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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2019

Berührend, intensiv, spannend

Mehr als tausend Worte
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Lilli Beck versteht es, einen von Anfang an direkt neben die Hauptfiguren zu stellen und ermöglicht so ein intensives Miterleben und Mitleiden.Die Spannung hält bis zum Schluß-Die Handlung ist erschütternd. ...


Lilli Beck versteht es, einen von Anfang an direkt neben die Hauptfiguren zu stellen und ermöglicht so ein intensives Miterleben und Mitleiden.Die Spannung hält bis zum Schluß-Die Handlung ist erschütternd. Im Jahr 1938 baut sich eine böse Stimmung auf, vor allem gegen die Juden. die ersten jüdischen Familien wandern aus.Die Familie Landau, Aliza, ihre Eltern, Großeltern und ihr Bruder wollen ausharren. Samuel, Aliza´s Vater ist Arzt, möchte trotz widriger Bedingungen seine Patienten nicht im Stich lassen.Für Aliza gibt es noch einen Grund, sie liebt Fabian Pagels, einen Nichtjuden. Die Bedingungen werden schnell schlechter, die Reichsfluchtsteuer so hoch, daß sie die Landaus nicht mehr aufbringen können. so wird beschlossen Aliza mit den Kindertransporten nach England und somit außer Reichweite zu bringen. In England gewinnt sie schnell eine Freundin Mizzi. Mittlerweile mußFabian einrücken.In England erlebt sie eine aufregende Zeit und wird schnell zur Feindin, als der Krieg die Insel erreicht. Zum Glück gibt es Archibald, den Lord of Baringham und Cedric seinen Cousin. welche Rolle die Beiden genau für Aliza spielen, sollten sie selber lesen. Lilli Beck versteht es packend darzustellen, was die Juden erleiden mußten, gibt Aliza eine sehr schöne Entwicklung vom verliebten Teenager zur wirklich starken jungen Frau, die nichts umwirft und die ihre erste Liebe immer im Herzen behält. Gefallen hat mir auch die Darstellung vom Blockwart Karoschke, ein Typ, wie es damals sicher viele gegeben hat. Er bereicherte sich mit Druck und Erpressung und nahm den Landaus alles von Wert ab. Ich bin sehr froh, so einem Typ möglichst nie begegnen zu müssen.
Zum Schluß geht es leider etwas schnell.Es gibt ja noch viele Fragen für Aliza. Schafft sie es nach deutschland zu kommen. sind ihre Eltern und ihr Bruder vielleicht doch nicht tot, lebt Fabian? Dann trifft sie noch Mizzi, wo wird nicht verraten, mit einer ihr bekannten Person. Die Nebencharaktere werden fast ein wenig fallengelassen.Ich hätte gerne noch gewußt, wie geht es mit Archibald weiter, wie benimmt sich die Tochter von Karoschke?

Happyend oder nicht? Spannung!

Veröffentlicht am 11.11.2018

Nora und Chloe auf dem Weg in ihre Vergangenheit

Die Sonnenschwestern
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Ich liebe den Erzählstil von Tracy Rees! Sie beschreibt in diesem Roman vor allem Tenby so atmosphärisch, so intensiv. ich war sehr gerne dort, habe den Strand genossen, das Meer gerochen und gehört und ...

