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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die Zeiten waren nicht nur stürmisch, sondern geradewegs grausam ...

Das Weingut. In stürmischen Zeiten
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Mit ihrem opulenten Romanwerk hat mich die überaus sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen von uns besser bekannt als Marie Spang, in die Zeit des deutsch-französischen Kriegs im Jahr 1870 entführt. ...

Mit ihrem opulenten Romanwerk hat mich die überaus sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen von uns besser bekannt als Marie Spang, in die Zeit des deutsch-französischen Kriegs im Jahr 1870 entführt. Sie nahm mich mit in eine Welt, in der ich mich dank dieser Geschichte nun recht gut auskenne, vielleicht besser als mir lieb ist?
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sie erspart uns als LeserInnen lediglich einige der ganz grausamen Details. Ich gestehe, ich musste das Buch ein paar Mal zur Seite legen, um die schlimmen Kriegsgeschehnisse in meinem Kopf zu verarbeiten. Warum, fragt man sich unweigerlich, haben wir daraus nichts gelernt und einige Jahrzehnte später mit dem ersten und zweiten Weltkrieg weiter gemacht?
Doch wer sich nun abgeschreckt fühlt, dem sei versichert, dass es auch schöne Zeiten im Leben der Protagonistin Irene und dem jungen Franz Gerban gibt, die sich hoffnungslos in einander verlieben. Von Seiten des Vaters und der Schwester Mathilde werden jedoch Intrigen gesponnen, die ihresgleichen suchen. Mit aller Macht versuchen sie die beiden Liebenden zu trennen. Wird es am Ende ein Happy End geben?
Diese spannungsgeladene Geschichte liest sich an manchen Stellen fast wie ein Kriminalroman. Geschickt lässt die Autorin das Buch mit einem Cliffhanger enden, so dass ich nun vor Neugier umkommend und Fingernägel kauend bis zum nächsten Frühjahr ausharren muss. Der nächste Band ist für mich ein absolutes Muss. Schon dieser erste Band bekommt eine wohlverdiente Leseempfehlung.
Mit ihrem opulenten Romanwerk hat mich die überaus sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen von uns besser bekannt als Marie Spang, in die Zeit des deutsch-französischen Kriegs im Jahr 1870 entführt. Sie nahm mich mit in eine Welt, in der ich mich dank dieser Geschichte nun recht gut auskenne, vielleicht besser als mir lieb ist?
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sie erspart uns als LeserInnen lediglich einige der ganz grausamen Details. Ich gestehe, ich musste das Buch ein paar Mal zur Seite legen, um die schlimmen Kriegsgeschehnisse in meinem Kopf zu verarbeiten. Warum, fragt man sich unweigerlich, haben wir daraus nichts gelernt und einige Jahrzehnte später mit dem ersten und zweiten Weltkrieg weiter gemacht?
Doch wer sich nun abgeschreckt fühlt, dem sei versichert, dass es auch schöne Zeiten im Leben der Protagonistin Irene und dem jungen Franz Gerban gibt, die sich hoffnungslos in einander verlieben. Von Seiten des Vaters und der Schwester Mathilde werden jedoch Intrigen gesponnen, die ihresgleichen suchen. Mit aller Macht versuchen sie die beiden Liebenden zu trennen. Wird es am Ende ein Happy End geben?
Diese spannungsgeladene Geschichte liest sich an manchen Stellen fast wie ein Kriminalroman. Geschickt lässt die Autorin das Buch mit einem Cliffhanger enden, so dass ich nun vor Neugier umkommend und Fingernägel kauend bis zum nächsten Frühjahr ausharren muss. Der nächste Band ist für mich ein absolutes Muss. Schon dieser erste Band bekommt eine wohlverdiente Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Ein Segen für die Menschheit ...

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Soeben habe ich dieses beeindruckende Werk beendet und muss sagen, dass es mir ausgesprochen gut gefallen hat. Vorgetragen durch die sympathische Sprecherin Beate Rysopp bekommt man als Hörer einen Eindruck ...

