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Veröffentlicht am 15.09.2016

Brachte mich zum Nachdenken

Falsche Schwestern
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Falsche Schwestern von Cat Clarke
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

Vor 13 Jahren verschwand meine Schwester.
Jetzt ist sie wieder da.
Nichts ist, wie es war.

Faith kennt ihre Schwester Laurel ...

Falsche Schwestern von Cat Clarke
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

Vor 13 Jahren verschwand meine Schwester.
Jetzt ist sie wieder da.
Nichts ist, wie es war.

Faith kennt ihre Schwester Laurel eigentlich nur von einem Foto. Ein lächelndes sechsjähriges Mädchen, das eines Tages spurlos aus dem Garten verschwand. Doch dann, mehr als 13 Jahre später kommt ein Anruf. Eine junge Frau ist aufgetaucht. Und sie hat Laurels Teddy im Arm. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen: Endlich hat Faith ihre große Schwester zurück. Dann aber schlägt ihre Freude um. Irgendetwas fühlt sich verdammt falsch an. In Faith wächst ein schrecklicher Verdacht.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Gerade vor einiger Zeit habe ich Ihr letzter Sommer gelesen, ein Buch mit derselben Thematik. Logischerweise habe ich nun auch meine Vergleiche gezogen: die beiden Bücher sind sich erschreckend ähnlich und doch wieder ganz unterschiedlich.
Diese Story wird aus der Sicht von Faith in der ersten Person geschildert. So bekommt der Leser die Gefühle des Teenagers hautnah mit. Faith gefiel mir sehr gut und ich konnte mich mit ihr identifizieren. Sie hat gerade ihrer Mutter gegenüber ständig Gewissensbisse – oft nur wegen der banalsten Dinge. Das Mädchen kommt seit dem Verschwinden ihrer Schwester nicht zur Ruhe und führt kein „normales“ Leben. Stattdessen führt sie ein öffentliches Leben, da es ständig neue Zeitungsberichte oder Sendungen im TV zu Laurels Verschwinden gibt. Faith fühlt sich oft zurückgesetzt, unwichtig und unsicher bezüglich ihrer Gefühle ihren Freunden gegenüber. Mir tat sie sehr leid, denn sie ist ebenfalls ein Opfer der vermeintlichen Entführung. So ein tragisches Ereignis wirkt sich schließlich auf jedes verbliebene Familienmitglied aus. Als dann der erlösende Anruf nach 13 Jahren kommt, ist nicht nur Erleichterung bei Faith spürbar. Sie wirkte auch sehr verunsichert, denn ihr Leben verändert sich nun schon wieder. Eine merkliche Distanz ist anfangs zwischen ihr und ihrer Schwester greifbar – so viele Jahre sind schließlich kein Pappenstiel… Aber es ist trotzdem auch eine gewisse Vertrautheit spürbar, so wie es unter Geschwistern sein sollte.

Unter Schwestern sollte es keine Geheimnisse geben.
Seite 192

Laurel wirkte auf mich ungewöhnlich stabil und offen anderen Menschen gegenüber. Man merkt ihr die vergangene Gefangenschaft nur sehr selten an. Ich hatte große Schwierigkeiten, sie richtig einzuschätzen. Es dreht sich immer noch alles nur um sie, eine Menge Interviews werden gegeben und Auftritte in Fernsehshows absolviert. Und fast zu jeder Zeit hatte ich das Gefühl, dass die junge Frau die Aufmerksamkeit regelrecht genießt. Sie war mir stellenweise einfach zu cool.
Dieser neue Alltag der Protagonisten war mit der Zeit etwas ermüdend, da es wenig Neues gab. Die Story zog sich teilweise sehr dahin. Interessant fand ich die Entwicklung und Veränderung der Figuren. Laurels Verhalten wird immer gewagter, Faith vernachlässigt ihre Freunde um nur ja alles bei Laurel richtig zu machen.
Mich machte die Geschichte sehr nachdenklich, da sie durchaus einen realen Hintergrund hat. Es verschwinden tagtäglich so viele Kinder auf der Welt, was wirklich beängstigend ist. Das brachte bei mir die Frage auf, ob wirklich jedes verschwundene/entführte Kind bei der Suche durch die Polizei die gleiche Aufmerksamkeit erhält oder ob es eine Frage der sozialen Schicht und der finanziellen Mittel ist…

