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Veröffentlicht am 25.09.2018

Die Geschichte der Morgensterns…

Die Tochter des Medicus
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Als leidenschaftliche Leserin von historischen Romanen war es nur eine Frage der Zeit, dass ich über das Autorenduo Gerit Bertram stolpern würde. Der vorliegende Roman ist das erste Buch der beiden, welches ...

Als leidenschaftliche Leserin von historischen Romanen war es nur eine Frage der Zeit, dass ich über das Autorenduo Gerit Bertram stolpern würde. Der vorliegende Roman ist das erste Buch der beiden, welches ich gelesen habe.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und ein Erzähler führt uns durch die Geschehnisse. In der Gegenwart, im Jahr 2013, begleiten wir Gideon Morgenstern, in der Vergangenheit ab 1519 Alisah Friedman. Gideons Großvater, bei dem er aufwuchs, ist gestorben und nun gilt es das Erbe anzutreten. Doch zu dem geerbten Haus gehört noch ein geheimnisvoller Koffer. Als Gideon diesen öffnet erfährt er mehr über sich und seine Familie als er jemals geglaubt hätte.

Den Hauptteil der Geschichte nimmt die Handlung in der Vergangenheit ein, was mir sehr gut gefiel. Alisah ist ihrer Zeit voraus, denn sie möchte unbedingt als Ärztin tätig sein, nur leider ist das 1519 Frauen nicht erlaubt und schon gar nicht jüdischen. Das Besondere an ihr ist, dass sie mit Mut, Herz und Verstand trotz aller Schicksalsschläge ihren Weg geht. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Gideon dagegen war mir anfänglich etwas suspekt, aber mit der Zeit wuchs auch er mir ans Herz.

Mir hat der Roman richtig was gegeben, denn ich habe wieder einiges über die Juden und deren Geschichte dazulernen können.

Das Autorenduo verwendet eine sehr bildhafte Sprache, die das Vorstellungsvermögen befeuert. Für mich lief die Handlung teilweise wie ein Film vor Augen ab.

Ebenfalls positiv hervorheben möchte ich das Personenregister am Anfang des Buches und das Glossar am Ende, denn so etwas hilft immer sehr beim Verständnis der Lektüre.

Fazit: Gute Unterhaltung, die zum Nachdenken einlädt. Ich empfehle den Roman nur zu gern weiter.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Lachen gefällig?

Frisch hapeziert
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Na kennt ihr das auch, dass man so Tage hat, wo man einfach mal etwas zur Aufmunterung braucht oder einfach mal etwas kurzes und knackiges lesen möchte? Wenn euch nach so etwas ist, dann seid ihr mit "Frisch ...

Na kennt ihr das auch, dass man so Tage hat, wo man einfach mal etwas zur Aufmunterung braucht oder einfach mal etwas kurzes und knackiges lesen möchte? Wenn euch nach so etwas ist, dann seid ihr mit "Frisch hapeziert" genau beim richtigen Buch.
Im Buch sind diverse Kolumnentexte aus der Gala zusammengefasst. Da ich nicht zu den Gala- Lesern zähle, waren für mich alle im Buch enthaltenen Texte neu.

Kurz und knackig lässt uns Hape an königlichen Events, Preisverleihungen und ähnlichem teilhaben und wie er das so aus seinem Blickwinkel sieht. Hier wird schnell deutlich, dass er wie viele andere Deutsche auch, ein großer Monarchie- Fan ist.

Dabei darf natürlich die zweitbeste Freundin Gudrun (was für ein ehrenwerter Titel: zweitbeste Freundin) und das ein oder andere Alkohölchen (alkoholische Getränk) nicht fehlen.

Die Texte sind immer nur 2-3 Seiten lang und man kann sie stets getrennt von einander lesen. So kann man das Buch entweder im Ganzen oder immer in kleinen Portionen genießen und lachen.

Hape hat mich in seinem altbekannten Charme immer mal wieder zum Schmunzeln gebracht. Auch an alte Begebenheiten, aus seiner Zeit als Comedian, hat er einen beim Lesen erinnert.

Fazit: Dieses Buch ist eine Wiederbegegnung der besonderen Art. Gern mehr davon. Für den Lacher zwischendurch perfekt, daher spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Wenn Gewalt dein Leben bestimmt...

Gun Love
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Auf das Buch bin ich vor allem durch das auffällige Cover aufmerksam geworden. Ein Krokodil, dessen Zähne ausschließlich aus Gewehrpatronen bestehen, das sieht man doch eher selten.

In der Geschichte ...

Auf das Buch bin ich vor allem durch das auffällige Cover aufmerksam geworden. Ein Krokodil, dessen Zähne ausschließlich aus Gewehrpatronen bestehen, das sieht man doch eher selten.

In der Geschichte geht es um Pearl und ihre Mutter Margot, die seit Jahren als Obdachlose in einem Auto leben. Während draußen im Trailerpark die Waffen regieren, herrschen im Inneren des Wagens die Träume vor. Was wird das Leben für die beiden Träumerinnen parat halten?

Jennifer Clement schafft es durch ihre sehr bildhafte Sprache den Leser direkt einzufangen. Auch wenn die Gegend noch so trostlos ist, kann man sie sich anhand von Vergleichen und sprachlichen Bildern sofort vorstellen.

Die Autorin zeichnet das Bild der heutigen Gesellschaft in Amerika, in der Waffen zum Alltag gehören. Manche Passagen lesen sich eher wie eine Art Karrikatur, sind aber dennoch so voller Wahrheit, dass es einem beim Lesen beinahe schmerzt.

