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Veröffentlicht am 21.08.2018

Alios effugere saepe, te numquam potes. (Anderen kannst du oft entfliehen, dir selbst nie.) – Publilius Syrus, Sententiae A203

Vollendet – Die Flucht (Band 1)
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Meinung

Drei Jugendliche drei Lebende, drei Schicksale, drei verschiedene Lebensweisen und dennoch verbindet sie eines: Die Flucht vor dem System. Alle drei sind Wandler, das heißt: Sie können nach dem ...

Meinung

Drei Jugendliche drei Lebende, drei Schicksale, drei verschiedene Lebensweisen und dennoch verbindet sie eines: Die Flucht vor dem System. Alle drei sind Wandler, das heißt: Sie können nach dem Gesetz umgewandelt werden, je nach Wunsch der Erziehungsberechtigten. Risa ist ein Waisenkind, das nicht mehr im Waisenhaus untergebracht werden kann, da es überfüllt ist. Sie soll somit entsorgt werden. Lev hingegen lebt in Wohlstand. Da seine Familie sehr gläubig ist, wurde er von Geburt an auf die Umwandlung vorbereitet. Er hat sich mit seinem Schicksal abgefunden und scheut sich nicht davor dem entgegenzukommen, denn er ist ein Zehntopfer, dass heißt: Jedes zehnte Kind der Familie wird geopfert. Cannor ist die dritte Person in dem Bunde der Protagonisten. Er lebt weder in Wohlstand, noch besitz er keine Elternteile. Er ist einer der ganz normalen. Seine Eltern haben in Erwägung gezogen dem Gesetz der Umwandlung für Conner zu nutzen, ohne, dass er es weiß, bis er es selbst herausfindet. Nachdem Risa und Connor Lev davon überzeugt haben, dass die Umwandlung nicht von statten gehen darf und es nicht richtig ist, versuchen sie zusammen zu überleben, erfahren von erschreckenden Geschichten, lernen das richtige Leben kennen und was es heißt vor dem System fliehen zu wollen. Sie finden andere Mitgenossen, die das gleiche durchmachen wie sie und verbünden sich. Zusammen finden sie den Flugplatz, ein Ort an dem sie sich Frieden erhoffen. Doch der Schein trübt, denn dort sieht es nicht so rosig aus wie erhofft.

Das Gesetz:
Das Gesetz besagt, das jedes Kind bis zum 13. Lebensjahr vom Charta des
Lebens unantastbar ist. Sobald es aber 13 Jahre alt ist, dürfen die
Erziehungsberechtigten das Kind umwandeln, dies ist jedoch nur bis zum
18. Lebensjahr des Kindes möglich. Sobald es über 18 ist, sind die
Eltern nicht mehr dazu bevollmächtigt das Gesetz in Anspruch zu nehmen.

Laut Gesetz darf das Leben des Kindes bei dem Vorgang nicht Enden.
Dieser Vorgang, mit dem das Leben eines Kindes abgeschlossen
wird, das Kind aber dennoch am Leben bleibt, wird Umwandlung genannt.

Risa ist ein kluges Mädchen mit Grips. Leider ist sie nicht so hochbegabt, dass man sie weiter gebrauchen kann. Durch ihr Benehmen bewirkt sie große Wunder. Connor ist unkontrollierbar. Durch ihre Art mit Connor zu reden und ihn sehen zu lassen; wie sie die Sachen sieht, lernt er sich zusammenzureißen und seine impulsive Art hinter sich zu lassen.
In Lev hingegen toben Gedanken, die ihm gefühlsmäßig aus der Bahn wirft. Er weiß seit er denken kann, ein Zehntopfer zu sein und ein Schicksal vor sich zu haben. Doch ist es tatsächlich richtig sich aus den religiösen Gründen sich opfern zu lassen? Dadurch würde er nicht älter als 13 werden.

Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven wiedergegeben. Dabei versucht Neil Shusterman die Handlung oft aus der Sicht der drei Protagonisten zu zeigen. Die Athmosphäre in Vollendet ist beändgstigend dunkel und gruselig gehalten. Der Autor versucht durch sein objektives Schreiben die Leser so an die Geschichte heran zu tasten, dass es ihnen Gänsehaut bereitet. Er schildert das Geschehen und jedes Detail so getreu und erschreckend, dass man vergisst richtig Luft zu holen. Die Geschichte fesselt einen so sehr, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt eine kleine Lesepause einzulegen. Die Spannung reißt einen nur so förmlich mit. Doch dies sind nicht die einzigen Gründe, die ich an dem Buch so toll finde, sonder auch die Tatsache, dass der Autor mit dem Buch für Diskussionstoff sorgt. Er versucht den Lesern nicht nur eine tolle Dystopiegeschichte vorzulegen, sondern auch viel Stoff zum Nachdenken, wie beispielsweise ob das Gesetz so etwas wie Mord ist und ob es nicht nur eine Zustimmung für Mord ohne Moral ist. Werden die Organe nach der Umwandlung in dem anderen Körper mit den Erinnerungen weiterleben?

Da Vollendet kein Einzelband ist, freue ich mich natürlich auf die Fortsetzung.

Fazit

Verstörend. Gänsehaut. Dystopie. Umwandlung. Leben. Tod.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe.

Vollendet ist eine vollkommen zum nachdenkende Dystopie, die zudem wirklich gut ist! Mehr kann ich an dieser Stelle nicht dazu sagen.

Altersempfehlung: Ab 13 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

Alles, was der Mensch insgeheim im Schutz der nächtlichen Finsternis tut, wird einmal ans Tageslicht gelangen. -Khalil Gibran, Sämtliche Werke

Godspeed - Die Suche
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Meinung

Der Älteste ist bereits tot und Junior übernimmt seinen Platz als Ältesten. An ihm hängt das ganze Leben auf der Godspeed ab, nur er allein trägt die große Verantwortung für alle. Während er sich ...

Meinung

Der Älteste ist bereits tot und Junior übernimmt seinen Platz als Ältesten. An ihm hängt das ganze Leben auf der Godspeed ab, nur er allein trägt die große Verantwortung für alle. Während er sich immer mehr seinen Aufgaben und Verpflichtungen hinnimmt, versucht Amy herauszufinden, was für ein falsches Spiel auf dem Schiff gespielt wird. Denn seit das Phydus abgeschaffen wurde, können die Menschen klar denken. Sie vernachlässigen ihre Aufgaben zur Beisteuerung der Nahrungsentstehung, dadurch werden weniger Lebensmittel produziert, folglich gibt es ein Kampf ums Überleben. Dadurch entsteht eine Rebellion mit Meuterei. Nicht, dass es genug ist, können sie wieder menschliche Emotionen empfinden und versuchen das Leben von Junior schwer zu machen. Eine fremde Person versucht dabei Menschen nacheinander umzubringen. Dabei soll es so aussehen, als hätte Junior etwas damit zu tun oder gar der Täter. Er verliert nach und nach das Vertrauen der Menschen und seine Macht. Als ob er nicht genügend Probleme hat, erfährt er auch noch, dass das Schiff nicht mehr weiterfliegt und nur noch vor sich hintreibt. Er versucht an dieser Stelle so gut wie möglich Lösungen für die Probleme zu finden und wird dadurch nur noch unnahbarer für Amy als sonst schon. Zwar hat er das große Bedürfnis sie bei sich zu haben, doch durch die Problematiken, wird es schwerer und schwerer an sie heran zu kommen. Amy hingegen wird weiterhin als Feindin angesehen durch ihre Andersartigkeit. Sie erhält daher zum Schutz ein Dra-Kom, welches eins Orion gehörte. Durch das Dra-Kom erhält sie das erste Rätsel, das Orion ihr hinterlegt hat. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Godspeed. Doch der Weg, den sie beschreitet, ist nicht einfach. Feinde versuchen ihr das Leben schwer zu machen, was sie aber nicht wissen, ist: Die Godspeed hat viele Geheimnisse, einige kleine; andere größer – so groß, dass das Wissen ausschlaggebend für die Menschen auf der Godspeed und ohne Zweifel für Amy und Junior ist. Denn das Rätsel hängt unmittelbar mit den Problemen der Godspeed und ihre Einwohner zusammen. Doch ist es ein Vorteil den Einwohner das Ergebnis zu offenbaren oder sollten die Ergebnisse nicht doch lieber im dunkeln bleiben?

