Profilbild von nicigirl85

nicigirl85

Lesejury Star
offline

nicigirl85 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nicigirl85 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Fast wie im Märchen...

Der Winter der schwarzen Rosen
0

Von Nina Blazon habe ich schon einige Bücher gelesen, die mich verzaubert haben, weshalb ich natürlich umgehend wissen wollte wie nun diese Geschichte ist und ich wurde wieder einmal von der ersten bis ...

Von Nina Blazon habe ich schon einige Bücher gelesen, die mich verzaubert haben, weshalb ich natürlich umgehend wissen wollte wie nun diese Geschichte ist und ich wurde wieder einmal von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

In der Geschichte geht es um die beiden Schwestern Liljann und Tajann, die zudem Zwillingsschwestern sind, aber unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Lil eher zurückhaltend, zuvorkommend und stets bedacht agiert, ist Tajann mehr auf ihren eigenen Vorteil aus. Aufgrund der herrschenden Gesetze werden die Mädchen voneinander getrennt. Während Liljann in der Wildnis ihr Glück versucht zu finden, zieht es Tajann, wie einst ihre Mutter, in den Palast zur Lady. Wie werden die Mädchen ihr Schicksal meistern? Und vor allem: werden sie sich jemals wiedersehen?

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass sowohl Liljann als auch Tajann als Ich- Erzählerin fungieren. Da muss man ganz genau lesen, um den Wechsel nicht zu verpassen und zu wissen, wer denn gerade zu einem spricht. Die Wahl der Perspektive finde ich so gelungen, weil wir Leser so tiefe Einblicke in die Gefühlswelt und Denke von zwei Personen erhalten.

Ich konnte mich persönlich zwar mehr mit Lil identifizieren, aber beide Charaktere haben etwas für sich. Richtig klasse fand ich, dass beide Mädchen im Verlauf der Geschichte über sich hinauswachsen und sich entwickeln. Das hat man in Jugendbüchern nicht immer.

Toll ist zudem, dass diese Geschichte in einer Welt spielt, in der auch andere Bücher von der Autorin schon gespielt haben, so dass man Aha- Momente beim Lesen hat, wenn man vorher bereits andere Bücher der Autorin kennt. Dieses Wiedererkennungsmerkmal finde ich bei den Büchern von Frau Blazon toll.

Die Geschichte braucht ein wenig um sich zu entwickeln, ist man aber hinter die ersten Geheimnisse gekommen, so folgt ein Showdown dem nächsten.

Der Jugendroman hat alles was ein gutes Buch braucht: Spannung, eine Prise Mystik, Liebe, Intrigen, Freundschaft, ...

Das Ende hat mich total überrascht und hat mich dann nochmal gänzlich mitgenommen. Eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.

Fazit: Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Wer ein Mal in eine andere Welt abtauchen will, der ist mit dieser Lektüre sehr gut beraten. Lesenswert und ein Highlight im Lesejahr 2015.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Geschichten, die das Leben schreibt...

Die Wahrheit über das Lügen
0

Benedict Wells ist mein Lieblingsautor schlechthin, hat er mich vor allem mit "Vom Ende der Einsamkeit" verzaubern können, welches seit seinem Erscheinen mein absolutes Lieblingsbuch ist. Da verwundert ...

Benedict Wells ist mein Lieblingsautor schlechthin, hat er mich vor allem mit "Vom Ende der Einsamkeit" verzaubern können, welches seit seinem Erscheinen mein absolutes Lieblingsbuch ist. Da verwundert es dann kaum, dass ich auch sein neustes Werk am Erscheinungstag haben musste.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich mal nicht wie sonst um einen Roman, sondern um einen Kurzgeschichtenband, der zehn Geschichten parat hält, unter anderem zwei, die zum Kosmos von "Vom Ende der Einsamkeit" gehören.

So unterschiedlich die Geschichten auch sind, wirken sie dennoch immer stets mitten aus dem Leben gegriffen und jede ist für sich etwas ganz Besonderes und wirkte bei mir noch lange nach.

