Auftakt einer Reihe über und mit Robin Hood
Das Herz des Löwen1189 im Sherwood Forest, hier beginnt die Geschichte von Robin Hood. Hier lernen sich Robin und König Richard kennen, aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten anderer Erzählungen von Robin ...
1189 im Sherwood Forest, hier beginnt die Geschichte von Robin Hood. Hier lernen sich Robin und König Richard kennen, aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten anderer Erzählungen von Robin Hood. Mac P. Lorne erzählt hier seine Geschichte einmal ganz anders, als man sie vom TV und diversen anderen Büchern kennt. Dafür nimmt er den Leser mit auf eine spannende Reise ins 12. Jahrhundert nach England und mit auf den dritten Kreuzzug bis nach Palästina. Auch wenn Robin hier als strahlender Held geschildert wird und er so einiges schafft, was irgendwie unmöglich scheint, macht es einfach Spaß auf diesen Weg mitzugehen. Ja, ich bin ein Robin-Hood-Fan, schon immer gewesen. Ich kenne wohl jeden Film dieser Geschichte und ich liebe ihn. Robin Hood habe ich hier aber noch einmal ganz neu kennengelernt.
In dieser Geschichte fehlt nichts, was schon irgendwie bekannt war. Das berühmte Bogenschießen ist genauso mit dabei wie die Jagd nach dem Sheriff von Nottingham. Aber eben doch ganz anders. Eingebunden in eine glaubwürdige Geschichte und umrahmt von historischen Details. Das Leben von Robert von Loxley könnte durchaus so stattgefunden haben.
Der Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Humor. Hier wird eine zwar fiktive Geschichte erzählt, aber so authentisch, dass es sich durchaus so abgespielt haben könnte. Der Autor erzählt von dem Leben im 12. Jahrhundert, davon wie schwer es für die Menschen war unter einem König zu leben, der sein Land eher selten besucht hat. Davon was es bedeutet, immer wieder das wenige, was man erwirtschaftet hatte, wieder hergeben zu müssen, damit Krieg geführt werden konnte. Aber eben auch davon wie die Menschen sich gewehrt haben. Er erzählt auch von Treue und Freundschaft, und natürlich von der Liebe zwischen Robin und Marian.
Marian beschreibt Lorne als selbstbewusste junge Frau, die sich nicht in eine Rolle drängen lässt. Sie kommt vielleicht ein bisschen zu modern daher, aber das tut der Geschichte hier keinen Abbruch, eher im Gegenteil.
Die Aufmachung dieses Romans ist in jedem Fall gelungen. Es gibt Karten, anhand derer man wunderbar nachvollziehen kann, welchen Weg Robin gegangen ist. Ein Personenregister, zu Beginn stellt nicht nur die Charaktere vor, sondern klärt auch gleich welche fiktiv sind und welche historisch belegt. Hinten im Buch befindet sich eine Zeittafel und ein Glossar der fremden Begriffe sowie ein kurzes Nachwort des Autors. Kurzum, die intensive Recherchearbeit, die hier im Vorfeld geleistet wurde, ist deutlich spürbar.
Dass es sich bei „Das Herz des Löwen“ um den Debüt-Roman von Mac P. Lorne handelt, ist kaum zu glauben, er versteht es von Anfang, an seine Leser zu fesseln und zu begeistern. Mir hat „Das Herz des Löwen“ jedenfalls gut gefallen, ich konnte mit Robin und Marian mitfiebern und hoffen.
Es sei noch erwähnt, man kann die Bücher auch durchaus einzeln lesen. Die Geschichten in sich sind abgeschlossen, aber wer vermutlich erst einmal eines dieser Bücher gelesen hat, wird wissen wollen, wie es weitergeht und weiterlesen.
1. Das Herz des Löwen
2. Das Blut des Löwen
3. Die Pranken des Löwen
4. Das Banner des Löwen (spielt vor Robin Hood)