Amy ist stärker als im ersten Band geworden. Sie hängt nicht mehr so sehr an die Freilassung ihrer Eltern und konzentriert sich auf ein Rätsel, was den Werdegang ihrer Persönlichkeit zum Teil umändert. Man erfährt mehr über sie, mit all ihren Stärken, neuen Gedanken, aber auch ihre schmerzlichen Gefühle. Auch wenn sie stäker als im ersten Teil geworden ist, heißt es nicht, dass sie nicht auch so weiblich ist, um ängste zu empfinden und des öfteren es zu zeigen, als sie z.B. ihren fast Vergewaltiger wieder trifft – das nicht nur einmal. Dies macht sie so menschlich, was sie zu einer guten Protagonistin und Leitfigur macht.
Junior zeigt dem Leser in diesem Teil ebenfalls eine andere Seite von sich – eine männliche. Er ist nicht mehr der kleine Junge, der sich fürchtet und sich unterordnet. Er fängt an seine Verpflichtungen zu akzeptieren und sie in die Hände zu nehmen, dabei verliert er seine Gefühle für Amy nie aus den Augen. Er zeigt sowohl Anführungsfähigkeit, aber auch Emotionen, die er oft nicht raus lassen kann. Auch wenn er männlicher geworden ist, ist er sehr verletzlich.

„Godspeed – Die Suche“ ist der zweite Teil der Godspeed-Trilogie. Es ist keines dieser Lückenbüßer, die nur dazu dienen näher auf die vielseitigen Charaktere einzugehen. Dieser Teil bereitet den Leser auf den Abschluss vor. Dabei werden dem Leser viele neue Details nahegelegt. Durch die Offenbarung des Geheimnisses kommt man dem Geheimnis des ersten Teils entgegen. Es werden zudem viele Fragen vom ersten Band beantwortet. Im großen und ganzen dreht sich das Buch um die Rätsel, was der Titel des Bandes schon aussagt.

Im zweiten Band geht die Autorin auf die vielen bereits vorgestellten Nebenrollen und Protagonisten ein. Sie bekommen ein Eigenleben und richtige Züge. Es kommen nicht viele neue Charaktere dazu, die eine große Rolle spielen würden. Das ist ganz gut, da jeder Leser Probleme mit zu vielen Namen hat und sie nach einer Zeit nicht mehr der Persönlichkeit ganz zuordnen kann mit all dem Wissen über diese Person.

Wie bei etlichen Dystopien werden die Perspektiven abwechselnd aus der Sicht der Hauptpersonen Junior und Amy gezeigt. Es ist spannend zu lesen, was die eine Person in der Zeit, in der die andere Person etwas tätigt, macht. Da die Protagonisten zwei verschiedene Geschlechter aufweisen, ist das Buch nicht nur ein Mädchenbuch, sondern auch ein Jungenbuch.

Die Geschichte weckt in einem ein Abenteuergeist. Man will wie bei der Schnitzeljagd die Hinweise finden und verfolgen. Dadurch verliert der Leser die Buchstaben auf den Seiten nie aus den Augen. Im großen und ganzen bin ich somit ganz und gar zufrieden mit dem zweiten Band und freue mich auf die Fortsetzung, zumal das Ende so undenkbar ist, dass man sich viele Fragen stellt. Als Leser will man die Antworten darauf haben, sodass das Verlangen gestillt werden kann.

Fazit

Macht. Gier. Rebellion. Meuterei. Geheimnisse. Rätsel. Täuschung. Habgier. Verlust.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe.

Godseed – Die Suche hat alles, was ein zweites Band einer Trilogie haben sollte. Es fesselt einen und gibt dem Leser ein Abenteuergeist. Die Geschichte ist rasant und hat so viele Geheimnisse zu bieten, die entlüftet werden wollen. Das Ende ist zudem unerwartet. Das Lesen des Buches kann daher nur ein Vorteil sein!

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Unterschiede sind die Wurzel allen Übels. Dementsprechend müssen alle Unterschiede ausgemerzt werden – koste es, was es wolle.“ – Ein Leitsatz der Mutter

Renegade
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Elysium – eine Unterwasser-Utopia- ist eine Stadt am Grunde des Ozeans, abgeschottet von der normalen Welt. Dort scheint das Paradies auf Erden zu sein. Die Tage werden alle von Mutter -Anführerin ...

