Cover-Bild Mordzeitlose
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 346
  • Ersterscheinung: 07.03.2018
  • ISBN: 9783839222362
Patricia Holland Moritz

Mordzeitlose

Kriminalroman
Margrit Kunkel wächst in einer brandenburgischen Gärtnerei auf, ihr Studium führt sie durch die Botanischen Gärten der Welt. Bald gilt sie als Koryphäe und übernimmt die Leitung der Holländischen Gartenakademie in Berlin. Ihr Modell des »Slow Gardenings« scheint auch ihren Mitarbeitern Harmonie zu verleihen. Diese wird jedoch jäh gestört, als Margrit im Kakteenhaus auf eine menschliche Hand stößt. Wären da nicht bereits die ungeklärten Todesumstände ihrer Mutter, das seltsame Verschwinden von Margrits erstem Freund und ein Ermittler, der beunruhigende Zusammenhänge herstellt, hätte sie den Fund der Polizei gemeldet. Doch so nimmt sie die Sache lieber selbst in die Hand.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2018

Faszinierender Blick auf die Pflanzenwelt

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Der Kriminalroman "Mordzeitlose der Autorin "Patricia Holland Moritz" ist ruhig und überschaubar. Trotzdem erhält man interessante Einblicke in die Botanik. Erschienen ist der Roman im Gmeiner Verlag.


Bereits ...

Der Kriminalroman "Mordzeitlose der Autorin "Patricia Holland Moritz" ist ruhig und überschaubar. Trotzdem erhält man interessante Einblicke in die Botanik. Erschienen ist der Roman im Gmeiner Verlag.


Bereits als Kind verbringt Margrit Kunkel viel Zeit in der Gärtnerei und wächst behutsam bei ihren Eltern auf. Nach dem Tod ihrer Mutter verschlägt es Margrit nach dem Abitur nach Berlin und schnell steigt ihr Erfolg in Bezug auf die Pflanzenwelt. Sie übernimmt die Leitung der Holländischen Gartenakademie und begeistert mit ihrer Idee. Gleichzeitig werden die ungeklärten Todesumstände ihrer Mutter und das mysteriöse Verschwinden ihres ersten Freundes aufgerollt.

In diesem Roman erhält man viele Einblicke aus Margrits Leben. Schnell werden Zusammenhänge aus der Vergangenheit und der Gegenwart hergestellt. Dabei bleibt der Kriminalroman auf eine besondere Art interessant, jedoch nicht unbedingt spannend. Margrit ist eine sonderliche Person, die nicht einfach durchschaubar ist. Ihre Vergangenheit und behutsame Erziehung ihres Vaters haben sie geprägt. Ihr Charakter wirkt deshalb oft seltsam und unangenehm. Bewusst schafft es die Autorin aus ihr eine kompliziert, verstrickte Person zu erschaffen, die sich in der Pflanzenwelt zuhause fühlt.

Die Botanik und das Leben von Margrit wird in den Fokus gestellt, sodass die Spannung sich eher zurückhält. Auch durch die teilweise langatmigen Szenen konnte mich die Geschichte nicht immer mitreißen. Der erhoffte Nervenkitzel eines Krimis blieb leider aus. Obwohl der Roman nicht unbedingt die Krimi-Eigenschaften besitzt, konnte mich der Inhalt trotzdem begeistern. Die Autorin setzt sich mit der Botantik bis ins Detail auseinander. Pflanzen sind im Zentrum und geben eine andere Betrachtungsweise. Mit vielen Informationen erhält der Leser voller Neugier die Einblicke in Margrits Versuche und Ideen.

Auch wenn ich mit der Handlung nicht immer zurechtgekommen bin, habe ich gerne diesen etwas speziellen Roman gelesen. Denn die Autorin hat sich bewusst für einen ruhigen Krimi entschieden und mich mit den Giftpflanzen beeindruckt!

Veröffentlicht am 23.04.2018

Ein etwas anderer Krimi

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„...Das Schauspiel der Herbstzeitlosen war beeindruckend,wenn sie in den ersten Tagen des Herbstes an die Erdoberfläche kroch und den nahenden Winter ankündigte...“

Das Buch beginnt heftig. Eine Frau ...

