Ein toller Auftakt !!!
Avanyas Legenden - Die Schatten der Vergangenheit
von
Mike Heinl
Cover:
Das Cover hatte mich durch seine Schlichtheit sofort angesprochen.
Gerade heutzutage sind Cover der Fantasy-Romane knallbunt, ...
Avanyas Legenden - Die Schatten der Vergangenheit
von
Mike Heinl
Cover:
Das Cover hatte mich durch seine Schlichtheit sofort angesprochen.
Gerade heutzutage sind Cover der Fantasy-Romane knallbunt, da sticht dieses Cover doch sehr heraus.
Ein echter Eyecatcher.
Inhalt:
Vor hunderten von Jahren herrschte Krieg in Edros. Die Völker des Landes verbündeten sich gegen ihren gemeinsamen Feind und erschufen die magischen Steine der Einheit, die das Böse besiegen sollten. Man glaubte sich nach dem Krieg in Sicherheit, doch dunkle Zeichen kündigten die Rückkehr des Unheiligen an. Es war Hodd, ein Bauer, der es bevorzugte wie ein Einsiedler zu leben, welcher das Schicksal über das Land in die Hände gelegt bekam, als eine junge Frau ohne Erinnerungen auf seinem Hof erschien. Sich zuerst weigernd, mit der Frau und einem Magus seine Heimat zu verlassen, schloss sich Hodd den beiden an, um die verschollenen Steine zu finden, um sie erneut gegen Edros' Geißel einzusetzen. Sie brachen zu einer Reise auf, die sich als gefährlicher herausstellte als zu Anfang angenommen, und Hodd musste lernen, dass nur seine Gefährten und er den Untergang des Landes verhindern konnten.
Meinung:
Obwohl ich sehr gerne Bücher aus dem Genre Fantasy, insbesondere aus dem High-Fantasy-Bereich lese, bekomme ich von deutschen High Fantasy-Selfpublishern selten Anfragen.
Hocherfreut habe ich dann bei diesem Angebot hier zugesagt und sollte es auch nicht bereuen.
Tatsächlich hat es mir so gut gefallen, dass ich es kaum erwarten konnte von der Arbeit nach Hause zu kommen, um endlich weiterzulesen.
Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich erfreulicherweise problemlos, da man im Prolog die Vorgeschichte erfährt und die für sich gesehen, war schon ein Knaller.
Die Story ist dermaßen komplex aufgebaut, dass es hier doch den Rahmen sprengen würde, wenn ich näher darauf einginge.
So viel sei gesagt: Ja, manche Dinge lehnen an die "Herr der Ringe-Trilogie" an, aber tun das nicht alle Bücher aus dem High Fantasy-Bereich?
Ich finde das nicht tragisch, da die Geschichte doch in vielen Szenen recht ungewöhnlich verläuft und die Charaktere nicht so aalglatt daher kommen, sondern teilweise recht schroff, eben mit Ecken und Kanten.
Das typische schwarz-weiß-Schema, das in diesem Genre häufig verwendet wird, wird hier nicht aufgegriffen, deshalb wirken die Figuren auch wie aus dem Leben gegriffen.
Und es gibt einige Charaktere in dieser Geschichte, die allesamt liebevoll ausgearbeitet sind und daher sehr authentisch rüberkommen.
Ich hatte nach kurzer Eingewöhnungszeit das Gefühl sie persönlich zu kennen.
Allen voran haben wir da den Protagonisten Hodd, Eigenbrötler und Bauer mit seiner alten Farkas-Hündin Maira. Er führt ein ruhiges beschauliches Leben und wünscht sich nichts mehr, als dass seine unerwarteten Gäste sich wieder schleunigst vom Acker machen … aber das wird nicht geschehen, jedenfalls nicht ohne Weiteres.
Eine weiterer Charakter ist Faye, die eines Tages völlig unbekleidet und ohne jegliche Erinnerungen auf Hodds Hof erwacht.
