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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2018

Zündeln in explosiver Lage

Mord im Balkanexpress
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Es brodelt auf dem Balkan und Wien feiert. Die Amtseinführung des neuen Direktors Ferdinand Hackenberg wird am Burgtheater ausgiebig gefeiert. Sogar Kaiser Franz Joseph hat sich angekündigt. Aber er hat ...

Es brodelt auf dem Balkan und Wien feiert. Die Amtseinführung des neuen Direktors Ferdinand Hackenberg wird am Burgtheater ausgiebig gefeiert. Sogar Kaiser Franz Joseph hat sich angekündigt. Aber er hat sich verspätet, was sein Glück ist, denn es gibt im Burgtheater einen furchtbaren Anschlag, bei dem es Toten und viele Verletzte gibt. Die Schauspielerin Christine Mayberger überlebt den Anschlag.
Der deutsche Agent Albrecht Prinz von Schwarzburg-Rudolstadt macht sich seit geraumer Zeit Gedanken über die politische Lage in Europa, trifft mit seiner Meinung aber nicht auf Interesse. Daher ermittelt er auf eigene Faust und kommt in Wien den Tätern auf die Spur. Mit seiner Geliebten Christine Mayberger sieht er sich unverhofft im Balkanexpress auf dem Weg nach Belgrad, wo ein weiterer Anschlag stattfinden soll. Wird es ihnen gelingen, Schlimmeres zu verhindern?
Die Aufmachung des Buches ist ein echter Hingucker und die Fahrkarte als Lesezeichen gefällt mir auch sehr gut. Der Schreibstil ist gut zu lesen und der damaligen Zeit angepasst. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind sehr bildhaft, so dass ich alles genau vor Augen hatte. Man erlebt den Prunk und die Armut.
Durch ständige Wechsel der Szenen und Personen, kommt Spannung auf, die auch bis zum Ende hochgehalten wird.
Es gibt eine ganze Reihe von Charakteren, die alle sehr gut und authentisch gezeichnet sind. Das Personenverzeichnis vorne im Buch ist daher hilfreich.
Albrecht als Cousin des deutschen Kaisers liebt es luxuriös. Es stört ihn aber nicht, dass man über seine Liaison mit der Schauspielerin Christine redet. Christine ist eine Diva durch und durch. Sie ist clever und weiß sich durchzusetzen, aber sie hat auch ein Gespür für Menschen. Sie ist für mich die herausragende Persönlichkeit in dieser Geschichte. Aber auch ihr Gegenspieler Jagoš Lazar ist eine interessante Persönlichkeit, die in erster Linie die eigenen Interessen verfolgt und geschickt andere Menschen manipuliert. Da die Geheimdienste von Deutschland, Österreich und Serbien im Spiel sind, wird getrickst, verschleiert und erpresst. Dadurch wird die Lage ziemlich undurchschaubar.
Mir hat dieser spannende historische Krimi sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Es ist heiß in Kiewarra

Hitze
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Aaron Falk, ein Polizist aus Melbourne, kommt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke Hadler nach zwanzig Jahren zurück nach Kiewarra. Weil die Farm seine Existenz nicht mehr sichern konnte, soll Luke ...