Meinung
Elysium – eine Unterwasser-Utopia- ist eine Stadt am Grunde des Ozeans, abgeschottet von der normalen Welt. Dort scheint das Paradies auf Erden zu sein. Die Tage werden alle von Mutter -Anführerin von Elysium – organisiert, geplant und an die Unterwasserbewohner weitergeleitet. Es herrscht somit eine Diktatur, die dafür sorgen soll eine perfekte Welt aufrecht zu erhalten. Um das zu erreichen, darf es keine Krankheiten, kein Neid oder gar Gefahren geben. Mutter organisiert daher nicht nur die Abläufe der Tage, sondern auch die Entstehung der Embryos. Damit keine Krankheiten übertragen werden können oder ihr Leitbild von perfekter Welt zerstört wird, darf es im Paradies keine Zuneigung geben. Um den Frieden aufrecht zu erhalten, gibt es festgelegte Regeln. Unter Liebenden darf es keine zarte Geste geben, denn die wird mit den Tode bestraft, das heißt: Keine Berührungen. Das Leben der Personen, deren DNA nicht im System verzeichnet ist, wird erloschen, dafür sorgen die Selbstschussanlagen.
Evies Leben ist perfekt – zumindest denkt sie es. Schließlich ist sie die Tochter der Anführerin und wird zur Nachfolgerin. Die Männer stehen schlangen und umschwärmen sie. Als ein Oberflächenbewohner namens Gavin durch die Maßnahmen trotzdem in ihre Welt gelangt verhört Evie auf Befehl ihrer Mutter den Oberflächenbewohner, um herauszufinden wie er in ihre Welt gelangen konnte. Beim Verhör erfährt sie Dinge, die sie an ihre scheinbar sicheren und perfekten Welt zweifeln lässt…

J. A. Sounders hat mit ,Renegade‘ eine neue Ära in der Welt der Dystopien erschaffen. Bisher kennt man nur Dystopien, die sich im Himmel oder auf der Erde abspielen, damit meine ich wirklich auf der Erde, wo Pflanzen eine normale Vegetation haben und Menschen nicht von Wasser umringt werden. Diese Dystopie bietet den Lesern eine neue Erfahrungswerte Welt unterhalb der Meeresspiegel, die einen zum Teil an Atlantis erinnern lässt.

Evie ist eine interessante und starke Protagonistin. Durch ständige Vergesslichkeit, die in ihrem Gedächnis Lücken hinterlassen, wird sie gezwungen regelmäßig zur Therapie zu gehen. Sie wiederholt Gedanken, scheint gedanklich oft abwesend zu sein und bekommt Panik bei einfachen Gegenständen oder Leuten. Man könnte sie schon als sympathisch bezeichnen durch ihren Zweifel an die perfekte Welt. Sie ist keine dieser totalen Memmen, die immer bei der Hand gehalten werden müssen, um endlich in die Pötte zu kommen. Durch Gavin erfährt sie mehr an alles zu zweifeln und zu hinterfragen, aus sich heraus zu gehen und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Zusammen durchforschen sie die dunkelsten Ecken der vermeintlichen perfekten Utopia und werden auch fündig.
Gavin ist hingegen nicht so sehr perfektioniert worden wie Evie. Er hat weniger Charakter und was er einen bietet ist nicht sehr aussagekräftig. Mich konnte er somit nicht für sich einnehmen, andere Leserinnen könnten ihn für sich vielleicht mehr einnehmen, durch seine lässige Art und Flirtbereitschaft in jeder Situation.
Evies Mutter, die hier tatsächlich nur Mutter genannt wird, ist wie Evie eine ausgeprägte Persönlichkeit. Sie hat Ecken und Kanten, einen Charakter, an den man sich auch später noch stark erinnern kann.

,Reegade – Tiefenrausch‘ ist ohne zweifel ein guter Auftakt einer Unterwasserwelt-Dystopie, aus dem man mehr raus holen kann. Denn durch die Hinweise im Laufe der Geschichte, die die Autorin den Lesern bietet, wurde einem schneller der Sinn der Handlung klar, als der Protagonistin selbst. Auch diese Dystopie bedient sich an vielen Merkmalen der bislang bekannten, was vollkommen in Ordnung ist, schließlich gibt es schon sehr viele Bücher. Was außerdem vorhanden und nicht wegzudenken ist, ist die Liebesgeschichte. Auch wenn sie noch nicht sehr ausgeprägt ist, gefällt sie mir ganz gut.
Was mir abgesehen von der Idee einer Unterwasserwelt gefällt, ist die Darstellung der Macht der Mutter. Durch diese Macht stellt man sie in Frage, ihre Skrupellosigkeit macht die Handlung um so spannender. Die Ereignisse am Ende sind ebenfalls actionreich. Es treten Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Nun hofft man auf die Antworten der Fragen in den Folgebänden.