Cat Clarke hat mir mit Falsche Schwestern ein Buch zum Nachdenken gegeben. Der Schreibstil gefiel mir gut, ebenso die personale Erzählweise. Ich habe sehr mitgelitten und mich natürlich auch gefreut – eine Entführung kann doch eigentlich nicht besser ausgehen, oder? Der Originaltitel The Lost and the Found gefällt mir noch besser und ist greifbarer als der deutsche. Während des Lesens schwirrte in meinem Kopf ständig die Frage herum, worauf die Story eigentlich hinauslaufen soll. Der Alltag der Protagonisten wirkte auf mich teilweise sehr langatmig und ermüdend. Die Autorin hat mich einerseits ziemlich an der Nase herumgeführt, andererseits war die Geschichte auch vorhersehbar. Doch nicht mit allen Konsequenzen… Am Ende kommt eine erschütternde Wahrheit ans Licht, die ich so niemals vermutet hätte und die mich noch nachhaltig beschäftigt. Ich vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

PS: Habt eure Kinder immer gut im Blick und bringt ihnen Verhaltensregeln gegenüber Fremden bei!!!

Zum Autor

Cat Clarke wurde in Sambia geboren, hat aber den Großteil ihres Lebens in Schottland verbracht. Bevor sie ihren ersten Roman schrieb, arbeitete sie in einem englischen Verlagshaus als Kinderbuchlektorin – spannende YA-Bücher sind ihre Leidenschaft. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.


ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Jenny Merling
ISBN 978-3-8414-0225-7
Preis: 14,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein toller Mittelband

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Das Juwel – Die weiße Rose von Amy Ewing
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

Violet ist auf der Flucht. Nachdem die Herzogin vom See sie mit Ash, dem angestellten Gefährten des Hauses, ertappt hat, ...

Das Juwel – Die weiße Rose von Amy Ewing
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

Violet ist auf der Flucht. Nachdem die Herzogin vom See sie mit Ash, dem angestellten Gefährten des Hauses, ertappt hat, bleibt Violet keine Wahl, als aus dem Palast zu fliehen oder dem sicheren Tod ins Auge zu sehen. Zusammen mit Ash und ihrer besten Freundin Raven rennt Violet aus ihrem unerträglichen Dasein als Surrogat der Herzogin davon. Doch das Juwel zu verlassen ist alles andere als einfach. Auf ihrem Weg durch die Kreise der Einzigen Stadt verfolgen die Regimenter des Adels sie auf Schritt und Tritt. Die drei Geflohenen schaffen es nur äußerst knapp, sich in die sichere Umgebung eines geheimnisvollen Hauses in der Farm zu retten. Hier befindet sich das Herz der Rebellion gegen den Adel. Zusammen mit einer neuen Verbündeten entdeckt Violet, dass ihre Gabe sehr viel mächtiger ist, als sie sich vorstellen konnte. Aber ist Violet stark genug, sich gegen das Juwel zu erheben?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Genau wie bei Teil 1 besticht das Cover wieder einmal durch schlichte Eleganz. Vom Stil her sind sie gleich, doch während Protagonistin Violet auf dem ersten Cover noch in Fötus-Haltung zu sehen war, ist hier schon eine deutliche Veränderung geschehen: sie hat sich erhoben und stellt sich ihrem Schicksal und dem Kampf. Das Juwel – Die Gabe hat mich nur mittelmäßig überzeugen können – vielleicht sieht es mit diesem Mittelteil ja besser aus…

