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Veröffentlicht am 03.09.2018

Humorvoller Roman über lebensmüde Frauen

Man muss auch mal loslassen können
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Drei absolut unterschiedliche Frauen sind ihres Lebens überdrüssig, sie haben ernste Sorgen und Existenzprobleme, für sie scheint es keine Hoffnung auf einen Weg aus der Lebenskrise zu geben. Wozu noch ...

Drei absolut unterschiedliche Frauen sind ihres Lebens überdrüssig, sie haben ernste Sorgen und Existenzprobleme, für sie scheint es keine Hoffnung auf einen Weg aus der Lebenskrise zu geben. Wozu noch leben? Sie treffen aufeinander und können es kaum glauben, dass sie alle das gleiche endgültige Ziel verfolgen. Gemeinsam aus dem Leben scheiden, warum nicht? Doch irgendwas geht immer schief. Als sie dann auch noch in einen stümperhaft durchgeführten Raubüberfall einer Tankstelle geraten, haben sie zwei Männer an der Backe, die auch nicht gerade die erfolgreichen Lebensbejaher sind.

Krankheiten, Stress, Geldsorgen und Liebeskummer sind Hindernisse im Leben, die so mancher schon am eigenen Leib erfahren hat. Manche Menschen werden depressiv, andere leben mit den Sorgen oder überwinden die Probleme und reifen an ihnen.

Die Protagonisten dieses Buches suchen den Freitod, allerdings nimmt man ihnen das nicht so recht ab, denn die Versuche sind schon eher lächerlich dargestellt.

Bei diesem Roman gefällt mir der Humor, der zwar ziemlich makaber wirkt, aber auch sehr überspitzt gezeigt wird und sich auch aus den gelungen gezeichneten Figuren und den Jargons der jeweiligen Charaktere ergibt. Alle Figuren haben enormen Wiedererkennungswert und reichlich Unterhaltungspotential.

Jessy hat eine echte Schnodderschnauze, ihre Kindheit war mies, dabei ist sie sehr intelligent und hat nun mit ihrer ersten großen Liebe total Pech gehabt. Wilma hat eine Kneipe, drei erwachsene Kinder und trägt sie das Herz auf dem rechten Fleck. Sie will mit der Politik abrechnen, ein Zeichen setzen, wie sie sagt. Denn mit dem Rauchverbot in Kneipen geht bei ihr bald das Licht aus. Dann wäre da noch Charlotte, eine junge Frau, die ihr Leben dem Schreiben ihres ersten Romans widmet. Bei ihr wurde Krebs diagnostiziert, doch sie hat aus Geldgründen ihre Krankenkasse gekündigt.

Ralle ist Familienvater und Moritz diskutiert gern über Kapitalismus, sie beide haben ebenfalls Probleme, die ein Überfall auf eine Tanke aber nicht unbedingt löst.

Die Story wird jeweils aus der Sicht einer der fünf Personen erzählt, als Leser kann man so die Geschichte sehr intensiv miterleben und die Gedanken nachvollziehen.

Gemeinsam bilden die fünf Personen eine echte Schicksalsgemeinschaft, die mit der Zeit zusammenwächst. Sie arrangieren sich miteinander und bilden eine familienähnliche Gruppe, die den einzelnen Mitglieder richtig wohl tut. Sie diskutieren ihre Sorgen, finden Ansatzpunkte, rücken aber von ihren Zielen nicht ab. Die Frauen wollen für die Männer den Überfall übenehmen, dafür sollen diese im Gegenzug die Sache mit dem Freitod lösen. Eine Hand wäscht die andere, wenn auch etwas unorthodoxe Ziele dahinter stehen.

Bis zum Schluss sorgen einige Ereignisse für Überraschungseffekte, man kann sich der Lektüre nicht so recht entziehen. Allerdings gibt es einige immer wieder aufgegriffene Ergüsse über Kapitalismus, Politik und Musik, die auf Dauer nicht mehr so interessant erscheinen.


Dieser Roman ist insgesamt so überzogen witzig, dass man immer wieder schmunzeln muss. Wilma nehme ich die Todesnummer nicht ganz ab, denn sie könnte auf ihr funktionierendes familiäres Umfeld zurückgreifen.


Wenn man ein Buch sucht, dass nicht nur lustig und unterhaltsam ist, sondern auch noch die Wichtigkeit von sozialer Gemeinschaft und die Schönheit des Lebens an sich zum Inhalt hat, dann liegt man mit diesem Roman absolut richtig. Man darf alles nur nicht so ganz ernst nehmen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Toller Auftakt einer neuen Krimireihe mit reichlich schwarzem Humor

Walter muss weg
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Ich mag den scharzen Humor von Thomas Raab, seine Wortspielereien, seine speziellen, recht skurrilen Charaktere und die verschrobene Dorfgemeinschaft im Ganzen. Man erkennt schnell, dass der Todesfall ...

