Cover-Bild Die Stille meiner Worte
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Ueberreuter Verlag, Kinder- und Jugendbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 09.03.2018
  • ISBN: 9783764170790
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Ava Reed

Die Stille meiner Worte

Die ganz großen Gefühle

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2018

Gefühlvoll, fesselnd und wahnsinnig berührend

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-> Story + Charaktere:
"Die Stille meiner Worte" ist wohl eines der schönsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Die Geschichte um Hannah ist nicht nur faszinierend, sondern auch so berührend, ...

-> Story + Charaktere:
"Die Stille meiner Worte" ist wohl eines der schönsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Die Geschichte um Hannah ist nicht nur faszinierend, sondern auch so berührend, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Man fühlt jede noch so kleine Emotion und kann sich nicht nur in Hannas Gefühlswelt bestens hineinversetzen.

"Du hast mir mal gesagt, nach Regen folgt immer Sonnenschein. Aber was mache ich, wenn der Regen nicht aufhört? Oh, ich weiß, was Du sagen würdest. Dann stell Dich gefälligst rein! Tanzen kannst Du überall."(S. 179)

Der Charakter der Hannah gefiel mir auf Grund der Tiefgründigkeit und tiefen Traurigkeit so unglaublich gut, dass ich ihr am liebsten Tag für Tag zur Seite gestanden und ihr durch die emotionale Achterbahnfahrt geholfen hätte - doch dafür gibt es immerhin Levi. Levi ist nicht nur optisch ein echter Hingucker (zumindest so wie ich ihn mir vorstelle), sondern auch ein wahnsinnig einfühlsamer und geduldiger Charakter, der mir sehr schnell ans Herz gewachsen ist und der für Hannah im Laufe der Geschichte zu einer echten Stütze wird. Dafür (und für viele andere kleine Dinge) muss man ihn einfach lieben! Aber auch die übrigen Figuren passen nicht nur perfekt in die Geschichte, sondern machen das Lesen zu einem Vergnügen.

Die Story selbst ist nicht nur wahnsinnig berührend, sondern regt auch zum nachdenken an und mir - mit meinem Helfersyndrom - fiel es stellenweise nicht gerade leicht, einfach nur auf der anderen Seite der Buchstaben zu sitzen und nichts tun zu können. Hannahs Stille und die Verbindung zwischen Hannah und Levi, machen das Buch zu etwas ganz ganz besonderem. Und auch wenn die sich anbahnende Liebesgeschichte ganz zart und unschuldig ist, so ist sie doch gleichzeitig so viel tiefer und berührender, als viele große Lovestorys... es geht einfach ans Herz <3 Fantastisch fand ich auch die Briefe von Hannah an ihre verstorbene Zwillingsschwester Izzy - denn sie enthielten nicht nur so viele wahre Worte, sondern rührten stellenweise fast zu Tränen.

Ava schuf mit diesem Buch ein regelrechtes Herzenswerk, dass mich nicht nur wahnsinnig berührte, sondern wohl auch langfristig gesehen begleiten wird. Warum? Weil es ermutigt immer daran zu glauben, dass es im Leben vorwärts geht, egal wie düster es gerade aussieht - dies besagt auch eines meiner liebsten Zitate (siehe oben, von S.179). Es gibt immer Menschen, die Dich lieben und an Dich glauben und egal welche Verluste man im Leben erleiden muss - irgendwann wird die Sonne wieder scheinen.

-> Schreibstil:
Ava Reeds Schreibstil ist nicht nur fesselnd und hochemotional, sondern auch sehr bildhaft, sodass man das Gefühl hat, mit Levi und Hannah am See zu sitzen... man fühlt nicht nur die leichte Brise, die einem über die Haut streicht, sondern hört auch Levis Klänge auf der Gitarre, während sich das Wasser des Sees glitzernd vom Abendhimmel abhebt!

-> Gesamt: 
"Die Stille meiner Worte" ist ein wahnsinnig berührendes, hochemotionales Buch mit einer tieftraurigen Geschichte und fantastischen Charakteren. Dieses Buch hat Lieblingsbuchcharakter! 

