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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2018

Verwirrend

Der einsame Bote
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Kommissar Tommy Bergmann ist fest davon überzeugt, dass ein für tot erklärter Verbrecher noch lebt, er hat sogar ein dreizehnjähriges Mädchen entführt. Bergmann macht sich auf die Jagd nach ihm, auch auf ...

Kommissar Tommy Bergmann ist fest davon überzeugt, dass ein für tot erklärter Verbrecher noch lebt, er hat sogar ein dreizehnjähriges Mädchen entführt. Bergmann macht sich auf die Jagd nach ihm, auch auf die Gefahr hin, dass er deswegen vom Dienst suspendiert wird. Nur durch Zufall stößt er auf eine Spur, die ihm wirklich weiterhilft.

Dies ist der dritte Band der Reihe um Kommissar Tommy Bergmann. Ich kenne bereits den zweiten Band, der mich jedoch etwas zwiespältig hinterlassen hat. Diesmal habe ich mich besonders schwer mit dem Buch getan: Die Geschichte baut auf vielen Ereignissen der Vorgängerbände auf, die Geschehnisse daraus werden jedoch nicht mehr erklärt. So hat mich schon zu Beginn die Fülle der Personen erschlagen, die ich nicht sinnvoll miteinander in Verbindung bringen konnte, und auch die Geschehnisse, die in diesen Band hineinreichen, konnte ich kaum nachvollziehen. Bis zum Schluss hatte ich nicht wirklich das Gefühl zu verstehen, um was es ging, geschweige denn dass ich hier mit überlegen und raten konnte. Zudem störte es mich, wie wenig die Kollegen untereinander sich austauschten, jeder kochte mehr oder weniger sein eigenes Süppchen, bis dahin, dass die Ermittlungen sich auf ein Himmelfahrtskommando auswuchsen. Vor allem Bergmann, aber auch Bech wirkten getrieben von einer Gefahr, die für mich nicht ganz fassbar war. So erscheint mir die Geschichte kaum glaubhaft und wenig nachvollziehbar.

Möglicherweise wird es einfacher, wenn man die Bände hintereinander wegliest und sich so besser orientieren kann. Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen, zu verwirrend waren die Geschehnisse für mich.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Guter Plot, schlechte Umsetzung

Sechs mal zwei
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Der ehemalige Polizist Sam Berger und Molly Blom sind undercover aktiv, denn Sam wird polizeilich gesucht. Von Sams ehemaliger Kollegin erhalten sie einen Auftrag, sie sollen herausfinden, was es mit dem ...

Der ehemalige Polizist Sam Berger und Molly Blom sind undercover aktiv, denn Sam wird polizeilich gesucht. Von Sams ehemaliger Kollegin erhalten sie einen Auftrag, sie sollen herausfinden, was es mit dem seltsamen Brief auf sich hat, der scheinbar an eine alte Ermittlung anknüpft.

Dieses Buch ist die Fortführung von „Sieben minus eins“, und es ist sinnvoll, zunächst diesen Band zu lesen. Davon war ich sehr begeistert, es ist ein psychologisch gut ausgefeilter Plot mit drei interessanten Ermittlern. Die Rahmenhandlung des ersten Bandes wird in „Sechs mal zwei“ fortgeführt, allerdings fiel mir der Einstieg in das Buch sehr schwer, zu lange lag wohl schon die Lektüre des ersten Bandes zurück. Ein kurzer Rückblick hätte mir gleichwohl geholfen. Zudem werden viele Kapitel mit einem unpersönlichen Pronomen begonnen, so dass es eine Weile dauerte, bis ich nachvollziehen konnte, um was es gerade geht. Das hat es mir sehr erschwert, in die vorliegende Geschichte hinein- und mich währenddessen zurechtzufinden.

Der Plot zu diesem Buch ist auch diesmal wieder sehr spannend und ausgezeichnet psychologisch ausgefeilt. Überraschende Wendungen lassen immer wieder neue Sichtweisen auf den Fall zu, der Täter mit seiner Motivation ist äußerst gut entworfen, der Spannungsbogen gut gehalten und die Zuspitzung auf den Show-Down sehr plausibel.
Das Buch hätte somit in meinen Augen das Zeug für 5 Sterne wie auch der erste Band der Reihe. Wenn ich mich nur besser damit zurechtgefunden hätte. Dafür muss ich leider 2 Sterne abziehen, habe ich mich doch sehr durch das Buch durchquälen müssen.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Ganz solider Krimi

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Isabelle Bonnet, Kommissarin in der malerischen Provence, ist zufällig zugegen, als eine tote Nonne aufgefunden wird: Scheinbar war es ein Unfall, sie ist wohl an einem steilen Abhang abgerutscht. Doch ...

Isabelle Bonnet, Kommissarin in der malerischen Provence, ist zufällig zugegen, als eine tote Nonne aufgefunden wird: Scheinbar war es ein Unfall, sie ist wohl an einem steilen Abhang abgerutscht. Doch Isabelle spürt, dass da was anderes dahintersteckt – und bald ist klar, dass sie ermordet wurde. Nur unter Mühen findet sie heraus, dass die Nonne in einem sehr abseits gelegenen Kloster gewohnt hat. Nun gilt es zu ermitteln, wer ein Interesse daran hatte, die Nonne aus dem Kloster mit nur vier Bewohnerinnen zu ermorden.

