Profilbild von Hauntedcupcake

Hauntedcupcake

Lesejury Star
offline

Hauntedcupcake ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hauntedcupcake über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich leider der schwächste Teil

Das Lied der Elfen
0

Inhalt
Die Rettungsmission für die untergehende Elfenwelt Sharevyon stellt sich für Leàna, Kayne und Rob als gefährliches Unterfangen heraus. Denn die vermeintlichen Elfen entpuppen sich als Mysharen, ...

Inhalt
Die Rettungsmission für die untergehende Elfenwelt Sharevyon stellt sich für Leàna, Kayne und Rob als gefährliches Unterfangen heraus. Denn die vermeintlichen Elfen entpuppen sich als Mysharen, gefährliche Wesen, deren Ziel es ist, sämtliche Magie aus der Welt zu ziehen und sie so zu vernichten. Die Flucht ist misslungen und nun kämpfen sich die Freunde durch die unwirtliche Welt, in der Hoffnung doch noch nach Hause zu finden. Doch die Mysharen sind auch für ihre Heimat eine Bedrohung und so besteht die einzige Hoffnung darin, Sharevyon mitsamt seinen Bewohnern zu vernichten ...

Meine Meinung
Mich haben die ersten beiden Bände der Weltenmagie-Trilogie vollkommen in ihren Bann gezogen. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, die Welten haben mich überzeugt, ich war richtig gespannt auf das Finale. Der Schreibstil lässt sich wie schon in den Vorgängern sehr locker und leicht lesen, auch wenn ich diesmal das Gefühl hatte, dass sich mehr Grammatikfehler und Namensverwechslungen eingeschlichen haben.

Band 3 der Reihe knüpft nahtlos an den zweiten Teil an, nachdem Leàna von den Mysharen entführt worden ist und Kayne seinen Freund, den Drachen Rob, niedergeschlagen hat, um für die Gefährtin einen Deal auszuhandeln. Es ist schon eine Weile her, seit ich die anderen Bände gelesen habe und ich war erst skeptisch, ob ich mich denn noch zurecht finde. Die Bedenken waren dann aber rasch über den Haufen geworfen, denn ich habe mich sofort wieder "eingelebt". Schnell war ich auch wieder total gefesselt und begeistert von der Geschichte. Diese wird abwechslungsweise aus der Sicht verschiedener Personen geschildert, so dann auch aus derer von Leàna und ihren Freunden in Sharevyon, aber auch aus der von Prinz Toran und dessen Freunde und Feinde in Albany.

Schon in der Mitte hat das Buch aber rasant abgenommen. Den Mittelteil habe ich als sehr zäh, langgezogen und mühsam empfunden. Viele Szenen waren meiner Meinung nach unnötig und haben die Geschichte künstlich verlängert. So wird zum Beispiel über drei Seiten geschildert, wie Leàna Schmuck herstellt. Dies hat aber weder zur vorherigen noch zur noch kommenden Geschichte beigetragen. Was mich zudem gestört hat waren die plötzlich aufkommenden erotischen Szenen. Nacktbaden mit Elfen inklusive. Besagte Szenen fand ich fehl am Platz, zumal auch sie nicht zur Geschichte beigetragen haben und die Vorgänger ja gut auch ohne ausgekommen sind. Auch die Vergewaltigungen waren wieder ein Thema. Dass der "Bärtige" die sogenannten Nebelhexen, sprich Mischlinge, geschändet hat, war nichts Neues. Aber hinzu kamen jetzt noch die Mysharen, die ihre Gefangenen untereinander zum Sex zwingen. Irgendwie war mir das dann too much.

Gegen Ende wurde die Geschichte dann wieder richtig spannend und alle Fäden kamen zusammen. Da durfte ich wieder mitleiden und mitfiebern und das Ende hat mir sehr gut gefallen... bis... die Autorin die Geschichte um ein unnötiges, unlogisches Detail auf den letzten Seiten ergänzt hat. Da hat sie es aber richtig - entschuldigt die Wortwahl - verkackt.

Setting
"Das Lied der Elfen" spielt in den beiden fiktiven Welten Sharevyon und Albany. Die Menschenwelt kommt auch in diesem Band wieder nur ganz kurz am Rande vor.