Als Protagonisten treten Männer und Frauen, eine Muse oder aber eine Fliege in Erscheinung und stets immer so gut gezeichnet, dass man sich als Leser damit identifizieren kann und nah an den Figuren ist.

Mir haben alle Geschichten sehr gut gefallen und dennoch war mir wohl "Die Fliege" die liebste, weil sie mich an mein eigenes Leben erinnert hat. Ich denke jedem Leser wird es so ergehen, dass eine Figur ihn an sich selbst erinnert.

Auch sprachlich weiß Benedict Wells wieder vollends zu überzeugen. Für mich sind die Worte, die er verwendet irgendwie stets Balsam für die Seele und ein wahrer Lesegenuss.

Einziges Manko: Die Texte sind recht groß gedruckt, so dass ich das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen hatte, was aber vielleicht auch für die Geschichten und den Autor spricht, denn ich konnte mit dem Lesen einfach nicht mehr aufhören und war traurig als ich am Ende des Buches angelangt war.

Fazit: Eine tolle Sammlung an Kurzgeschichten, die ich nur zu gern weiterempfehle. Ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Spitzenklasse!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Wenn der Fluch der Insel dein Leben bestimmt…

Der Fluch der Zuckerinsel
0

Sowohl die Autorin als auch der Verlag, in dem das Buch erschienen ist, waren mir bis dato völlig unbekannt und so machte ich mich nahezu völlig unvoreingenommen ans Lesen und wurde mehr als nur überrascht.

Ehrlich ...

Sowohl die Autorin als auch der Verlag, in dem das Buch erschienen ist, waren mir bis dato völlig unbekannt und so machte ich mich nahezu völlig unvoreingenommen ans Lesen und wurde mehr als nur überrascht.

Ehrlich gesagt habe ich einen seichten historischen Roman erwartet, aber ich bekam deutlich mehr geboten, denn Nora Berger hat in ihrem Werk einiges zu erzählen.

Im Buch lernen wir das Pärchen Léon und Annabelle kennen, deren Familien verfeindet sind, wie es einst bei Romeo und Julia der Fall war. Doch damit endet auch schon die Gemeinsamkeit zu Shakespeares Werk, denn die Autorin entführt uns gekonnt in die damalige Zeit, in der nicht alles eitel Sonnenschein war.

Als Leser bekommen wir einen Einblick in alle Persönlichkeiten. Im Wechsel erleben wir nach der erzwungenen Trennung des Protagonistenpärchens mal Léon und mal Annabelle in ihrem weiteren Leben. Vor allem in Annabelle ihrem Leben geht es drunter und drüber und oft liest man mit angehaltenem Atem.

Mir hat an dem Buch vor allem gefallen, dass es hier mal nicht seicht zugeht, sondern man das raue Leben der damaligen Zeit live miterleben darf. Mir erging es oft so, dass ich dachte, dass es nicht schlimmer kommen kann, aber darin täuschte ich mich doch oft.

Zwei kleine Kritikpunkte muss ich bei diesem Buch anbringen. Der Einstieg in das Buch fiel mir erst ein wenig schwer, da ich mich an den detaillierten, blumigen Schreibstil erst gewöhnen musste, denn so etwas liest man doch nicht alle Tage, aber nach den ersten hundert Seiten war ich drin und konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Ansonsten wird mir in dem Buch etwas zu oft gestorben. Stört ein Charakter, so wird er seitens der Autorin aus dem Weg geräumt. Hier hätte ich mir ab und zu gern eine andere Lösung gewünscht.

Fazit: Ein überzeugender und sehr unterhaltsamer historischer Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle. Lesenswert!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Schatten über uns...

Die Schattenbucht
0

Von Eric Berg habe ich bisher nur "Das Küstengrab" gelesen, was mir aber so gut gefiel, dass ich ohne Klappentextlesen gleich zu seinem neuen Werk gegriffen habe. In der Hoffnung einen fesselnden Provinzkrimi ...