„...Das Schauspiel der Herbstzeitlosen war beeindruckend,wenn sie in den ersten Tagen des Herbstes an die Erdoberfläche kroch und den nahenden Winter ankündigte...“

Das Buch beginnt heftig. Eine Frau stirbt – langsam und bei vollem Bewusstsein.
Dann folgt kursiv das Zitat über die Herbstzeitlose.
Margrit lebt in einer Gärtnerei in Brandenburg. Nach dem Tode der Mutter hat sich in ihrem Leben nicht viel geändert. Zwar hofft sie auf die Zuneigung des Vaters, die aber nimmt eher ab. Eine alte Türklinke erinnert sie an den Unfall der Mutter.
Die Autorin hat einen etwas anderen Krimi geschrieben. Ermittlungen spielen nur eine Nebenrolle. Dafür werde ich tief hinein in die Welt der Botanik geführt. Eigentlich erzählt die Autorin die Lebensgeschichte ihrer Protagonistin, die von mehreren Morden begleitet wird.
Margrits Kindheit ist von wenig Liebe geprägt. Ihre Mutter ist mit dem Dasein in der Gärtnerei unzufrieden. Margrit darf keine Freundinnen mit nach Hause bringen und auch selbst keine Besuche machen. Sie lebt in der DDR. Dort ist diese völlige Abschottung eher ungewöhnlich.
Die Pflanzen werden Margrits Ein und Alles. Jahre später wird sie Gartenbau in Ost-Berlin studieren, als Redakteurin bei einer Zeitung sich Geld zu verdienen und ihre Ideen mit Claus Steiner,einem Biologen an der Gartenakademie in West-Berlin brieflich diskutieren.
Claus Steiner, karrieregeil, von sich überzeugt, überheblich, ist der Meinung, die Ideen der seiner Meinung nach kleinen Biologin für sich nutzen zu können.
Der Schriftstil ist sehr ausgereift. Obwohl Pflanzen in vielen Dingen eine überragende Rolle in der Erzählung spielen, würde ich ihn nicht als romantisch bezeichnen. Selbst die vielfältigen Metapher sorgen für einen eher sachlichen Stil. Alles andere würde Margrits Charakter nicht gerecht werden. Das zeigt das folgende Zitat:

„...Das Leben sei nun einmal so, hatte Margrit ihren Vater zu trösten versucht. Es sei wie eine Pflanze, die wurzelte und Blüten trieb und Blätter fallen ließ und manchmal, wenn sie keinen Halt mehr hatte, wie eine Ranke eigene Wege ging...“

Ab und an werden in Rückblenden Margrits Erinnerungen aufgearbeitet.
Die Ermittlungen zum Tode der Mutter werden schnell zu den Akten gelegt. Die Unfallversion klingt plausibel. Nur einem lässt die Geschichte keine Ruhe, Manfred Everding,Leutnant der Kripo.
Margrits Ziel ist es unter anderen, ihr Modell des „Slow Gardenings“ umzusetzen. Die Pflanzen sollen Zeit haben, sich zu entwickeln. Langsamkeit ist gesagt. Das gilt gleichermaßen für den Erzählstil des Buches. Nichts geschieht übereilt. Episode reiht sich an Episode. Nur an einer Stelle bricht die Autorin aus dem Schema aus. Nach der Wende werden auf wenigen Seiten einige Jahre Weltgeschichte komprimiert zusammengefasst. Das dient aber eher dazu, aufzuzeigen, wie viel Zeit wieder vergangen ist.
Wer auf einen spannenden Krimi hofft, ist bei diesem Buch mit Sicherheit falsch. Es lässt sich nur genießen, wenn man sich auf die Langsamkeit der Geschichte einlässt und sich Muse für manche Feinheiten in der Erzählung nimmt. Dazu gehören auch die sehr subtilen Zwischentöne im Briefverkehr der beiden Protagonisten Margrit Kunkel und Claus Steiner.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die vielfältigen Informationen zu Pflanzen und ihren Besonderheiten und Margrits Ideen für die Verwendung von Giftpflanzen zeugen von einer umfangreichen Recherche der Autorin auf diesem Gebiet.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Geheimnisvolle Pflanzenwelt manchmal auch tödlich

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Ein Krimi, der so ganz anders ist, und auf leisen Sohlen daherkommt. Man muss sich allerdings darauf einlassen, und ausgewiesene Krimileser, die hauptsächlich Thrill und Action erwarten ,werden mit Sicherheit ...

