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Veröffentlicht am 22.08.2018

Traurige und berührende Liebesgeschichte

Love Story
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"Erich Segal" schrieb 1969 seinen Roman "Love Story", der kurz darauf verfilmt wurde und einen großen Erfolg verzeichnen konnte.

Es geht um ein junges Paar, die sich in der Uni kennen lernen. Er kommt ...

"Erich Segal" schrieb 1969 seinen Roman "Love Story", der kurz darauf verfilmt wurde und einen großen Erfolg verzeichnen konnte.

Es geht um ein junges Paar, die sich in der Uni kennen lernen. Er kommt aus einer reichen Bankiersfamilie und sie ist Bäckerstochter mit italienischer Abstammung. Oliver und Jenny verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und sie heiraten gegen den Willen von Olivers Vater. Der dreht den Geldhahn für sein Jura-Studium zu und Jenni arbeitet nebenbei. Sie leben arm aber glücklich und schmieden Pläne für ihre gemeinsame Zukunft. Oliver beendet sein Studium und erhält einen lukrativen Anwaltsjob. Ihre Sorgen scheinen beendet, doch dann schlägt das Schicksal grausam zu. Jenni ist todkrank.

Dieses Buch hat mich mit seinem lockeren Erzählstil umgehauen. Jenni redet halt wie ihr ihr Schnabel gewachsen ist. Das war für das Erscheinungsjahr des Buches relativ neu.
Es ist einfach schön, wie dieses total verliebte Paar ihre Gefühle lebt und man sieht förmlich die Beiden auf einer rosa Wolke sitzen. Doch das Glück ist nicht von Dauer. Als dann die Krankheit ausbricht, fällt man mit den Protagonisten in ein tiefes Loch. Was vorher glücklich und unbeschwert war, wird jetzt traurig und bitter. Dieses Umschlagen der Gefühle ist dem Autor eindrucksvoll gelungen. Nicht umsonst wurde diese Story so ein grandioser Erfolg. Es rührt zu Tränen, erst aus purer Freude, später aus Anteilnahme und Mitleiden.
Hier stehen zwei Menschen zueinander, in guten wie in schlechten Zeiten und ihre Liebe trägt sie durch die schwerste Zeit ihres Lebens hindurch. Bis zum bitteren Ende.

Diese Geschichte ist eine Hommage an die große Liebe, die das Leben erst lebenswert macht. Ein Roman, der den Leser Anteil nehmen lässt an Glück und Leid und noch lange nachhallt.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Kulturelle Hürden werden durch Liebe überwunden

Englischer Harem
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Die arbeitslose Tracy landet als Aushilfskellnerin in einem persischen Lokal. Chef Saamar Sahar, genannt Sam, hat zwei Frauen, die beide Tracys Freundinnen werden, aber auch Sam findet Gefallen an Tracy, ...

Die arbeitslose Tracy landet als Aushilfskellnerin in einem persischen Lokal. Chef Saamar Sahar, genannt Sam, hat zwei Frauen, die beide Tracys Freundinnen werden, aber auch Sam findet Gefallen an Tracy, die sich für seine Kultur interessiert. Sie wird Sams dritte Ehefrau.


So beginnt ein provozierender Roman über Heimat, Kochen und die Faszination des Fremden … und eine Liebesgeschichte wie keine andere.

Englischer Harem ist eine mit leichter Ironie erzählte Geschichte über das Schicksal des muslimischen Wahl-Londoners Saaman Sahar aus dem Iran, der sich britischer fühlt, als seine Umgebung sich vorzustellen vermag. Ein Buch, dass mich echt in seiner Tiefe überrascht und mitgerissen hat.

Das Buch ist eigentlich eine Satire und zeigt die Faszination, aber auch die befremdlichen Ängste vor anderen Kulturen, die sich auch bei aufgeschlossenen Menschen finden.

Wie hier aus einer Liebesgeschichte mit Komik und gesellschaftlichen Schranken ein Roman gestrickt wird, ist wirklich überraschend.