Aaron Falk, ein Polizist aus Melbourne, kommt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke Hadler nach zwanzig Jahren zurück nach Kiewarra. Weil die Farm seine Existenz nicht mehr sichern konnte, soll Luke erst seine Frau und seinen Sohn und dann sich selbst erschossen haben. Doch das Baby hat überlebt. Der zuständige Polizist, Sergeant Raco, glaubt aufgrund von Unstimmigkeiten nicht so recht an einen Suizid. Raco und Aaron machen sich an die Ermittlungen. Doch die Bewohner von Kiewarra haben nicht vergessen, was vor zwanzig Jahren geschah, als Aaron verdächtigt wurde, seine Freundin ermordet zu haben und deshalb mit seinem Vater den Ort verließ. Jetzt schlägt ihm Misstrauen und Hass entgegen.
Es ist heiß in Kiewarra, sehr heiß. Überall ist Dürre. Es gibt kaum noch Wasser und die Farmer wissen nicht, wie sie ihr Vieh durchbringen sollen. Die langanhaltende Dürre sorgt dafür, dass Existenzen bedroht sind. Das heizt die aufgebrachten Gemüter zusätzlich an. Der Mord an der16jährigen Ellies ist immer noch nicht aufgeklärt und es scheint, als würde der Tod von Luke und seiner Familie mit den Vorfällen der Vergangenheit zusammenhängen.
Mir hat der unaufgeregte Erzählstil gut gefallen. Die Geschichte ist spannend. Allerdings gibt es hin und wieder Passagen, die etwas langatmig sind. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die einem die Charaktere und die Beziehungen untereinander näher bringen.
Die Anzahl der beteiligen Personen ist überschaubar, und die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt. Aaron ist sympathisch. Er wird durch die Umstände gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Auch Raco ist sympathisch. Er ist noch neu in der Stadt und unbeleckt von den Dingen der Vergangenheit und von den Vorurteilen. Zusammen bilden die beiden ein gutes Team.
Auch wenn zu vermuten war, dass Die Geschichte mit der Familie Hadler etwas zu tun hat mit dem Mord an Ellies, so konnte ich diese Zusammenhänge dennoch lange nicht erkennen. Doch am Ende klärt sich alles schlüssig auf.
Ein Thriller ist das Buch meiner Meinung nach nicht, aber die Geschichte hat mich vollends überzeugt. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort in einer unwirklichen Gegend kam für mich sehr gut rüber.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Ein spannendes Finale

Silberschwingen 2: Rebellin der Nacht
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Als Thorn 16 wird, erfährt sie, dass sie nicht einfach ein normales Mädchen ist, sondern ein mächtiges Halbwesen. Eigentlich hätte sie direkt nach der Geburt getötet werden müssen, aber nun hat sie ihre ...

Als Thorn 16 wird, erfährt sie, dass sie nicht einfach ein normales Mädchen ist, sondern ein mächtiges Halbwesen. Eigentlich hätte sie direkt nach der Geburt getötet werden müssen, aber nun hat sie ihre Schwingen und damit den Zorn des Clans auf sich gezogen. Sie muss fliehen und sorgt auch dafür, dass Riley in Sicherheit ist. Dabei hat sie Lucien verletzt und sein Herz gebrochen. Ist Lucien nun wirklich zu ihrem Feind geworden? Dann taucht auch noch ihr leiblicher Vater auf und hat Erwartungen an sie. Was soll sie tun? Wem kann sie vertrauen? Thorn muss Entscheidungen treffen.
Es handelt sich hier um den zweiten und letzten Teil dieser Reihe. Es ist aus Verständnisgründen empfehlenswert, zunächst den Vorgängerband "Silberschwingen - Erbin des Lichts" zu lesen.
Emily Bold hat einen sehr fesselnden Schreibstil und alles ist gut beschrieben, so dass ich es mir bildlich vorstellen konnte. Außerdem ist die Geschichte sehr spannend.
Thorn hat es wirklich nicht leicht, sie hat mächtige Feinde und kann niemandem wirklich trauen. Zunehmend fühlt sie sich alleine. Sie liebt Lucien und nur er kann sich in sie hineinversetzen. Aber sie ist auch eine starke Person, die mit allem, was auf sie einstürzt, fertig wird.
Auch Lucien ist eine starke Persönlichkeit, die gut zu Thorn passt. So vieles war für ihn selbstverständlich, er beginnt zu hinterfragen und seinen eigenen Weg zu gehen und er erkennt, was er will.
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von interessanten Charakteren, die für die Geschichte bedeutsam sind. Manche haben mir gut gefallen, wie Riley, der eine unverhoffte Entwicklung nimmt. Andere sind einfach furchtbar unsympathisch wie Kane, der Vater von Lucien. Aber egal ob nett oder eben nicht, alle Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man ihre Handlungsweisen nachvollziehen konnte.
Es ist eine spannende und unterhaltsame Geschichte mit Intrigen und Kämpfen, mit Hass und Liebe. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Sie sehen dich

Pheromon 2: Sie sehen dich
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Obwohl ich den ersten Band „Pheromon. Sie riechen dich“ nicht gelesen hatte, habe ich mich an dieses Buch gewagt, denn die Beschreibung hörte sich interessant an. Ich bin auch trotzdem gut in die Geschichte ...