Albany, die Heimat der Helden haben wir im ersten Teil kennengelernt. Es handelt sich um eine Welt voller Magie, die Menschen, Elfen, Zwerge und viele andere Wesen beiheimatet. Die Welt ist der unseren wohl nicht unähnlich und gleicht den gemässigten nördlichen Regionen: viel grün und Wald, Wiesen und Seen, aber auch raue Klippen und wildes Meer. In Albany habe ich mich sofort verliebt.

Die Elfenwelt Sharevyon lernten wir im zweiten Teil kennen. Diese ehemals majestätische Welt ist total vertrocknet und heruntergekommen, sämtliche Magie ist verschwunden. Nun stellt sich heraus, dass dies das Werk der gefährlichen Mysharen ist, einer Art Luftgeister, die jede Form annehmen können. Doch seit Leàna und ihre Freunde - vorallem Rob - in der Welt sind, scheint sie sich langsam zu erholen: die Wiesen ergrünen wieder, die Bäume wachsen und es bilden sich wieder Bäche - kurz: das Leben kehrt nach Sharevyon zurück.

Das Setting konnte mich auch dieses Mal wieder überzeugen. Die Autorin ist sehr begabt darin, Welten zu erfinden und aufzubauen und es macht unglaublich Freude, diese Welten zu erkunden.

Charaktere
Natürlich kommen alle liebgewonnen Charaktere wieder vor: Leàna, Kayne und Rob, Toran und Jel'Akir, Darian und seine Gefährtin, Königin Kaya und auch Lillith, die Heilerin. Ich mag die Charaktere in der ganzen Reihe sehr.

Was mich aber etwas gestört hat, ist, dass ausgerechnet die sonst so starke Leàna plötzlich zu einer jämmerlichen, wimmernden Gestalt gemacht wird. Diese Entwicklung hat für mich so gar nicht gepasst. Ansonsten haben mir die Entwicklungen der Charaktere gut gefallen. Besonders Toran ist erwachsen geworden und seine Geschichte und die von Jel haben mich dieses mal am besten in ihren Bann gezogen.

Auch die Szenen um den "Bärtigen" haben nicht gefehlt. Auf die Auflösung dieses Mysteriums war ich ganz besonders gespannt. Wie wohl alle Leser hatte ich meinen Verdacht auf zwei Protagonisten beschränkt und fast bis zum Schluss war nicht klar, welcher von beiden nun das Monster ist. Leider hat sich die Autorin eine Szene zu früh verplappert und so etwas die Spannung getötet...

Fazit
Ein an und für sich gelungener Abschluss, der aber durch einen sehr zähen Mittelteil, unnötige Passagen und vor allem einem ziemlich unlogischen und unnötigen End-Detail leider nicht vollständig überzeugen konnte und seinen Vorgängern um Längen nachhinkt...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Langatmig und trotz interessanter Welt nicht überzeugend

Delirium
1

Inhalt
Vor Ewigkeiten schon, haben die Menschen begriffen, dass Liebe eine schlimme Krankheit ist, eine Krankheit, die den Menschen verdirbt und ihnen übel mitspielt. So haben sie ein Heilmittel entwickelt, ...

Inhalt
Vor Ewigkeiten schon, haben die Menschen begriffen, dass Liebe eine schlimme Krankheit ist, eine Krankheit, die den Menschen verdirbt und ihnen übel mitspielt. So haben sie ein Heilmittel entwickelt, um die Menschheit vor Amor deliria nervosa zu retten.
Lena, ein junges Mädchen aus Portland, steht kurz vor der Heilung. Sie freut sich darauf, zumal ihre Mutter eine "Infizierte" war, und sie seither deswegen unter der nicht besonders zuvorkommenden Behandlung ihrer Mitmenschen leidet. Doch dann lernt sie Alex kennen, der ihr Herz zum Klopfen bringt, und sie muss langsam einsehen, dass Amor deliria nervosa nicht das ist, was die Regierung sie glauben lässt...

