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Veröffentlicht am 18.10.2018

Wenn die Wirklichkeit plötzlich eine andere ist...

Die Magie der Lüge
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Nachdem ich vor gut 2,5 Jahren mit absoluter Begeisterung "Die Magie der Namen" gelesen habe, wollte ich natürlich wissen wie es mit unserer einstigen Nummer 19 weitergeht und begann gespannt zu lesen.

Gleich ...

Nachdem ich vor gut 2,5 Jahren mit absoluter Begeisterung "Die Magie der Namen" gelesen habe, wollte ich natürlich wissen wie es mit unserer einstigen Nummer 19 weitergeht und begann gespannt zu lesen.

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass man den Vorgängerband doch besser gelesen haben sollte und auch die Spanne zwischen den beiden Bänden nicht so groß sein sollte wie bei mir.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir anfänglich sehr schwer, da mich die vielen neuen Begrifflichkeiten etwas überfordert haben. Während ich die Namen der Figuren sehr schön und besonders fand, habe ich mich ansonsten des Öfteren gefragt, ob man wirklich für Begriffe, die es bereits gibt, unbedingt neue erfinden muss? Zum Glück gibt es am Ende des Buches eine Übersicht aller Bezeichnungen, aber wenn ich dauernd nach hinten blättern muss, stört das natürlich enorm den Lesefluss. Ich war dann wirklich erst ab Seite hundert gut drin.

Anders als erwartet erleben wir in der neuen Geschichte erst einmal andere Figuren und nicht unsere ehemalige Nummer 19, denn Tirasan taucht erst später in der Geschichte auf.

Richtig spannend fand ich, dass die Hauptfiguren Anderta und Londurs als eine Art Diebe unterwegs sind. Ihre anfänglich beschriebenen Raubzüge fand ich doch sehr spannend und abenteuerlich. Auch gut gefallen hat mir, dass die Welt, die wir aus Band eins kennen, sich plötzlich verändert und auch das warum und wieso war schlüssig erklärt.

Während mir die männlichen Figuren wie Londurs, Frislan, Rustan und Tirasan richtig gut gefielen, weil sie so vielschichtig sind und man sie in vielen Momenten richtig gern hat, wurde ich mit Anderta als weiblicher Hauptfigur überhaupt nicht warm. Sie verhielt sich für meinen Geschmack zu keiner Zeit wie eine erwachsene Frau, sondern wie ein sprunghafter Teenager und oft habe ich ihr Verhalten schlichtweg nicht verstanden. Deswegen haben mir die Jungs um sie drum rum teilweise richtig Leid getan.

Bis zur Mitte habe ich trotz der schwergängigen Begriffe das Buch sehr gern gelesen. Leider entwickelte sich der Roman dann ab da von einer fantastischen Geschichte zu einer Dreiecksliebesgeschichte, was ich so nicht erwartet hatte und ehrlich gesagt auch nicht besonders mag.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Autorin enorm viele Ideen beim Schreiben hatte, was ja nichts schlechtes ist, und diese alle auf ein Mal in der Geschichte unterbringen wollte. Dadurch gibt es zwar enorm viele Wendungen, was ja für Spannung sorgen würde, die aber wenige Zeilen später sofort wieder aufgeklärt werden, weshalb dann eben doch keine Spannung aufkam. Auch fühlte es sich so an, dass zum Ende hin der rote Faden der Handlung irgendwie verloren gegangen ist.

Fazit: Leider kein Vergleich zum Vorgänger. Die liebe Autorin hätte besser aus ihren vielen, tollen Ideen mehr Bücher schreiben sollen, als diese alle in einem Roman unterbringen zu wollen. Für Fans von Band eins zu empfehlen, um Tirasan wiederzusehen, Neulingen würde ich eher abraten dieses Buch zuerst zu lesen, da sie sonst einen falschen Eindruck vom Können der Schriftstellerin bekommen würden.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Was hält Liebe wirklich aus?

Ein Sommer ohne uns
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Das sehr coole Retrocover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und ich war sehr daran interessiert wie das Thema "erlaubtes Fremdgehen" in einem Jugendbuch behandelt wird. Da ich von der Autorin ...

