Cover-Bild Selfies
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783423281072
Jussi Adler-Olsen

Selfies

Der siebte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q, Thriller
Hannes Thiess (Übersetzer)

Der siebte Fall für das Sonderdezernat Q

Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen. Wie sich herausstellt, gibt es eine Verbindung zu einem mehrere Jahre zurückliegenden und ausgesprochen brisanten cold case, aus dem sich schwerwiegende Konsequenzen für die aktuellen Ermittlungen ergeben. Ausgerechnet jetzt geht es Carls Assistentin Rose sehr schlecht. Sie wird von grauenhaften Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit heimgesucht. Rose kämpft mit aller Macht dagegen an – und gegen das Dunkel, in dem sie zu ertrinken droht. Welche Rolle spielen die jungen Frauen Michelle, Jasmin und Denise, die sich zu einem starken und hochexplosiven Kleeblatt verbündet haben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2017

Aktuell und fesselnd

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Nachdem mich die letzten beiden Bücher ja nicht so wirklich begeistern konnten, geht es mit "Selfies" wieder bergauf.

Im Prolog blicken wir zurück ins Jahr 1995, wo die kleine Dorrit das Geheimzimmer ...

Nachdem mich die letzten beiden Bücher ja nicht so wirklich begeistern konnten, geht es mit "Selfies" wieder bergauf.

Im Prolog blicken wir zurück ins Jahr 1995, wo die kleine Dorrit das Geheimzimmer ihres Opas entdeckt. Dieser zeigt ihr ohne zu zögern grauenhafte Bilder von Hinrichtungen im Konzentrationslager, die er als SS-Soldate durchführte. Sein Nazi-Schrein ist voll mit Trophäen und Bildern.
Danach geht es in die Gegenwart ins Jahr 2016 und aus der kleinen Dorrit ist eine junge Frau geworden, die sich Denise nennt und vom Sozialgeld und ihren "Sugardaddies" lebt. Im Wartezimmer des Sozialamtes lernt sie zwei gleichgesinnte junge Frauen kennen: Michelle und Jazmine. Alle drei träumen vom großen Geld und wollen dabei keinen Finger rühren, außer hübsch auszusehen. Dabei sind ihnen alle Mittel recht....

Carl und Assad befürchten zur selben Zeit um das Bestehen des Dezernates Q. Rose scheint hier falsche Angaben über die Erfolgsquote der gelösten Fälle gemacht zu haben. Die Rüge, die sie deshalb von Carl erhält, löst eine nicht geahnte Reaktion aus, die sie in eine tiefe Depression stürzen. Rose versinkt mehr und mehr im Dunkel der Vergangenheit und landet wieder in der Psychatrie. So bearbeiten Carl und Assad alleine einen alten ungelösten Fall eines mittlerweile pensionierten Kollegen, bei dem eine junge Frau heimtückisch erschlagen wurde. Dieser Fall hat allerdings große Ähnlichkeit mit einem aktuellen Mord an einer älteren Dame, der Großmutter von Denise. Doch die Mordkommission hat bald weitere aktuelle Fälle zu klären: Ein Irrer versucht junge Frauen mit Absicht zu überfahren und das erste Opfer ist Michelle. So dringen Carl und Assad unerwünscht in die aktuellen Morduntersuchungen, was dem Polizeipräsident gar nicht gefällt. Und die Sorgen um Rose werden ebenfalls immer größer....

Die handelnden Personen sind diesmal richtig aus dem Leben gegriffen und entsprechen teilweise dem heutigen Zeitgeist. Es passierte mir wohl erst zum zweiten Mal bei einem Thriller, dass ich absolut kein Mitleid mit den Opfern hatte. Das gab mir etwas zu denken....

Ebenfalls wird im siebenten Fall endlich das Geheimnis um Rose gelüftet, die in eine lebensbedrohliche Situation gerät. Die skurille und gespaltene Persönlichkeit von Rose muss man zwar mögen, doch ist sie immer ein Garant für den richtigen Riecher bei aussichtslosen Fällen. Mit Hilfe von Gordon stöbern Carl und Assad auch in ihrer Vergangenheit und helfen Rose aus dem Sumpf ihrer Gedanken. Hier leiden eingefleischte Dezernat Q-Fans mit allen Figuren mit, denn mittlerweile sind mir Carl, Assad, Rose und nun auch Gordon schon sehr ans Herz gewachsen. Es freut mich, dass die Vergangenheit von Rose endlich aufgedeckt wird. Im nächsten Band sollen wir dann auch mehr über Assad erfahren.

