französischen Charme

Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer
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Isabelle Bonnet kehrt zurück zu ihren Wurzeln, in die kleine Gemeinde Fragolin im Süden Frankreichs. Ein spontaner Entschluss, um sich zu regenerieren von einem Trauma und den schweren Verletzungen eines ...

Isabelle Bonnet kehrt zurück zu ihren Wurzeln, in die kleine Gemeinde Fragolin im Süden Frankreichs. Ein spontaner Entschluss, um sich zu regenerieren von einem Trauma und den schweren Verletzungen eines Bombenattentats, folgend aus ihrem gefährlichen Job, als Chefin einer geheimen Spezialeinheit. Doch mit Urlaub und Erholung ist es schwierig, selbst in dem kleinen beschaulichen Fragolin, stolpert Madame doch sofort über den Fall eines vor Ort getöteten Engländers ! Zusätzlich tauchen Rätsel aus der Vergangenheit auf, die ihre Familie betreffen. Doch Isabel merkt schnell das Arbeit auch ein Weg zur Heilung sein kann….


„Madame le Comissaire und der verschwundene Engländer“, ist der Auftakt einer Krimiserie um eine charmante Französische Ermittlerin, geschrieben von einem Autor verborgen hinter dem Pseudonym Pierre Martin. Der Kriminalroman spielt in einer herrlichen Gegend, der Provence und man riecht beim Lesen förmlich den Lavendelduft und schwelgt in Urlaubsfeeling.

Die Persönlichkeit der sympathischen Isabelle und die ihres ziemlich schrägen Assistenten mit dem klangvollen Namen Apollinaire sind äußerst unterhaltsam! Auch den Ort Fragolin, mit all seinen Bewohnern schließt man sofort ins Herz. Die Seiten eilen dahin, Dank flüssigen, bildhaften Schreibstils, gewürzt mit einer gehörigen Portion Humor….so mag ich das:)

Die Entwicklung von Isabelle zur „Madame le Comissaire“ finde ich interessant zu beobachten, aber auch der fesselnde und ungewöhnliche Fall unterhält bis zur letzten Seite!

Ein spannender Kriminalroman, der mich auf keiner Seite gelangweilt hat und Lust macht auf weitere Bände mit Madame le Comissaire und zu einem Ausflug in die Provence verführt;)

Veröffentlicht am 06.09.2018

Tragische und ergreifende Familientragödie

Summer
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Vor fast 25 Jahren ist Benjamins große Schwester beim Versteckspielen spurlos verschwunden. Damit kann sich Benjamin einfach nicht mehr abfinden! Von Alptraumen und Trugbildern verfolgt, versucht er mit ...

Vor fast 25 Jahren ist Benjamins große Schwester beim Versteckspielen spurlos verschwunden. Damit kann sich Benjamin einfach nicht mehr abfinden! Von Alptraumen und Trugbildern verfolgt, versucht er mit Hilfe seines Therapeuten versteckte Erinnerungen zu wecken und intensiv dem Verschwinden und den Erlebnissen seiner Kindheit nachzuforschen, damit die Dinge ans Licht kommen, die er so langer Zeit verdrängt hatte.



„Summer“ ist ein ehr tiefgründiger Roman von Monica Sabolo. Summer ist der Name des verschwundenen Mädchens und initiiert zuerst den Gedanken an Sommer, Sonne und Heiterkeit, doch das Coverbild erinnert mehr an einen See im Abendrot, verwunschen und auf geheimnisse hindeutend.

Im Buch taucht man dann auch langsam unter die schöne Oberfläche und entdeckt zusammen mit dem Protagonisten Benjamin, die versteckten Details im Familienleben, die letztendlich für das Verschwinden seiner Schwester verantwortlich waren!

Mit einem sehr extravaganten Schreibstil, voller blumiger Worte und außergewöhnlichen Vergleichen, präsentiert uns die Autorin einen sehr sensiblen, verletzlichen und etwas verträumten jungen Mann, der bislang eigentlich nur mit sich selbst beschäftigt war. Sein Leben gerät aus den Fugen, ist es eigentlich schon immer gewesen. Eine Rätselsuche der besonderen Art, in vielen kleinen Schritten erweckt ausgewählte Assoziationen über den kompletten Roman hinweg.