Ein Krimi, der so ganz anders ist, und auf leisen Sohlen daherkommt. Man muss sich allerdings darauf einlassen, und ausgewiesene Krimileser, die hauptsächlich Thrill und Action erwarten ,werden mit Sicherheit enttäuscht sein.

Wer sich aber davon nicht abhalten lässt dieses Buch trotzdem zu lesen wird belohnt: mit einer wunderbaren, facettenreichen Sprache, die fast poetisch anmutet, angereichert mit viel Wissenswertem zu den verschiedensten Pflanzen und der Charakterstudie einer Frau, die sich selbst und ihrer Berufung genügt. Und die sich nicht scheut, diese Berufung mit all ihren Konsequenzen zu leben.

Gerade diese Langsamkeit ist es, die diesen Roman so besonders macht, genauso langsam wie ihre Pflanzen wachsen und gedeihen, genauso langsam sind die Handlungen und Aktionen der Protagonistin und lassen dem Leser Zeit, ganz und gar in die faszinierende Welt der Botanik und ihre Geheimnisse einzutauchen.

Ein ganzer langer Lebensweg wird hier auf eine unnachahmliche Weise beschrieben, gepaart mit einer kriminalistischen Handlung, vielen unvorhersehbaren Wendungen und einem Schluss, der keine Fragen offen lässt.

Mir hat dieser Ausflug in die Welt der Pflanzen, die Gartenakademie verbunden mit dem Schicksal der Direktorin, gut gefallen.


Veröffentlicht am 07.04.2018

Ein Gartenkrimi der besonderen Art und nicht nur für Pflanzenfreunde.

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Margrit Kunkel wird in einer Gärtnerei groß, ihre Mutter verstirbt recht mysteriös und Margrit verschreibt sich dem Studium der Botanik. Im Reich der Pflanzen macht sie sich einen Namen und übernimmt die ...

Margrit Kunkel wird in einer Gärtnerei groß, ihre Mutter verstirbt recht mysteriös und Margrit verschreibt sich dem Studium der Botanik. Im Reich der Pflanzen macht sie sich einen Namen und übernimmt die Leitung der Holländischen Gartenakademie in Berlin. Sie entwickelt das Modell des »Slow Gardenings« für eine harmonische Umwelt. Ein Ermittler stellt die Zusammenhänge zwischen dem verschwundenen Freund Margrits und dem Tod ihrer Mutter her.


Patricia Holland Moritz hat einen wundervoll beschreibenden Schreibstil, der Stimmungen und Schauplätze dem Leser auf eine besondere Art und Weise nahe bringt. Man versinkt in ihren Bildern und träumt so vor sich hin, dabei erscheint die kriminalistische Hintergrundgeschichte eher als nebensächliche Lapalie.

Schnell taucht man in Margrits Leben ein und erkennt ihre Probleme in der nicht ausgelebten Kindheit, sieht ihren beruflichen Ehrgeiz und wie sie ihr ganzes Wirken den Pflanzen widmet. Sie hat schon früh ein Ziel vor Augen, den Menschen mit bestimmten Pflanzen das Lebensumfeld zu verschönern und die Welt mit Pflanzen besser zu machen. Während andere Frauen heiraten, Kinder kriegen und soziale Kontakte pflegen, bleibt Margrit, nachdem ihr erster Freund sie verlassen hat, eher zurückhaltend, fast schon introvertiert und arbeitet für eine Gartenzeitung und in ihrem Gewächshaus. In der Welt der Pflanzen scheint sie aufzugehen, an äußerlichen Dingen und speziell an Männern ist sie wenig interessiert und sie hat nur eine einzige besondere Liebelei, die Brieffreundschaft zu einem einflussreichen Leiter einer Gartenakademie.

Die Geschichte hinter der offensichtlichen Geschichte der Gartenkarriere der Margrit K. ist die entscheidende. Man ahnt so einiges, kann es auch teilweise sogar mit Opfern benennen und doch glaubt man nicht an die sich immer mehr anbahnende Offenbahrung der Wahrheit.


