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Veröffentlicht am 20.08.2018

Geschichte eines Lebens

Das rote Adressbuch
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Doris Alm lebt seit vielen Jahren alleine, die einzige Verwandte, die sie noch hat, lebt mit ihrer Familie in Amerika und auch von ihren Freunden ist niemand mehr da. Geboren im Jahre 1918 hat sie viele ...

Doris Alm lebt seit vielen Jahren alleine, die einzige Verwandte, die sie noch hat, lebt mit ihrer Familie in Amerika und auch von ihren Freunden ist niemand mehr da. Geboren im Jahre 1918 hat sie viele überlebt, doch eins hat sie immer beibehalten, alle Namen von Menschen, die ihr wichtig sind, hat sie in ihrem roten Adressbuch eingetragen. Nun beginnt sie für ihre Großnichte Jenny anhand der Einträge in ihrem Adressbuch ihre Geschichte niederzuschreiben. Dabei werden ihre Erinnerungen an ein sehr bewegtes Leben wach.
Meine Meinung
Schon die Gestaltung dieses wunderhübschen Buches sieht absolut bezaubernd aus und verspricht eine Geschichte voller Gefühl. Genau diese verbirgt sich auch hinter diesen schönen Buchdeckeln, denn wir erfahren hier sehr viel über Doris und die Menschen, die sie in ihrem Leben, manchmal viel zu kurz, begleitet haben.
Was hier absolut überzeugen und einnehmen konnte, ist Sofia Lundbergs Schreibstil. Sie hat einen sehr harmonischen Stil und manches Mal klingen die Worte nahezu wie Poesie. Gerade in den Rückblicken auf teilweise lang zurückliegende Tage klingt es, als würde sie Abstand nehmen und doch spürt man bei den Worten, wieviel wirklich dahintersteckt und wieviel Einfluss die unterschiedlichen Ereignisse auf Doris’ Leben genommen haben.
Somit erfahren wir in Das rote Adressbuch von dem gegenwärtigen Leben der Doris Alm, begleiten sie aber auch von ihrer Kindheit an in Rückblicken, die Doris anhand der Namen in ihrem Adressbuch aufschreibt. Das Tempo ist ruhig und doch bewegend, denn es gibt einfach ein ganzes Leben wieder. Beginnend in der Kindheit, die viel zu schnell nicht mehr unbschwert ist, als der Vater stirbt, über die unterschiedlichen Jobs, von Hausmädchen über Mannequin, vom Leben in Armut und in großer Gesellschaft, von Neubeginn und Weitermachen und auch von der großen Liebe.