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.08.2018

Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die Dich fühlen

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In der Nacht, in der ihre Schwester Izzy gestorben ist, hat die 17jährige Hannah ihre Sprache verloren. Hannah ist zutiefst traurig und verstört, sie fühlt sich unvollständig ohne ihre Schwester und schuldig ...

In der Nacht, in der ihre Schwester Izzy gestorben ist, hat die 17jährige Hannah ihre Sprache verloren. Hannah ist zutiefst traurig und verstört, sie fühlt sich unvollständig ohne ihre Schwester und schuldig an deren Tod. Ihre Eltern, selbst in ihrer Trauer gefangen, können Hannah nicht helfen. Im Gegenteil, sie können nicht einmal sich selbst helfen und deswegen schicken sie ihre Tochter in ein Sommercamp, das vom Internat St. Anna, einem Internat für traumatisierte Jugendliche, durchgeführt wird. Dort lernt sie u. a. Levi kennen, für den es das letzte Sommercamp sein wird, denn er wird St. Anna verlassen. Schafft Levi es, dass Hannah ihre Sprache wiederfindet?

Auf die Leserunde zu diesem Buch „Die Stille meiner Worte“ habe ich mich seit Wochen gefreut. Der Klappentext und diverse Rezensionen, die ich über Facebook & Co. gelesen habe, versprachen ein sehr emotionales Buch …. ich wurde nicht enttäuscht.

Izzy, Hannahs Schwester, ist bei einem tragischen Unglück gestorben. Warum, wieso, weshalb, das offenbart sich dem Leser erst ziemlich weit hinten im Buch. Fakt ist jedoch, dass Hannah sich am Tod ihrer Schwester die Schuld gibt und sie in der schrecklichen Nacht, die Nacht in der Izzy nicht gerettet werden konnte, ihre Sprache verliert. Diesen Zustand des nicht-Sprechen-könnens gibt es tatsächlich, er nennt sich Mutismus.

Hannah bräuchte in ihrem Zustand den Trost und den Halt ihrer Eltern, doch diese sind mit der Situation, mit Hannah und mit sich selbst überfordert. Deswegen beschließen sie, dass es das Beste ist, wenn Hannah eine Zeit lang ein Internat besucht. Bevor das Schuljahr beginnt, steht jedoch das alljährliche 3wöchige Sommercamp an. Und so fährt Hannah mit ihren zukünftigen MitschülerInnen in ein Zeltlager am See.

Ich muss gestehen, dass ich mich über Hannahs Eltern aufgeregt habe. Zum einen ist Hannah 17 Jahre alt und eigentlich ist das ein Alter, in dem die Eltern nicht mehr über ihren Kopf hinweg entscheiden sollten und zum anderen kann ich nicht verstehen, wie man nach dem Verlust des einen Kindes das andere Kind einfach so wegschicken kann. Aber es gibt da ja den schönen Spruch, dass man eine Zeit lang in den Schuhen des Anderen gehen soll, um dessen Tun und Handeln zu verstehen.

Das war jetzt auch schon die Überleitung zum Thema „Sprüche und Lebensweisheiten“. Das Buch ist voll davon. Jedes Kapitel wird von einem Spruch eingeleitet und Hannahs Gedanken sind ganz oft tiefsinnig. Für mich drücken diese bildhaften Aussagen etwas aus, was man meiner Meinung nach manchmal gar nicht auf andere Art und Weise beschreiben kann.

„Es ist diese Art von Schmerz, die so stark ist, dass man ihn nicht mehr zeigen kann, weil er eine Grenze überschritten hat. Die Art, die man nicht herauslassen kann, weil jeder Schrei, jedes Wort und jede Träne zu wenig wären für ihn.“ (Seite 11)

Man kann diese Sprüche lieben, sie können einen aber auch erschlagen. Die ersten Kapitel sind ziemlich dicht gespickt, nach hinten weg wird es weniger. Mir persönlich war es nicht zu viel, denn ich liebe solche Sprüche. In der Leserunde gab es dazu aber auch anderslautende Meinungen.

In den ersten Kapiteln kann ich noch keinen wirklichen Zugang zu Hannah finden. Ich lese ihre Geschichte, aber ich kann sie nicht fühlen. Das ändert sich jedoch als Hannah in diesem Camp angekommen ist. Sie ist dort nichts besonderes, alle Jugendlichen in diesem Camp schleppen ihre eigenen Dämonen mit sich herum. Hannah nennt dieses Camp den „Ort der kaputten Dinge“.