Der Spannungsaufbau beginnt langsam. Zuerst ist man wegen der vielen Handlungsstränge etwas verwirrt, die auf dem Leser wirken, als würden sie nicht zusammenpassen. Doch nach und nach setzt sich Puzzleteilchen um Puzzleteilchen aus den aktuellen Morden mit dem alten Fall, den Carl und Assad bearbeiten, zusammen. Das dauert jedoch und führt zu einem hohen Spannungsbogen auf den letzten zweihundert Seiten, bei dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Jussi Adler Olsen versteht es perfekt die verschiedenen Handlungsstränge so geschickt zu verweben, dass am Ende eine komplexe Geschichte, sowie ein logisches Ende ohne offene Fragen zurückbleibt und den Leser das Buch zufrieden zuklappen lässt.

Man kann den siebenten Band problemlos auch als Einzelgeschichte lesen, jedoch versteht man manche Zusammenhänge weniger, wenn die Vorgeschichten dazu nicht bekannt sind.

Fazit:
Der siebente Fall ist äußerst komplex und hält einige Überraschungen bereit. Jussi Adler-Olsen versteht es viele Handlungsstränge gekonnt zu einer spannenden Geschichte zu verknüpfen. Für Dezernat Q Fans ein absolutes MUSS, denn dieser Band der Reihe ist definitiv um vieles besser, als die beiden Vorgänger.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Eine Ansammlung durchgeknallter Charaktere

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Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (10. März 2017)
ISBN-13: 978-3423281072
Originaltitel: Selfies
Preis: 23,00€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Eine Ansammlung ...

Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (10. März 2017)
ISBN-13: 978-3423281072
Originaltitel: Selfies
Preis: 23,00€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich


Eine Ansammlung durchgeknallter Charaktere

Dies ist bereits der 7. Teil der Reihe um Kopenhagens Sonderdezernat Q, das sich mit alten ungeklärten Fällen befasst. Eine wichtige Rolle spielen hier die Mitarbeiter des Dezernats, deren Entwicklung man am besten ab dem 1. Band verfolgen sollte. Sie erhalten mit jedem weiteren Band mehr Tiefe, und ihre Vergangenheit wird nach und nach offenbart.

Inhalt:
Die Leiche einer alten Frau im Park, eine Serie von Unfallfluchten mit dem Auto samt zugehörigen Todesopfern sowie der Tod von Roses Vater vor vielen Jahren – dies sind einige der Vorkommnisse, mit denen das Sonderdezernat Q sich beschäftigen muss. Zu allem Überfluss hat sich auch noch ein Fernsehteam an ihre Fersen geheftet …

Meine Meinung:
Der vorherige Band, „Verheißung“, konnte mich nicht ganz überzeugen, da mir anfangs einfach Tempo und Spannung fehlten. Doch mit „Selfies“ hat Jussi Adler-Olsen wieder zu einer besseren Form zurückgefunden, auch wenn ich mir noch mehr Kabbeleien und bissige Bemerkungen von Carl Mørck gewünscht hätte. Über Langeweile kann man sich auf jeden Fall nicht beklagen. Hier jagt ein Ereignis das nächste. Dabei bleiben trotzdem sowohl die Handlung als auch die Personen gut übersichtlich. Unter den Charakteren finden sich einige ziemlich durchgeknallte. Das war mir fast schon ein wenig zu aufgesetzt und wenig authentisch.

Nach der Hypnose, der sich Carl Mørck, Assad und Rose in „Verheißung“ unterziehen mussten, driftet Rose in ein schwarzes Loch. Als Ermittlerin fällt sie somit in diesem Band aus, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht eine große Rolle spielt. Wir erfahren sehr viel über ihren Hintergrund, und das nimmt einen ganz schön mit. Kein Wunder, dass sie immer wieder in der Psychiatrie landet.

Das Team um Carl Mørck hat alle Hände voll zu tun. Mehrere Fälle scheinen miteinander in Verbindung zu stehen. Als Leser erhält man sehr viel Einblick in die Taten, da auch aus Täterperspektive erzählt wird. Es gibt somit nur relativ wenig zu spekulieren, was natürlich auch die Spannung etwas mindert. Trotzdem ist sie stets vorhanden, geht es doch auch darum, um mögliche Opfer zu bangen oder auf eine Verhaftung hin zu fiebern.

Fazit:
Jussi Adler-Olsen konnte mich mit diesem 7. Band der beliebten Reihe wieder von seinem erzählerischen Können überzeugen. Auch wenn noch ein wenig mehr Spannung nicht geschadet hätte, habe ich das Buch doch innerhalb kürzester Zeit verschlungen und freue mich nun schon auf den nächsten Band mit Carl Mørck und Co.