Dies ist bereits der fünfte Band um Madame le Commissaire und ihrem originellen Assistenten Apollinaire. Da ich die Vorgänger dieser Reihe nicht kenne, tat ich mich etwas schwer mit den handelnden Personen, denn jeder der Protagonisten hat seine ganz besonderen Eigenheiten (und dabei auch mal ein bisschen schrullig wirken). Erst nach einigen Seiten war es für mich klar, dass Isabelle in einer ganz besonderen Ménage à trois lebt, einerseits mit dem örtlichen Bürgermeister zusammen, andererseits mit dem Künstler Rouven. Nicht alles erschien mir wirklich glaubhaft, was der Autor hier schildert, und auch die Handlungen der Kommissarin konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Alles in allem lässt sich das Buch dennoch ganz gut lesen, wenn es auch sicher sinnvoller wäre, die Reihe mit dem ersten Band zu beginnen, so kann man sicherlich das Privatleben der handelnden Personen um die Kommissarin besser verfolgen. Der Fall an sich ist aber in sich abgeschlossen, man kann das Buch auch einfach so lesen. Es ist ein ganz solider Krimi, der aus der Masse nicht wirklich herausragt.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Neurotischer Kommissar und das Chaos im Kopf

Schuster und das Chaos im Kopf
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Hauptkommissar Schuster und sein Team beschäftigt der Fall eines Serientäters, der Frauen ermordet und sie halbnackt auf Parkbanken und ähnlichen Gelegenheiten hinterlässt. Privat muss der Hauptkommissar ...

Hauptkommissar Schuster und sein Team beschäftigt der Fall eines Serientäters, der Frauen ermordet und sie halbnackt auf Parkbanken und ähnlichen Gelegenheiten hinterlässt. Privat muss der Hauptkommissar gerade verkraften, dass seine Frau ihn aus dem gemeinsamen Haus hinausgeworfen hat und sich bereits anderweitig tröstet. Seinen Neurosen, von denen er bereits eine Menge hat, kann Schuster nun gleich noch ein paar neue hinzufügen. Und seine neue Bekanntschaft ist plötzlich auch in den Fall involviert…

Die Autorin Susanne Lieder hat mit dem Hauptkommissar Schuster und seinem Team eine ganz originelle Truppe Ermittler entworfen, die in diesem Band einen schwierigen Fall zu bearbeiten haben. Kein Wunder muss Kommissar Zufall sehr oft eingreifen und die Richtung der Ermittlungen neu bestimmen! Das aber ließ die Handlung in meinen Augen immer weniger realistisch werden. Dass ein Kommissar mit einem solchen Haufen Neurosen geschlagen sein soll und dabei noch effektiv arbeiten kann, wollte mir auch nicht unbedingt einleuchten.

Insgesamt zeigt sich das Buch als ein solider Krimi, der ein bisschen mit regionalen Eigenheiten spielt und letztendlich dann eine interessante Auflösung anbietet. Wirklich fesseln konnte mich die Geschichte allerdings nicht, dafür sind mir die Protagonisten seltsam farblos geblieben, trotz (oder vielleicht auch wegen?) aller Eigenheiten, die jeder von ihnen hat.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Von Jägern und Gejagten

Im Totengarten
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Bei ihrem Lauf durch die Stadt stößt die (Kriminal-)Psychologin Alice Quentin auf die Leiche einer jungen Frau auf dem Crossbones Yard, wo früher die toten Prostituierten begraben wurden. Der Mord an dieser ...

Bei ihrem Lauf durch die Stadt stößt die (Kriminal-)Psychologin Alice Quentin auf die Leiche einer jungen Frau auf dem Crossbones Yard, wo früher die toten Prostituierten begraben wurden. Der Mord an dieser Frau ähnelt dem Vorgehen eines Verbrecherpaares, das aber inzwischen nicht mehr auf freiem Fuß ist. Alice wird zu den Ermittlungen der Polizei hinzugezogen. Doch bald gibt es ein nächstes Opfer – direkt vor Alice‘ Haus und neben dem Bus ihres Bruders. Der Täter kommt Alice näher und näher; erst gerät ihr Bruder in Gefahr, dann ihre Freundin, und Alice erhält Polizeischutz, damit ihr nichts zustößt.
Etwas unübersichtlich in der Anzahl der Personen schildert Kate Rhodes die Geschichte der Psychologin Alice, die nicht nur diesen Mord, sondern auch ihre eigene Vergangenheit bewältigen muss. Ihre Kindheit ist von Gewalt geprägt, und diese Erinnerungen nehmen einen großen Teil der Erzählung ein. So erhält der Leser das Bild einer eher labilen Psychologin, die dadurch für mich in ihrer Arbeit nicht wirklich erfolgreich sein könnte. Sie bleibt mir eher fremd, trotz aller Einblicke in ihr Seelenleben, viele ihrer Handlungen kann ich nicht nachvollziehen. Rhodes legt manche falsche Fährte, um den Täter nicht vorzeitig preiszugeben, und dennoch hatte ich ihn schon recht bald im Verdacht.
Das Buch ist m.E. guter Durchschnitt, wenn es auch in der Umsetzung manchen Holperer drin hat. Ob ich noch weitere Fälle von Alice Quentin lesen werde, weiß ich nicht so recht. So richtig überzeugt hat sie mich nicht…