Ein sehr gefühlvoller und unterhaltsamer Roman, mit Blick auf den Genfer See und die Welt der Schönen und Reichen. Wenn man sich einmal an den ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnt hat, kann man das Buch wirklich genießen, denn die Story fand ich wirklich ganz interessant gestrickt.

Bitte keinen spannenden Thriller erwarten, das Buch ist mehr eine tragische Familiengeschichte.

Ein Satz über den ich gestolpert bin und der mir im Gedächtnis haften blieb:

„Die Wasseroberfläche reflektiert in der Sonne einen glitzernden Lichtstreif, auf der winzige Lebewesen zu hopsen scheinen“ (Summer)

Veröffentlicht am 26.08.2018

Kriminell gute Recherchen in Sachen Mord, mit italienischen Gusto

In Schönheit sterben
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Eine merkwürdige Flugblatt-Aktion einer skurrilen Partei der Schönheit und der Mord an dem bekannten römischen Kunstsammler Annibale Colasanti, hängt das irgendwie zusammen!? Gestohlen wurde dem Opfer ...

Eine merkwürdige Flugblatt-Aktion einer skurrilen Partei der Schönheit und der Mord an dem bekannten römischen Kunstsammler Annibale Colasanti, hängt das irgendwie zusammen!? Gestohlen wurde dem Opfer nur eine mysteriöse Statue! Trotz intensiver Warnung der Polizei, will die neugierige Reporterin Giada dieses Geheimnis ergründen und zieht dabei auch den Münchner Strafanwalt Robert Lichtenwald wieder mit ins Geschehen…..



Der Italien-Krimi „In Schönheit sterben“ von Autor Stefan Ulrich ist schon der zweite Fall, mit der lebenslustigen italienischen Reporterin Giada Bianchi und dem nachdenklichen deutschen Rechtsanwalt Robert Lichtenfeld, der vor einer wundervollen Kulisse in Bella Italia spielt.

Die Handlung ist wirklich spannend, das italienische Ambiente und die verlockenden Genüsse italienischer Cucina verführen den Leser zusätzlich und sorgen für Gelüste nach Pasta und Vino!

Wer hätte auch nicht gerne ein Rustico in der Toscana, wie Robert oder würde nicht gerne durch Rom streifen wie Giada;) Die Protagonisten sind mir allesamt sympathisch, man kann sich gut mit ihnen identifizieren und fühlt sich bestens unterhalten, auch ohne den ersten Band zu kennen. Den Schreibstil des Autors fand ich sehr angenehm und das Lesen im Buch ging somit flott voran.

Ein aufregender Krimi um das Thema „Schönheit“ und die Gefahr sich darin zu verlieren….! Ein Italien-Krimi, der mir persönlich gut gefallen und natürlich meine Reise-Sehnsucht nach Bella Italia geweckt hat.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Nicht nur witzig, sondern auch ernst und voller Gefühle

Muss es denn gleich für immer sein?
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Sylvie und ihr Mann Dan haben sich gefunden, sie sind das perfekte Paar, haben zwei zuckersüße siebenjährige Zwillingsmädchen und leben in einem hübschen Reihenhaus im Stadtteil Wandsworth in London. Bei ...

Sylvie und ihr Mann Dan haben sich gefunden, sie sind das perfekte Paar, haben zwei zuckersüße siebenjährige Zwillingsmädchen und leben in einem hübschen Reihenhaus im Stadtteil Wandsworth in London. Bei einem Gesundheitscheck eröffnet ihnen ihr Hausarzt im Scherz, das sie Beide sich bester Gesundheit erfreuen und mit Sicherheit zusammen noch mindestens 68 Jahre glücklich sein können. Doch statt für Euphorie zu sorgen ist das Paar schockiert! Beide plagt die Sorge, welch eine unendlich lange Zeit, was tun um sich nicht zu langweilen……!?

