Babydoll
BabydollDer Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, da die Geschichte genau dort ansetzt wo die meisten Thriller enden. Was passiert nach der Rettung? Wie ergeht es Opfer und Täter?
Lily Risers ist es ...
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, da die Geschichte genau dort ansetzt wo die meisten Thriller enden. Was passiert nach der Rettung? Wie ergeht es Opfer und Täter?
Lily Risers ist es gelungen nach acht Jahren ihrem Entführer zu entkommen. Inzwischen ist sie 24 und hat eine Tochter, welche während ihrer Gefangenschaft geboren wurde. Lily ist durchaus bewusst, dass sie nicht einfach so ihr altes Leben wieder zurück bekommt. Nichts wird mehr so sein wie früher, doch welche Hölle sie am Ende durchlebt, damit hat sie kein bisschen gerechnet.
Lilys Tochter Sky ist ein richtig kleiner und lieber Engel. Sie ist sehr einfühlsam und versucht alles um ihrer Mami zu helfen und ein braves Mädchen zu sein. Es hat mir fast das Herz zerissen mitanzusehen wie schwer ihr der Einstieg in ihr neues Leben gefällt. Kannte sie bislang nur ihren Ort der Gefangenschaft, so sind andere Menschen, Kinder, Lärm und vieles andere total neu und ungewohnt für sie und machen ihr Angst. Zum Glück bekommt sie von allen Seiten viel Verständnis und Unterstützung.
Neben Lily und Sky lernt man als Leser aber auch die Sicht von Eva, Lilys Mutter und Abby, ihrer Zwillingsschwester, kennen.
Eva kann es kaum glauben, als nach acht endlosen Jahren tatsächlich ihre Tochter lebendig und sogar mit einer Tochter im Arm vor ihr steht. Ich fand es bewunderswert mit wie viel innerer Kraft und Ruhe, sie die kommenden Wochen und Monate meistert. Sie ist für alle der Fels in der Brandung.
Abby wiederum hat mir immer wieder Sorgen gemacht, sie hat die Entführung ihrer Schwester am schlechtesten verarbeitet und ist beinahe daran zerbrochen. Sie ist aktuell selbst in einer Phase, in der sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und für sich selbst kämpfen muss.
Zu guter letzt lernt man schließlich noch die Sicht des Entführers kennen. Hier möchte ich allerdings auf keinerlei Details eingehen, da ich sonst wichtige Inhalte vorweg nehmen würde. Es war auf jeden Fall aber hoch spannend auch seine Gedanken zu Lilys Flucht kennen zu lernen.
Die Autorin hat die Charaktere einfach wunderbar und mit sehr viel Liebe zum Detail gezeichnet. Die Emotionen und der Schmerz, aber auch die Hoffnung der Protagonisten, all das konnte ich genau erleben und nachvollziehen und mich in jeden einzelnen hineinversetzen.
Für mich gibt es lediglich am Schluss einen kleinen Kritikpunkt. Es kommt zu einer Wendung, die ich der betreffenden Person nicht ganz glauben konnte. Insgesamt wirkten diese Szenen auf mich zu gewollt, als das sie wirklich authentisch sein konnten. Hier wäre weniger mehr gewesen.