Fazit

Unterwasserwelt. Perfekt. Regeln. Diktatur.
– Begriffe, die ich mit der Geschichte in Verbindung bringe.

,Renegade – Tiefenrausch‘ ist meiner Meinung nach ein guter Auftakt der Trilogie. Das Szenario ist vollkommen neu und die Handlung zum Teil auch. Es gibt starke Protagonisten, die ihren Namen Ehren machen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und ein totaler Actiontripp. Das Buch ist somit vollkommen zu empfehlen und das nicht nur für Dystopiefanatiker.

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

Wenn nichts ist, wie es scheint, wem kannst du dann vertrauen?

Night School 1
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Nachdem Allie von der Polizei erneut erwischt wird, wie sie die Schule mit Graffiti benutzt, wissen sich ihre Eltern nicht mehr zu helfen und schicken sie auf ein mysteriöses Internat. Dort scheint ...

Meinung

Nachdem Allie von der Polizei erneut erwischt wird, wie sie die Schule mit Graffiti benutzt, wissen sich ihre Eltern nicht mehr zu helfen und schicken sie auf ein mysteriöses Internat. Dort scheint alles anders abzulaufen. Allie fängt an sich an Regeln zu halten, obwohl die Regeln dort viel strenger sind als an ihrer alten Schule. Dort scheint es ihr zu gefallen, schließlich findet sie dort Anschluss, Freunde und darf die Lehrer beim Vornamen nennen. Und als ob das nicht schon reicht um glücklich zu sein, wird sie vom Mädchenschwarm Sylvain zum Ball eingeladen. Sie ist daraufhin zu tiefst glücklich – glücklicher denn je. Nachdem der geheimnisvolle Carter sie vor Sylvain warnt, folgen merkwürdige Dinge am Internat..

Allie ist wirklich eine Rebellin, die man sogleich zu Anfang kennen lernt. Denn durch das Einbrechen der Schule und der Verunstaltung Schuleigentums lernt man sie als eine Regelbrecherin und totale Draufgängerin kennen. Zugleich lernt man aber auch eine Allie kennen, die vor der Polizei flüchtet und sich in eine kleine Kammer versteckt, solange bis ihr die erste Panikattacken überfällt. Durch die Panikattacken sieht man sie nicht mehr nur als Rebellin ohne Gefühle, die sich als Taff hinstellt. Sie versucht gegen die Panik anzukämpfen und versucht ihre Schwächen auszumerzeln, was ihr einen Charme verleitet und sie zu einer interessanten Persönlichkeit macht.

Das Internat selbst ist sehr mysteriös. Was sich im Inneren des Internats abspielt bleibt auch dort verborgen. In den Mauern stecken jahrelange Geheimnisse, die durch Allie nach und nach entlüftet werden, aber nicht so viel, dass man nach dem ersten Band bereits alles weißt, was für Spannung sorgt. Die Fragen werden nicht sogleich beantwortet und einige bleiben bis zum Ende hin nicht beantwortet, was einen neugierig auf den zweiten Band macht.

Der Schreibstil ist jugendlich gehalten, der Slang würde daher wohl eher die Jugend ansprechen. Auch hier greift die Autorin auf bekannte Klischees, die in diesem Fall aber nicht all zu schlimm sind. Denn auch hier gibt es eine – oh ich entschuldige mich- mehr als eine Liebesgeschichte. Denn wie bei so ziemlich jedem Roman, in dem es um ein Mädchen geht, das auf ein neues Internat kommt, gibt es eine Dreiecksbeziehung. In manchen gibt es sogar Vierer- oder Fünferbeziehungen. Ich hingegen bin von solch einer übertrieben Darstellung von „Liebe“ abgeneigt und hoffe instinktiv, dass die Protagonistin es bei dieser Reihe nicht übertreibt und sich auf höchstens zwei Auserwählten beschränkt! Ansonsten ist der Auftakt der ,Night School‘-Reihe der Autorin sichtlich gelungen, auch wenn sie bisher wenige Höhen oder gar Tiefen aufweist.