Obwohl ich den ersten Band „Pheromon. Sie riechen dich“ nicht gelesen hatte, habe ich mich an dieses Buch gewagt, denn die Beschreibung hörte sich interessant an. Ich bin auch trotzdem gut in die Geschichte hineingekommen, obwohl ich es bereue, den Vorgängerband nicht gelesen zu haben, denn einiges wäre wahrscheinlich besser verständlich gewesen.
Jake hatte gerade erst erfahren, dass der Menschheit große Gefahr droht, denn eine Invasion von Außerirdischen steht bevor. Es gibt nur eine kleine Gruppe von Auserwählten, die besondere Fähigkeiten haben um die Menschheit zu retten, und er gehört dazu. Er ist einer von fünf Huntern, der alleine nichts ausrichten kann, aber gemeinsam können sie es schaffen. Jakes hat einen ganz besonderen Geruchssinn, mit dem er Emotionen wahrnehmen kann. Inzwischen sind immer mehr Menschen infiziert. Wem kann er noch trauen?
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. So lernen wir neben der Geschichte um Jake in der Gegenwart auch die Anwältin Giovanella Muscat kennen, die 100 Jahre weiter in der Zukunft herauszufinden versucht, was mit Jake passiert ist. Es gibt einige Merkwürdigkeiten, die sie entdeckt und schon bald ist ihr Leben in Gefahr. Welche Interessen hat Giovanellas Auftraggeber wirklich? Und warum kommt das FBI ins Spiel?
Die Geschichte nahm immer mehr Fahrt auf. Beide Handlungsstränge sind interessant und sehr spannend und werden dann geschickt miteinander verknüpft.
Die Protagonisten sind interessante Charaktere. Ich mochte sowohl Jake als auch clevere Giovanella. Daneben gibt es aber auch eine ganze Reihe anderer Personen, die alle sehr gut beschrieben sind und die Handlung voranbringen.
Viele Fragen klären sich und doch bleiben genügend Dinge ungeklärt, um so die Neugier auf den dritten Band aufrecht zu halten.
Eine sehr spannende Handlung, interessante Figuren und ein toller Schreibstil – ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Lebenserinnerungen

Das rote Adressbuch
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Doris ist alt, sie wurde 1918 geboren und lebt alleine in Stockholm. Nur die Pflegerinnen kommen regelmäßig zu ihr. Mit Jenny, der einzigen Verwandten, die sie noch hat und die mit ihrer Familie in San ...

Doris ist alt, sie wurde 1918 geboren und lebt alleine in Stockholm. Nur die Pflegerinnen kommen regelmäßig zu ihr. Mit Jenny, der einzigen Verwandten, die sie noch hat und die mit ihrer Familie in San Francisco lebt, hat sie nur Kontakt per Skype.
Ein Geschenk ihres Vaters, das dieser ihr zum 10 Geburtstag schenkt, hütet sie auch nach all den Jahren noch wie einen Schatz. Es ist ein Adressbuch in dem sie alle wichtigen Kontakte festhalten sollte. Nun sitzt sie da mit ihrem Adressbuch und erinnert sich zurück. Sie will ihre Geschichte aufschreiben und sie Jenny hinterlassen.
Sie stellt sehr bald fest, dass die meisten Menschen aus ihrem Adressbuch längst verstorben sind. Besonders erinnert sie sich an Allan, ihre große Liebe. Leider wurde nichts aus dieser Liebesbeziehung, trotzdem konnte sie ihn nicht vergessen.
Schon das wundervolle Cover macht auf dieses Buch aufmerksam, aber es ist auch eine wunderbare Geschichte, die uns hier erzählt wird.
Doris hatte ein bewegtes, nicht immer einfaches Leben, aber nun sitzt sie einsam in ihrer Wohnung. Skypen und Besuche der Pflegerinnen sind einfach kein Ersatz für Menschen, die um einen Herum sind und mit einem leben. Doris hat sich immer eine erfüllende Liebe gewünscht, aber es hat nicht sollen sein.
Die Charaktere sind sehr glaubhaft und vielschichtig beschrieben. Doris war mir sympathisch und ich konnte gut mit ihr fühlen. Sie ist einsam und wartet auf den Tod, aber man spürt trotzdem keine Verbitterung in ihr.
Dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt und ich habe es sehr gerne gelesen. Die Geschichte hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt.
Sehr lesenswert!