Ich liebe den Erzählstil von Tracy Rees! Sie beschreibt in diesem Roman vor allem Tenby so atmosphärisch, so intensiv. ich war sehr gerne dort, habe den Strand genossen, das Meer gerochen und gehört und bin genußvoll durch den Sand gelaufen. Insgesamt ist vor allem de Geschichte von Chloe herrlich geschrieben, vom kleinen 10jährigen Mädchen bis zur 75jährigen Frau. Toll finde ich sowieso wenn man Orte wie Tenby ein bißchen googeln kann.
Die Geschichte von Nora ist eher nüchterner aufgebaut, aber mit viel Verständnis für ihre Gemütslage und sehr schön, ihre Wandlung zum Schluß.
Mit allen Charakteren konnte man schnell warm werden, besonders gefallen haben mir Gran mit ihren 93 Jahren, Kaitlin, Llew und Logan mit seinen Kindern.
Der Roman spielt auf 2 Zeitebenen, die zum Schluß ein herrliches Zusammenspiel haben. Chloe, die in den 50er Jahren ihre Sommer in Tenby verbringen darf und Nora in der Gegenwart,die plötzlich Probleme hat und sogar die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nimmt. Eines Tages wächst die Sehnsucht nach einem Strand, den sie in ihrem Tagträumen ständig sieht. Tenby, sie muß nach Tenby und glaubt zu wissen, daß das ihr nur helfen kann. Die Kapitel erzählen wechselweise von Chloe und Nora und zum Schluß wird es richtig spannend. Ist Mr. Johnson der, der er zu sein scheint? Kann sich Chloe/Jasmine endlich durchringen ihre Tochter und Mutter wieder zu besuchen? Warum überhaupt Chloe/Jasmine? Wird auch Nora mit 40 nochmal glücklich?
Das und noch viel mehr sollten die geneigten Leser lesen. Mir hat es großen Spaß gemacht Chloe und Nora zu begleiten!

Veröffentlicht am 21.08.2018

Humorvoll, witzig, ehrlich

Die Elternsprecherin
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Schon das Cover hat einen Bezug zum Titel. Man kann die Elternsprecherin durchaus erraten. für mich gerade mit den vier verschiedenen Schuhpaaren ein Hingucker.
Die Geschichte liest sich witzig, chaotisch ...

Schon das Cover hat einen Bezug zum Titel. Man kann die Elternsprecherin durchaus erraten. für mich gerade mit den vier verschiedenen Schuhpaaren ein Hingucker.
Die Geschichte liest sich witzig, chaotisch und auch ehrlich, vor allem in Bezug auf das Familienleben der Mrs. Dixon.
Jennifer Dixon verheiratet mit ihrem Traummann und Mutter von 2 großen Töchtern und vom kleinen Nachzögling Max,der jetzt in die Vorschule kommt, wird von ihrer Freundin genötigt als Elternsprecherin tätig zu sein.
Einerseits hat sie dieses Amt schon mal bekleidet und andererseits wäre es ja auch wieder eine Abwechslung. Sie nimmt an und versucht die Arbeit mit dem ihr eigenen Humor zu erledigen. So bombardiert sie die Eltern gleich zu Anfang mit ihren hintergründigen und witzigen Mitteilungen, die auch manchmal eine gute Portion Sarkasmus beinhalten. Das geht nicht lange gut und sie wird abgesetzt. Zum Schluß arbeitet sie aber in einer Doppelposition.
Ich habe das Buch gerne gelesen. Man kriegt sehr viel vom Alltag einer Vorschulklasse in den USA mit, ebenso vom interessanten Familienleben von Jennifer! Unter anderem trifft sie ihren Highschoolschwarm. Kann das gut gehen? Warum arbeitet sie zum Schluß in Doppelposition? Lernen sie Jennifers Freundinnen kennen und ich denke somanche Tipps für den Umgang mit den Eltern kann man auch auf Deutschland übertragen.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, dank des Schreibstils, besonders haben mir die anders gedruckten , eingestreuten Mitteilungen gefallen

Veröffentlicht am 31.03.2018

Eine Wahnsinnstat - verkraften die Eltern das?

Der Pub der guten Hoffnung
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Eine sehr berührende Geschichte mit sehr viel Einfühlungsvermögen für die Charaktere geschrieben. Hannah und Sam haben "the worstcase" in einem Elternleben erfahren. Ihr Sohn ist Amok gelaufen und hat ...