Meine Meinung
Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gefallen. Recht schnell ist mir die wunderschöne Sprache in dem Buch aufgefallen. Die Autorin schreibt sehr poetisch und bildhaft, was mir gut gefallen hat. Die Welt,, die sie geschaffen hat, ist eine beängstigende: die Regierung beobachtet alles und jeden, und die Menschen machen das ohne zu murren mit. Sie werden zu gefühllosen Hüllen, nachdem sie durch den Eingriff geheilt werden. Und obschon mich der Schreibstil und diese Welt wirklich überzeugt haben, konnte es "Delirium" selber nicht...

Schon bald war ich gelangweilt von dem Buch, denn es passiert einfach nichts spannendes. Der Leser begleitet Lena in den Tagen vor ihrem Eingriff. Diese bestehen aus langweiligen Lappalien, Teenagerproblemen, Schulferien im Laden ihres Onkels, und nachdem sie Alex kennengelernt hat auch aus abendlichen verbotenen Ausflügen. Spannung kommt da kaum auf. Und wenn doch, zerstört die Autorin sie recht schnell wieder. Denn obschon der Schreibstil wunderbar ist, ist er gleichzeitig sehr träge und so schweift sie immer und immer wieder ab und lenkt vom Wesentlichen ab.

"Delirium" habe ich zudem als äusserst vorhersehbar empfunden. Denn, wenn mal etwas passiert, konnte ich das schon früh erahnen und überraschen konnte mich wirklich nichts, aber auch gar nichts. Das fand ich sehr schade, denn hier hätten definitiv ein paar Überraschungen eingebaut werden können. Die "Liebe" zwischen Lena und Alex fand ich unglaubwürdig. Zu schnell, zu heftig, so, wie es im echten Leben niemals passieren würde. Da das Buch eigentlich von der Liebe handelt, bin ich besonders von der Liebesgeschichte darin sehr enttäuscht.

Erst in den letzten paar Kapiteln ist wirklich Spannung aufgekommen und der Cliffhanger ist, wenn auch wieder vorhersehbar, doch motivierend, weiter zu lesen.

Setting
"Delirium" spielt in Portland, USA, in einer dystopischen Zukunft. Das Setting hat mich wie schon erwähnt wirklich überzeugen können. Portland war toll beschrieben, die einzelnen Schauplätze ebenso.

Die Welt, die die Autorin erschaffen hat ist sehr beängstigend, beunruhigend und beklemmend. Die Regierung überwacht ausnahmslos alles, hat die Menschen total unter seiner Kontrolle. Überwacht werden unter anderem auch die Musik und Literatur, alles ist vorgegeben. Religion existiert zwar noch, aber in einer anderen Version, denn neben Gott, wird auch die Wissenschaft sozusagen angebetet. Kurz nach der obligatorischen Schulzeit kommt der "Eingriff", der die Menschen von der schweren Krankheit Liebe heilt. Davor gibt es eine Evaluation, in der geprüft wird, in welchem Sektor jemand arbeiten wird und welchen Partner man zugeteilt bekommt. So wird nach dem Eingriff jeder Mensch ein geregeltes, glückliches Leben führen können.

Charaktere
Lena, die Hauptprotagonistin, ist Waise und wächst bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Ihre Mutter hat sich das Leben genommen, da der Eingriff bei ihr auch nach dem dritten Mal keine Wirkung zeigte, und ihr Vater ist früh verstorben. So hat Lena keinen leichten Stand im Leben, da Angehörige von Infizierten, Sympathisanten etc. beinahe geächtet werden. Als Protagonistin habe ich Lena als ziemlich mühsam empfunden. Sie ist nicht nur ausserordentlich naiv, sondern auch unglaublich ambivalent. Sie kann sich einfach nicht entscheiden, was sie ist, wer sie ist und was sie will. Was wohl ihre "Wandlung" von der braven Bürgerin zur Rebellin betonen sollte, hat mich einfach nur genervt.

Alex, der männliche Hauptprotagonist, soll wohl so eine Art Romeo darstellen. Er hat natürlich ein Geheimnis, das Lena (natürlich) erst nach einer Weile aufdeckt. Ausserdem hat er Lena wohl schon eine Weile beobachtet, was ich ziemlich creepy finde, Lena aber gar nicht stört.

