Guter Reihenauftakt mit kleinen Mäkeln
Meine Meinung
Einleitung
#subabbau - Rika von Rikas Bookshelf hat mir empfohlen, dieses Buch zu lesen. Im Allgemeinen mag ich solche "unbeschwerten" Geschichten richtig gerne, die "Plötzlich Prinzessin" ...
Meine Meinung
Einleitung
#subabbau - Rika von Rikas Bookshelf hat mir empfohlen, dieses Buch zu lesen. Im Allgemeinen mag ich solche "unbeschwerten" Geschichten richtig gerne, die "Plötzlich Prinzessin" Reihe habe ich geliebt, und den Barbiefilm "Die Prinzessinnen-Akademie" auch! Und eines muss ich deshalb sagen: Für ein Kinderbuch war dieser Reihenauftakt ziemlich gut.
Cover, Haptik, Playlists & Co.
Ist das Buch nicht einfach nur schön? Sowohl mit und ohne Umschlag sieht es einfach grandios aus. Im Kopf von Lottie sieht man nämlich Rosewood Hall! Die Farben passen einfach perfekt zusammen. Die erste und die letzte (angenehm anzufassende) Seite sind geprägt mit wunderschönen, goldenen Folienkrönchen, die richtig wertvoll wirken. Im vorderen Teil des Umschlages ist übrigens noch ein Textauszug; im hinteren Bereich eine Autorenbiografie abgedruckt.
Kurze Zusammenfassung des Anfanges (Spoiler!)
Nur mit Mühe schafft Ellie, Kronprinzessin von Maradova, es, ihren Vater zu überreden, undercover auf die Schule "Rosewood Hall" gehen zu dürfen. Im Gegensatz zu Lottie, welche ein Stipendium erhalten hat, wird sie aber von ihren Eltern finanziert. In Rosewood werden die beiden erst einmal in ihre Häuser eingeteilt, wobei sie Binah und Anastasia kennen lernen. Lottie und Ellie bekommen zusammen ein Zimmer, in dem sie sich zuerst wegen Ellies Unordnung streiten. Eines Abends bekommt Lottie nach mehreren Geschenken vor der Tür durch Zufall mit, dass die anderen sie für die maradovische Prinzessin halten. Als sie versucht, es aufzuklären, nimmt sie keiner ernst. Trotzdem freunden sich Ellie und Lottie an, während die Gerüchte immer schlimmer werden. Schließlich bekommt Ellie mit, dass Lottie die Prinzessin mimt, und ist stinksauer. Nachdem sie sich aber beruhigt hat, machen die beiden einen Pakt: Lottie gibt sich weiterhin als Prinzessin aus, damit Ellie ihr normales Leben weiter führen kann. Als jedoch immer mehr Geschenke mit diversen Drohungen auftauchen, taucht ein Freund von Ellie auf - Jamie, zu Ellies Sicherheit. Denn irgendjemand hat es auf die Prinzessin von Maradova abgesehen...
Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere
Der Schreibstil von Connie Glynn ist einerseits kindgerecht, da das Buch ja an die jüngere Bevölkerung gerichtet ist, wirkt aber andererseits nicht zu kindlich und ist für erwachsenere Leser geeignet . Dabei schreibt sie aus der dritten Person in der Vergangenheitsform immer aus Lotties Sicht. Zwischendurch wird dieser "Erzähler" aber allwissend und berichtet so viel über eine andere Person, dass Lottie dies noch gar nicht wissen konnte. Das kam mir ein wenig befremdlich vor. Außerdem ist es ihr bei den "spannenden" Szenen meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen, diese Spannung aufzubauen; die Actionszenen waren mir einfach zu schnell abgetan. Den Spannungsschreibstil könnte sie wirklich noch im zweiten Band verbessern.
Die Charaktere waren allesamt sehr unterschiedlich und vor allem vielschichtig. Die Autorin hat sie gut ausgearbeitet und ihnen passende Charakterzüge gegeben.
Lottie hat ihrer Mom vor ihrem Tod geschworen, nach Rosewood Hall zu gehen. Sie ist das typische Mädchen: ehrgeizig, liebt pink und Lehrerliebling, aber auch ein wenig naiv. Ellie hingegen ist eher laut, liebt schwarz und schert sich nicht um Regeln - außerdem ist sie die maradovische Kronprinzessin, weshalb sie wohl nur 20 Personen in ihrem bisherigen Leben kennenlernen durfte. Dazu gehört Jamie - der ist quasi seit ihrer beider Kindheit ihr Bodyguard. Jamie nimmt seinen Job extrem ernst, ähnlich wie Binah ihren Job in Rosewood Hall als allwissende, 15-jährige Bibliothekarsassistentin (sehr sympathisch). Bei Anastasia kann man nie richtig voraussehen, was sie denkt. Sie ist die Tochter des französischen Botschafters und eine arrogante Zicke. Zu ihrer Clique gehören Raphael, Saskia und Lola.
Die Handlungen der Charaktere waren nicht immer nachvollziehbar, besonders am Anfang des Buches, da man noch nicht wusste, was z. B. ein Partist oder ein Protector ist. Allerdings denke ich, dass diese Verwirrung Absicht von der Autorin war und für viele Überraschungen sorgen sollte - bei mir war es eher die meiste Zeit ein "Hä? Was soll das?" Insgesamt waren die Charaktere aber sonst sehr sympathisch (die meisten jedenfalls).
Rika von Rikas Bookshelf hat so von dem Buch geschwärmt, dass ich es auch unbedingt lesen musste - zumal sie erwähnt hat, dass es in Rosewood Hall ähnlich wie in Hogwarts Häuser gibt ? Das ganze Internat-Setting hat mir unglaublich gut gefallen.
Bei der Handlung gab es zwischendurch ein paar kleinere Längen, besonders der Anfang, der so ein bisschen vor sich her dümpelt. Aber ab der Mitte des Buches wurde es besser, sogar ein bisschen Krimimäßig, als die ersten Drohungen auftauchen.
Insgesamt ist dies eine schöne Geschichte voll Freundschaft, Vertrauen und Mut, die aber nicht so ganz ihr Potential ausnutzen konnte, da beim Schreibstil, den Charakteren und der Handlung voreinzelte Problemchen aufgetaucht sind, sodass der Funke nur so halb bei mir übergesprungen ist. Allerdings werde ich garantiert mit der Reihe fortfahren, um zu erfahren, wie es mit Lottie und Ellie weiter geht!
Fazit
"Prinzessin Undercover" ist ein süßer Buchschmöker mit kleineren Mäkeln (naiver Charakter + vor sich hindümpelnder Anfang). Trotzdem hat mir das Setting, der Plot und das Konzept an sich selber sehr gut gefallen, so dass ich sehr gerne mit dem zweiten Band weiter lesen werde.
Zitat
"Vielleicht..." Ellie holte tief Luft. "Vielleicht können wir ja einfach so tun, als wärst du ich." "Was?" Ellie ließ ihr schiefes Lächeln aufblitzen. Lottie fasste sich wieder. "Na gut, wenn du das wirklich willst?" Sich sozusagen mit offizieller Erlaubnis als Prinzessin ausgeben zu dürfen - das klang wie eine Geschichte, die sie sich als Kind ausgedacht hatte. - Lottie und Ellie auf S. 101 -