Während man von Doris’ Gegenwart durch einen Erzähler in dritter Person erfährt, der auch in der Gegenwart schreibt, sind die Rückblicke in der Ich-Form und auch in der Vergangenheit erzählt. Unterteilt sind die Kapitel mit Überschriften der Namen aus dem Adressbuch, denn diese unterschiedlichen Namen stehen auch für unterschiedliche Abschnitte aus Doris’ Leben.
Doris ist eine beeindruckende Protagonistin, deren einsames Leben in der Gegenwart mir ein wenig Gänsehaut bereitete, zumindest zu Beginn. Doch je mehr ich von ihr las, desto mehr merkte ich, dass sie durchaus ein erfülltes und vor allem bewegtes Leben hatte. Wie so oft zeigt die Geschichte aber auch, dass viele ältere Leute allein sind, da viele ihrer Freunde und Verwandte vor ihnen gehen mussten. Doch wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, dann merkt man, dass sie ganz viel zu erzählen haben. Eins zeigt Doris mit ihrer Geschichte ganz besonders, es lohnt sich, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen und genau das erzählt die Autorin hier in ihrer Geschichte.
Neben Doris gibt es einige weitere Charaktere denen sie auf ihrer Lebensreise begegnet. Interessante Persönlichkeiten, wie der Künstler Gösta Nilsson begegnen ihr, aber auch einige unsympathische Zeitgenossen. Eine weitere wichtige Rolle neben Doris spielt noch deren Großnichte Jenny. Diese führt ein eigenes Leben weit entfernt von ihrer Tante, aber als sie merkt, dass diese sie braucht, beginnt sie ihr wirklich zuzuhören und sorgt sogar noch für ein kleines Wunder.
Mein Fazit
Eine gefühlvoll erzählte Geschichte vom Leben und über das Leben. Dabei erzählt die Autorin Sofia Lundberg mit sehr viel Herz und Emotionen die Geschichte von Doris Alm. Die Protagonistin hat sogar ein reales Vorbild aus dem Umfeld der Autorin, auch wenn diese vielleicht nicht ganz so ein bewegtes Leben wie die Protagonistin geführt hat. Mit diesem Roman macht die Autorin dem Leser aber auch mehreres klar: zum einen, gib niemals auf im Leben, auch wenn du hinfällst, lohnt es sich, wieder aufzustehen. Zum anderen, nimm dir Zeit für die Menschen in deiner Umgebung, auch den Älteren, denn diese können dir viel Lebenserfahrung, aber auch spannende Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Absolut atmosphärisch