Die Reihe:
1. Erbarmen
2. Schändung
3. Erlösung
4. Verachtung
5. Erwartung
6. Verheißung
7. Selfies

★★★★☆

Der dtv hat mir ein Rezensionsexemplar zugeschickt. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Less is more

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Das Sonderdezernat Q ermittelt wieder. Eine erschlagene Frau in der Gegenwart, eine in der Vergangenheit, der Zusammenbruch von Rose und eine Fahrerflucht nach der nächsten bestimmen das Geschehen. Im ...

Das Sonderdezernat Q ermittelt wieder. Eine erschlagene Frau in der Gegenwart, eine in der Vergangenheit, der Zusammenbruch von Rose und eine Fahrerflucht nach der nächsten bestimmen das Geschehen. Im Zentrum sind Sozialhilfeempfänger – Zufall?
Eigentlich wollte ich kein Buch der Reihe mehr lesen, weil ich beim ersten einfach nicht so auf den Geschmack gekommen bin, aber es kam anders und im Nachhinein ist das auch gut so. Zwar bin ich noch immer nicht restlos begeistert, aber ich fand das Buch nach einer gewissen Zeit (ca. 100 Seiten) schon interessant und teilweise war es auch wirklich spannend – obwohl recht vorhersehbar. Mein größtes Problem ist, dass es mir viel zu dick aufgetragen war – less is more…In fünf Fälle gleichzeitig zu ermitteln und dann noch festzustellen, dass wirklich alles in irgendeiner Art zusammenhängt, war mir zu viel des Guten (Konstruierten).
Viel Kritik, aber ich habe auch Lob im Gepäck, denn das Team fand ich unterhaltsam, die politischen Scharmützel im Polizeibetrieb interessant und vor allem war das Thema um Sozialhilfeempfänger gut gewählt. Gewöhnlich stört es mich, wenn der Täter schon direkt bekannt ist, hier nicht. Gefallen hat mir auch, dass der Leser, trotz recht viel Buchpersonals und ganz vielen Nebenschauplätzen, gut an die Hand genommen wird und man sich nicht verzettelt. Der Schreibstil ist flüssig, zahlreiche Perspektiven machen das Buch lebendig, die Geschichte war im Nu gelesen und man macht sich schon so seine Gedanken über die angerissenen Themen.
Ich bin auch weiterhin kein Fan der Reihe, kann es aber besser nachvollziehen, dass es solche gibt.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Manchmal ist weniger mehr...

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Worum gehts?

Carl Mørck und sein Team stehen vor einer großen Herausforderung. Sie werden zu einem brutalen Mord hinzugezogen, der allen Anschein nach auch mit mit einem alten Mord zusammenzuhängen scheint, ...

Worum gehts?

Carl Mørck und sein Team stehen vor einer großen Herausforderung. Sie werden zu einem brutalen Mord hinzugezogen, der allen Anschein nach auch mit mit einem alten Mord zusammenzuhängen scheint, der nie aufgeklärt wurde. Außerdem wird das Band unserer Ermittler auf eine harte Probe gestellt. Denn Carls Assistentin Rose geht es sehr schlecht. Denn auch wenn sie gedacht hat, sie kann die Vergangenheit hinter sich lassen, holt sie sie mit großen Schritten ein und sie droht im Dunkel zu versinken.... Wird sie rechtzeitig Hilfe finden oder hoffnungslos ins Verderben laufen?



Wie erging es mir mit dem Buch?

Wenn wir beim Cover beginnen, muss ich sagen, dass es mir sehr gut gefällt. Es fügt sich gut in die Reihe der Vorgänger ein und besonders die Farbgebung hat es mir angetan, weil es einfach ins Auge sticht! Zum Titel selbst muss ich sagen, dass ich eigentlich lange nicht verstanden habe, wie der passen soll und auch im Nachhinein sagen muss, dass er untypisch für die Geschichte ist.

Zur Geschichte: Carl habe ich als einen ganz eigenen Typ Mensch kennengelernt, der zusammen mit Assad für mich eine komplett tolle Einheit bildet. Schon im ersten Band hatten die Beiden mein Herz erobert. Sie versprühten bis jetzt immer jede Menge Witz und Charme und haben es meist geschafft im richtigen Moment aufzulockern.
Auch Gordon und Rose geben dem Team ihre eigene Würze und sind eigentlich nicht mehr wegzudenken. Sie ergänzen sich, sowohl vom Charakter als auch Ermittlertechnisch.

