Ein gelungener Auftakt
Redwood Love – Es beginnt mit einem BlickMeinung:
Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick ist der Auftakt einer Trilogie und auch das erste Buch aus dem neuen Verlagsbereich „endlich Kyss“. Das Buch wurde groß vermarktet, sodass ich bereits ...
Meinung:
Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick ist der Auftakt einer Trilogie und auch das erste Buch aus dem neuen Verlagsbereich „endlich Kyss“. Das Buch wurde groß vermarktet, sodass ich bereits viel von dem Buch gehört habe, überwiegend positives. Aber ob es wirklich so gut ist?
Avery ist eine alleinerziehende Mutter mit einem autistischen Kind. Hailey, ihre Tochter, kann weder sprechen, noch schreiben oder gar ihre Gefühle mit Avery austauschen. Avery lebt mit ihrer Tochter zurückgezogen seit sie sich vor zwei Jahren von ihrem Mann scheiden lassen hat. Sie ist damals auf sich alleine gestellt gewesen, hatte nie Hilfsbereitschaft erfahren und die Leute aus dem Freundeskreis ihres Exmannes haben Haileys Verhalten weder verstehen noch akzeptieren können. Da Avery während der Ehe Hausfrau und Mutter war, musste sie nach der Scheidung wieder nach einem Job suchen und brauchte zudem Unterstützung, also entschied sie sich dazu nach Redwood zu ziehen, wo ihre Mutter ihr mit allem unter die Arme greifen konnte. Dort begegnet sie offene, freundliche Menschen, die stehts das beste für sie wollen und ihr zeigen, was echte Hilfsbereitschaft, Familie und Verständnis bedeutet.
In Redwood bekommt sie zudem durch Zufall einen Job in der Tierarztpraxis und lernt dabei die O’Grady Brüder kennen. Cades Anwesenheit macht ihr dabei die Arbeit vor Ort nicht unbedingt leichter.
Avery ist eine gebrochene Frau, die durch die Ehe mit ihrem Exmann viel negatives durchleben musste. Sie ist eine liebevolle Mutter. Hailey hat dabei für sie immer die oberste Priorität, dabei stellt sie ihre Bedürfnisse gerne mal nach hinten. Ihre stetigen Zweifel, nicht gut genug zu sein für jemand anderen und zudem keine neue Beziehung haben zu wollen, ist dem Exmann zu verschulden. Sie ist eine schön ausgearbeitete Person. Ihre Gedanken sind intensiv, zweifelnd, aber auch berührend. Zu Anfang mochte ich Avery sehr gerne, durch all die genannten Punkte, doch mit der Zeit wurden ihre wiederkehrenden Gedanken, in denen sie ihren Ex mit einem anderen Mann verglich einfach nur nervtötend anstatt mal was positive zu sehen in dem einen Mann in den jeweiligen Momenten. Natürlich kann eine kaputte Ehe einen prägen, aber die ständigen Vergleiche waren unausstehlich. Die ersten paar Male war es toll zu sehen, wie unterschiedlich diese Männer sein konnten, aber irgendwann fast gegen Ende sollte man meinen sie hätte sich weiterentwickelt, schließlich war nicht alles die Schuld ihres Exmannes. Eine Entwicklung fand natürlich statt, aber sehr schleichend, nicht so wie ich es mir von einer willensstarken Frau wie Avery erhofft habe.
Cade ist hingegen anbetungswürdig. Er zeigt stehts Verständnis, geht nur so weit, wie man ihn lässt, lässt kein böses Wort fallen, egal wie unfähig manche Besitzer der Patienten sind. Man spürt auf jeder Seite wie sehr er vor Liebe und Zuneigung strotzt. Er war für mich ein schöner Protagonist, wobei er zu perfekt war. Ein paar Schwächen und Kanten hätten ihn nicht geschadet. So wirkte er sehr unnahbar für den Leser.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Cade und Avery ab und gewährt dem Leser einen Einblick in ihre innersten Gedanken, was sehr gelungen ist. Vom Plott her war es gut, aber gegen Ende hin zog sich die Geschichte in die Länge, was hätte nicht sein müssen. Das endgültige Ende war schön, aber an Spannung oder Wendung fehlte jegliche Spur, was mich nicht unbedingt gestört hatte. So war es ein entspannter Liebesroman. Was mich jedoch störte war Avery, die sich in Selbstzweifel gesuhlt hat und sich stehts die Schuld an allem gab, egal wie viel Mühe sich Cade gab, egal was er sagte, sie blockte ab. Auch hätte ich gernevon einigen Szenen erfahren oder miterlebt, die angedeutet aber nicht wirklich gezeigt wurden.
Was ich wiederum sehr toll fand, war das aufgegriffene Thema Autismus. Ich hatte selbst schon mit autistischen Kindern zu tun gehabt und muss sagen, Kelly Moran hat Haileys Authismus sehr gut rübergebracht. Ihre Erfahrungen durch ihren autistischen Neffen Connor hat man sehr stark im Buch gespürt und wiederfinden können. Und mit dem Thema Autismus sollte es in der Trilogie auch nicht enden, denn Gehörlosigkeit und Verlust einer geliebten Person durch Ovarialkarzinom spielt hier ebenfalls eine Rolle, worauf in den nächsten Bänden mit Sicherheit näher eingegangen wird.
Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf die nächsten Bände, in denen es sich um die Brüder Flynn und Drake drehen wird, denn ich habe so ein Gefühl, dass mir Flynns Geschichte mehr zusagen wird.
Fazit:
Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick ist ein gelungener Auftakt einer Trilogie mit sympathischen Charakteren und einigen Schwächen. Es ist eine flache aber schöne Liebesgeschichte zweier Menschen, die in dem jeweils anderen das Gute hervorbringt.