Neben den Betreuerinnen Jana und Pia lernen wir auch Levi, Sarah und Lina kennen. Die anderen Jugendlichen werden zwar teilweise erwähnt, sind aber nicht von großer Bedeutung. Außerhalb des Camps ist neben den Eltern von Hannah auch Ben eine wichtige Person. Er verbreitet Wärme und Vertrauen, das kann ich beim Lesen deutlich spüren.

Hannah schreibt ihrer Schwester Izzy immer wieder Briefe, die sie anschließend verbrennt – in der Hoffnung, dass der Inhalt des Briefes ihre Schwester auf diese Art erreicht. Die Briefe enthalten immer irgendwelche Andeutungen darauf was passiert ist, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Sie zeigen aber auch die Schuldgefühle von Hannah und man möchte gerne wissen, was denn in dieser Nacht passiert ist. Es gibt keinen großartigen Spannungsaufbau ….. die Geschichte trägt sich einfach selbst, bis zum Schluss die Auflösung präsentiert wird.

Die Beziehung zwischen Hannah und Levi entwickelt sich eher zufällig als geplant, da beide den gleichen „Lieblingsplatz“ am See haben. Anfangs weicht Hannah noch verschreckt zurück, wenn Levi sie anspricht. Nach einem gemeinsamen Erlebnis bricht das Eis jedoch langsam und Levi schafft es, an Hannah heran zu kommen. Kater Mo, den Hannah unerlaubterweise ins Camp mit eingeschleust hat, trägt seinen Teil dazu bei, dass die 2 miteinander kommunizieren (reden kann Hannah ja nicht).

Die Autorin Ava Reed hat es geschafft, zwischen Hannah und Levi eine Vertrauensbasis zu schaffen, ohne die Beiden zum Liebespaar werden zu lassen. Diese Entwicklung hätte nicht wirklich zur Geschichte gepasst. Da sind 2 junge Menschen, die sich einfach gut tun. Punkt. Sie wachsen gemeinsam an ihrer Vergangenheit aber sie sind noch lange nicht geheilt.

„Weil sie nicht wissen, wie es ist, wenn man nicht aufgefangen werden will und unter einem das Netz gespannt wird, und weil sie nicht wissen, wie es ist, wenn man aufgefangen werden will, aber einfach weiterfällt. Weil ich einfach manchmal nicht okay sein möchte, weil auch das einfach mal okay ist.“ (Seite 247)

Es gibt einige kleine Szenen, die im richtigen Leben so nie passieren dürften, weil die Betreuer im Camp damit ihre Aufsichts- und Fürsorgepflicht vernachlässigen würden. Für den Fortgang der Geschichte waren diese Szenen aber gerade so notwendig wie sie geschildert wurden, weswegen ich das der künstlerischen Freiheit der Autorin zugerechnet habe.

Der Schreibstil von Ava Reed ist sehr angenehm zu lesen. Für die Erzählung hat sie die Ich-Perspektive gewählt, so dass der Leser immer dicht an den Gedanken der Protagonisten ist. Das Buch ist in 43 Kapitel eingeteilt und diese werden mal von Hannah und mal von Levi erzählt. Das Ende des Buches ist in sich stimmig und es bleiben keine Fragen offen.

Für mich hatte das Buch genau den Sog, den ich mir davon versprochen hatte und ganz sicher werde ich mir die anderen Bücher von Ava Reed genauer anschauen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Große Gefühle!

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Klappentext:

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? ...

Klappentext:

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …



Buchaufbau:

Mir gefällt gleich zu Beginn die Musikliste ehe die Geschichte beginnt. So habe ich mir gleich bei Youtube die Playliste zusammengestellt und finde dadurch sicher noch schneller in die Geschichte hinein. Das gefällt mir prima ?