Dieser Krimi lebt von den leisen Tönen, er ist ruhig und besonnen und auf keinen Fall ein reißerischer Krimi. Das will er auch gar nicht sein, denn die Autorin beschreibt eine schlichte, harmlos erscheinende Fassade, hinter der das Böse lauert. Mit dem Blick auf die Wirkungsweise von Giftpflanzen, die ja auch eine positive medizinische Wirkung haben, lauert die Gefahr in der negativen Wirkung.

Ich wurde unweigerlich gefangen von dem Thema und konnte tief in die Geschichte eintauchen, streckenweise war es etwas in die Länge gezogen, aber dadurch konnte man noch mehr von den Figuren erfahren.



Ein Gartenkrimi der besonderen Art und nicht nur für Pflanzenfreunde. Ich habe Mordzeitlose gerne gelesen und kann es denjenigen empfehlen, die ruhige Bücher mit schöner Erzählweise schätzen.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Zu viele Wiederholungen

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Buchmeinung zu Patricia Holland Moritz – Mordzeitlose

„Mordzeitlose“ ist ein Kriminalroman von Patricia Holland Moritz, der 2018 im GMEINER Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Patricia Holland Moritz wurde ...

Buchmeinung zu Patricia Holland Moritz – Mordzeitlose

„Mordzeitlose“ ist ein Kriminalroman von Patricia Holland Moritz, der 2018 im GMEINER Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Patricia Holland Moritz wurde im heutigen Chemnitz geboren, arbeitete in Leipzig als Buchhändlerin, verließ die DDR und heuerte in Paris als Speditionskauffrau an, studierte in Berlin Nordamerikanistik, wurde Bookerin für Bands und arbeitet heute in einem Verlagshaus. Sie ist Bloggerin und Ghostwriterin. Für ihre Romane erhielt sie Arbeitsstipendien des Berliner Senats und des Mörderische Schwestern e.V. Auf ihren Tourneen las sie bereits mit renommierten Autoren wie Håkan Nesser, Arne Dahl und Ulrich Wickert. Ihr Krimi »Kältetod« aus dem Crystal Meth-Milieu Berlins wurde vom »Tip« 2015 für die »ausgefallenste Mordmethode« geehrt. »Mordzeitlose« ist ihr dritter Roman im Gmeiner-Verlag.

Klappentext:
Margrit Kunkel wächst in einer brandenburgischen Gärtnerei auf, ihr Studium führt sie durch die Botanischen Gärten der Welt. Bald gilt sie als Koryphäe und übernimmt die Leitung der Holländischen Gartenakademie in Berlin. Ihr Modell des »Slow Gardenings« scheint auch ihren Mitarbeitern Harmonie zu verleihen. Diese wird jedoch jäh gestört, als Margrit im Kakteenhaus auf eine menschliche Hand stößt. Wären da nicht bereits die ungeklärten Todesumstände ihrer Mutter, das seltsame Verschwinden von Margrits erstem Freund und ein Ermittler, der beunruhigende Zusammenhänge herstellt, hätte sie den Fund der Polizei gemeldet. Doch so nimmt sie die Sache lieber selbst in die Hand.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat einen ganz besonderen Reiz, der in der Hauptfigur Margrit Kunkel begründet ist. Sie hat ein grünes Händchen und jede Menge Geduld. Sie ist kein einfacher Charakter, aber man fiebert mit ihr mit. Sie wirkt eher bemitleidenswert als sympathisch. Auch der Ermittler verfügt über jede Menge Geduld und ist eine gelungene Ergänzung zur Protagonistin. Diese beiden Figuren sind sehr ausführlich mit vielen Facetten beschrieben. Das Erzähltempo ist niedrig und die Spannung baut sich oft auf Andeutungen auf. Dies ist eine zeit lang interessant, aber die Autorin überzieht es nach meinem Empfinden. Es entsteht der Eindruck, dass sich manche Vorgänge und Entwicklungen öfters wiederholen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Fazit:
Ein durchaus interessanter Kriminalroman mit einer außergewöhnlichen Hauptfigur, die eine unerwartete Entwicklung nimmt. Wiederkehrende Abläufe taten der Spannung nicht gut und so vergebe ich drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).