Ich mag den scharzen Humor von Thomas Raab, seine Wortspielereien, seine speziellen, recht skurrilen Charaktere und die verschrobene Dorfgemeinschaft im Ganzen. Man erkennt schnell, dass der Todesfall von Walter seiner Witwe Hannelore eher die freudige Aussicht auf ein harmonisches Leben allein beschert, als dass sie vor Trauer in Depressionen verfällt. Nun mag Hannelore eine grantige alte Frau sein, aber sie hat es auch nicht leicht gehabt mit Walter.


Wenn man sich Scheidungsraten ansieht, so liegen die Städte deutlich vor denen auf dem Land. In dörflichen Gemeinden, mit Hof und Landbesitz bleiben die Eheleute zusammen, bis dass der Tod sie scheidet. Walter und Hannelore waren 53 Jahre verheiratet, das reicht, findet Hannelore. Denn so glücklich waren die Jahre nun auch nicht.

Die Überraschung der falschen Leiche im Sarg macht im Dorf schnell die Runde und die Polizei ist irgendwie mit der Suche völlig überfordert. Aber Hannelore will endlich Klarheit und sucht mit der recht aufgeweckten, etwas naseweisen Amelie Glück nach Walters Leiche. Irgendwie ist Amelie für Hannelore ein echter Glücksfall, denn beide kommen sich allmählich näher und auch dem Fall Walter.


Dieser Roman lebt von den Erzählungen der Dörfler untereinander und vom merkwürdigen Verhalten einiger Personen, besonders der Polizist Wolfram Swoboda ist eine Lachnummer erster Güte. Thomas Raab haucht seinen Figuren nicht nur Leben ein, sondern macht sie durch einige Besonderheiten auch wiedererkennbar. Die Lebensgeschichte von Hannelore Huber entblättert sich immer mehr, man erkennt, warum diese Frau grantig wurde, aber auch andere Dörfler sind nicht gerade Heilige. Als Kontrast zeigt Raab mit bildhafter Schilderung die schöne Landschaft und

Manche Gesprächsinhalte werden nicht ausgesprochen, man kann sich entweder seinen Teil denken oder aber bis zum Ende des Buches abwarten. Dort verbinden sich zusammenhanglose Dinge und Vorgänge und das Rätsel um Walter wird gelöst.


Der bissige, teilweise verworren wirkende Sprachstil ist das spezielle Erkennungsmerkmal von Thomas Raab. Diesen Stil muss man mögen, dann hat man große Lesefreude an diesem Buch. Ich habe die alte Huber und auch Amelie schon ins Herz geschlossen und freue mich auf weitere Bände dieser Reihe.


Für Freunde von bissigen, schwarzhumorigen Krimis mit skurrilen Figuren und einer Menge Lokalkolorit unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Ein tolles Lockmittel für den folgenden Roman

Der Gutshof im Alten Land
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Frühling 1914: Der Gutshof im Alten Land ist seit Jahrhunderten im Besitz der Familie von Voss. Der Erbe Lennart von Voss wird volljährig, doch er interessiert sich nur für die junge Fabrikarbeiterin Jenny. ...

Frühling 1914: Der Gutshof im Alten Land ist seit Jahrhunderten im Besitz der Familie von Voss. Der Erbe Lennart von Voss wird volljährig, doch er interessiert sich nur für die junge Fabrikarbeiterin Jenny. Sein älterer Bruder Gerrit will sich verloben. Doch alles kommt anders als gedacht, denn der 1. Weltkriegs wirft seine Schatten voraus.



Wenn man schon in einer Vorgeschichte nicht aufhören kann zu lesen, sagt das nicht nur über den Inhalt einiges aus, sondern auch über das besondere Sprachvermögen der Autorin.

Micaela Jary hat ein Händchen für interessante und abwechslungsreiche Figuren und bringt sie einfühlsam und gut nachvollziehbar in historische Hintergründe und Handlungen ein.

Richtig nahe an den Figuren konnte ich eintauchen in ein spannendes Geschehen und erlebte die unterschiedlichen Charaktere und ihre Werdegänge auf dem Gutshof mit. Es wird klar, dass Lennart mit seinem Schürzenjägerverhalten nicht der geeignete Erbe für den Hof sein kann und Gerrit plant einen Neubeginn in Amerika.

In einem zweiten Handlungsstrang lernt Lennart einen Soldaten kennen, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht.


Mit dieser einleitenden Geschichte konnte ich meine Neugier auf den folgenden Roman nur steigern. Der fesselnde Erzählstil ist durch spannende Momente interessant aufbereitet und die Figuren versprechen viel Handlungsspielraum für weitere Entwicklungen auf dem Gutshof.