Besonders nachvollziehbar ist die Schilderung der Familie Tracys, die befürchtet, dass dass die Tochter zum Islam übertritt. Auch Tracys Freunde denken in Klischees und sehen sie als Haremsdame und die englischen Behörden haben so ihre Probleme mit der Eheschliessung.


Der englische Harem ist ein mitreissendes, erstaunliches Buch, dass einen hintergründigen Inhalt hat und einfach gut unterhält. Hier werden Toleranz und Klischees fremder Kulturen auf den Prüfstand gestellt und damit wird zum Nachdenken angeregt.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Ein gut durchdachter, raffiniert konstruierter Regionalkrimi

Die Eule
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Ein Lkw-Fahrer rast in eine Pilgergruppe. Was nach einem tödlichen Unfall aussieht, entwickelt sich zu einem aufsehenerregenden Mordfall – und was wie die Folgen eines Machtkampfs innerhalb einer Sekte ...

Ein Lkw-Fahrer rast in eine Pilgergruppe. Was nach einem tödlichen Unfall aussieht, entwickelt sich zu einem aufsehenerregenden Mordfall – und was wie die Folgen eines Machtkampfs innerhalb einer Sekte wirkt, hat seinen Ursprung 30 Jahre zuvor in deutsch-deutscher Geschichte und führt Kommissarin Karin Krafft, unterstützt von der klugen »Eule«, aus dem tiefen Westen geradewegs ins thüringische Erfurt. Dort verriet einst die Tochter ihren größten Feind an die Stasi – es war ihr eigener Vater. (Klappentext)




Was zunächst als gewalttätiger Anschlag auf eine friedlich wirkende Pilgergruppe beginnt, erweist sich bei näherer Untersuchung als viel tiefer gehend. Die Pilger gehören zu einer Sekte, die unter strengem Regiment geführt wird. Doch wo liegen die Verbindungen zu der Gruppe? War das ein Racheakt oder spielen hier andere Motive eine Rolle?

Karin Krafft versucht mit ihrer Truppe, Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei ist ihre Mannschaft gerade personell nicht unbedingt gut aufgestellt. Sie musste einen langjährigen Mitarbeiter aus Altergründen verabschieden und der neue Kollege scheint nicht viel auf bestimmte Regeln Wert zu legen.

Dieser Krimi ist ziemlich diffizil, komplex und sehr durchdacht, denn die Hintergründe führen tief in die deutsch- deutsche Vergangenheit und bringen entsetzliche Einblicke in die skrupellosen Machenschaften der Mitarbeiter der Stasi und des Staatsapparates der DDR. Aber auch die Menschen hinter den verschiedenen Schicksalen haben so ihre dunklen Seiten, Republikflüchtlingen und ihren Familien haftete immer ein ganz besonderer Makel an und sie wurden nicht selten gegeneinander ausgespielt.



Der Krimi ist spannend zu lesen, die verwendete Sprache ist eingängig, sehr flüssig und der geschichtliche Hintergrund macht teilweise sehr betroffen. Welche Grausamkeiten sich hinter der deutsch-deutschen Mauer abgespielt haben, kann man nur erahnen. Aus Presse und Nachforschungen weiß man von den üblen Bespitzelungen, von psychischem Druck und Folter, doch die Sozialisten in der DDR haben sogar Hinrichtungen vollstreckt, die Todesurteile wurden erst 1987 abgeschafft.



Die Charaktere sind detailgenau und mit einigen interessanten Facetten ausgestattet, sie sind sehr überzeugend dargestellt. Neben den menschlichen Figuren, wie die der Ermittlerin Karin Krafft, haben manche Figuren harte Züge und sind sehr undurchsichtig. So erscheint die Leiterin der Glaubensgemeinschaft als strenge Frau, aber auch als heilsbringende Figur. Wird man so, wenn man jahrelange Unterdrückung und Bespitzelung erfahren hat?


Ich konnte gespannt in die Handlung eintauchen, sah die menschlichen Schicksale mit großer Betroffenheit und habe den raffiniert konstruierten Fall interessiert gelesen.