Von Eric Berg habe ich bisher nur "Das Küstengrab" gelesen, was mir aber so gut gefiel, dass ich ohne Klappentextlesen gleich zu seinem neuen Werk gegriffen habe. In der Hoffnung einen fesselnden Provinzkrimi zu lesen, begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Psychologin Ina Bartholdy, die sich nach Prerow aufmacht, um nach einer ihrer Patientinnen zu sehen. Diese wird zwar rege umsorgt, doch ihr Mann verhält sich mehr als komisch. Und dann gibt es diverse Vorfälle in dem Ort, die Ina immer mehr stutzen lassen. Was steckt nur dahinter?

Eric Berg legt hier wie gewohnt einen ruhigen Krimi hin, der durch ausgefeilte Charaktere und einem interessanten Setting besticht.

Das Besondere an dem Buch ist, dass die Spannung nicht vordergründig ist. Sie wabert im Hintergrund und gibt sich erst nach und nach zu erkennen, was mir gerade gefällt.

Gelungen ist zudem die Schilderung der ländlichen Gegend. Da ich erst im letzten Sommerurlaub in Prerow war, konnte ich mir alles unheimlich gut vorstellen. Zudem ist das Agieren der Leute auch authentisch dargestellt, denn Landmenschen reagieren oft völlig anders als Städter.

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen übermittelt durch einen beobachtenden Erzähler, der mal die Protagonisten in der Gegenwart begleitet und mal bei den Ereignissen vor vierzehn Monaten dabei ist. Gerade das steigert die Spannung und erst nach und nach kommt man dem Geheimnis auf die Spur.

Mit den dargestellten Charakteren kann man sich gut identifizieren. Auch wenn man nicht jeden mag, so kann man doch deren Handeln irgendwie nachvollziehen.

Fazit: Ein ruhiger Krimi, der mich mehr als nur fesseln konnte. Bitte mehr davon Herr Berg! Klare Leseempfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Wem kann sie jetzt noch trauen?

Das Küstengrab
0

Von dem Autor Eric Berg hatte ich schon viel Positives gehört, nur war es mir bisher nicht gelungen ein Buch von ihm zu lesen, weshalb "Das Küstengrab" somit das erste Werk ist, was ich von ihm gelesen ...

Von dem Autor Eric Berg hatte ich schon viel Positives gehört, nur war es mir bisher nicht gelungen ein Buch von ihm zu lesen, weshalb "Das Küstengrab" somit das erste Werk ist, was ich von ihm gelesen habe.

Lea kehrt nach einem schweren Unfall, der ihr fast das Leben gekostet hat, an den Ort des Schreckens zurück. Sie will erfahren wie es vor vier Monaten zu diesem Schicksalsschlag in ihrem Leben kam, bei dem zu allem Überfluss ihre ältere Schwester Sabina starb. Doch kann sie ihren ehemaligen Freunden wirklich trauen? Wahrscheinlich nicht, denn deren Erzählungen widersprechen sich...

Dieser Krimi war für mich auf jeden Fall mal etwas ganz Neues und Besonderes, da der zu behandelnde Fall nicht im Vordergrund stand, sondern die Protagonisten der Geschichte. Alle Charaktere werden detailliert dargestellt und deren Wandel aufgezeigt, was mir sehr gut gefiel.

Der Fall wird aus mehreren Zeiten beleuchtet, denn mal befinden wir uns in der nahen Gegenwart, dem September 2013, mal vier Monate zuvor und mal 23 Jahre vor diesen Ereignissen. Auch die Perspektiven wechseln. Geht es um die Hauptakteurin Lea wird uns das Geschehen aus der Ich- Perspektive aufgezeigt, geht es um die anderen, so erfahren wir dies aus der dritten Person heraus und bekommen intensive Einblicke in das Leben und Denken der einzelnen Personen.

Die Spannung in diesem Krimi wird nur sehr langsam aufgebaut, was ich als sehr erfrischend empfand und entlädt sich am Schluss in einem fulminanten Ende, das es in sich hat und das Herz eines jeden Krimiliebhabers höher schlagen lässt.

Fazit: Besser als jeder Tatort, ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ein Must- Read aus dem Krimigenre!