Beim schnellen Durchblättern erkennt man, dass die Kapitel recht kurz gehalten sind und am Ende immer ein Brief von Hannah zu finden ist … mit Tintenklecksen. Ich finde die Briefe an Izzy schön.
Schön finde ich die kursiv geschriebenen Erinnerungen an Izzy von Hannah und auch Levis Erinnerungen. Auf diese Weise lernt man Hannah, Levi und Izzy genauer kennen und ich schmunzele dabei. Schmunzle wie sie Lasagne essen oder Mo verteidigt. Izzy ist ein fröhliches Mädchen, voller Power. Ich vermisse sie jetzt schon, dabei kenne ich sie noch gar nicht richtig …

Charaktere:

Ich litt und hoffte, weinte und freute mich mit Hannah mit. Ich erfuhr nach und nach ihre Geschichte und konnte mich gut in Hannah und ihre Geschichte hineinversetzen, da sie stückchenweise ihre Erlebnisse und Gedanken mit uns teilte. Hannah ist ein tiefgründig aufgebauter Charakter, ebenso wie Levi. Er rührte mich immer wieder, mit seiner Geschichte und seinen vorsichtigen zaghaften Versuchen, Hannah zu helfen, sie zu retten. Ich mochte seine Art und seinen sanften Humor, der mich zum Schmunzeln brachte. Ich finde, es sollte mehr Levi´s auf der Welt geben!

Kater Mo ist am Besten getroffen: manchmal kratzbürstig und eifersüchtig wie auch schüchtern, aber auch fürsorglich, treu und wie eine Samtpfote liebevoll und verfressen. ? Ich habe den Kater von Beginn an in mein Herz geschlossen. ❤

Schreibstil:

Ich liebe den sanften Schreibstil, es ist wahrlich ein Genuss. Vielleicht ist es wirklich besser, wenn man dieses sanfte Werk langsamer liest, genießt und fühlt als schneller durchzurasen und an all den Emotionen gar nicht richtig teilhaben kann.

Außerdem bin ich begeistert von all den wunderbaren Worten und Sätzen, dass ich in diesem Roman permanent wunderschöne und passende Zitate entdecke, die ich mir markieren musste, um sie immer wieder nachschlagen zu können. Dankeschön.

Achtung, Spoiler!

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist: Izzy starb durch einen Brand, weil Hannah Kerzen entzündet hat und die Flammen dann alles andere erfasst haben. Aber wieso trägt Hannah immer Streichhölzer mit sich und verbrennt die Briefe an Izzy? Hat sie denn keine Angst, dass es wieder zu einem Brand kommt? Ich glaube, ich wäre auf Dauer „feuergeschädigt“ und würde für lange Zeit kein Feuer mehr sehen bzw. entzünden können. Wieso kann Hannah das? Oder glaubt sie, dass dadurch ihre Briefe bei Izzy ankommen, gerade weil sie durch einen Brand gestorben ist?

Ich bin froh, dass die zarte Liebe zwischen Levi und Hannah nicht so stark in den Vordergrund gerückt ist, sondern im Hintergrund blieb, aber doch so viel tiefer war.
Das Ende ist so schön … mir fehlen die Worte. Dafür habe ich Tränen in den Augen und überall Gänsehaut … Danke. Danke für diese wunderschöne, rührende Geschichte, die mich mehr bewegt hat als alles andere. Danke.

Cover:

Auf den ersten groben Blick ähnelt das Cover einem großen Tintengekleckse aus verschiedenen Aquarell-Blautönen. Doch sieht man genauer hin, entdeckt man viele kleinere ausgearbeitete Details. Zum einen sieht man Hannah mit Kater Mo auf dem Cover, Möven, die durch die Luft schweben und sich treiben lassen und einen Hauch von Freiheit erahnen lassen, Tintenkleckse aus den Briefen an Izzy und eine gestreifte Katze auf der Rückseite … eine Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Die blauweißen Farben harmonieren gut miteinander und erinnern irgendwie an das Meer, an das Rauschen der Wellen, die immer wieder in veränderter Form ans Ufer zurückkehren … und doch nie ganz verschwinden.

Fazit:

„Die Stille meiner Worte“ ist eine sehr intensive Geschichte voller Emotionen für die man sich Zeit nehmen sollte. Dieser Roman um Hannah und Levi ist so einzigartig, rührend und wunderschön, dass mir selbst die Worte fehlen und ich nur sagen kann: 5 von 5 Punkten mit Extra-Sternchen! Danke, Ava Reed! Danke für diese wundervolle Geschichte!

