Dystopie der anderen Art
"Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung" ist bereits das zweite Buch von Tanja Bern, welches ich gelesen habe und mich wieder vollends gefangen nahm.
Die Autorin entführt uns in eine ferne Zukunft, in der ...
"Schattenhauch – Ruinen der Dämmerung" ist bereits das zweite Buch von Tanja Bern, welches ich gelesen habe und mich wieder vollends gefangen nahm.
Die Autorin entführt uns in eine ferne Zukunft, in der die Welt wie wir sie kennen, nicht mehr existiert. Eine chemische Grippe hat vielen Menschen das Leben gekostet und nun leben nur noch vereinzelt Menschen ein naturverbundenes Leben ohne jedweden technischen Luxus.
Unser Hauptcharakter Amelie ist 17 Jahre alt und sie lebt glücklich in ihrem Dorf, denn sie kennt es gar nicht anders mit den Entbehrungen zu leben. Zweifel hegt sie nur gegenüber dem androgynen Derlyn, der so anders ist als die anderen Jungs. Kann man einen Außenseiter mögen? Doch dann verschwindet ein Mädchen aus dem Dorf und zusammen mit ihm versucht sie das Mädchen zu retten. Wird es ihnen gelingen? Und was ist eigentlich hinter den Schutzwällen? Für beide beginnt ein Abenteuer, dass sie zusammenschweißt wie nichts zuvor.
An der Dystopie hat mir vor allem gefallen, dass die beschriebene, ausgedachte Welt völlig anders ist als in anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe.
Im Buch legt die Autorin nicht nur ein besonderes Augenmerk auf die Charaktere, sondern beschreibt auch sehr stimmig die Welt ringsherum inklusive der besonderen Flora und Fauna. Man merkt, dass ihr nicht nur die Entwicklung ihrer Figuren wichtig war, sondern auch, dass man die geschilderte Welt bildlich vor Augen hat.
Der Wechsel zu den einzelnen, handelnden Personen sorgt für zusätzliche Spannung. Alle aufgeworfenen Fragen werden am Ende der Geschichte geklärt und führen zu einem schlüssigen Ende.
Tanja Berns Schreibstil hat mich ansonsten wieder ungemein verzaubert, denn ihre Beschreibungen lassen in einem Bilder entstehen, die man so schnell nicht vergisst, z.B.: "Iriden so grün wie frisches Moos."
Ich habe die Geschichte mit Begeisterung gelesen und fühlte mich gut unterhalten.
Fazit: Eine besondere Dystopie, in die es sich lohnt einzutauchen. Lesenswert!