Fazit

Geheimnisse. Rebellin. Internat.
– Begriffe, die ich mit dieser Geschichte in Verbindung bringe.

,Night School. Du darfst keinem trauen‘ ist ein gelungener Auftakt einer Reihe, welcher sich in einem Internat abspielt. Es gibt eine interessante Protagonistin, Spannung und eine Dreiecksbeziehung, jedoch keine richtigen Höhen oder Tiefen.

Altersempfehlung: Ab 13 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

Auftragsmörderin mit Herz

Grave Mercy - Die Novizin des Todes
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Ismae ist die Tochter des Gottes (Mortain) des Todes. Als Kind wird sie Verstoßen. Sie denkt, dass ihre Mutter sie damals durch die Hilfe einer Kräuterhexe, durch ein Gift, welches sie von innen ...

Meinung

Ismae ist die Tochter des Gottes (Mortain) des Todes. Als Kind wird sie Verstoßen. Sie denkt, dass ihre Mutter sie damals durch die Hilfe einer Kräuterhexe, durch ein Gift, welches sie von innen nach außen ätzen sollte, umbringen wollte. Doch was nach dem Gift übrig bleibt, ist ein lebendiges Kind mit Narben auf dem Rücken. Nachdem ihre Mutter verschwunden ist, wird sie von ihrem Vater aufgezogen. Sie weiß, dass alle sie meiden, sogar die Dorfkinder. Sie wächst in schlimmen Verhältnissen auf. Ihr Vater schlägt sie und behandelte sie wie einen Haufen Dreck. Sie wird an einem Mann weitergereicht wie Vieh. Sie wird mit ihm verheiratet, wofür ihr Vater gutes Geld bekommt. Sie flüchtet mit 14 Jahren durch die Hilfe der Kräuterhexe in ein Kloster, wo sie erfährt, wer sie wirklich ist. Alle aus dem Kloster dienen Mortain – dem Gott des Todes – und sind seine Töchter. Dort wird sie der Künste des Tötens belehrt. Da ihr Gifte nichts anrichten können, wird sie hauptsächlich in der Kunst der Gifte belehrt. Nach 3-jähriger Ausbildung darf sie zum ersten Mal aus dem Kloster und den ersten Auftrag des Gottes ausführen. Der erste Auftrag gelingt ihr so einfach, dass sie daraufhin gleich den zweiten bekommt, der als schwieriger erweist, denn auf dem zweiten Auftrag folgt der Dritte, der sie auf die Probe stellt. Und das Kloster in Frage stellen lässt.

Sie kann an Menschen die Male des Todes sehen. Sehen an welchem Körperteil eines Menschen der Tod vollzogen werden soll.

Ismae ist eine unabhängige und sehr starke Protagonistin, die sich durch ihre Intelligenz und ihre schwere Vergangenheit auszeichnet. Für mich ist sie die perfekte Romanheldin. Sie hinterfragt auch mal das, wofür sie Jahre lang gekämpft hat, sogar ihren Zufluchtsort oder gar die Taten Mortains selbst. Sie begeht dabei auch schon mal folgenschwere Fehler, die sie jedoch dann erst begeht, wenn sie sich die Konsequenzen zuvor durchdacht hat und bewusst ist. Sie ist eine sehr zielstrebige Person, mit dem Merkmal alles perfekt hinzubekommen, dabei soll das Kloster und ihre Schwestern im Kloster auf sie stolz sein. Als Einzelkind und eines mit einer schwer belasteten Kindheit, ist es für die Leser vollkommen nachvollziehbar. Trotz ihrer großen Macht, Intelligenz, lange Ausbildung und Unabhängigkeit bezüglich anderer Menschen, hat sie Makeln. Sie hat eine perfekte Persönlichkeit, welche sich nicht wie durch einen geschliffenen Diamanten auszeichnet ohne jegliche Fehler. Nein, sie hat viele Kanten und Ecken, die sie einzigartig macht. Man möge meinen, sie hätte die Künste vom Kloster herausragend drauf, doch so ist es nicht. Die Künste der Frau – ihre Reize spielen zu lassen, zu flirten und all dies gegen die Männer zu verwenden, hat sie tatsächlich nicht wirklich drauf. Um so schöner ist es mitzulesen, wie sie im Laufe der Geschichte dies zum Nutze machen und dennoch etwas über die Künste der Frau dazulernen kann. Es hat etwas realistisches dennoch ohne diese Fähigkeit, sehr feminin rüber zu kommen und die Männer zu beeindrucken.
Die Autorin hat hier eine wirklich gute Protagonistin herausgearbeitet!