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die Stille meiner Worte „Und manchmal wissen wir noch nicht, dass der Regen eigentlich Sonnenschein war.“ (Zitat aus Seite 184)

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Meinung

„Die Stille meiner Worte“ ist ein Jugendroman voller Gefühle und tiefsinniger Gedanken. Es ist eine Geschichte über Hannah, ein gebrochenes Mädchen, das seit dem tragischen Unfall ihrer Schwester ...

Meinung

„Die Stille meiner Worte“ ist ein Jugendroman voller Gefühle und tiefsinniger Gedanken. Es ist eine Geschichte über Hannah, ein gebrochenes Mädchen, das seit dem tragischen Unfall ihrer Schwester aufgehört hat zu reden. Sie ist in sich gekehrt und glaubt ohne ihre Zwillingsschwester nicht mehr vollkommen zu sein – nicht mehr existent.
Mo, der Kater ihrer Zwillingsschwester Izzy ist ihr einziger Freund, der ihr Gesellschaft leistet, der ihr Zuneigung zeigt und ihr auch sehr wichtig ist.
Levi, ein Junge, der mit seiner familiären Vergangenheit zu kämpfen hat und weitere Teenager, die viel durchgemacht haben und Probleme mit sich schleppen müssen.
All diese Teenager lernen sich im Camp von Sankt Ana kennen.

Jeder Teenager hat seinen eigenen Ballast zu schleppen, ein Koffer voll dunkler Geheimnisse. Einige sind voller als andere. Doch all die dunklen Geheimnisse verbinden die Teenager miteinander. Das Camp konfrontiert sie mit ihren eigenen Geheimnissen, bringt sie dazu den Ballast abzuwerfen und Dinge zu tun, von denen sie nie geträumt hätten.

Die große Frage, weswegen Izzy letzten Endes gestorben ist, erstreckt sich über das Buch. Mehr und mehr kommen kleine Puzzleteile zusammen, die am Ende zu einem großen Bild wird.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wird aus der Sicht von den Protagonisten Hannah und Levi erzählt. Da Hannah seit dem Tod ihrer Schwester nicht mehr Spricht, entsteht bei ihren Kapiteln ein stummer Dialog. Sie antwortet in ihrem Kopf auf Fragen, die keiner hören kann. Ihre Gedanken sind tiefgründig und voller Poesie. Sie bringen einen stehts zum Nachdenken.
Levis Perspektive hingegen ist Impulsiv und lässt den Leser mehr in ihm sehen als nur einen Waisenjungen mit Piercing und Tattoo. Auch er hat eine gebrochene Seele, der Hilfe benötigt. Trotz seiner Hilfsbedürftigkeit, versucht er Hannah beim Ballasttragen zu helfen.
Zwischendurch erhält der Leser einen Einblick in die Vergangenheit, in Form von Ausschnitten aus Konversationen sowohl zwischen Izzy und Hannah, als auch zwischen Levi und seiner Familie.
Das Besondere an dem Buch sind die gefühlvollen Briefe, die Hannah an ihre Schwester schreibt. So versucht sie Izzy wissen zu lassen, dass sie noch an sie denkt und sie nicht vergessen hat und dass sie sie noch immer sehr vermisst. Die Briefe enthalten viel Leid, Schmerz, Trauer und tiefste Erinnerungen, die einen stehts berühren.

Die positive Entwicklung der Charaktere sind zum Greifen Nah. Die authentischen Emotionen der Protagonisten haben mich fest umhüllt und mich auch schon mal eine Träne kosten lassen.
Die bezaubernde Beziehung zwischen Hannah und Levi haben mich berührt und mich mitfühlen lassen, wie es ist jemanden zu retten bzw. von jemanden gerettet zu werden.

„Levi macht meine Stille zu etwas Normalem.“ (Zitat Seite 261)

Im großen und ganzen habe ich an dem Buch nichts zu bemängeln, nur an der Tatsache, dass die Geschichte bereits zu ende ist. Ich werde die Geschichte im Herzen behalten und Danke Ava Reed für die tolle Geschichte, die sie mit uns teilt!