Eine sehr berührende Geschichte mit sehr viel Einfühlungsvermögen für die Charaktere geschrieben. Hannah und Sam haben "the worstcase" in einem Elternleben erfahren. Ihr Sohn ist Amok gelaufen und hat dabei zwei Frauen und sich selber umgebracht. Nun ist nichts mehr wie es war! Vor allem Hannah leidet schwer. Gegen Sam wenden sich die Eltern seiner Schüler. Sie wollen ihre Kinder nicht vom Vater eines Mörders unterrichtet wissen. Hannah riskiert sogar ihre Ehe, sie will nichts mehr von Sam wissen.Die Kämpfe, die Hannah und Sam durchstehen sind sehr feinfühlig beschrieben, man leidet mit jedem mit. Hannah sucht Hilfe in einer psychatrischen Klinik und Sam nimmt eine Auszeit im Cottage seines Freundes.
Finden sie wieder zueinander?
Zur Geschichte:
Hannah und Sam haben das Schlimmste erlebt.Ihr Sohn ist Amok gelaufen und hat sich und noch zwei Frauen umgebracht.Es gibt viel Leid und viele Fragen. Von ihrer Umwelt werden sie nicht mehr akzeptiert. Hannah sucht Hilfe in einer Klinik und Sam nimmt das Angebot seines Freundes an. Er fährt nach Wales und will im Cottage Abstand gewinnen. Kaum angekommen,fangen die Probleme an. Das Cottage ist belegt! Von wem? Wer sind Hope, Finn und Sian? Was bedeuten sie ihm?Hier kommen jetzt auch die originellen Nebencharaktere dazu. Pat, der Besitzer des Pubs, Gretchen die Bäckereibesitzerin, Miss Molly, Charles und Gabe, ja sogar die demente Lebensgefährtin von Pat wird sehr liebevoll beschrieben.Sam lebt sich gut ein und wird von allen anerkannt. Dann ist seine Zeit herum und er fährt wieder nach Hause, mit dem Gedanken im Kopf, daß Pat seinen Pub aufgeben will.
Er kann tatsächlich Hannah überreden, mit ihm den Pub zu übernehmen. Gelingt ihnen damit ein Neuanfang?
Es wird noch spannend, mutig, liebevoll und zum Schluß werden sie sich richtig heimisch fühlen im Pub der guten Hoffnung!
Eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.03.2018

Mileva und Einstein-ein Leben für die Wissenschaft

Frau Einstein
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Eine Roman-Biographie, die mich süchtig gemacht hat, eine Geschichte die man ruhig mehrere Male lesen kann.
Der Schreibstil ist intensiv, eindringlich, als Leser lebt und leidet man richtig mit.
Die Charaktere ...

Eine Roman-Biographie, die mich süchtig gemacht hat, eine Geschichte die man ruhig mehrere Male lesen kann.
Der Schreibstil ist intensiv, eindringlich, als Leser lebt und leidet man richtig mit.
Die Charaktere sehr schön gezeichnet. Wobei ich bei Mileva nie so richtig wußte, ob ich weinen oder lachen sollte. Klar ist sie stolz auf ihr Wissen und möchte es auch verbreiten, aber so vorbehaltlos an Einstein zu glauben, sich zu erniedrigen!
Einsteins Charakter konnte man ziemlich bald erkennen, er nutzt Mileva eigentlich nur aus. Gut haben mir die Züricher Freundinnen gefallen, vor allem Helene, mit der der Kontakt nie abriß. Auch die Mutter erweist sich als ganz starke Frau! Durch die ganze Geschichte konnte man Milevas Entwicklung von der schüchternen, einzelgängerischen Studentin zur starken Frau zum Schluß, die Einstein das Preisgeld abtrotzt, beobachten.
Zur Geschichte:
1897 in Zürich hat sich Mileva Maric am Polytechnikum eingeschrieben um Physik und Mathematik zu studieren. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten findet sie Freundinnen und ihr Mitkommilitone Einstein sucht ihre Freundschaft. Ihm fällt auch ihre ungeheure Matheintelligenz auf und sie arbeiten bald zusammen, wobei dem Leser eigentlich Mileva als die Klügere und Ehrgeizigere vorkommt. Sie verlieben sich und Mileva wird bald schwanger. Jetzt läuft es einfach nicht mehr. Die Hochzeit wird hinausgezögert. Mileva entdeckt, daß Einstein sie im wissenschaftlichen Bereich hintergeht.Ob und wann sie dann doch heiraten, welches Leben sie führen (das von Bohemiens?) und warum Mileva welches Preisgeld kriegt undnoch so einiges mehr, müssen sie selber lesen.
Ich habe Mileva gern begleitet und werde ihre Geschichte sicher noch einmal lesen.