Das sehr coole Retrocover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und ich war sehr daran interessiert wie das Thema "erlaubtes Fremdgehen" in einem Jugendbuch behandelt wird. Da ich von der Autorin bisher noch nichts gelesen hatte, begann ich ohne große Erwartungen zu lesen.

In der Geschichte geht es um Tom und Verena, die sich schon von klein auf kennen und seit ihrem 13. Lebensjahr ein Pärchen sind. Doch Verena plagt die Sorge, dass niemals etwas mit jemand anderem gehabt zu haben, ihre Beziehung irgendwann zerstören würde. Könnte da nicht erlaubtes Fremdgehen Abhilfe schaffen, um die Beziehung zu prüfen? Wie viel hält Liebe aus?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und dieser begleitet mal Verena und mal Tom, so dass wir beide Sichtweisen sehr intensiv erleben. Gut gefällt mir hier die Wahl der unterschiedlichen Schriftart, denn so weiß man wem man gerade beisteht.

Anfänglich war ich ungemein begeistert von dem Roman, da ich mich durch die Alltagssorgen der Jugendlichen beim Lesen 10 Jahre jünger fühlte. Leider nahm dieses Wohlgefühl immer mehr ab.

Die dargestellten Charaktere entwickeln sich kaum weiter, so dass einem irgendwann der Zugang zu den Protagonisten fehlt. Ich konnte dann nicht wirklich nachvollziehen, warum Verena dieses und Tom jenes tut.

Völlig unnötig empfand ich die Geschichte mit den Eltern, da dies nichts für die Handlung tut auf den wenigen Seiten und zu sehr von den Teenagern ablenkt. Um das intensiv und nachvollziehbar erzählen zu können, hätte es definitiv mehr Seiten gebraucht.

Für meinen Geschmack verspricht der Klappentext dem Leser viel zu viel. Erst nach der Hälfte des Buches geht es überhaupt erst los mit dem erlaubten Fremdgehen, so dass der eigentliche Konflikt auf sehr wenigen Seiten abgehandelt wird und das auch eher unzureichend.

Das Ende schenkt ein wenig Hoffnung, war mir aber letztendlich zu übertrieben. Es muss nicht immer alles positiv enden, um eine Botschaft zu übermitteln.

Fazit: Ein Buch, das stark angefangen hat, aber seine Sogwirkung nicht lange aufrecht erhalten konnte. Daher nur bedingt empfehlenswert, ich hatte mir mehr davon versprochen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Was geschah wirklich vor sechs Jahren?

So bitter die Rache
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Eric Berg konnte mich unter anderem mit "Das Küstengrab" begeistern und so war ich doch sehr gespannt auf sein neustes Werk.

In der Geschichte geht es um Ellen Holst, die sich gerade erst von ihrem Mann ...

Eric Berg konnte mich unter anderem mit "Das Küstengrab" begeistern und so war ich doch sehr gespannt auf sein neustes Werk.

In der Geschichte geht es um Ellen Holst, die sich gerade erst von ihrem Mann getrennt hat und in Heiligendamm neu anfangen will. Ihr neues Haus ist idyllisch gelegen, doch dann erfährt sie, dass hier jemand ermordet wurde. Erst interessiert es Ellen gar nicht, schließlich soll das ihr Glückshaus werden, doch dann häufen sich seltsame Vorkommnisse und sie beginnt zu recherchieren. Doch was sie entdeckt, übertrifft alles und sie begibt sich dadurch selbst in Gefahr. Was geschah damals und wird das ihr eigenes Schicksal besiegeln?

Die Ereignisse werden uns über drei Handlungsstränge nahe gebracht. Zum einen begleiten wir im Jahr 2016 Ellen Holst bei ihrem Neuanfang, zum anderen erleben wir Familie Derfflinger 2010, die gerade ihr neues Haus bezogen haben und es schnell zu Spannungen zwischen Paul und den Nachbarn kommt. Im dritten Strang, der mal 2010 und mal 2016 spielt, begleiten wir den Albaner Malush.