Tiefe hat die Autorin ihren Charakteren nicht geben können, so bleiben alles etwas oberflächlich. Die einzige Person, die mich wirklich interessiert hat, ist Grace, Lena's kleine Cousine, doch von der wird wohl nichts mehr kommen.

Fazit
Eine erschreckende Zukunftsvision, die eigentlich sehr interessant wäre. Doch "Delirium" hat sich so in die Länge gezogen, ist vorhersehbar und mit flachen und teils nervigen Protagonisten ausgestattet, dass es mich definitiv nicht überzeugen konnte. Erst in der Zielgeraden ist Spannung aufgekommen und trotz des Cliffhangers weiss ich noch nicht, ob ich die Reihe fortsetzen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwächer als die Vorgänger

Royal 3: Ein Schloss aus Alabaster
0

Inhalt
Nach der ersten Aufgabe sind noch zwölf Anwärterinnen im Rennen um den Prinzen. Doch noch immer hat niemand eine Ahnung, welcher der vier jungen Männer denn nun der Königssohn ist. Tanya kämpft ...

Inhalt
Nach der ersten Aufgabe sind noch zwölf Anwärterinnen im Rennen um den Prinzen. Doch noch immer hat niemand eine Ahnung, welcher der vier jungen Männer denn nun der Königssohn ist. Tanya kämpft mit allen Mitteln gegen ihre Gefühle für Phillip an, doch das ist gar nicht so einfach, macht er ihr doch immer wieder neue Hoffnung. Verwirrt sucht sie Rat bei ihren Freunden - bis sie ihre Erinnerung an die Nacht der Meteoritenschauer wieder erlangt und nicht mehr weiss, wem sie nun trauen kann...

Meine Meinung
Band 3 setzt nahtlos an das Ende vom zweiten Teil an. Tanya und ihre Mitbewohnerin haben die erste Aufgabe mit Bravour gemeistert und sind somit automatisch weiter. Natürlich nimmt Tanya diese Mitteilung mit gemischten Gefühlen entgegen, möchte sie doch gerne nach Hause... Doch langsam muss sie auch feststellen, dass sie wahre Freunde gefunden hat im Palast und dass ihre Gefühle für den Vielleicht-Prinzen Phillip immer stärker werden.

Mir hat dieser Teil wieder sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist und bleibt locker leicht und dennoch immer etwas plump. Wie schon in den vorherigen Bänden hatte ich da besonders Mühe mit den Dialogen, diese wirken manchmal so unecht. Dafür gebe ich einen halben Punkt Abzug.

Einen weiteren halben Punkt abziehen muss ich wegen dem ziemlich übel ausgeschlachteten Beziehungsdrama um Tanya und Phillip. Dass es ein einziges Auf und Ab ist, ist spätestens seit Band 2 klar, aber hier wird alles noch einmal breitgetreten und überdramatisiert. Dass hat mich stellenweise so richtig, richtig genervt.

Auch die Aufgabe fand ich wieder unlogisch, unglaubwürdig und unnötig. Klar könnten die Ergebnisse interessant sein, aber ich fand es doch etwas abstrus, dass da plötzlich ein Labyrinth im Palast ist. Auch hiefür muss ich einen halben Punkt abziehen, da mich dünkt, dass diese "Aufgaben" nicht realitätsnah sind, sondern nur dazu dienen, etwas Action in die Geschichte zu bringen - allein für den Leser. Und das finde ich hier nicht nötig.

Die Charaktere bleiben etwas flach und blass, auch wenn Tanya langsam eine Entwicklung zeigen lässt. Mich hat gefreut, dass man etwas mehr über die anderen drei Vielleicht-Prinzen erfahren konnte, so blieben diese nicht ganz so nebensächlich. Auch der König und die Königin hatten einen Auftritt, doch dieser hat mich doch etwas sehr verwundert.

Natürlich bin ich gespannt, wer denn nun der Prinz ist. Vermutung habe ich natürlich eine, dennoch könnte die Autorin hier noch eine ganz grosse Überraschungs-Bombe platzen lassen. Besonders interessiert mich aber, was es mit dem angeblichen Meteoritenschauer auf sich hat.