Pearl hat mich bereits auf den ersten Seiten für sich einnehmen können, denn ihr trostloses Leben ist schon sehr bedrückend. Am liebsten würde man sie immer wieder in den Arm nehmen und sie trösten wollen.

An Mutter Margot mochte ich ihre Zuversicht und dass sie trotz allem das Träumen nicht aufgegeben hat.

Als besonderer Charakter ist mir zudem Noelle aufgefallen, die ich sehr mochte, die mir aber zur selben Zeit auch Gänsehaut verschafft hat.

Das Ende ist offen, viele Fragen bleiben ungeklärt. Das sorgt dafür, dass man noch lange über das Buch nachdenkt und sich im Geiste die Geschichte weiterspinnt wie es einem als Leser am angenehmsten ist.

Fazit: Gesellschaftskritik par excellence. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt, auch wenn mich die Lektüre doch sehr traurig gestimmt hat.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Dystopie der anderen Art

Schattenhauch
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"Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung" ist bereits das zweite Buch von Tanja Bern, welches ich gelesen habe und mich wieder vollends gefangen nahm.

Die Autorin entführt uns in eine ferne Zukunft, in der ...

"Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung" ist bereits das zweite Buch von Tanja Bern, welches ich gelesen habe und mich wieder vollends gefangen nahm.

Die Autorin entführt uns in eine ferne Zukunft, in der die Welt wie wir sie kennen, nicht mehr existiert. Eine chemische Grippe hat vielen Menschen das Leben gekostet und nun leben nur noch vereinzelt Menschen ein naturverbundenes Leben ohne jedweden technischen Luxus.

Unser Hauptcharakter Amelie ist 17 Jahre alt und sie lebt glücklich in ihrem Dorf, denn sie kennt es gar nicht anders mit den Entbehrungen zu leben. Zweifel hegt sie nur gegenüber dem androgynen Derlyn, der so anders ist als die anderen Jungs. Kann man einen Außenseiter mögen? Doch dann verschwindet ein Mädchen aus dem Dorf und zusammen mit ihm versucht sie das Mädchen zu retten. Wird es ihnen gelingen? Und was ist eigentlich hinter den Schutzwällen? Für beide beginnt ein Abenteuer, dass sie zusammenschweißt wie nichts zuvor.

An der Dystopie hat mir vor allem gefallen, dass die beschriebene, ausgedachte Welt völlig anders ist als in anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe.

Im Buch legt die Autorin nicht nur ein besonderes Augenmerk auf die Charaktere, sondern beschreibt auch sehr stimmig die Welt ringsherum inklusive der besonderen Flora und Fauna. Man merkt, dass ihr nicht nur die Entwicklung ihrer Figuren wichtig war, sondern auch, dass man die geschilderte Welt bildlich vor Augen hat.

Der Wechsel zu den einzelnen, handelnden Personen sorgt für zusätzliche Spannung. Alle aufgeworfenen Fragen werden am Ende der Geschichte geklärt und führen zu einem schlüssigen Ende.

Tanja Berns Schreibstil hat mich ansonsten wieder ungemein verzaubert, denn ihre Beschreibungen lassen in einem Bilder entstehen, die man so schnell nicht vergisst, z.B.: "Iriden so grün wie frisches Moos."

Ich habe die Geschichte mit Begeisterung gelesen und fühlte mich gut unterhalten.

Fazit: Eine besondere Dystopie, in die es sich lohnt einzutauchen. Lesenswert!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Kannst du mit der Schuld leben oder nicht?

Mnemophobia
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Nachdem ich mit großer Begeisterung "Der Mephisto- Deal" von Kaja Bergmann gelesen hatte, wollte ich mir natürlich auch ihr neues Werk nicht entgehen lassen, mit dem es die junge Autorin geschafft hat ...

Nachdem ich mit großer Begeisterung "Der Mephisto- Deal" von Kaja Bergmann gelesen hatte, wollte ich mir natürlich auch ihr neues Werk nicht entgehen lassen, mit dem es die junge Autorin geschafft hat mich völlig zu überraschen.

In der Geschichte geht es um den 20 jährigen Nemo, der bei einem von ihm verursachten Autounfall sein Augenlicht verlor, doch er war nicht allein im Auto und zerstörte damit nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Freunde. Wird er mit der auf sich geladenen Schuld leben können oder wird diese sein Leben zerstören?

Der Thriller spielt hauptsächlich in der Gegenwart und wird nur durch Erinnerungen, in Form von Rückblenden, unterbrochen. So bekommt man als Leser nach und nach mit, was wirklich geschehen ist und gerade die Erinnerungsfetzen sorgen für Spannung.

Mir hat gefallen, dass man von der Autorin direkt ins Geschehen geworfen wird, wie in kaltes Wasser. Zudem verwendet sie eine herrlich bildhafte Sprache und rundet das Ganze mit jugendtypischer Musik und Filmen ab.

Das Buch ist vor allem eins: ungemein traurig. Man kann sich sehr gut in Nemo einfüllen und spürt sehr intensiv wie sehr er leidet. Ich würde es eher als eine Art Psychothriller bezeichnen.

Das Ende hat mich total überrumpelt, denn mit der Auflösung habe ich so gar nicht gerechnet, so dass ich erschrocken zurück blieb. Keine Frage bleibt offen, aber ich war doch irgendwie geschockt vom Ende.

Frau Bergmann ist es auf 153 Seiten gelungen eine Geschichte mit Tiefgang zu erzählen, die durch einen authentischen Hauptcharakter besticht und definitiv zum Nachdenken anregt.

Fazit: Spannende Unterhaltung, die ich gern weiterempfehle.