Dieser Vorgeschichte gebe ich 4 Sterne, denn es ist kein komplettes Buch, sondern nur eine Einführung und ein Lockmittel für den Roman.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Spannendes Abenteuer für Kinder bei den Rittern

Das magische Baumhaus (Band 2) - Der geheimnisvolle Ritter
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Die Geschwister Anne und Phillip haben ein Baumhaus mit magischen Kräften. Es macht ihnen möglich, sich in fremde Länder, Gegenden und auch in eine andere Zeit zu wünschen. Bei ihren Reisen erleben sie ...

Die Geschwister Anne und Phillip haben ein Baumhaus mit magischen Kräften. Es macht ihnen möglich, sich in fremde Länder, Gegenden und auch in eine andere Zeit zu wünschen. Bei ihren Reisen erleben sie viele spannende Abenteuer, sehen lebende Dinosaurier und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.
Der zweite Band führt Anne und Phillip in die Zeit der Ritter.

Die Baumhaus-Reihe ist eine tolle Sammlung verschiedener interessanter Kinderbücher für Erstleser von 6-8 Jahren. Sie kosten circa 8 Euro und sind damit gelungene Mitbringsel bei Geburtstagen. Die Bücher sind aber auch recht schnell gelesen und so bietet sich ein Büchereibesuch bei Baumhaus-Fans sicherlich an.

Dieser Band ist schon durch den Zeitsprung sehr abenteuerlich, Anne und Phillip besuchen einen geheimnisvollen Ritter. Sie kommen in eine Burg, werden gefasst und landen im Kerker. Doch ein geheimnisvoller Ritter verhilft ihnen zur Flucht.


Diese Kinderbuchserie macht wirklich Spaß. Die große Schrift eignet sich gut für Erstleser, aber auch zum Vorlesen. Die kindgerechten Texte enthalten immer viel Wissenswertes über die jeweilige Reise, in diesem Fall über eine Burg und über Ritter. Schwarz-weisse Illustrationen veranschaulichen die Geschichten und so kommt keine Langeweile auf.


Diese Baumhaus-Reihe ist mittlerweile 10 Jahre alt und immer noch beliebt bei Alt und Jung. Besonders schön sind bei diesen abenteuerlichen Reisen das viele Hintergrundwissen, das gleichzeitig vermittelt wird.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Ein tolles Geschenk für Italien-Liebhaber

Pasta e Opera
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Liebhaber italienischer Lebensart werden mit dieser Kombination aus Kochbuch und CD besonders zufrieden sein. Chefkoch Antonio Carluccio hat 60 klassische Rezepte zu 15 mehrgängigen Menüs zusammengestellt. ...

Liebhaber italienischer Lebensart werden mit dieser Kombination aus Kochbuch und CD besonders zufrieden sein. Chefkoch Antonio Carluccio hat 60 klassische Rezepte zu 15 mehrgängigen Menüs zusammengestellt. Zur Abrundung des kulinarischen Genusses bietet die CD Arien und Chorwerke aus beliebten italienischen Opern. Ein willkommenes Geschenk für alle Italienliebhaber, für Opernfans und Freunde guten Essens.

Antonio Carluccio hat zu seinen 15 verschiedenen Menüs die entsprechende Musik gleich auf einer CD beigefügt. Darunter finden sich Arien aus Opern von Verdi, Puccini, Bellini, Leoncavallo und Donizetti. Die jeweilige
Handlung der Opern wird in kurzen Worten vorgestellt. So lernt man gleich noch etwas dazu.
Die 15 Menüs sind verständlich erklärt und nachkochbar, sehen appetitlich aus und die Zutaten sind sehr übersichtlich. Hier wird kein raffinierter Schnick-Schnack nötig. Dabei sind die Menüs durchaus hochwertig und schon etwas ausgefallen.


Es gibt einige Salate, diverse Nudel- und Hauptgerichte mit Fisch und Fleisch und leckere Nachspeisen.
Besonders loben möchte ich z. B. die Garnelen mit Knoblauch, Öl und Peperoni, den Meeresfrüchtesalat und das Perlhuhn mit Granatapfelsauce.

Zu den einzelnen Gerichten erfährt man neben den Rezepten auch viel Wissenswertes um die Gerichte.
Ganz hervorragend ist die Bebilderung mit Gemälden Arcimboldos. Dieser Maler der Spätrenaissance hat mit seinen Tafelbildern genau die passenden Bilder mit Früchten oder Gemüsen gemalt, die das Buch optisch abrunden.

Den einzigen Nachteil sehe ich darin, dass die CD auf der Vorderseite des Buches angebracht ist, hier wäre eine innenliegende CD-Tasche schön gewesen.

Ein wunderschönes Buch, das italienische Küche mit der passenden Musik vereint und sich als Geschenk für Italienliebhaber kulinarisch und musikalisch anbietet.