Mit „Muss es denn gleich für immer sein?“ hat die britische Erfolgsautorin diesmal einen zwar amüsanten, aber auch teilweise nachdenklich stimmenden Roman, mit einigen ernsten Momenten geschaffen. Mit Hauptprotagonistin Sylvie hat Sophie Kinsella aber auch wieder eine ihre typisch, liebenswerten und etwas übersteigert chaotischen Frauenfiguren erschaffen. Dieses Mal geht es um die Familie, das Eheleben und Muttersein. Sylvia hat eigentlich so schon reichlich um die Ohren, mit ihren beiden Zwillingsmädchen, ihrem Eheleben, ihrem Job und ihre verwitweten Mutter. Doch als Sylvie und Dan beschließen ihre Ehe mal etwas spannender zu gestalten, fängt der Stress erst richtig an und führt die Beiden natürlich ins Chaos! Mit teilweise sehr schrägen Episoden, zieht die Autorin den Leser in ihren Bann und auch der typisch Kinsella mäßige Humor ist klar erkennbar. Im Laufe des Buches gewinnen ihre Figuren immer mehr an Format aber auch an Widersprüchlichkeit, nie ist alles Gold was glänzt und mit vielen überraschenden Wendungen kommt keine Langeweile auf!

Als Botschaft dieses Buches kann man sicher ein paar Hinweise mitnehmen, bei Eheproblemen nur nicht überreagieren, mehr miteinander Reden, nichts für selbstverständlich nehmen, man kennt sich nie ganz und gar und jeder Mensch verändert sich über die Jahre.

Der mit Kinsella Witz gewürzte Roman hat mich trotz ernstem Unterton sehr gut unterhalten und ich kann die Lektüre guten Gewissens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Spannend, aber nichts für Zartbesaitete

Heute wirst du sterben - The Teacher
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In Exeter wird der Direktor einer Eliteschule erhängt aufgefunden, zuerst weist alles auf Selbstmord hin. Doch weitere Männer werden brutal hingerichtet, alle auf andere Art und Weise! Das frischgebackene ...

In Exeter wird der Direktor einer Eliteschule erhängt aufgefunden, zuerst weist alles auf Selbstmord hin. Doch weitere Männer werden brutal hingerichtet, alle auf andere Art und Weise! Das frischgebackene Ermittlerteam, DS Imogen Grey und Adrian Miles stoßen auf merkwürdige Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Opfern, die ihnen eigentlich niemand glauben mag……

Der in England spielende Thriller „The Teacher. Heute wirst du sterben“ von der Autorin Katerina Diamond ist ein spannender, aber auch wirklich brutaler und schockierender Stoff! Es geht um Gewalt, Missbrauch an Schutzbefohlenen und ziemlich abstruse Ansichten was Homosexualität angeht. Ein verschwörerischer Kreis von eigenmächtig handelnden Sittenwächtern, versucht seit Jahrzehnten, über alle Menschlichkeit hinweg, Knaben zu manipulieren und zu „erziehen“.
Rache als starkes Motiv, das sich oft über Recht und Gesetz erhebt.
Titel und das Cover des Buches passen meiner Meinung wirklich sehr gut zur Handlung.


Ein mitreißender Schreibstil und eine stattliche Anzahl an Protagonisten sorgen für eine aufregende teilweise auch komplexe Handlung. Mehrere Handlungsstränge führen am Ende zu einem rasantem Showdown. Das Ermittlerteam Grey und Miles sind zwar sehr sympathisch, die Beiden sind aber auch gebrannte Kinder und haben so ihre Eigenheiten und Geheimnisse. Es passiert sehr viel und vom Leser wird einiges an Konzentration gefordert um alle Personen im Blick zu behalten!

Insgesamt eine spannende und aufregende Lektüre, die mir gut gefallen hat. Die Auflösung am Ende kommt nicht ganz so überraschend daher, dafür wird aber das Gerechtigkeitsempfinden des Lesers in auf eine schwere Probe gestellt;) Ist Rache gerecht und gibt es gerechte Rache !?

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