Fazit
Ein interessanter dritter Teil, der mich aber wegen dem Beziehungsdrama oft genervt hat. Dennoch bin ich gespannt, wie alles aufgelöst wird.

3,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Und auch der dritte Teil überzeugt mich nicht

City of Glass
0

Inhalt
Düstere Zeiten sind angebrochen. Valentin sammelt sein dämonisches Heer, sein Ziel: Idris, die gläserne Stadt. Während Clary verzweifelt nach einem Heilmittel für ihre Mutter sucht, versuchen ihre ...

Inhalt
Düstere Zeiten sind angebrochen. Valentin sammelt sein dämonisches Heer, sein Ziel: Idris, die gläserne Stadt. Während Clary verzweifelt nach einem Heilmittel für ihre Mutter sucht, versuchen ihre Freunde die Schattenjäger auf ihre Seite zu ziehen, denn nur, wenn die ihren Hass überwinden, kann Valentin gestoppt werden.

Meine Meinung
Langsam glaube ich, dass diese Reihe nichts für mich ist. Denn so richtig warm bin ich auch mit Band 3 nicht geworden. Clary nervt mich, Jace erst recht, und auch die anderen Charaktere sind nicht so nach meinem Geschmack.

Einige Stellen fand ich interessant und spannend aber vieles war wieder vorhersehbar und dann gab es mir zu viele von diesen "Ja, ne, is' klar"-Momenten. Und die mag ich einfach nicht.

Wie in den vorherigen Bänden habe ich auch hier wieder die fehlende Charakterentwicklung zu bemängeln. Ja, es gibt ein paar Änderungen im Leben der Protagonisten, aber so richtig weiterentwickeln tut sich niemand.

Band 3 spielt im Institut und in und um die Stadt Idris. So wirklich viel ist mir aber von dieser nicht geblieben. Leider hat mich das Setting dieses Mal nicht überzeugt.

Clary bleibt, wie sie ist. Sturköpfig, naiv und irgenwie dümmlich. Und auch Jace bleibt arrogant und eigenbrötlerisch. Nichts Neues also in Band 3.

Fazit
Die "Chroniken der Unterwelt" und ich werden einfach nicht warm miteinander. Fehlende Charakterentwicklung und immer wieder derselbe Ablauf, ich weiss nicht, ob ich Band 4 auch noch eine Chance geben werde ...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spinnenkuss

Spinnenkuss
0

Inhalt
Gin Blanco, besser bekannt als "Die Spinne", ist eine gefürchtete Auftragsmörderin und ein begabter Elementar. Sie beherrscht die Steinmagie wie keine andere, und dennoch verlässt sie sich lieber ...

Inhalt
Gin Blanco, besser bekannt als "Die Spinne", ist eine gefürchtete Auftragsmörderin und ein begabter Elementar. Sie beherrscht die Steinmagie wie keine andere, und dennoch verlässt sie sich lieber auf ihre Messer und ihren Instinkt. Als ihr neuester Auftrag sich als üble Falle entpuppt und sie so von der Jägerin zur Gejagten wird, muss Gin ihr Können beweisen, um sich und ihre Freunde zu retten. Glücklicherweise erhält sie unerwartete Unterstützung von Detective Caine, dem sie mehr als nur zugetan ist...

Meine Meinung
Nachdem "Frostkuss" (von derselben Autorin) für mich eher eine Enttäuschung war, habe ich mich mit gemischten Gefühlen an den ersten Band dieser Reihe gewagt. Da ich Ferien hatte, habe ich ihn aber in wenigen Tagen ausgelesen und war trotz einiger Mängel positiv überrascht.

Die Welt um Gin Blanco hat mich sehr fasziniert, wenn auch ein wenig abgestossen. Denn obschon viele Menschen Magie tätigen können, ist die Kluft zwischen Arm und Reich riesig und die Korruption allgegenwärtig. Das Buch beginnt mit einem Auftrag von Gin, bei dem man sogleich die Protagonistin kennen lernt und einen Einblick in ihre Arbeit erhält. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen.

