Ich bin begeistert
I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dichDas Hobby der 17-Jährigen Lilly ist das Schauspielen, was sie letztendlich auch zum Synchronsprechen führt. Sie hat das Glück, die weibliche Hauptrolle im Hollywoodfilm "Die Verlorenen" sprechen zu dürfen. ...
Das Hobby der 17-Jährigen Lilly ist das Schauspielen, was sie letztendlich auch zum Synchronsprechen führt. Sie hat das Glück, die weibliche Hauptrolle im Hollywoodfilm "Die Verlorenen" sprechen zu dürfen. Wäre da doch nur nicht Ben, der die männliche Hauptrolle spricht! Er scheint Lilly vom ersten Moment an nicht leiden zu können, obwohl er sie überhaupt nicht kennt. Wie soll Lilly mit ihm zusammen die vielen Szenen sprechen, vor allem, wo ihre Rollen sich ineinander verlieben?
Eigentlich hätte ich diesem Buch 4,5 Sterne gegeben, da es meiner Meinung nach nicht hundertprozentig perfekt ist (was es natürlich auch nicht sein muss). Da das aber nicht überall möglich ist, gebe ich gerne 5 Sterne - ich bin positiv überrascht! Das Autorenduo Cleo Leuchtenberg hat mit "I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich" einen gelungenen Debütroman veröffentlicht.
Als erstes muss ich sagen, dass die Idee wirklich frisch und spannend war. Ich habe tatsächlich vorher noch kein Buch zum Thema Synchronsprechen in die Hände bekommen und es war dementsprechend spannend für mich, auch in diesem Bereich mal einen Blick hinter die Kulissen bekommen zu können, obwohl es vielleicht im ersten Moment nicht so interessant scheint wie die Schauspielerei am Film selbst. In dieser Hinsicht wurde ich auf jeden Fall eines Besseren belehrt. Natürlich sind die Synchronsprecher nicht so berühmt wie die Schauspieler, mit einem VIP-Leben rechnen sollte man also nicht, trotzdem war die Geschichte spannend und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Handlung selbst hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass einige Themen nicht nur so grob angerissen wären. Zum Beispiel hätte ich gerne noch ein wenig mehr über Bens Mutter erfahren. Ansonsten muss ich aber sagen, dass die Geschichte sehr realistisch geblieben ist, es also keine übertriebenen “Hochphasen” oder ähnliches gab, was ich sehr gut finde. Ben und Lilly sind sympathische Charaktere mit nachvollziehbaren Problemen, die wirklich keine Lappalien sind. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es mir manchmal zu offensichtlich war, dass Bens und Lillys Geschichte größtenteils Raids und Paytons Geschichte gleicht, allerdings fängt sich das zum Ende hin auch wieder.
Auch den Schreibstil fand ich angenehm, er ließ sich flüssig lesen und man kommt schnell durch die Seiten. Hin und wieder fand ich es etwas verwirrend, dass die Erzählperspektive plötzlich von der ersten Person Singular zu “du” wechselte oder wie Lillys Sicht plötzlich in Paytons übergeht. Wer das Buch gelesen hat, wird wissen, was ich meine.
Da mir der Rest aber so gut gefallen hat, bin ich gerne bereit, über diese kleinen Schönheitsfehler hinwegzusehen. Da auch noch das Cover so schön ist (meist finde ich weiße Cover nicht so schön, aber hier passte es irgendwie – hat was von einem Drehbuch) und der Titel einfach so passend gewählt ist, sind die 5 Sterne wohlverdient.