Dennoch ist Rose in diesem Band das große Sorgenkind. Denn sie droht in ihren eigenen Erinnerungen unterzugehen und sieht - gott sei dank muss man eigentlich sagen - selbst, dass sie es alleine nicht mehr schafft. Dass sie ans Ende ihrer Kräfte gekommen ist und sich Hilfe suchen muss. Doch kommt diese Hilfe noch rechtzeitig oder ist es dafür schon zu spät? Es werden eine Menge Geheimnisse und Tatsachen aufgedeckt, die dem Team wirklich an die Nieren gehen....

Neben Rose nimmt aber auch ein brutaler Mord einen wichtigen Handlungsstrang in dem Buch ein. Dieser Mord zieht Marcus - Carls ehemaligen Mentor - auf die Bildfläche, denn dieser stellt eine Verbindung zu einem alten Fall her, der bis heute ungelöst ist und Marcus immer noch beschäftigt. Doch ist es wirklich möglich, dass sowohl damals als auch heute der selbe Mörder sein Unwesen getrieben hat? Und warum ist so eine ewig lange Zeitspanne dazwischen? Und vorallem stehen die Ermittler vor dem Rätsel des Motivs?! Das große Warum??

Und zu guter Letzt - als wäre es nicht schon genug - lernen wir noch eine junge Frau vom Sozialamt kennen, der im wahrsten Sinne des Wortes die Sicherungen durchbrennen und ihre eigene Art findet, mit Sozialfällen umzugehen - um es milde auszudrücken.

Aber wie finde ich das Buch jetzt? Ja, diese Frage habe ich mir auch gestellt und ich muss sagen, dass ich auch andere Meinungen gelesen habe, weil ich mir einfach diesmal schwer getan habe. Ich verstehe, dass es schwierig ist, den anfänglichen Schwung einer Reihe durch immer weitere Bände hochzuhalten und auch die Erwartungen der Leser zu erfüllen. Nichtsdesto trotz war es für mich eher ein durchschnittliches Leseerlebnis.

Besonders gefallen hat mir, dass man einfach mehr Einblick in Roses Leben bekommt, auch wenn es besonders tragische Momente sind und für Carl, Gordon und Assad alles überschatten. Nichts desto trotz sieht man einfach den Zusammenhalt im Sonderdezernat Q, der auch in schwierigen Zeiten nicht verloren geht! Der Rest des Buches rutschte für mich auch dadurch ein Stück weit in den Hintergrund.
Auch wenn am Ende alles sein Sinn und Zweck erfüllt und zu einem großen Ganzen schmilzt, waren es mir einfach zuviele Stränge bzw. Fälle aufeinmal. Für mich sieht es einfach so aus, als wollte man ein mega komplexes Gebilde erschaffen und hat darüber hinaus aber auch viel unnötiges reingepackt!
Aber wie heißt es so schön? Geschmäcker sind verschieden.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Roses Dämonen und ein Fälle- Wirrwarr

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Kurzmeinung:

Zwei alte Fälle, zwei neue Fälle und ein Blick in Roses Seelenleben.
Der Autor nicht in Topform und das Buch nicht so spannend, wie gewohnt. Dennoch ein solider Thriller mit starkem Fokus ...

Kurzmeinung:

Zwei alte Fälle, zwei neue Fälle und ein Blick in Roses Seelenleben.
Der Autor nicht in Topform und das Buch nicht so spannend, wie gewohnt. Dennoch ein solider Thriller mit starkem Fokus auf die Täter und ihre Motive.


Zum Buch:

Die Handlung des Buches kurz zusammenzufassen gestaltet sich hier schwieriger, als sonst, denn es wird in vier Fällen parallel ermittelt und dann gibt es auch noch den Handlungszweig um Rose.
Ich versuche es trotzdem mal in aller Kürze.

Fall 1, der alte Fall:
Eine Grundschullehrerin wird mit einem stumpfen Gegenstand geschlagen und durch Genickbruch getötet.

Fall 2, der aktuelle Fall, mit Parallelen zu Fall 1:
Eine ältere Dame wird im Park erschlagen. Auch sie stirbt an dem Schlag ins Genick. Außerdem findet man an ihr Urinspuren.

Fall 3:
Eine Reihe junger Frauen werden überfahren. Der Täter begeht jedes Mal Fahrerflucht.

Fall 4:
Der kommt erst sehr viel später ins Spiel und dazu möchte ich nichts sagen, um nicht zu viel zu verraten.

Fall Rose:
Rose kämpft immer noch mit dem letzten Fall des Teams, der dunkle Erinnerungen in ihr wachgerufen hat. Ihre eh schon angeschlagene Psyche verkraftet das dann nicht mehr und so kommt es zu ihrem Zusammenbruch.