Wie schon im Vorgängerband wird auch hier die Geschichte aus der Sicht von Violet in erster Person erzählt. Die Story schließt nahtlos an die vorangegangenen Ereignisse an, so dass mir ein Einstieg nicht sehr schwer fiel. Violet ist mit ihrem Liebsten Ash und ihrer besten Freundin Raven auf der Flucht. Hilfe erfährt sie durch den Sohn der Herzogin – Garnet – und die männliche Zofe der Fürstin – Lucien. Mir waren alle Figuren sehr sympathisch und ich habe ihre Entwicklung mit Spannung verfolgt. Sie wirkten äußerst authentisch.
Violet ist ein Surrogat, die sich gegen das ihr vorgezeichnete Leben auflehnt.
Ash war ein Gefährte und hadert mit sich und seinem Schicksal. Er fühlt sich unnütz und versucht, neue Seiten an sich zu entdecken.
Raven ist ebenfalls ein Surrogat und Violets beste Freundin. Nach einem tränenreichen Wiedersehen bemerkt Violet merkwürdige Veränderungen an ihrer Freundin.
Garnet fand ich einfach nur klasse. Für meinen Geschmack hätte er gerne noch öfter in Erscheinung treten können! Ein Spion im Hause der Herzogin erweist sich doch schon als sehr nützlich…
Die Herzogin ist so grausam, dass der Leser schon gleich am Anfang des Buches von einer Welle der Trauer überrollt wird. Das Verhalten ihren Untergebenen gegenüber hat mich schon im ersten Teil sehr schockiert. In ihren Augen sind nur die Adeligen Menschen. Surrogate werden als Gebärmaschinen gesehen, die ihren Job zu erledigen haben: Babys mit reinem Blut zur Welt bringen. Die Adeligen im Allgemeinen gehen quasi über Leichen und sprechen gerne und oft über den Preis für ihre Surrogate. Da mag man sich nicht vorstellen, was hinter verschlossenen Türen wirklich abgeht…

Doch wir sind keine Gegenstände, wir sind weder die letzte Mode noch die teuerste Trophäe. Wir sind Menschen.
Seite 202

Die Flucht von Violet und ihren Freunden empfand ich als spannend und abenteuerlich. Der bildhafte Schreibstil der Autorin ließ gerade die Umgebung zu jeder Zeit vor meinem inneren Auge Gestalt annehmen. Durch die Flucht lernt der Leser auch die anderen Kreise der Stadt kennen und erkennt zum Teil sehr krasse Unterschiede. An dieser Stelle hätte ich mir jedoch die Karte aus dem ersten Teil zurückgewünscht, um mich noch besser zurechtzufinden. Der Umgang mit den Auspizien ist hier etwas weniger geworden, doch die Gabe eines jeden Surrogats einzusetzen, erhält noch eine große Bedeutung.

„(…) Du besitzt eine Macht, die du nicht mal ansatzweise ermessen kannst. (…)“
Seite 92

Amy Ewing konnte mich mit diesem Mittelband ihrer Trilogie wesentlich mehr begeistern als mit dem Auftakt. Eine Verbindung zum Titel wurde ebenfalls mit eingebracht, was mir persönlich immer sehr wichtig ist. Die Geschichte erhält durch die abenteuerliche Flucht der Protagonistin den gewissen Touch an Spannung. Durch die Erzählungen verschiedener Figuren bezüglich ihrer Vergangenheit, wirkt die Story noch interessanter und persönlicher. Eine Revolution steht kurz bevor, die Spannungskurve war angemessen hoch. Die Liebesgeschichte von Violet und Ash ist zwar Teil des Ganzen, dominiert aber zum Glück nicht zu sehr. Sie ist eher eine Randerscheinung. Das Juwel – Die weiße Rose endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger, der mich laut aufstöhnen ließ. Ein toller Mittelteil, der sich sehr zufriedene 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen verdient hat.


Die Reihe

Das Juwel – Die Gabe
Das Juwel – Die weiße Rose
The Black Key (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im Oktober 2016)

Zum Autor

AMY EWING ist in einer Kleinstadt in der Nähe von Boston aufgewachsen und hat in New York Kreatives Schreiben studiert. Die Autorin wohnt im New Yorker Stadtteil Harlem und verbringt ihre Zeit mit Schreiben, Käse essen und gelegentlichem Schauen von »Vampire Diaries«-Folgen. Der erste Band ihrer Trilogie ›Das Juwel‹ war gleich ein SPIEGEL-Bestseller.

ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Andrea Fischer
ISBN 978-3-8414-2243-9
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine tolle Botschaft

Eine Woche voller Montage
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Eine Woche voller Montage von Jessica Brody
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Ellie erlebt den schrecklichsten Montag ihres Lebens: Eine Katastrophe jagt die nächste, und als wären alle Peinlichkeiten ...

Eine Woche voller Montage von Jessica Brody
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Ellie erlebt den schrecklichsten Montag ihres Lebens: Eine Katastrophe jagt die nächste, und als wären alle Peinlichkeiten nicht schon schlimm genug, macht ihr Freund Tristan aus heiterem Himmel mit ihr Schluss! Ellie wünscht sich nur eines: Sie möchte bitte, bitte eine zweite Chance.
Die kriegt sie – am nächsten Morgen wacht sie auf und stellt fest: Es ist wieder Montag! Ellie setzt alles daran, die Fehler von gestern/heute zu vermeiden und für ihr eigenes Happy End zu sorgen. Doch wer hätte gedacht, dass ein Montag so hartnäckig sein kann?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Wie der Titel schon verrät, geht es in diesem Jugendbuch um 7 Montage. 7 Montage, in denen Ellie stets versucht, den Lauf ihrer eigenen Geschichte wegen eines Fehlers zu verändern. Die Story ist in der ersten Person geschrieben und die Kapitel haben englische Songtitel oder auch einzelne Textzeilen erhalten. Zudem wird jeden Tag die jeweilige Uhrzeit angezeigt.
Ich muss sagen, dass ich so meine Schwierigkeiten mit Protagonistin Ellie hatte. Sie hat mich geradezu wahnsinnig gemacht mit ihrer teilweise hektischen und überdrehten Art. Im ersten Moment ist sie voller Selbstzweifel, dann erfolgte ein plötzlicher Umschwung um 180 Grad – das war für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Am zweiten Montag wollte ich schon fast aufgeben, denn Ellie hat mich beinahe um den Verstand gebracht. Vielleicht ist man als Leser Ellie auch ein Stück voraus gewesen, aber ihre Naivität und Begriffsstutzigkeit waren kaum auszuhalten… Nach ungefähr 100 Seiten aber hatte sie es dann begriffen und es ging auch für mich langsam aufwärts. Der freche Humor kam besser durch und die unweigerliche Frage nach dem „hätte ich besser…“ bzw. „hätte ich bloß nicht…“ kam auf. Ich muss auch sagen, dass es in der Geschichte natürlich viele Ereignisse und Dialoge gibt, die gleich sind – aber zum Glück gibt es auch Abweichungen. Trotzdem hätten einige Seiten weniger dem Buch nicht geschadet. Die Autorin hat außerdem Rückblicke auf den Beginn der Liebe von Ellie und Tristan eingestreut, was ich halbwegs interessant fand. Für die eigentliche Botschaft hinter der Story fand ich sie nicht wirklich wichtig.
Ellies bester Freund Owen gefiel mir sehr gut. Er machte einen bodenständigen Eindruck auf mich und ich schloss ihn gleich in mein Herz.
Die Eltern von Ellie und auch ihr Beratungslehrer waren mir – wie Ellie – einfach zu überdreht. Ich habe sie mir immer als Filmrolle vorgestellt und hätte dann sicherlich abgeschaltet. Alles viel zu laut und grell… Zudem wurden alle Charaktere viel zu blass dargestellt. Sie hatten viel zu wenig emotionale Tiefe, was ich sehr schade fand.

Egal, wie perfekt man seinen Tag – sein Leben – plant, man scheitert trotzdem.
Seite 229