Ins Dunkel
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Ermittler Aaron Falk von der australischen Polizei ist einem Unternehmen auf der Spur, das Geldwäsche betreibt. Als Informantin dient ihm die Mitarbeiterin des Unternehmens Alice Russel. Doch kurz bevor ...

Ermittler Aaron Falk von der australischen Polizei ist einem Unternehmen auf der Spur, das Geldwäsche betreibt. Als Informantin dient ihm die Mitarbeiterin des Unternehmens Alice Russel. Doch kurz bevor sie als Zeugin aussagen soll, nimmt sie noch an einer Wanderung durch den australischen Busch teil, der von der besagten Firma organisiert wird. Gemeinsam mit vier weiteren Kolleginnen sollen sie lediglich mit einer Karte und einem Kompass ausgerüstet ihren Weg finden. Allerdings verschwindet Alice spurlos und plötzlich steht Aaron Falk vor einem ganz anderen Fall, denn er muss Alice dringend finden, sonst verliert er seine Hauptzeugin. Allein im australischen Busch überleben ist gefährlich, doch scheinbar haben auch ihre Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war, so manch ein Geheimnis.
Meine Meinung
Allein das düstere Cover weckte bereits meine Aufmerksamkeit und der Klappentext ist so spannend, dass die Neugier auf den Thriller stieg.
Schon der Einstieg mit dem Prolog ließ mich auf spannende Lesestunden hoffen, die ich dann auch durchaus erhalten habe. Jane Harper schreibt direkt, flüssig und sehr einnehmend und schnell befindet man sich mitten in der australischen Wildnis. Womit mich die Autorin aber wirklich fesseln konnte, ist dieser langsame, aber immer atmosphärischer wirkende Aufbau des Thrillers. Man fühlte sich hier direkt vor Ort versetzt und die beschriebene Umgebung sorgte zusätzlich für Gänsehaut.
Gelungen ist auch der Aufbau des Thrillers, denn hier wird abwechselnd erzählt, mal verfolgt man die Ermittlungen Aaron Falks in der Gegenwart, mal bekommt man in Rückblenden durch die vier zurückgekehrten Kolleginnen erzählt, was wirklich geschehen ist. Das sorgt dafür, dass man innerhalb des Thrillers seine eigenen Theorien aufbauen kann, die aber doch immer wieder in die Irre führen. Denn in diesem Thriller hat doch jede der Frauen Geheimnisse, welche sich erst so nach und nach auflösen. Was hier allerdings schnell klar wird, ist, dass die vermisste Alice nicht unbedingt eine Sympathieträgerin ist. Jede einzelne der Frauen hätte hier durchaus Gründe gehabt, Alice verschwinden zu lassen. All das ist sehr gut aufeinander aufgebaut, durchdacht und spannend mitzuverfolgen und absolut logisch.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, sind die Rückblenden des Thrillers, die mir auch wesentlich spannender vorkamen, als die aktuellen Ermittlungen. Mit diesen Rückblenden schafft es die Autorin den Leser mitten ins Geschehen zu setzen. Ich war regelrecht live dabei und habe die Frauen begleitet und ich muss sagen, dass hier manches unheimlich wirkte. Die Autorin knüpft natürlich auch noch eine spannende Geschichte zum Busch mit ein, die noch obendrauf für ein wenig gruselige Atmosphäre sorgte.
Erzählt wird das ganze durch einen personellen Erzähler in dritter Person allerdings aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Zum einen ist man bei den Ermittlungen Falks dabei, zum anderen begleitet man jede der vier übrigen Frauen bei dem Geschehen.
Aaron Falk ist ein sympathischer Ermittler, der allerdings noch an seiner eigenen Vergangenheit zu knabbern hat und immer wieder wird klar, dass auch er sein Päckchen zu tragen hat. Seine Kollegin, die hier noch eher eine Randfigur bleibt, scheint ihn aber durchaus zu durchschauen und ich bin hier auf die Entwicklung dieser Charaktere in weiteren Bänden sehr gespannt.
Die Damen der Firma, die an der Wanderung teilgenommen haben, waren alle lange Zeit undurchschaubar. Doch je mehr sie in Gedanken oder bei den Vernehmungen mit Falk von sich Preis gaben, desto klarer wurden die Bilder von ihnen. So richtig sympathisch wurde mir dabei keine, selbst oder gerade die verschwundene Alice nicht.
Mein Fazit
Wie bereits erwähnt, bin ich absolut begeistert von der Atmosphäre, die Jane Harper hier entwickelt. Mit wenigen, aber gekonnten Worten versetzt sie den Leser mitten in den australischen Busch und lässt dabei miträtseln, was nun wirklich geschehen ist. Ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung, was denn nun wirklich passiert ist und war dadurch umso überraschter, als ich die Auflösung las. Ermittler Falk und seine Kollegin sind ein gelungenes Team, das neugierig auf weitere Fälle macht. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Auch Band 2 kann überzeugen