Die Geschehnisse werden uns über einen beobachtenden Erzähler näher erläutert. Während annähernd schnell klar ist, dass die Derfflinger die Vorbesitzer von Ellens neuem Haus waren, ist lange undurchschaubar, was Malush mit allem zu tun hat.

Ich fand es sehr verwunderlich, dass immer wenn von Erwachsenen die Rede ist, sie mit Vor- und Zunamen angesprochen werden. Da gelingt es dem Leser nicht wirklich Zugang zur Figur zu erlangen, weil die Nähe zu den Charakteren durch diese seltsame Benennung ausbleibt. Die Jüngeren hingegen wie Ellens Sohn Tristan, Nachbarjunge Ruben oder auch Malush werden stets nur mit ihrem Vornamen genannt. Irgendwie konnte ich mich dadurch in genau diese Figuren besser einfühlen.

Während mir ab der Mitte des Buches klar war, dass Malush nicht ganz der nette Gärtner ist, für den man ihn hält, war ich doch über einige Entwicklungen enorm überrascht.

In meinen Augen ist dieses Werk mehr Roman als Krimi, da erst einmal lang und breit alle Darsteller näher beleuchtet werden, vor allem all diejenigen, die 2010 in die besondere Siedlung "Vineta" gezogen sind. Dies ist keineswegs uninteressant, jedoch nicht das was man von einem Krimi erwartet.

Während der ganzen Handlung herrscht hinterrücks düstere Stimmung, aber nur ganz leicht und sehr unterschwellig.

Im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse dann so sehr, dass man die lang ersehnte Krimihandlung regelrecht um die Ohren gehauen bekommt und man nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann.

Die Auslösung war dann doch sehr überraschend, hatte ich doch aufgrund der gestreuten Indizien etwas völlig anderes erwartet. Letztendlich bleiben keine Fragen offen, was mir gut gefallen hat.

Fazit: Ein Roman mit Krimiende, der mir gut gefallen hat, der aber doch noch Luft nach oben gehabt hätte. Andere Bücher des Autors konnten mich mehr fesseln.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Eine Liebe in schwierigen Zeiten...

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Der Klappentext mit der Verkuppelei und dem angekündigten tollen Ball hatte mich so neugierig auf die Geschichte werden lassen, dass ich gebannt mit dem Lesen begann.

In der Geschichte geht es um Sage ...

Der Klappentext mit der Verkuppelei und dem angekündigten tollen Ball hatte mich so neugierig auf die Geschichte werden lassen, dass ich gebannt mit dem Lesen begann.

In der Geschichte geht es um Sage Fowler, die Vollwaise ist und deren Onkel sie am liebsten verkuppelt sehen will. Doch Sage will gar nicht heiraten, schon gar nicht jemanden, den sie nicht kennt. Als sie in die Lehre der Kupplerin geht, erlebt sie Dinge, die ihr komplettes Leben über den Haufen werfen. Wird sie ihr Glück finden?

Wer als Leser eine Art Dystopie erwartet, der wird enttäuscht sein, denn nach meinem Empfinden handelt es sich eher um einen Liebesroman, der eben in einer anderen Welt als der unseren spielt.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen, schnörkellosen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Das erste Drittel des Romans war so spannend, dass ich kaum mit dem Lesen aufhören konnte, doch mit der Zeit nahm meine Begeisterung immer mehr ab, da schnell klar wird, dass es mehr um Krieg und die Rolle von Sage geht als um den im Klappentext beschriebenen Ball oder die Bräute, die vermittelt werden sollen. Dies nimmt in der Handlung eigentlich keinen Raum ein.

Sage als Charakter gefiel mir anfänglich sehr gut, einfach weil sie so anders ist als andere Mädchen in ihrem Alter. Leider übertreibt Frau Beaty mit den Fähigkeiten ihrer Protagonistin. Es gibt nichts, was Sage nicht kann und sie bewegt sich schlauer und gewitzter als jeder der lang erfahrenen Soldaten. Daher erschien mir Sage mit der Zeit immer mehr als unrealistisch, denn wer kann schon so viel wie sie?