Jessica Brody hat mit ihrem Jugendbuch Eine Woche voller Montage ein Buch geschrieben, das eine sehr tolle Botschaft für Jung und Alt enthält. Die Story-Idee fand ich klasse, die Umsetzung stellenweise etwas zu zäh. Durch die ständige Wiederholung desselben Tages, wiederholen sich natürlich auch viele Dialoge und Ereignisse. Die Autorin hat es trotzdem geschafft, noch eine eigene Dynamik für die einzelnen Montage einzubringen, aber es hat mir nicht immer gereicht. Der Schreibstil ist sehr jugendlich gehalten, was die anvisierte Zielgruppe sehr gut anspricht. Mir persönlich war gerade Protagonistin Ellie zu überdreht, ihre Handlungsweisen nicht immer nachvollziehbar. Erst graues Mäuschen, dann überaus probierfreudig – das war mir eindeutig zu viel des Guten. Zum Ende des Buches hin wurde ich aber doch noch positiv überrascht, obwohl man natürlich schon lange vorher wusste, worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Die Botschaft des Romans konnte mich überzeugen und hat mich ebenso nachdenklich gestimmt. Es läuft nun mal nicht alles glatt im Leben, das sollten auch Kinder und Jugendliche schon verinnerlichen. Sollte man wirklich die Chance auf eine Änderung bekommen? Ist dies das Ziel? Oder sollte man sich mit den Gegebenheiten arrangieren und das Beste daraus machen? Findet es anhand dieses Buches selbst heraus, ich kann es trotz meiner Kritikpunkte empfehlen. Gerade durch das Ende hat es Eine Woche voller Montage noch auf haarscharfe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen geschafft.


Zum Autor

Dass sie Autorin werden würde, war für Jessica Brody schon früh klar: Mit sieben schrieb sie ihre erste Geschichte und bastelte mit Pappe, Tapete und Isolierband auch gleich ein Buch daraus. Nach der Uni arbeitete sie einige Jahre für ein großes Filmstudio in Hollywood, ehe sie ihren Traum wahr machte und sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Ihre Bücher wurden in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Sie lebt heute abwechselnd in Kalifornien und Colorado.


ab 13 Jahren
448 Seiten
übersetzt von Lara Tunnat
ISBN 978-3-7348-5022-6
Preis: 17,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannender Thriller

Elanus
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Elanus von Ursula Poznanski
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe ...

Elanus von Ursula Poznanski
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme.
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Nach der grandiosen Eleria-Trilogie ist dies mein viertes Buch von Ursula Poznanski. Die Story ist keineswegs dystopisch oder Fantasy-like, sondern spielt in der heutigen Welt. Sie wird in der dritten Person erzählt.
Jona ist 17 Jahre alt und in Sachen Intelligenz ein wahrer Überflieger. Gerade Mathematik und Technik haben es ihm angetan. In diesem jungen Alter erhält er schon ein Vollstipendium für eine Elite-Uni und zieht zu einer Gastfamilie. Schon auf der ersten Seite wird dem Leser klar, dass Jona nicht gerade ein einfacher Teenager ist. Er ist nicht auf den Mund gefallen, kann sich aber selbst schwer beherrschen und macht sich somit bei seinem Gegenüber nicht gerade beliebt. Seine Art wirkt oft sehr überheblich, was mich das ein oder andere Mal die Augen verdrehen ließ. Jona und ich würden im echten Leben wohl keine Freunde werden… Durch sein Verhalten macht er auf jeden Fall auf sich aufmerksam, aber nicht gerade positiv. Er wird gemieden oder auch oft aufgezogen, was den Jungen nur noch mehr in Rage bringt. Seine Art und Weise, sich anderen Menschen zu nähern, ließ mich so manches Mal selbst wütend werden. Sympathisch ist wirklich etwas Anderes. Allerdings erhält er ziemlich schnell durch einen tragischen Zwischenfall einen kleinen Dämpfer und macht sich endlich einmal Gedanken um sich und seine Umwelt.

Sie hätten jedes Recht auf ein nettes Kind gehabt, und ihm war schon sehr früh klar gewesen, dass diese Beschreibung irgendwie nicht auf ihn passte.
Seite 81