Ein gut durchdachter, raffiniert konstruierter Regionalkrimi, der sich mit der dunklen Seite der DDR auseinandersetzt und dieses Regime mal nicht mit einem Glorienschein zeigt, sondern mit der realistischen Wahrheit. Für Geschichtsinteressierte ist dieser Krimi ein besonderer Tipp.



Veröffentlicht am 01.08.2018

Ein interessant konstruierter norwegischer Krimi mit einer besonderen Sicht auf Vorverurteilungen

Jagdhunde
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Norwegen: Hauptkommissar William Wisting wird vom Dienst suspendiert, weil ihm vorgeworfen wird, Beweise manipuliert zu haben. 17 Jahre nach dem Fall Cecilia Linde wird der Fall wieder aufgerollt. Die ...

Norwegen: Hauptkommissar William Wisting wird vom Dienst suspendiert, weil ihm vorgeworfen wird, Beweise manipuliert zu haben. 17 Jahre nach dem Fall Cecilia Linde wird der Fall wieder aufgerollt. Die Frau wurde damals nach ihrem Verschwinden ermordet aufgefunden und Wisting konnte den Täter überführen. Mittlerweile steht aber fest, dass Beweise gefälscht wurden. Der Hauptkommissar wird vor Gericht angeklagt und von der öffentlichen Presse verfolgt und setzt nun ohne dienstlichen Weg alles daran, herausfinden, was damals wirklich geschah. Seine Tochter, eine clevere Journalistin, ist ihm dabei eine große Hilfe. Ein weiterer Fall einer verschwundenen Frau zeigt Parallelen zu dem alten Fall auf und macht die Ermittlungen damit umso brisanter.


Bei diesem Krimi von Jørn Lier Horst geht es nach gewohnt skandinavischem Strickmuster zu. Es ist Herbst und es regnet häufig. Diese trübe Grundstimmung bildet einen passendenden Hintergrund für die Ermittlungen in der norwegischen Kleinstadt. Der Krimi wirkt dunkel, finster und recht ruhig, es geht ohne Blutvergießen ab. Die Geschichte ist in relativ kurze Kapitel eingeteilt, die Sprache ist nüchtern und dennoch anspruchsvoll, weil wortreich beschreibend und man ist schnell in der Handlung gefangen.

Der Hauptfokus liegt auf den akribisch geführten Ermittlungen mit denen der alte Fall erneut untersucht wird. Lag der Fehler auf einer Vorverurteilung des Beklagten und damals verurteilten Täters? Beteiligte und Kontaktpersonen des verurteilten Täters werden nach all den Jahren aufgesucht, um das entscheidende Loch in der Beweiskette zu finden. Wisting wird durch seine Anklage der Pressediffamierung öffentlich ausgesetzt. Diesem Druck muss er standhalten, was ihm zunehmend schwerer fällt. Bei der Ermittlungsarbeit wird Wisting von seiner Tochter Line unterstützt und dank ihrer investigativen Journalistenausbildung kommen sie dem Beweis für Wistings Unschuld auf die Schliche.

Bei den Charakteren erleben wir Wisting als einen erfahrenen, gereiften und damit abgeklärten Menschen. Er vertraut auf solide Polizeiarbeit und als aktiven Gegenpart spielt seine Tochter die impulsive und vordergründig agierende Heldin des Krimis.

Mit dem verurteilten Täter Rudolf Haglund schauen wir auf eine Figur, bei der lange Zeit nicht klar ist, ob er wirklich schuldig ist. Wisting ist davon überzeugt. Insgesamt erscheinen mir die Charaktere eher etwas zu glatt, blass und zu sachlich beschrieben. Ich mag mehr die besonderen Ermittler.


Der Krimi ist gut erzählt, wirkt perfekt konstruiert und bringt mit der Zeit immer mehr Zusammenhänge ans Licht. Es wird deutlich, wie sehr auch Polizisten sich bei ihrer Arbeit von ihrer eigenen Meinung leiten lassen, dann die Beweise zur Untermauerung dieser bestimmten These untersuchen und anderen Indizien nicht genügend Bedeutung beimessen. Wie schnell ist die Vorverurteilung schon bei manchen Ermittlungen gegeben?


