Meinung
Man möge meinen, dass mir Teeniegeschichten, in denen es um einen Popstar geht, in den sich die Protagonistin verliebt, mir langsam aus den Ohren herauskommen sollte. Es gibt so viele Bücher solcher Art und dennoch habe ich diese Geschichte hier sehr genossen. Sie war doch etwas anders als gedacht. Wieso weshalb warum? Das erfahrt ihr nun.
Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch hätte nicht angerührt, würde ich nicht erst den Klappentext vor dem Cover wissen. Das Cover hat mich nämlich nicht angesprochen. Da ich den Klappentext im Voraus vom Verlag erhalten habe und den so gut fand, habe ich gleich zugesagt das Buch vorab zu lesen. Hieran merkt man wieder wie dolle wir uns manchmal doch sehr vom Cover beeinflussen lassen.
In der Geschichte geht es um Lacey, die ein YouTube Channel namens LaceyBlushes hat. Sie liebt es vor der Kamera zu stehen, über Hauls und verschiedene Tags zu reden sowie Schminkanleitungen zu geben. LaceyBlushes ist ihr ganzes Leben. Dafür hat sie sogar den Abschlussball sausen lassen. Sie hat vor damit richtig Geld zu verdienen und unter Vertrag genommen zu werden von Glass Club, Arbeitnehmer von YouTube. Dazu fehlen ihr noch 1/2 Millionen Abonnenten, die aber durch den Praktikumsplatz On Trend gewonnen werden sollen. Dort darf sie nämlich mit zwei anderen YouTubern vloggen was das Zeug geht. Der Harken dabei: Sie müssen den oberflächlichen und katastrophalen Popstar Tyler Lance wieder ins gute Licht rücken.
Wir kennen sie alle, die Mädchen bei YouTube, die Schminkanleitungen geben. Wir verurteilen sie vielleicht auch des öfteren, dass sie oberflächlich und eingebildet sein könnten. Doch Lacey zeigt, dass es nicht so sein muss. Sie ist bodenständig, ein nettes Mädchen, hat gute Manieren und ist sehr arbeitstüchtig. Sie liebt ihren Job und gibt sich natürlich vor der Kamera, bis sie den Job bei On Trend bekommt. Dort lernt sie über sich selbst nach zu denken, zu entscheiden wer sie wirklich sein will.
Tyler scheint auf den ersten Blick zwar eingebildet zu sein, aber wie solche Geschichten immer so sind, ist er mehr als das. Er hat eine normale Seite und lässt nur Lacey daran Teil haben. Er ist nicht so herablassend wie die Klatschpresse ihn dahin stellen. Außerdem ist er stehts nett und freundlich, was Lacey nie gedacht hätte. Sie fängt an mehr und mehr den echten Tyler zu mögen und verliert beinahe das Wichtigste in ihrem YouTube-Leben aus den Augen.
Es war für mich mal was Neues eine Poststargeschichte zu lesen, die mit YouTube zu tun hat. Ich habe nie so ganz verstanden, was daran so toll sein soll sich vor die Kamera zu setzen und sich zu schminken, irgendwelche Tags vorzuführen oder wieso man deren Lebensgeschichte anhören sollte. Mit Lacey habe ich einen Einblick hinter die Kulisse bekommen, wie das Leben hinter der Kamera ist. Sie lebt für die Sache und das spürt man. Sie ist vollauf von Make-Up begeistert und man erhält sogar einige Tipps, was das Schminken angeht. Sie ist durch ihre bodenständige Art sehr sympathisch. Obwohl ihr YouTube sehr viel bedeutet, lernt sie mit Tyler auch was es heißt wirklich zu Leben und zwar ohne die Kamera im den Hals.
Tyler ist wohl der typische Buch-Popstar. Ein Schönling, der von den Mädchen nur so angehimmelt wird, der aber nur auf dieses eine normale Mädchen steht. Er reißt dafür seine äußere Mauer ab, um ihr all sein Inneres zu zeigen, so gut es geht. Im Grunde lernt Lacey durch Tyler zu Leben und er durch sie sein Ding durch zu ziehen und wie es ist ein normales Leben zu haben.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Der Anfang hatte viel Witz und mich zum Lachen gebracht, was aber im Laufe der Zeit nachgelassen hat.
Die Geschichte wird nur aus der Sicht von Lacey erzählt. Durch Kommentare von den Abonnenten unter den hochgeladenen Videos, verschafft es der Geschichte eine abwechslungsreiche Erzählweise. Die Protagonisten sind wunderbar ausgearbeitet, der Verlauf der Geschichte ist teilweise vorhersehbar, das Ende etwas kitschig, aber ansonsten wirklich gelungen.
Fazit
Perfect Match ist eine Überraschung des Sommers für mich geworden. Obwohl ich den Klappentext interessant fand, so hätte ich nie damit gerechnet, dass mich die Geschichte so begeistern würde.
Perfect Match war die perfekte Teenie-Geschichte, die ich zur Abwechslung gebraucht habe. Sie ist locker-leicht, hat einige Wendungen, eine schöne Liebesgeschichte mit einigen lehrreichen Punkten und ist für den Sommer absolut perfekt.