Soeben habe ich dieses beeindruckende Werk beendet und muss sagen, dass es mir ausgesprochen gut gefallen hat. Vorgetragen durch die sympathische Sprecherin Beate Rysopp bekommt man als Hörer einen Eindruck in das Leben und die Medizin des frühen 19. Jahrhunderts, der wirklich unter die Haut geht. Es ist schon unglaublich, welch bahnbrechende Entdeckungen durch ambitionierte, forschende Mediziner seinerzeit gemacht wurden. Die Charité in Berlin, das wohl bis zum heutigen Tag immer noch bekannteste Krankenhaus Deutschlands, ermöglichte vielen von ihnen das Leiden der Menschen ein wenig zu lindern, ja viele sogar wieder ganz genesen zu lassen. So war es erstaunlicherweise schon damals möglich Schiefhälse, Klumpfüße und sogar schielende Augen zu operieren, wenn auch damals zuerst noch ohne Narkose, was heute schier unvorstellbar erscheint. Auch interessant fand ich die Entwicklung der Krankenschwester- und – pflegerschaft, die sich damals in Wärter und Wärterinnen sowie Diakonissen unterteilte. Ohne sie wäre dem besten Arzt seine Arbeit unmöglich gewesen. Um das Buch aber nicht nur als Geschichtsbuch der Medizin zu verkaufen, baut die Autorin menschliche Schicksale mit ein, die sich sicher so oder so ähnlich abgespielt haben könnte. In vieler Hinsicht ist Berlin in ebendieser Zeit noch voller Vorurteile und Konventionen, die auch immer wieder Neid und Missgunst aufs Parkett rufen. Ulrike Schweikert unterteilt ihre Charaktere nicht nur in Gut und Böse, sondern lässt sie einfach menschlich erscheinen mit allen Stärken und Schwächen.
Ich habe mich nicht eine Minute gelangweilt. Das Buch ist wirklich Hörvergnügen vom Feinsten, das ich gerne weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Nie wieder Krieg !!!!

Die Zeit der Kraniche
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Ein Monatshighlight !!! Mit einem weinenden Auge habe ich den letzten Band dieser wunderbaren Trilogie zugeklappt, nachdem ich mich beim Lesen so gar nicht davon losreißen konnte. Wieder einmal hat Ulrike ...

Ein Monatshighlight !!! Mit einem weinenden Auge habe ich den letzten Band dieser wunderbaren Trilogie zugeklappt, nachdem ich mich beim Lesen so gar nicht davon losreißen konnte. Wieder einmal hat Ulrike Renk es geschafft, mich in die Story einzusaugen, als wäre ich live dabei. Meine anfängliche Sorge, ich könnte nach der Pause zwischen Band zwei und drei nicht mehr rein finden, zerstreute sich schon nach dem ersten Kapitel. Ich fühlte mich gleich wieder wie zu Hause bei der Familie zu Mansfeld. Tragische Ereignisse ereilen sie. Der zweite Weltkrieg ist fast verloren und die alliierten Streitkräfte rücken näher. Wer wird das Rennen machen? Natürlich kennen wir als Leser bereits im Voraus - diktiert durch unser aller Geschichte - den Ausgang. Und trotzdem hoffte und bangte ich mit der Familie mit. Die sympathische Protagonistin Freddy, beweist mal wieder, dass sie eine starke Frau ist, die vieles meistern kann. Doch ohne ihren geliebten Mann Gerhard gerät auch sie irgendwann an ihre Grenzen. Allein, mit drei kleinen Kindern, steht sie dem neuen Feind gegenüber …
Die Autorin bringt den Leser mit dieser Trilogie dazu, sich selbst intensiv mit der Vergangenheit zu befassen, vor allem auch, da diese fiktive Trilogie auf einer wahren Lebensgeschichte, nämlich der von Friederike Wilhelmine von Plato beruht. Frau Renk schafft es besser als jeder Geschichtslehrer die Ereignisse aufzugreifen und zu verarbeiten. In mir hat sie auch viele persönliche Erinnerungen – besonders natürlich an meine eigenen Großeltern – geweckt. Von mir erhält auch dieses dritte Buch wieder eine absolute Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf weitere Bücher aus der Feder dieser tollen Autorin.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Erinnerungen an die "Alte Heimat" ...

Das Auswanderer-Kochbuch
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Ich habe mir dieses Buch gewünscht, da es auch in meiner eigenen Familie Auswanderungen gab und ich mich durch die Küche ein wenig mit Ihnen verbunden fühlen wollte. Sehr groß war meine Freude dann, als ...