Linda gefiel mir auf den ersten Blick recht gut. Sie hatte sofort ein offenes Ohr für Jona und machte einen hilfsbereiten Eindruck. Doch was verbirgt sich wirklich hinter ihrer netten Fassade? Ist sie die, die sie vorgibt zu sein?
Marlene ist eher der Kumpel-Typ. Sie hat keine Modelmaße, ist sich dessen bewusst und lässt sich keineswegs deswegen unterkriegen. Im weiteren Story-Verlauf gefiel mir diese junge Frau noch am besten.
Die Idee mit der Drohne fand ich neuartig, da ich mich mit diesen technischen Dingen bisher noch nicht beschäftigt hatte. Jona wird durch Elanus geradezu zum Stalking seiner Mitmenschen verleitet, da das Beobachten anderer Leute durchaus reizvoll und aufregend sein kann. Ich kann gut verstehen, dass bei dem Jungen viel Neugier im Spiel war, doch zugleich sehe ich auch eine ganz klare Bedrohung hinter dieser „Überwachung“. Wenn ich mir vorstelle, dass jederzeit jemand durch eine winzige Drohne in meine vier Wände spähen kann – nein, danke. Da schüttelt es mich doch schon sehr.
Die Story ist ein einziges Lügengeflecht. Je weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr wird der Leser in einen Strudel von Geheimnissen gezerrt. Teilweise verliert man den Überblick, wird aber zeitgleich auch immer neugieriger, was sich hinter den vielen kryptischen Andeutungen verbirgt. Die Spannung nimmt immer mehr zu und eine kleine Überraschung lässt nicht mehr allzu lange auf sich warten. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich einen Teil des Geschehens schon einige Seiten lang geahnt hatte – aber nicht in diesem Umfang. Einiges war mir dann doch etwas zu dick aufgetragen, da es sich ja immerhin um einen Jugendroman handelt. Trotzdem hat mir der Showdown sehr gefallen!

Ursula Poznanski konnte mich mit ihrem neuesten Jugendthriller fast zu 100% überzeugen. Sie hat eine Menge Spannung in die Story gebracht, stellenweise hätte ich fast schon an meinen Nägeln gekaut… Die Charaktere haben mir nicht alle auf den ersten Blick gefallen, aber ihre Entwicklung hingegen sehr. Die Geschichte entwickelt sich immer mehr zu einem Wettlauf gegen die Zeit, die Auflösung ist stimmig dargestellt. Die Autorin hat in dieser Hinsicht alles und jeden bedacht, so dass keine offenen Fragen bleiben. Der Schreibstil hat mir schon in der Trilogie sehr gut gefallen, man blättert mit Lesefreude durch die einzelnen Seiten. Elanus hat sich auf jeden Fall 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen verdient.


Zum Autor

Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller im Erwachsenenbuch. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Noch mehr Infos zum Buch unter:
www.elanus-buch.de

ab 14 Jahren
416 Seiten
ISBN 978-3-7855-8231-2
Preis: 14,95 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wirklich gruseliges Buch

Sunshine Girl - Die Heimsuchung (Sunshine Girl 1)
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Sunshine Girl – Die Heimsuchung von Paige McKenzie, Alyssa Sheinmel
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag zieht Sunshine mit ihrer Mutter Kat vom sonnigen Texas ins ...