Fazit

Ein Jugendroman, der einen zum Nachdenken anregt. Ich habe schon lange keine Geschichte voller Emotionen und Melancholie zugleich gefolgt von traurigen, glücklichen und schönen Momenten gelesen wie diese.
Die Geschichte hat mich sehr berührt. Die anfänglichen Fragen haben sich zum Ende hin ebenfalls alle beantwortet und die Geheimnisse gelüftet, sodass ich vollkommen zufrieden das Buch weglegen konnte. Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen.
„Die Stille meiner Worte“ kann ich jedem nur wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Trauer kann ein Gefängnis sein.....

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Worum gehts?

Hannahs Welt verstummte als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wie soll sie das je überwinden? Wer gibt ihr jetzt die Kraft und den Ausgleich? Verloren in Gedanken spricht Hannah ...

Worum gehts?

Hannahs Welt verstummte als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wie soll sie das je überwinden? Wer gibt ihr jetzt die Kraft und den Ausgleich? Verloren in Gedanken spricht Hannah seit diesem Tag kein Wort mehr. Egal was ihre Eltern versuchen, sie bleibt stumm. Doch wie das Schicksal so spielt, kommt ungeahnt Levi in ihr Leben. Ob er ihr die Worte wiedergeben kann?

Wie erging es mir?

"Trauer kann ein Gefängnis sein. Man kann sich darin verlieren und gefangen bleiben."

Das Cover ist unheimlich toll! Vorallem weil auch Mo integriert wurde, der doch für mich ein essentieller Bestandteil in der Geschichte ist und einfach nicht wegzudenken ist! Die Farbgebung dazu....einfach rundum stimmig und zieht eindeutig die Blicke auf sich!

Zur Geschichte: Hannahs Leben ist seit dem Tod ihrer Schwester nicht mehr wie vorher. Nichts scheint ihr mehr Kraft und Glück zu geben. Selbst zwischen ihr und ihren Eltern ist eine tiefe Kluft entstanden, die unüberwindbar scheint. Tragisch, wenn man bedenkt, dass Menschen, dein solches Leid teilen, sich gegenseitig eigentlich Kraft und Mut spenden könnten und gemeinsam einen Weg finden könnten, damit umzugehen. Aber genau dem ist nicht so. Es scheint fasst so, als ob Izzys Tod Hannahs Stimme genommen und den Faden, der die Familie zusammenhält, durchtrennt hat.

Zu Beginn baut sich die Geschichte rund um Hannah eher langsam und ruhig auf. Wir leben in ihren Gedanken, spüren ihre Verzweiflung, Schuld und Trauer und erleben wie sie nach und nach versucht irgendwie diese Schwere vom Herzen zu kriegen und ihre Stimme wiederzufinden.

Und dann lernen wir noch Levi kennen. Levi, der ebenfalls kein leichtes Leben hatte, aber gelernt hat damit umzugehen und sich nicht von sich selbst zerfressen zu lassen. Ihn mochte ich gleich von Beginn an. Er war speziell und unheimlich fürsorglich. Obwohl er optisch vielleicht aussieht wie ein Bad Boy, steckt ein ganz anderer Typ innen drinnen.

Mein absolutes Highlight war Mo. Im Prinzip hat er nach Izzy die Rolle des Beschützers angenommen und gibt Hannah das letzte bisschen Halt, welches einfach notwendig ist um sie nicht komplett zu zerstören. Auch die Beziehung zwischen Mo und Levi ist grandios. Nicht einfach aber toll. Sie gab der Geschichte ab und zu einen fröhlichen Aufschwung um nicht vollends in Trauer zu versinken. Sie erzeugte die perfekte Mischung der Gefühle!

Sieht man das Buch als großes Ganzes muss ich sagen, dass ich es sehr gerne mochte. Es zeigte die Welt von Hannah wie sie war, ist und wie sie werden kann. Und trotzdem bleibt die Geschichte bodenständig und realistisch, behält seinen roten Faden und driftet in keine langweilige Träumerei. Ein rundum perfektes Gesamtpaket, das mich ein paar Tränen gekostet hat! Vorallem wenn wieder Worte an Izzy in Flammen aufgingen....