Irgendwie spielt der zweite Weltkrieg auch noch eine Rolle. Und das Sozialamt. Und mit Hardy geht es natürlich auch noch weiter. Außerdem wirft Mona Carl zwischendurch ganz schön aus der Bahn. Und auch andere alte Bekannte tauchen wieder auf.

Man sieht schon, dass Sonderdezernat Q hat hier wirklich viel zu tun. Und Carl, Assad und Gordon müssen dieses Mal auch noch auf die Unterstützung von Rose verzichten. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, müssen sie sich auch noch mit einem aufdringlichen Reporter-Team vom Fernsehen herumschlagen.


Meine Meinung:

Mit den vier verschiedenen Fällen und dem Fokus auf Rose hat der Autor es in diesem Band etwas zu gut gemeint, finde ich. Nimmt man dazu auch noch die vielen kleinen Nebenschauplätze, dann ergibt sich für den Leser ein etwas unübersichtliches Gespann vieler Handlungsstränge, die irgendwie auch noch alle miteinander verknüpft sind. Das muss man dann erstmal für sich entwirren und durchschauen, so dass die Spannung nicht so richtig aufkommen will. Ich muss leider sagen, dass dieser Band der erste aus der Reihe war, der mich nicht absolut fesseln konnte.

Schade fand ich auch, dass bei dem Fahrerflucht- Fall schon so früh klar war, wer dahinter steckt. Das war der eh schon wenig vorhandenen Spannung nicht grade zuträglich.
Zwar ist der starke Fokus auf die Täter und ihre Vergangenheit, ihre Motive mal ganz interessant, hat mir aber im Verlauf des Buches zu sehr Überhand genommen. Am Ende war ich von den ewig gleichen Gedanken der Täter eher genervt. Besonders schade auch, dass es dafür weniger Platz für die Zankereien der Keller- Bewohner Carl und Co gab.

Auch die Verknüpfungen der Fälle wirkten an mancher Stelle ein bisschen zu gewollt und dadurch unglaubwürdig. Kommissar Zufall hat hier ab und zu eine zu große Rolle gespielt. Wirklich schade, denn das der Autor gut konstruierte Fälle und schlaue Auflösungen entwickeln kann, hat er schon wiederholt bewiesen.

In "Selfies" steht neben den Ermittlungsarbeiten die Entwicklung des Charakters "Rose" im Vordergrund. Die Idee, den drei Protagonisten je einen Band zu widmen, finde ich richtig gut. Allerdings geht Rose Geschichte in dem Fälle- Wirrwarr leider etwas unter. Dabei hätte "der Fall Rose" großes Potential gehabt. Leider wurde das nicht voll ausgenutzt.
Dennoch, die Idee ist gut und die Umsetzung auch nicht schlecht. Schon in den letzten Bänden gab es ja zahlreiche Andeutungen und Roses merkwürdiges Verhalten ist dem aufmerksamen Leser nicht verborgen geblieben. Immer wieder ist Rose "verschwunden" und in die Rolle der Yrsa geschlüpft. In "Selfies" erfahren wir die Hintergründe dazu. Wir tauchen ein in Roses düstere Kindheit und erkennen nach und nach die Dämonen, die sie seit dem begleiten. Dieser Ausflug in Roses Innenwelt war wirklich sehr spannend und hätte für mich gerne noch mehr Raum einnehmen dürfen.

Einer der Gründe warum ich die Reihe so gerne lese, ist die Interaktion zwischen den Charakteren. Jeder Ermittler ist ein ganz besonderer Typ, hat seine Ecken und Kanten und Eigenarten. Da ist der grummelige Carl, Assad mit seinem klebrigen Tee und seinen Kamel- Vergleichen. Der etwas unbeholfene Gordon. Das Geplänkel zwischen den Ermittlern bringt Witz in die Spannung der Fälle. Das gefällt mir bei Thrillern immer sehr gut, wenn es zwischendurch auch ein paar heitere Momente gibt. Und von denen gibt es in diesem Band auch wieder welche. Vielleicht nicht ganz so viele, wie in den letzten Fällen. Aber da sind sie dennoch und ich habe die Entwicklungen um das Q-Team auch dieses mal wieder gerne verfolgt.

Fazit:

Für mich der schwächste Band der Reihe. Dennoch ein solider Thriller und für Fans von Carl und Co ein Muss. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch und hoffe, dass Adler-Olsen dann wieder zu seiner gewohnten Form zurückfindet.