Sunshine Girl – Die Heimsuchung von Paige McKenzie, Alyssa Sheinmel
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag zieht Sunshine mit ihrer Mutter Kat vom sonnigen Texas ins verregnete Washington. Obwohl Sunshine adoptiert ist verbindet sie mit ihrer Mutter ein besonders enges Band – sie ist ihre beste Freundin und engste Vertraute. Doch von dem Moment an, in dem die beiden in ihr neues Haus gezogen sind, weiß Sunshine, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Die Welt ist dunkler und kälter geworden und auch wenn ihre Mutter Kat, die voll und ganz von ihrem neuen Job im Krankenhaus in Beschlag genommen ist, es nicht wahrhaben will: Etwas an ihrem neuen Zuhause fühlt sich einfach nur gruselig an. Und die Dinge werden immer merkwürdiger: Türen schließen sich von selbst, kalter Wind zieht durch geschlossene Fenster, nachts hört Sunshine Lachen und Seufzen – doch niemand glaubt ihr. Ihre Mutter und selbst ihre beste Freundin in Texas vermuten einfach nur einen schlimmen Fall von Heimweh. Als die Geister immer bedrohlicher werden und Sunshine erkennt, dass Kat in großer Gefahr schwebt, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen – und ihre Mutter vor einem Schicksal bewahren, dass schlimmer ist als der Tod.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch beginnt mit einem Prolog in der dritten Person, der den Leser mit den ersten Seiten schon sehr neugierig macht. Der Rest der Story – bis auf wenige eingestreute Kapitel - wird in der ersten Person erzählt, was mir prinzipiell immer gut gefällt. So war ich nicht nur ganz nah an Sunshine dran, sondern auch an der unheimlichen und düsteren Atmosphäre.
Protagonistin Sunshine fällt nicht nur durch ihren ungewöhnlichen Namen, sondern auch durch ihren etwas eigenwilligen Kleidungsstil auf. Sie trägt nicht die Klamotte, die für Teenager in ihrem Alter „typisch“ ist – dieses Detail gefiel mir sehr gut. Ich mag Charaktere, die ein bisschen aus dem Rahmen fallen und nicht einfach in der Masse untergehen und sich mit allem anpassen. Außerdem hat das junge Mädchen eine ausgestopfte Eule in ihrem Zimmer (das ist natürlich Geschmackssache) und ein Faible für die „altmodische“ Fotografie. Bei Sunshine gibt es keine Digitalkamera, sie entwickelt ihre Fotos noch selbst. Fand ich richtig klasse.
Nolan wirkte auf mich wie der ruhende Pol. Ein Junge, der für diese Story schon bald „zu normal“ auftrat. Ich mochte ihn von Anfang an und Sunshine fühlt sich regelrecht geborgen in seiner Nähe.
Dagegen ist die Kunstlehrerin Ms Wilde schon wieder eine ganz besondere Marke. Skurriler und unheimlicher kann eine Lehrerin gar nicht sein, aber überzeugt euch selbst!
Die Geschichte beginnt wie ein handelsüblicher Gruselfilm: Sunshine (und nur sie natürlich) hört und bemerkt nach ihrem Umzug in ein altes Haus merkwürdige Dinge. Es gruselt sie vom ersten Augenblick an – und mich ehrlich gesagt auch… Immer wieder erlebt der Leser kleinere Schockmomente, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Nichts Neues halt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Die Spannungskurve ist bis zur Hälfte des Buches gleichbleibend hoch, dann flacht sie allerdings geringfügig ab. Es passiert zu diesem Zeitpunkt kaum noch etwas Neues und man hat das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt. Auch sind die verschiedenen kleinen Erinnerungsschnipsel von Sunshine mit der Zeit eher ermüdend als erfrischend.

Mich konnte dieser Auftaktband von Paige McKenzie fast zu 100% überzeugen. Dieses Buch ist wirklich gruselig, um es mit den Worten von Protagonistin Sunshine zu sagen. Beim Lesen habe ich doch noch ein zusätzliches Licht anschalten müssen… Spannung ist auf jeden Fall vorhanden, der Schreibstil gut und leicht zu lesen. Die Formatierung war bei meinem Exemplar allerdings eine absolute Katastrophe! Ich wusste nie, wann es wirklich einen Absatz geben sollte und wann nicht. Ich bin aber der guten Hoffnung, dass es bei den „normal“ erwerblichen Exemplaren – sowohl in Print als auch digital – nicht das Problem sein wird. Der große Showdown war nicht ganz so gewaltig, wie ich erhofft hatte, aber dennoch ziemlich spannend. Für Sunshine Girl – Die Heimsuchung vergebe ich 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen und bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

Die Reihe

Sunshine Girl – Die Heimsuchung
The Awakening of Sunshine Girl (Originaltitel)


Zum Autor

Als Tochter einer Schauspielerin verbrachte Paige McKenzie ihre Kindheit auf Filmsets. Mit 16 stellte sie den youtube-Channel The Haunting of Sunshine Girl online – sie beschreibt die Serie selbst als eine Mischung aus Gilmore Girls und Paranormal Activity – und generiert damit jeden Monat Millionen von Klicks. Sie selbst ist Miterfinderin, Co-Produzentin und Hauptdarstellerin der Serie und sie arbeitet unermüdlich daran, die Fanbase weiter wachsen zu lassen. Paige lebt in Portland, Oregon.


ab 14 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Doris Hummel
ISBN 978-3-8458-1403-2
Preis: 16,99 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!