Das Gift der Wahrheit
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Als die Ermittlerin Alexis Hall zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt noch niemand, auf was sie dort stoßen könnten. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, die bereits vor drei Jahren verschwand, ...

Als die Ermittlerin Alexis Hall zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt noch niemand, auf was sie dort stoßen könnten. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, die bereits vor drei Jahren verschwand, um ihren Hals trägt sie ein Amulett, in dem sich eine Spinne befindet. Während Alexis sich gemeinsam mit ihren Kollegin und ihrer Freundin, der Biologin Karen Hellstern, auf die Suche nach Hinweisen zum Täter begibt, tauchen am Fundort der ersten Leiche noch weitere Leichen auf. Alles Frauen und alle tragen das seltsame Amulett. Gibt es einen Zusammenhang mit einem Fall, der sich bereits vor zwanzig Jahren in Kolumbien ereignete. Damals wurde ein Massengrab gefunden und alle Leichen hatten eine Spinne in ihrem Mund.
Meine Meinung
Optisch passt der zweite Band der Thrillerreihe rund um Ermittlerin Alexis Hall sehr gut zu dem ersten Band und man verbindet schnell die Bücher miteinander.
Damals konnte mich die Autorin Julia Corbin mit ihrem Thrillerdebüt absolut fesseln und überraschen und ich kann gleich vorweg sagen, dass auch ihr zweites Buch dieser Reihe dem ersten in nichts nachsteht.
Julia Corbin überzeugt auch hier wieder mit einem sehr flüssigen und klaren Schreibstil, der den Leser direkt vor den Ort des Geschehens versetzt. Allerdings ist dieser Thriller nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für Menschen, die unter Arachnophobie leiden, denn die Autorin beschreibt durchaus bestimmte Details von Opfern oder Tatorten, die Gänsehaut bewirken.
Der Fall an sich ist sehr spannend aufgebaut. Mit zwischendurch wechselnden Perspektiven, die den Leser auch immer wieder in das Kolumbien von vor zwanzig Jahren versetzen, hält sie von Beginn an die Spannung aufrecht. Gleichzeitig sorgen kleinere Zeitungsausschnitte dafür, weiterhin mitzurätseln und zu vermuten. Auch die Ermittlungen sind wieder sehr gut beschrieben und glaubwürdig umgesetzt, immer wieder gelingt es der Autorin, den Leser in eine falsche Richtung zu lenken und zu überraschen. Allerdings geht es in diesem Buch auch deutlich um die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere. Wer sich nur für den reinen Fall interessiert, wird hier keine Verständnisprobleme haben, aber wie so gut wie immer in solchen Reihen, entwickeln sich die Personen hier weiter und man erfährt mehr über sie. Kenntnisse aus Band 1 sind also nicht zwingend notwendig, aber durchaus sinnvoll, wenn man die Verhältnisse der einzelnen Personen nachvollziehen möchte.
Der personelle Erzähler in dritter Person erzählt von den Ereignissen, dabei gibt es aber nur so viel Preis, um den Leser mit einzubeziehen und sich selber Gedanken über den Täter und dessen Beweggründe zu machen.
Alexis Hall ist wieder einmal eine sehr spannende Persönlichkeit, die mir schon im ersten Band sehr gut gefallen hat. Sie kämpft weiterhin gegen die Dämonen der eigenen Vergangenheit, aber auch sonst hat man ihr hier den ein oder anderen Stein in den Weg gelegt. Auch Karen Hellstein mag ich sehr, sie ist nicht so verschlossen wie ihre Freundin Alexis und bringt mit interessanten Ansätzen, vor allem was die lieben Krabbeltierchen angeht, ebenfalls Schwung in die Geschichte.
Mein Fazit
Wem der erste Band der Alexis Hall Reihe gefallen hat, wird auch von dem zweiten Band nicht enttäuscht werden. Mit ihren rasanten Schreibstil zieht die Autorin den Leser in die Geschichte und gibt diesem genug Raum für eigene Vermutungen. Wendungen und Überraschungen halten das Tempo ebenfalls aufrecht und man kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man die Lösung erfahren hat. Für mich hat Julia Corbin den Status einer neuen Lieblingsthrillerautorin erreicht. Lesen!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Wahre Liebe

Emmas Herz
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Schon als Teenager hat Emma sich bis über beide Ohren in Jesse verliebt. Die beiden werden wirklich ein Paar und gemeinsam schaffen sie es immer wieder, ihre Träume zu verwirklichen. Doch dann geschieht ...