Was mich hier gestört hat, ist praktisch dasselbe, wie bei "Frostkuss": Die Autorin legt einen immensen Wert darauf, zu erklären, warum ihre Protagonistin so besonders ist. So wird andauernd wiederholt, dass Gin dies und das kann. Und diese Wiederholungen gehen echt auf den Keks. Ausserdem wird zu viel Zeit mit Lappalien wie "sie kochte das" oder "sie trug das" verbracht, unnötige Passagen, meines Erachtens. Es ist zwar ein netter Effekt, dass die Auftragsmörderin besonders gut kochen kann, dennoch hätte ja nicht gleich das ganze Rezept niedergeschrieben und die Küchenausrüstung erklärt werden müssen. Dritter Kritikpunkt: der Autorin will es einfach nicht gelingen, Emotionen in die Geschichte einzubringen. Eine dauernde Wiederholung wie sehr Gin ihre Familie vermisst, wie grosse Schuldgefühle sie hat etc. machen die Sache nicht glaubhaft. Selbes bei den erotischen Szenen. Huch, da ist ein Detective, wie praktisch, er schaut gut aus, und huch, da wird die Protagonistin gleich ganz wuschig! Grund? Keiner. Ist einfach so. Dadurch bleiben die Charaktere der Geschichte leider etwas flach und die Emotionen sind keine solchen, sondern nur leidige Wiederholungen. Ausserdem sind mir unnötig häufig Ausdrücke wie Nutte, Blut spritzte herum etc. negativ aufgefallen. Diese hätten wohl die Atmosphäre beschreiben sollen, was meiner Meinung nach aber nicht gelungen ist.

Ohne diese ganzen Wiederholungen und unnötigen Einschübe, wäre das Buch zwar um einiges dünner, dafür aber ein wirklich gelungenes wenn auch etwas vorhersehbares Werk geworden. So aber besteht leider noch viel Luft nach oben.

Setting
Der erste Band dieser Urban Fantasy-Reihe spielt im fiktiven amerikanischen Ort Ashland in den Südstaaten. Ashland unterteilt sich in die nördliche Region, in denen die wohlhabenderen Geschäftsleute leben und in den südlichen Teil, der ziemlich heruntergekommen ist und in dem die armen Arbeiter ihr kümmerliches Dasein fristen.

Die Autorin hat eine interessante neue Welt geschaffen, in der neben den Menschen sowohl Zwerge, Riesen, als auch Vampire leben - und sogenannte Elementare: Magier, die die Elemente beherrschen. Im Normalfall beherrscht ein Elementar eins der Grundelemente Erde, Feuer, Stein oder Eis. Manche haben eine schwächere Affinität zu einem weiteren Element und wieder andere beherrschen die weniger mächtigen Unterelemente wie Wasser und Strom.

Charaktere
Gin Blanco, "Die Spinne", ist Auftragsmörderin mit Leib und Seele und zudem eine begnadete Magierin. Sie beherrscht die Steinmagie ausgesprochen gut und kann nebenbei auch ein wenig Eismagie nutzen. Ihre bevorzugten Waffen sind dennoch ihre geliebten Messer aus einem besonderen Metall. Nach und nach wird ihre Vergangenheit aufgedeckt, und der Leser erfährt, wie sie zu dem wurde, was sie ist. Trotz netter Einfälle bleibt sie aber ein eher blasser Charakter und obschon sie wohl taff und hart herüberkommen sollte, wirkte sie für mich eher ... kuschelig als gefährlich.

Detective Caine ist einer der einzigen nicht korrupten Polizisten von Ashland. Er lebt ganz nach seinen eigenen Prinzipien und versucht, die Welt zu einer besseren zu machen. Dafür muss er natürlich recht stur und kühl sein, was ihn in meinen Augen eher unsympathisch hat wirken lassen. Gegen Ende wurde ich dann aber doch noch warm mit dem gut aussehenden Cop.

Die restlichen Charaktere, gut wie auch böse, waren sehr vielfältig und bunt, blieben aber dennoch irgendwie flach. Da bleibt noch viel Luft nach oben.

Fazit
Ein interessanter und teilweise sehr rasanter Auftakt, der aber noch einige Schwachstellen hat.

3,5 Sterne