Auch die Nebencharaktere haben tolle Persönlichkeiten. Manche will man sterben sehen und fiebert richtig mit. Bei anderen lernt man sie zu lieben und hofft, dass ihnen nichts passiert. Dabei fallen mir zwei großartige Krieger ein, die ich zu gerne viel besser kennengelernt hätte!

Der Schreibstil ist bemerkenswert. Im ersten Abschnitt wird alles historisch und im Sprachgewandt des 19. Jahrhunderts sehr stark wiedergegeben und betont. Es wird 3 Jahre vor der Ausbildung von Ismae erzählt, wie sie zum Kloster gelangt. Für mich persönlich empfand ich das Lesen berauschend schön. Die Art, wie die Charaktere miteinander geredet haben und alles wiedergegeben wurde, war einzigartig. Da ich selbst nicht sehr gerne das Genre der Historik lese, empfand ich es bei dem Buch als einzigartig. Nachdem Ismae 3 Jahre später den ersten Auftrag entgegennimmt, verändert sich auch die Sprache. Sie ist nicht mehr so sehr an den 19. Jahrhundert angelehnt, wobei die höflichen Formen dennoch bleiben, was ich ebenfalls ganz gut finde.
Auch hier gibt es zahlreiche Fremdwörter, die ich nachschlagen musste. Dadurch, dass manche Wörter immer wieder erwähnt wurden, lernten sie sich leichter.

Ich muss gestehen am Anfang etwas verwirrt worden zu sein durch die ganzen Infos und Fachbegriffe. Nachdem sich die historische Sprache etwas gelegt hat, kam ich besser in die Geschichte hinein. Es gibt viel Spannung, Emotionen und sympathische Charaktere. Die Haupthandlung besteht darin den Verräter zu finden und unschädlich zu machen. Isame spielt dabei eine große Rolle, denn nur sie kann ihn finden und umbringen. Neben dieser Aufgabe spielt sich im Hintergrund eine zarte Romanze ab. Sie ist so zart und dünn, dass sie einem nicht sehr stark vorkommt. Für diejenigen, die viel Leidenschaft und die Liebe zweier Personen in Form von Liebe auf dem Ersten Blick mit viel Gefühl sehen wollen, wird dies wiederum etwas schmerzhaft und ernüchternd sein, da es wirklich sehr langsam von statten geht.

Es ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann auch ohne den zweiten Teil gelesen werden, da es im Folgeband um eine andere Protagonistin handelt, die auch im ersten Band bereits erwähnt wurde und eine Tochter des Todes ist.

Fazit

Motain. Mord. Auftrag. Kinder des Todes. Novizen. Liebe. Gifte. Kloster.
– Begriffe, die ich mit dem Buch in Verbindung bringe.

Ein risen Must-Have! – Wirklich Leute!

,Grave Mercy – Die Novizin des Todes‘ ist ein überaus überraschend gutes Buch! Es erinnert einen an die sieben Königreiche-Trilogie. Auch wenn es einen historischen Aspekt hat, bleibt es Fantasyreich. Es beinhaltet die Bulfinch Mythologie. Die Geschichte selbst wird aus dem 19. Jahrhundert erzählt, die durch die Dichtung und den Schreibstil zur Geltung gebracht wird. Die Protagonistin bleibt durch ihre Authentizität realistisch. Die Charaktere haben alle Ecken und Kanten, für die man sie nur lieben kann! Zwar bleibt das Finden des Rätsels im Vordergrund, wird jedoch auch von der Romanze der Charaktere eingenommen. Die Spannung, die Emotionen und das Mitfiebern bleiben hier ebenfalls nicht Außen vor.

Ich kann daher aus reinem Gewissen sagen, dass ich mich jetzt schon auf den zweiten Band der Trilogie freue!

Altersempfehlung: Ab 13 Jahren