Das sie wichtig für die Prophezeiung wird, wird recht früh erwähnt, aber wer sie jetzt genau ist und was ihre Aufgabe ist, damit hält der Autor noch hinter dem Berg.
Noch ein wichtiger Charakter ist der Magus Cillian, der Fayes Ankunft schon irgendwie erwartet hatte und der sehr viel mehr zu wissen scheint, als er preisgibt.
Drumherum bildet sich eine Gruppe aus Weggefährten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten ( … und daher überall auffällt).
In einem anderen Teil des Landes werden mehrere Dörfer vernichtet.
Unter anderem das Dorf von Breena. Sie zieht mit den restlichen Dorfbewohnern in Richtung nächst größere Stadt und hat mit etlichen Widrigkeiten zu kämpfen.
Wie ihre Geschichte noch weiterläuft und was das mit unserer Abenteurer-Truppe zu tun hat, ist mir noch nicht ganz klar, aber das ist ja wohl auch so gedacht.
Eine weitere Gruppe, nämlich die der Magi, machen sich auf den Weg zum König, um ihn vor den bevorstehenden Ereignissen und der Rückkehr des Unheiligen zu warnen. Dort finden sie neue Verbündete und einen Feind.
Das sind nur kleine Ausschnitte aus der, wie schon erwähnt, wirklich komplexen und sehr groß angelegten Story. Es gibt noch etliche andere Charaktere, die ihren Weg gehen und sich durchsetzen müssen.
Der Schreibstil ist der absolute Knaller und ich hatte mich schon von der ersten Seite an, darin verliebt. Manche empfinden diese Art zu schreiben als altmodisch, ich aber finde: Genau so muss man sich in diesem Genre ausdrücken.
Denn der Text ist sehr flüssig zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten.
Der Erzählstil ist unterhaltsam, mysteriös und spannend.
Gespickt mit jeder Menge Humor, Kämpfen, Verluste, Ängste, Verrat und immer neuen Geheimnissen.
Der Antagonist wirkt zuerst so wie er es soll. Wie das Böse an sich, aber auch dort gibt's Facetten zu erkennen. Und seine Helfershelfer sind ebenso interessant.
Das Ende lässt mich natürlich schmollend zurück.
Der Spannungsbogen wird zum Ende hin noch richtig ausgereizt und jetzt … muss ich auf den nächsten Teil warten.
Buuuuh!!!
Fazit:
Ich glaube, es ist unschwer zu erkennen, dass ich mich in diese Geschichte und ihre Charaktere, verliebt habe.
Ich habe in diesem Jahr nicht ganz so viel Fantasy gelesen, wie üblich.
Allerdings habe ich vor kurzem eins aus einem großen und bekannten Verlag gelesen, dass mir auch gefallen hatte, aber nicht annähernd in solcher Qualität und Komplexität dargeboten wurde.
Ich bin völlig baff, solch ein Werk von einem Selfpublisher bekommen zu haben.
Ich weiß nicht, wie lang der Autor Mike Heinl daran gearbeitet hat ( das natürlich viele bei der Umsetzung geholfen haben, hat er ja erwähnt), allerdings steckt hier jede Menge Herzblut drin und da scheint er die richtigen Menschen um sich zu haben, mit den richtigen Eigenschaften.
Ein neuer Stern am Selfpublisher-Firmament.
Was für ein Talent. Ich ziehe voller Bewunderung meinen Hut
( … und ich bin kein Mensch, den man leicht beeindruckt).
Empfehlung:
Ich kann hier bedenkenlos meine Empfehlung aussprechen, da dieses Werk auf jeden Fall zu meinen diesjährigen Lese-Highlights gehört.
Du liest keine High Fantasy ???
Dann fang damit an! Am Besten mit Avanyas Legenden.
Von mir gibt's:
5 von 5 Sternen