Schon als Teenager hat Emma sich bis über beide Ohren in Jesse verliebt. Die beiden werden wirklich ein Paar und gemeinsam schaffen sie es immer wieder, ihre Träume zu verwirklichen. Doch dann geschieht das unfassbare: Jesse, der mit einer Filmcrew in einem Hubschrauber unterwegs ist, stürzt über dem Meer ab, einen Tag vor ihrem ersten Hochzeitstag. Jesse wird für tot erklärt und für Emma bricht eine Welt zusammen. Sie zieht zurück in ihre Heimat, um ihre Familie nah zu sein. Aber dann begegnet sie Sam, einem Freund aus Jugendtagen. Sam schafft es, Emma wieder zum Lachen zu bringen und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn, sogar die Hochzeit ist geplant. Doch dann kommt ein Anruf.
Meine Meinung
Ein einfaches Cover, aber einfach wunderhübsch und Aufmerksamkeit erregend, so dass ich sehr neugierig auf die Geschichte von Emma wurde.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn Taylor Jenkins Reid schreibt leicht und einnehmend und schnell war man mitten in Emmas Geschichte. Mir hat es sehr gut gefallen, wie es der Autorin hier mit Worten gelingt, die vielen, teils wirklich sehr schwermütigen Emotionen zu beschreiben. Ich konnte mich hier direkt in die Gefühlswelt der Protagonistin versetzen und nachempfinden, wie es ihr geht.
Auch die gesamte Umsetzung der Geschichte konnte mich überzeugen, denn die Autorin baut das Geschehen langsam auf. Während es mit einem gemeinsamen Essen mit Emmas Familie und Sam beginnt, gibt es als nächstes eine Rückblende auf Emmas Jugend und darauf, wie sie sich in Jesse verliebt. Gleichzeitig bekommt man aber auch ein gutes Bild von ihrer Familie und ihren Freunden, allen voran Sam. Erst mit der Rückkehr in die Gegenwart mit man gemeinsam mit Emma mit Jesses, der als verschollen galt, konfrontiert. Ab diesem Moment war das gesamte Gefühlschaos richtig greifbar und ich wusste gar nicht mehr, mit wem ich hier am meisten mitgefiebert habe.
Dadurch, dass die Protagonistin Emma ihre Geschichte in der Ich-Form erzählt und nur in ganz bestimmten Momente auf die Du-Perpektive wechselt, ist man noch näher am Geschehen dran. Die Du-Form hingegen wirkt eindringlich, ich musste mich zu diesem Zeitpunkt ganz besonders intensiv mit den Gefühlen, die Emma überwältigen, auseinandersetzen, denn sie versetzt den Leser dadurch noch ein wenig mehr in Emmas Rolle. Dieses “stell dir vor, wie es dir gehen würde, wenn du die Liebe deines Lebens verlierst” brachte genau dies in die eigene Vorstellung.
Emma ist eine sehr sympathische Protagonistin, die als Teenager davon träumt, die Welt zu erobern. Gemeinsam mit Jesse nimmt sie alle Hürden und macht ihre Träume wahr. Doch als Jesse aus Emmas Leben verschwindet, muss sie sich eingestehen, dass sie allein nicht stark genug dafür ist. Diese Situation verändert nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Einstellungen. Emma wird ruhiger und weiß nun ganz einfach, was sie sich für ihr eigenes Leben wünscht. Sam ist mir gleich bei der ersten Begegnung sympathisch. Dieser warmherzige Mann zaubert beim Lesen der Geschichte ein Lächeln aufs Gesicht, denn er ist einfach etwas besonderes. Jesse mochte ich hingegen auf den ersten Blick gar nicht so, doch auch hier gelingt es der Autorin wunderbar, die Gefühlswelt des Mannes zu beschreiben. Letzten Endes konnte ich mir alle drei Charaktere gut vorstellen und habe an jeden Einzelnen mein Herz verloren.
Mein Fazit
Eine Geschichte über das Leben und vor allem über die Liebe, aber auch darüber, was man selbst vom Leben erwartet. Sehr greifbare und sympathische Charaktere und ein gelungener, nicht übereilter Aufbau des Geschehens, ließen mich tief in diese Geschichte abtauchen. Taylor Jenkins Reid schreibt emotional und einnehmend und lässt den Leser ebenso nachdenken, wie die eigenen Charaktere. Tolle, gefühlvolle Geschichte!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Noch besser als Band 1

Palace of Silk - Die Verräterin
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Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Gemeinsam mit ihrer Freundin Ninon ist es Rea gelungen, aus England fortzukommen. Zur Zeit verbringt sie am Hofe des Roi, der Ninons Bruder ...

Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Gemeinsam mit ihrer Freundin Ninon ist es Rea gelungen, aus England fortzukommen. Zur Zeit verbringt sie am Hofe des Roi, der Ninons Bruder ist, sehr viel Zeit. Trotzdem hofft sie, dass es ihr hier gelingen wird, endlich ein freies Leben zu führen, denn in Frankreich sind Berührungen nicht verboten. Doch es scheint, als würde Rea nicht zur Ruhe kommen, denn kaum ist sie bei Ninon am Hofe des französischen Königs, holt sie die Vergangenheit ein. Ausgerechnet ihre große Liebe Robin, der Kronprinz von England, ist zu Gast in Frankreich. Sein Besuch hat auch einen Grund, er möchte um die Hand Ninons werben.
Meine Meinung
Ich liebe Buchcover, die das Thema des vorangegangenen Bandes aufgreifen und das ist bei dieser Trilogie absolut gut gelungen. Es ist auf jeden Fall ein Hingucker und geällt mir sehr gut.
Nachdem ich absolut begeistert von dem ersten Band der Trilogie war, war ich extrem gespannt auf den zweiten Teil, denn oftmals kommen mir diese Bände wie kleine Lückenbüßer vor. Nicht so bei dieser Reihe, denn ich war, nach kleinen Anfangsschwierigkeiten, wieder einmal absolut gefesselt von der Geschichte.
C.E. Bernard hat einen richtig genialen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt und direkte Bilder des Geschehens zaubert. Ich war direkt in Frankreich am königlichen Hofe und wie bereits im erstenTeil war ich hier mitten drin. Ich versank so tief in dieser Geschichte, dass ich erst einmal am Ende etwas Zeit benötigte, um wieder aus dieser aufzutauchen. Wirklich extrem gelungen, was C.E. Bernard dort schreibt.
Auch wenn ich auf den ersten fünfzig Seiten ein paar kleinere Probleme hatte, mir die Ereignisse aus dem ersten Band wieder komplett ins Gedächtnis zu rufen, konnte ich danach das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das Worldbuilding fasziniert mich hier einfach, denn es ist diese Mischung aus altem und neuen, die auf mich ihren ganz besonderen Reiz ausübt. Es ist, als würde man zum großen Teil vom Verhalten her einen historischen Roman lesen und kurz darauf hält einer der Charaktere ein Handy in der Hand. Es lädt geradewegs dazu ein, sich alles lebendig und bunt vorzustellen.
Auch die Spannung war hier absolut gegeben, es gibt wieder einmal Intrigen und Geheimnisse, aber auch richtig was fürs Herz. Ich habe mit Rea und Robin mitgefiebert und ich kann noch nicht einmal sagen, woran es ganz genau lag, aber C.E. Bernard berührt mich mit diesen Figuren ganz besonders.
Wie auch im ersten Band ist hier wieder die Ich-Form als Erzählperspektive gewählt. Aus Reas Sicht erlebt der Leser auch hier wieder die Ereignisse, wodurch man einmal mehr mit ihr mitfiebert.
Rea war schon im ersten Band eine gute Freundin geworden, mit der ich mitgelitten, gekämpft, gehofft und geliebt habe. Auch hier war sie mir gleich wieder präsent. Das einzige, was mich an ihrem Charakter störte, war die Kreatur, die immer wieder auftauchte und womit ihre eigene Sehnsucht nach Berührung, die Magdalenen zu eigen ist, beschreibt. Leider muss ich da immer wieder ein wenig an die Innere Göttin eines anderen Romans denken. Aber ehrlich, das ist jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten mag ich Rea unheimlich gerne. Robin hingegen hätte ich so manches Mal schütteln wollen, auch wenn ich ihn natürlich sehr gerne mag. Trotzdem hat es hier lange Zeit gebraucht, bis er etwas tut, was ich mir schon länger erhoffte. Mehr möchte ich allerdings nicht sagen.
Zu den beiden Protagonisten gesellen sich eine ganz Menge Nebencharaktere, die mir ebenfalls wie gute Freunde vorkamen. Seien es Blanc, René, der Comte oder Ninon, jeder einzelne wirkt lebendig und authentisch. Sie haben Ecken und Kanten und bei jedem geschieht etwas, was ich nicht erahnt hätte.
Mein Fazit
Mit dem zweiten Band der Reihe hat C.E. Bernard mich ebenso, wenn nicht sogar ein bisschen mehr als mit Band 1, begeistern können. Lebendige Bilder, toller Schreibstil, wundervoll gezeichnete Charaktere und eine spannende und einfach mal neuartige Handlung haben mich an die Seiten gefesselt. Ich freue mich, ganz bald mit dem dritten Band zu beginnen. Absolute Leseempfehlung!