Ich habe mir dieses Buch gewünscht, da es auch in meiner eigenen Familie Auswanderungen gab und ich mich durch die Küche ein wenig mit Ihnen verbunden fühlen wollte. Sehr groß war meine Freude dann, als dieses tolle Kochbuch tatsächlich bei mir eintrudelte. Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Beim Aufschlagen stolpert man sofort über die Originalfahrkarte eines jungen Mannes, der wohl 1908 auch sein Glück in den Vereinigten Staaten suchen wollte. Weiter geht es mit wunderbaren Eindrücken zum Auswandererhaus in Bremerhaven, das ich selbst vor einigen Jahren besuchen durfte. Das Vorwort stimmt den Leser dann auf die ersten Rezepte ein. Kühlraum auf den Schiffen war begrenzt oder gar nicht vorhanden, so dass die Haltbarmachung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle spielte. Verschiedene Dörr- und Trockenmethoden, sowie das Pökeln wird im ersten Kapitel anschaulich erklärt. Weiter geht es mit Speiseplänen zum Nachkochen …hier haben es mir besonders die sauren Linsen angetan, die auch bei uns zu Hause öfter mit Spätzle und Speck auf den Tisch kommen. Im nächsten Abschnitt wird die Küche anderer Länder beleuchtet, denn auch unsere englischen, irischen und schottischen Nachbarn wagten zu Hauf den Weg über den großen Teich. Neben leckerem Irish Stew fehlt hier auch nicht das Rezept zu meinem geliebten Shortbread. Darauffolgend entdeckt man einige kurze Auswanderergeschichten, die das Buch – das ja eigentlich als Kochbuch betitelt wurde – auflockern und unheimlich interessant machen. Nach weiteren Rezepten und Tipps und Tricks zur Vorratshaltung, Reinigung und Krankheitsbekämpfung landen wir wieder bei tollen Rezepten, die tatsächlich auf Überfahrten serviert wurden – hier allerdings sicherlich nicht in der dritten Klasse! Neben Frühlingssuppe und Potage a la Cardinal schließen wir den Magen mit einem großen Stück New York Dark Chocolate Cheesecake, den man übrigens auch hier zu Hause, genauer gesagt im Deutschen Auswandererhaus genießen kann.
Fazit: Wer ein Kochbuch mit hunderten von Rezepten erwartet, wird hier enttäuscht sein. Wer allerdings ein Stück Auswanderergeschichte gepaart mit außergewöhnlichen Köstlichkeiten wünscht, dem wird hier mehr als gerecht. Von mir eine absolute Empfehlung für (Hobby)Köche mit Interesse an der Geschichte der Auswanderung.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Vertrauen ist gut ... Kontrolle ist besser ....

Bei deinem Leben
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Durch geschickt eingesetzte Perspektivenwechsel verleiht die Autorin Adele Parks dem Roman eine Spannung, die sich immer weiter aufbaut bis man das Buch nur noch schwer aus der Hand legen kann. Was als ...

Durch geschickt eingesetzte Perspektivenwechsel verleiht die Autorin Adele Parks dem Roman eine Spannung, die sich immer weiter aufbaut bis man das Buch nur noch schwer aus der Hand legen kann. Was als eine Art Beziehungsroman beginnt, entwickelt sich immer schneller zu einem Psychothriller, der aufregender kaum sein kann. Was hat es auf sich mit den unterschiedlichen Zwillingen, deren Eltern seltsam distanziert wirken? Will die risikofreudige Zoe ihre Schwester wirklich schützen oder verfolgt sie ganz andere Absichten. Welche Rolle spielt der gut aussehende, charismatische Nick dabei? „Bei deinem Leben“ ist mal wieder so ein Buch mit Sogwirkung. Flüssig, schon fast rasant geschrieben, saugt es den Leser ein in das Leben der Zwillinge wie eine Schraube ohne Ende. Sehr passend dazu finde ich übrigens auch das Coverbild mit der unendlichen Treppe, die nicht enden zu scheint. Von mir eine klare Leseempfehlung für ein Buch, das einem locker mal eine Nacht den Schlaf rauben könnte.