Hauptmann Quinn wird erst im letzten Drittel des Buches so richtig ins Licht gerückt. Ich mochte ihn recht gern, da er klar seine Ziele verfolgt und vor nichts zurückschreckt, um das zu erreichen was er möchte. Mir gefiel wie er sich Sage gegenüber verhalten hat, sehr ehrenhaft und anständig. Außerdem war er auch seinem kleinen Bruder Charlie gegenüber sehr liebe- und verständnisvoll.

Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt auf dem Krieg, der in Demora herrscht, so dass Kampfszenen den meisten Raum in der Handlung einnehmen, was ich nie erwartet hatte und wenn ich es vorher gewusst hätte, nicht hätte lesen wollen. Und ansonsten spielt die eingestreute Liebesgeschichte eine sehr große Rolle.

Das Geheimnis, welches um Ash Carter gelüftet wird, hat mich sehr überrascht, denn damit hatte ich absolut nicht gerechnet.

Das Ende war mir persönlich viel zu kitschig. Ich frage mich ernsthaft, was Erin Beaty in den anderen beiden Büchern erzählen will, denn eigentlich ist für mich alles geklärt. Einen weiteren Band würde ich aus heutiger Sicht eher nicht lesen wollen.

Fazit: Arg schade, dass man nicht annähernd das bekommt, was einem die Inhaltsangabe verspricht. Wer auf ganz viel Liebe und Kriegshandlungen steht, der wird dieses Buch mögen, alle anderen werden eher enttäuscht sein, so wie ich es bin.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Lucas erster Fall...

Sizilianisches Blut
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Bisher habe ich so gut wie keinen Krimi gelesen, in dem die Ermittlungen durch eine Privatperson stattfanden, weshalb mich dieser Krimi neugierig gemacht hat. Und eine kleine Reise nach Italien zu unternehmen, ...

Bisher habe ich so gut wie keinen Krimi gelesen, in dem die Ermittlungen durch eine Privatperson stattfanden, weshalb mich dieser Krimi neugierig gemacht hat. Und eine kleine Reise nach Italien zu unternehmen, ist ja auch nicht schlecht.

Die Autorin entführt uns auf die Insel Sizilien, genauer gesagt nach Palermo. Hier muss der Journalist Luca Santangelo miterleben, wie seine Exfreundin Opfer eines Verbrechens wird. Wer hat Laura getötet? Als die Polizei den Fall nicht richtig ernst nimmt, beginnt Luca selbst zu ermitteln und gerät in einen Strudel krimineller Machenschaften'

Luca ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, dessen Leben nicht immer einfach verlief. Die Trennung von Laura hat er bisher noch gar nicht verarbeiten können und ihr Tod bedrückt ihn nun noch mehr. Man merkte, dass ihm die Ermittlungen helfen mit der ganzen Sache klar zu kommen. Er ist auf jeden Fall ein Protagonist, dessen Schicksal einen interessiert und berührt.

Durch die Geschehnisse führt uns ein beobachtender Erzähler, der eine recht nüchterne Art aufweist. Der Erzähler betrachtet seine Umgebung ganz genau, jedoch wirkten die Darstellungen auf mich recht plump, beinahe hölzern. Zudem waren mir die Beschreibungen des Öfteren zu viel und wirkten zu gewollt. Man kann sich dadurch zwar alles sehr gut vorstellen, jedoch hatte ich beim Lesen das Gefühl in eine gewisse Richtung geführt zu werden und meine eigene Fantasie nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Ich mag es persönlich lieber, wenn ich mir zu dem Geschilderten auch selbst noch etwas dazu denken und ausschmücken kann.

Das besondere an dem Krimi ist, dass nicht allein der Fall eine Rolle spielt, sondern auch das Erbe Siziliens. Man erfährt wirklich viel über die Vergangenheit der Insel. Ich habe mich mit der Lokalität vorher noch nie beschäftigt, daher fand ich das gleich doppelt spannend.

Fazit: Die Wendungen im Verlauf der Geschichte machten den Krimi zu einem spannenden Debüt, das ich durchaus empfehlen kann. Es ist allerdings noch Luft nach oben möglich...