Die Spannungskurve entwickelt sich gleichzeitig mit den detektivisch ausgeführten Untersuchungen. Hier wird jedes Puzzleteil neu bewertet und bringt damit neue Erkenntnisse und das Zusammenspiel zwischen Vater und Tochter funktioniert einwandfrei. Beide denken logisch und ziehen an einem Strang.


Ein gut konstruierter norwegischer Krimi, der den Blick auf realistische Polizeiarbeit lenkt. Mir hat besonders der Schreibstil gut gefallen und ich würde gern weitere Fälle dieses Ermittlungsgespanns von Vater und Tochter lesen.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Ein vielseitiges Kürbiskochbuch auch für Anfänger

Kürbis - Neue Rezepte für das beliebte Gemüse
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Wenn man Kürbis mag, sucht man automatisch nach neuen Rezepten. Jetzt steht der Herbst vor der Tür und damit auch die Kürbiszeit.
In diesem Buch erhält man nicht nur einen Einblick in die verschiedenen ...

Wenn man Kürbis mag, sucht man automatisch nach neuen Rezepten. Jetzt steht der Herbst vor der Tür und damit auch die Kürbiszeit.
In diesem Buch erhält man nicht nur einen Einblick in die verschiedenen Sorten dieser hübsch anzusehenden Gemüse, man bekommt auch eine kleine Warenkunde mitgeliefert, in der es um die enthaltenden Vitamine, die Lagerung und die Zubereitung geht.

Kürbis ist eigentlich eine Beere, so der Botaniker, er eignet sich für viele Arten der Zubereitung, ob gebacken, gekocht oder frittiert, alles ist machbar. Im Ganzen ist er dazu noch lange lagerfähig, er enthält Beta-Karotin (daher das leuchtende Orange), die Vitamine B1, B2 und B6, C und E, außerdem Folsäure und Magnesium und reichlich Ballaststoffe. Das macht ihn zum idealen Gemüse.

Bisher habe ich Kürbis nur als Suppe, gebacken aus dem Ofen und süßsauer eingelegt verarbeitet.

Dieses Rezeptbuch bietet noch viele andere Möglichkeiten mit ansprechenden Fotos, die zum Nachmachen verlocken.

Der Rezeptteil gliedert sich in vier Bereiche:

- Suppen, Snacks & Fingerfood

- Große Salate

- Warme Hauptgerichte

- Desserts, Kuchen & Brot

Auf einer Doppelseite findet ein Rezept mit dem entsprechenden Foto Platz.

Die Zutaten und die Zubereitung ist übersichtlich angeordnet, die Verarbeitung gut verständlich beschrieben. Dabei wird Step by Step vorgegangen, für Koch-Anfänger sehr gut geeignet. Neben der Portionenangabe, wird auch die Zeit für Zubereitung, fürs Kochen oder Backen angegeben.

Ein Extra-Tipp bietet Hinweise oder Zutatenabwandlungen an.

Neben den Klassikern Kürbissuppe, Grillgemüse und Kürbisbrot werden viele neue Ideen vorgestellt. Für mich sind die Kürbis-Spinat-Lasagne und das Gemüsecurry mit Kokoscreme besonders schmackhaft und der Nudelauflauf mit Kürbis und Käse sowie das Kürbis-Risotto mit Rotwein werde ich bald ausprobieren.

Dieses Kochbuch ist abwischbar, liegt gut in der Hand und bietet für seinen Preis reichlich Rezepte, die neuartig und nicht zu schwierig in der Zubereitung sind. Was mir gefehlt hat, sind Auflistungen der Rezepte nach Sorten. Nicht für alle Kürbisarten gibt es hier Rezepte.

Wer Kürbis zu seinen Lieblingsgemüsen zählt, sollte sich dieses Buch näher anschauen. Es gibt viele neue Zubereitungsvarianten, die schon allein von den herrlichen Fotos her Lust zum Nachkochen machen.